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Hallo Herr Horn,
ich teile ihre Meinung nur zum Teil.
Klaus sollte sich bewegen – aber was passiert, wenn er es nicht tut – welche Folgen/Wirkungen hat das für ihn persönlich und wie geht er damit um?
Das kann reichen von Entlassung über Versetzung bis zu „er kann nichts dafür – Hans hat ihn nicht eingearbeitet .. wir kommen da schon durch .. .Wen Klaus die Konsequenzen seines Tuns/Nichttuns sieht bzw. das Risiko seines Handels abgeschätzt/bewertet hat, wird er seine Schlüsse für seinen Umgang mit Hans ziehen.
Und wie sieht das bei Hans aus?Also:
Warum sollte Klaus etwas fragen/tun? (ggf. sich für das Verhalten Dritter „entschuldigen“?)
Warum sollte Hans etwas preisgeben/tun?In dieser Hinsicht teile ich die Einschätzung von Vivian:
Die Lösung liegt in der Beziehung zwischen Hans und Klaus – Hans hilft Klaus, weil er Klaus ist und nicht der Firma. Hans hilft einem Freund und nicht dem „Feind“.Viele Grüße
mfunkSie koennen erst dann neue Ufer entdecken,
wenn Sie den Mut haben, die Küste aus den Augen zu verlieren.
<chinesische Weisheit>Hallo,
wir hier im Forum kennen weder Hans noch Klaus persönlich. Also betreiben wir letztendlich zwischenmenschliche Kaffeesatzleserei.
Ich wollte zu diesem Thema nur mal meine persönlichen Erfahrungen aus ähnlichen Situationen als Alternative zum Vorgehen weiterreichen. Manchmal kann es ein richtiges hartes Stück Arbeit sein, einen Hans „zu knacken“.
Eine rationale technokratische Vorgehensweise trägt meiner Erfahrung nach nur selten Früchte. Dazu sind zu viele Emotionen und persönliche Befindlichkeiten im Spiel.
Ich habe in ähnlichen Fällen sogar schon zu so subversiven Mitteln wie „Bestechung“ mit Kuchen zurückgegriffen. Oder man kann Leute über ihre persönlichen Interessen und Hobbys auf die gleiche Wellenlänge locken oder sich auf die gleiche Wellenlänge begeben. Meinem ehemals grimmigen fränkischen Nachbarn habe ich für seine Sammlung ein paar Ableger meiner Kakteen geschenkt. Seit dem betreiben wir einen regen Tauschhandel mit allem möglichen Grünzeug – nur mal so als Beispiel. Sehr oft führt das „Geben“ schneller zum Erfolg als das „Nehmen“.
Also viel Spaß beim Trainieren eurer Softfacts.
Schönen Tag noch
Vivian
So wie Vivian sehe ich das auch. Was schert sich jemand, der in seinem Berufsleben frustriert ist und kurz vor der Rente steht, noch um irgendwelche Vorgaben. Es kann ihm doch nichts mehr passieren. Im Gegenteil, wenn er sein Know-How mitnimmt und der Nachfolger dann Probleme hat, dann steht er auch noch gut da und tut kund, dass er alles viel besser konnte, das könne man ja nun eindeutig sehen! Ein solcher Mensch wird sein Wissen nur dann umfassend weitergeben, weil er es dem Nachfolger zuliebe tut. Und das tut er nur, wenn ihm dieser sympathisch ist.
Entchen
Hi, mfunk,
Du: „Klaus sollte…
Warum sollte Klaus etwas fragen/tun?“Weil er – nach geschilderter Lage – die längere Zukunft im Betrieb hat. Weil er sicher noch etwas erreichen will. Weil er – wieder nach Lage – dafür wohl einiges Wissen von Hans benötigt.
Du: „Warum sollte Hans etwas preisgeben/tun?“
Eben. Nach Lage her er keine Not, zählt die Tage bis zur Rente.
