QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › 9001:2015 Prozesse
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AutorBeiträge
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Jetzt hab ich mir die neue Norm schon vor 3 Wochen durchgelesen und genug drüber geschlafen. Den neuen Schwerpunkten Chancen/Risiken und PDCA tragen wir mit unseren Prozessen hier nur punktuell Rechnung. Zudem ist es altes Zeug das ich sowieso gern mal neu gemacht hätte.
Jetzt überlege ich schon eine Weile wie man das am geschicktesten lösen könnte. Es läuft ja eh auf die Turtle-Methode raus.
Aktuell haben wir die Prozesse als Text und hier und da mit Flussdiagramm beschrieben.
Mich würde es ja reizen alles in eine Tabellenform zu pressen, so dass man 7 Spalten hat für Eingabe, Prozess, Ergebnis, „womit“, Prozessverantwortlicher, „wie“ (bzw, Verweis auf Arbeitsanweisungen), Kennzahlen, Chancen, Risiken.
Und das für jeden einzelnen Prozessschritt.
Wäre cool oder? [:p]
Dann könnte man die Tabelle hintenraus noch verlängern um mittels FMEA die Risiken zu bewerten etc.Aber wer soll dann noch mit diesem Monster arbeiten?
Es sei denn man steigt auf Excel um, aktuell ist es alles in Word, und lässt für die normalen Anwender nur die ersten Spalten als PDF raus in denen nach wie vor steht wer was womit macht und was dabei heraus kommen soll. Ggf. noch wie das bewertet wird.Was meint ihr da dazu?
Gruss
Markus
Hallo Markus,
Tabellen zum Anschauen & damit-Arbeiten find ich brauchbar, wenn in den Zellen kurze, knappe Dinge wie z. B. Zahlen oder eine sehr kleine Menge Buchstaben stehen. Bei größeren Textblöcken leidet die Lesbarkeit zu stark, deshalb würd ich keine Tabellen dafür nehmen.
Just my 2cents [:)]
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Leider war ich 3 Monate mit anderem Zeug zugemüllt, jetzt ging es aber weiter.
Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass ich mit dem System recht habe.
Denn in der neuen Norm wird u.A. auch verlangt, dass sich der Mitarbeiter den Auswirkungen seiner Tätigkeiten bewusst sein muss (Chancen+Risiken).
Das habe ich dann gleich bei der jeweiligen Tätigkeit im Prozess drin stehen.Ich hätte gedacht dass das ganze Thema hier höher gehandelt würde, scheinbar schieben das aber alle noch vor sich her bis 4 Wochen vorm Audit.
Ich sage euch da sind jetzt Punkte drin die können es rappeln lassen für alle die bisher nur die Minimalanforderungen abgedeckt haben.
Schon allein der TQM-Ansatz bzw, vorallem dessen Umsetzung wird in meiner Firma viel Spass machen. War bisher im Traum nicht umsetzbar, will ja keiner. Wohl denen die das schon haben…Gruss
Markus
Hey Markus,
ich finde deine Idee der Tabellenübersicht gar nicht verkehrt!
Ich nutze eine ähnliche Tabelle … allerdings für das Auditprogramm. [:D]
Ich habe hierbei ähnliche Spaltenüberschriften genommen:
Prozess (Name/Nr.)
PV
Input
Aufgaben/ mitgeltende Unterlagen
Werkzeug
Output
Schnittstellen
Kennzahl
Risiko/ChanceIm Audit hat sich diese Liste bereits bewährt
Barbara aus Hamburg
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Qualität = Kundenzufriedenheit + Wirtschaftlichkeit!!Ich war letzte Woche auf einer QM-Veranstaltung und dort haben einige die Ohren gespitzt bezüglich dieser Lösung.
Im Prinzip bildet es auch die Turtlemethode ab, allerdings in Spalten statt dem Karodesign. Das hat mir noch nie so richtig gefallen.
