AQL-Listen2006-04-20T12:54:20+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement AQL-Listen

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    Beiträge
  • WolfgangS
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 20

    Hallo QM-Gemeinde,

    ich bin zum Thema „Stichproben bei der Wareneingangsprüfung“ mittlerweile auf die AQL-Tabellen gestoßen und denke, das sind vernünftige, in der Praxis handhabbare Tabellen.
    Die Werte in den Tabellen sind ja n-c-d (Stichprobengröße, max. Annnahmzahl, Rückweisezahl). Es ist auch bei den meisten Feldern klar.
    Bei der Tabell „reduzierte Prüfung“ gibt es jedoch z.B. den Wert 125-10-13. Das heißt bei der Stichprobengröße von 125 sind 10 fehlerhafte Teile zulässig und ab 13 wird zurückgewiesen. Was ist aber wenn ich 11 oder 12 fehlerhafte Teile habe?

    Frage 2:
    z.B. bei AQL 10 und Losgröße 91-150 steht: 8-3-6. Das heißt doch dann dass ich bei der Stichprobengröße von 8 erst ab 6 Teilen =75% zurückweise. Ist das nicht viel zu hoch?


    Gruß aus Austria
    Wolfgang

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Wolfgang,

    kann es sein, dass Du die Zahlen aus einer Mehrfach-Stichprobenanweisung hast? Welche Tabellennr. hast Du verwendet?

    AQL-Tabellen sehen zwar scheinbar einfach und halbwegs übersichtlich aus, haben aber zwei entscheidende Nachteile:

    1. Du kannst die Risiken für falsche Entscheidungen nicht angeben. Eine „normale Prüfung“ ist etwas anderes als die üblichen Werte für alpha und beta (alpha=5%, beta=10%). Du hast zwar eine Stichprobenanweisung, aber Du weißt überhaupt nicht, mit welchem Risiko sie behaftet ist. Stell Dir vor beta ist 0,2=20%, d. h. Du hast eine 20%ige Chance, die schlechte Lieferung irrtümlich zu akzeptieren. Soll heißen: Jede fünfte Lieferung würde fälschlicherweise akzeptiert. Da frag ich mich, warum überhaupt geprüft wird. (Würfeln wär einfacher.)

    2. Die Umfänge der Stichprobenprüfung sind teilweise erheblich größer, wenn Du das über AQL-Tabellen machst, als wenn Du es ausrechnest. Dieser Prüf-Mehraufwand fällt dann bei jeder Lieferung/Prüfung an und bringt Dir für Deine Entscheidungssituation keine Mehr-Informationen. Sprich: Durch den geringeren Rechenaufwand hast Du am Ende einen höheren Prüfaufwand. Ist das wirklich das, was Du willst?

    Viele Grüße

    Barbara

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    Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.

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