Daher ist es Klaus, der Hans gewinnen muss.Du in Zustimmung zu Vivian: „Die Lösung liegt in der Beziehung zwischen Hans und Klaus“
Das ist richtig, wenn Hans sein Wissen mitteilen soll, dann muss die Beziehung entsprechend gestaltet sein.Aber so richtig Eure Meinung ist, was würdet Ihr machen in der Situation? Warten, bis sich „die Beziehung“ von selbst günstig gestaltet hat?
Das, was „Beziehung“ genannt wird, ist nirgendwo in Dosen zu kaufen, in Tuben oder in anderer Verabreichungsform.
Sondern sie ist das Ergebnis erfolgreicher FÜHRUNG. Da muss einer voraus gehen, einer der ein Ziel erreichen will und dazu die Unterstützung eines anderen benötigt.
Hans hat da keine grossen Ziele mehr.
Nach Lage kann das daher kein anderer sein als Klaus.
Würde ein anderer die Initiative übernehmen, stünde Klaus als Zögerer da, als einer, desse Stolz nicht über seinen Schatten springen kann, als einer, der in der Rangliste seiner Liga niedriger angesehen wird.Deshalb bewerte ich die Lage – in der Unvollständigkeit des geschilderten Falles – als eigentlich sehr simpel zu lösen. Klaus muss führen in dieser Sache.
Hi, Vivian,
Du: „Ich habe…schon zu …Mitteln wie „Bestechung“ mit Kuchen zurückgegriffen… Oder man kann Leute über ihre persönlichen Interessen und Hobbys auf die gleiche Wellenlänge locken…“
Wenn Klaus in dieser Sache zu führen beginnt, dann wird er selbst die Mittel wählen – und jeden Vorschlag eher als Bevormundung ablehnen.
Ciao
Wolfgang HornHallo Wolfgang,
meine Beispiele waren nur dazu gedacht, die Fantasie etwas zu beflügeln – auch wenn wohl so mancher über die unkonventionellen Methoden schmunzeln musste. Manchmal ist es einfacher als man denkt, Leute auf seine Seite zu ziehen und ein positives Klima zu schaffen.
Natürlich kann keiner Klaus vorschreiben, welche erfolgversprechenden Mittel er wählen sollte. Das muss er schon selbst mit Hilfe seiner eigenen Empathie herausfinden. Die Anwendung technokratischer Methoden (wie zum Beispiel „der Brechstange“) wird kaum zum Erfolg führen.
Klaus wird auch kaum Zeit haben, auf eine Besserung der Führungskultur und auf die damit möglicherweise einhergehende Öffnung der Mitarbeiter zu warten. In der Zwischenzeit regnet es bei vielen Unternehmen ehr aufwärts und der neue MA wird als Versager abgestempelt.
Ich höre jetzt mit der Kaffeesatzleserei auf. Sie wird unter den gegebenen Voraussetzungen zu keinem konkreten Ziel/Ergebnis führen und nach Philosophiererei steht mir gerade nicht der Sinn.
Schöne Woche noch
Vivian
Hallo,
eine Möglichkeit ist noch offen – Klaus spricht mit einer Vertrauensperson/Freund (hier Peter) von Hans über die Situation und bitte um Hilfe. Peter legt dann ein gutes Wort für Klaus ein. Klaus erhält einige, noch unbekannte Hintergründe, über Hans von Peter und kann dann auch gezielter wunde Punkte umschiffen. Hans fühlt sich von Klaus verstanden und Peter erklärt Hans, dass Klaus ein ganz Lieber ist, aber leider sozial noch nicht mit den Sitten der Alteingesessen vertraut ist und dass er (Hans) Klaus helfen sollte und dass die da Oben nichts erfahren und .. und …
PS.
Und ich besteche mit Keksen – Vorteile ständige Verfügbarkeit / kurze Wiederbeschaffungszeiten / kleine Portionsgrößen, damit auch für figurbetonte Kollegen/-innen geeignet.Grüsse mfunk
Sie koennen erst dann neue Ufer entdecken,
wenn Sie den Mut haben, die Küste aus den Augen zu verlieren.
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