QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Anforderungen an Kabelauslass
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Hallo kompetente Forumsler!
Suche einen Fachmann aus der Elektriker-Riege, der mir weiterhelfen kann:
– Kaufteil (Zeichnung vorhanden, weitere Spezifikation nicht vorhanden!)
– 2 poliger Füllstandssensor Automotive
– Kabel verlötet
– Abschlusskappe, in der die beiden Fühler eingegossen und an der anderen Seite, an dem das ummantelte Kabel austritt, ist ebenfalls vergossen.Problem: da die Vergussmasse das Kabel mit Gummitülle relativ scharf einschließt, bricht an dieser Stelle die Tülle, die Isolierung oder die Gießmasse, was zum Wassereintritt und Ausfall führt.
Kennt jemand hierfür Spezifikationen, Norm oder dergl., die einen solchen Kabelauslass spezifiziert?
Wie sehen die Prüfungen für so etwas aus?
Zug am Kabel, hin und herbiegen mit Zug, unter Temperatur usw.?Bin für sämtliche Tipps dankbar!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Qualyman,
frag mal auch parallel hier mal an:
http://www.elektrikforum.de/
Dort tummeln sich nur Elektriker. Dort wurde mir auch mal schon geholfen.Gruß: Mr.Idea
hallo qualyman!
einen blick wert ist die normensammlung fakra Band 5. dort steht ziemlich viel zu elektrik und elektronik.
ansonsten wirst du an den stellen, wo die vergußmasse aufhört, immer ein erhöhtes bruchrisiko haben. du kennst doch auch den knickschutz bei manchen hifi- kabeln. dort reißt die isolierung auch immer dahinter.gruß
hacki„das ist ein walversprechen. das muß man nicht halten!“ käpt’n blaubär, der weiseste bär des universums
Hallo qualyman,
weil sich das hier so schleppend entwickelt (es gibt hier wohl doch nicht so viele mit elektrischen Hintergrund?) fühle ich mich aufgefordert.
Ich habe einige Jahre bei einem Ingenieurbüro (chemischer Großanlagenbau) im Bereich Elektro-, Mess- und Regeltechnik gearbeitet, soviel zum Hintergrund.Zu deinen Fragen:
Normen, wie ein vergossener Kabelanschluß aussehen soll, sind mir nicht bekannt.
Es mag sein, das bei größeren Herstellern entsprechende Hausnormen vorhanden sind, vielleicht auch bei deinem.Entsprechend sollte es dann bei deinem Hersteller wohl auch Prüfpläne geben, nach denen die QS vorgeht.
Aber das hast du ja sicher schon recherchiert.
Vielleicht helfen dir folgende Überlegungen weiter:
In vielen Haushalten findet sich irgend ein Gerät mit einem isolierbandverstärktem Gerätestecker, der eigentlich ausgetauscht werden muß. Ich vermute, wohl meistens an Staubsaugern und seltener an Bügeleisen. Wenn diese Vermutung stimmt, woran kann das dann liegen? Beide Geräte werden, so unterstelle ich mal, in etwa gleich stark beansprucht (bewegt).
Wenn du dir die Tüllen anschaust, kannst du feststellen, dass die am Staubsaugerkabel recht kurz ist im Vergleich zu der des Bügeleisens. Also, je länger die Tülle, um so besser der Knickschutz, da die von aussen einwirkenden Kräfte besser aufgenommen werden.
Die Vergussmasse sollte zudem ausreichend elastisch sein, aus zwei Gründen:
1. Unterschiedliche Materialien, die sich bei Temperaturänderungen nicht gleich verhalten. Das führt bei einer relativ harten Vergussmasse zu Spalten, in die Feuchtigkeit eindringen kann.
2. So wie ich dich verstanden habe, steckt die Tülle zum Teil im Verguss. Bei oben genannten Krafteinwirkungen kann ein elastischer Verguss diese besser absorbieren als ein harter.
Gute Erfahrungen haben wir mit der Vergussmasse Fa. Peters VU 4691E gemacht.
Bemerkung:
Du schreibst nichts darüber, wie und ob das Anschlußkabel abgefangen wird. Auch hier lässt sich eine elatische Komponente einbauen, beispielweise durch eine geeignete (mit weicherem Material ausgekleidete) Abfangschelle.
Gruss
hadi
Hallo Hadi,
danke für Deine Erläuterungen, sind soweit für mich als Nichtelektrotechnischvorgebildeter verständlich.
Was mir dennoch fehlt:
Wie sehen die Prüfungen aus? Wie oft und in welcher Zeit hin und her biegen, bei welcher Zugbelastung am Kabel usw., wie darf die Tülle danach aussehen, die Kabelisolierung, der Verguss?
Fragen über Fragen!Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Hadi,
danke für Deine Erläuterungen, sind soweit für mich als Nichtelektrotechnischvorgebildeter verständlich.
Was mir dennoch fehlt:
Wie sehen die Prüfungen aus? Wie oft und in welcher Zeit hin und her biegen, bei welcher Zugbelastung am Kabel usw., wie darf die Tülle danach aussehen, die Kabelisolierung, der Verguss?
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Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman,
für Gerätestecker findest du zum Thema Prüfungen etwas in der EN 60309-2. Diese Norm trifft zwar nicht ganz deinen Anwendungsfall, aber kann dir vielleicht Hinweise geben.
Vermutlich íst die Schaltleistung des Füllstandsensors für eine Kleinspannung ausgelegt, also weniger als 50 V, da du etwas von „Automotive“ schreibst. Dafür kenne ich, wie schon gesagt, keine zutreffende Produktnorm. Da kann wohl jeder machen, wie er es für richtig hält.
Die Normen für Sensoren und Schaltgeräte im Bereich Niederspannung, also 50V bis 1500V beschäftigen sich mit der Prüfung der elektrischen Eigenschaften, also Durchgängigkeit des Schutzleiters, Spannungsfestigkeit, Isolationswiderstand, und so. Alles sicherheitsrelevante Messungen zum Schutz des Anwenders vor indirekter Berührung. Qualitätsmerkmale, wie die Haltbarkeit des Kabels, der Tülle, usw. sind dort nicht geregelt.
Ich hoffe, dir trotz der für dich sicher als unbefriedigend zu empfindenden Auskunft, etwas weiter geholfen zu haben.
Gruß
hadi -
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