Im März haben wir unseren Zertifizierer da, mal sehen ob er noch was zu ergänzen hat. Dagegen sagen kann er nichts,
alle Forderungen sind ja erfüllt.Gruss
Markus
AnonymGast29. Februar 2016 um 10:13 UhrBeitragsanzahl: 2122Hey Markus,
hast du schon mal darüber nachgedacht, die ganzen Prozesse in einer Art mobilen Dokumentation zu hinterlegen?
D.h. du würdest die Prozesse in Vorlagen hinterlegen, dort können dann Projekt- bzw. Aufgabenbezogen die Daten eingegeben werden und der Mitarbeiter quittiert mit einer digitalen Unterschrift. Da das ganze dann immer direkt im System synchronisiert wird, kann jeder in Echtzeit die Ergebnisse / Formblätter / Protokolle einsehen und auf die Daten zugreifen.Ist natürlich eine Frage, in was für einem Unternehmen du arbeitest und was die (Dienst)Leistung ist. Womöglich ist dann eine mobile Dokumentation zu groß und umfassend. Aber ich finde so einen Ansatz als Prozesslenkungs- und Dokumentationstool ziemlich spannend.
Beste GRüße
JensIch bin grade frisch dran, mich in die 9001:2015 einzuarbeiten. Bei uns im Unternehmen wurde im Rahmen einer Schulung für die neue Revision auch wie oben von Markus geschrieben das Turtle-Diagramm empfohlen..Bin mir aber auch noch nicht ganz im klaren darüber, wie das bei uns in Zukunft am besten umgesetzt werden soll.
Gibt es denn etwas, das mit einem Turtle in der Form nicht abgebildet werden kann?
Danke & Viele Grüße
Jessi
Hallo allerseits,
also ich habe schon eh und je den Turtel gehabt, hat ja auch immer alle gefallen, was soll aber hier das Thema Chance / Risiko
Ich habe ja auch schon siehe Kommentar KennzahlWie geht Ich mit den anderen Themen Wie Wissensmanagement um ?
Prozess (Name/Nr.)
PV
Input
Aufgaben/ mitgeltende Unterlagen
Werkzeug
Output
Schnittstellen
Kennzahl –> hier eine Kennzahl mit nem Ziel Versehen
Risiko/ChanceGrüsse
RobbobLetzte Woche habe ich meinen Lösungsansatz unserem Auditor vorgestellt. Er sagt prinzipiell würde es funktionieren.
Aber jetzt kommt das Aber:
Es würde dann auch für jeden Prozessschritt alle in Frage kommenden Risiken aufgelistet und bewertet haben wollen. Was zu Folge hat, dass der ganze Apparat irrsinnig groß und unübersichtlich wird, so dass kein Mensch mehr damit arbeiten kann.
Er möchte halt sein Turtle haben, zusätzlich zur bestehenden Prozessbeschreibung.
Mir gefällt aber nicht, dass es dann zwei Dokumente gibt die miteinander gepflegt werden müssen. Bringe das mal den Leuten bei die es nichtmal schaffen die Prozessbeschreibung konform zu halten. [8)]Gruss
Markus
Hallo Markus,
das meint Dein Auditor doch nicht ernst!? Oder doch?!
So habe ich die Norm noch nicht gelesen, bzw. nicht herausgelesen, dass das Risikomanagement bis auf die Prozessschrittebene heruntergebrochen werden muss/soll.
Das Theme Risiko hat mir auch schon Kopfzerbrechen bereitet. Meint der Auditor wirklich jeden Prozessschritt in jedem Q-relevanten Prozess? Dann risokomanagen und dokumentieren wir uns doch zu Tode.
Seid Ihr nur nach der ISO 9001 zertifiziert oder nach TS etc. etc.? Oder habt ihr irgendwelchen herausragenden risikoreichen Produkte oder Prozesse, mit welchen die Forderungen des Auditors begründet sein könnten.
Mein Plan war, die potentiell besonders fehleranfälligen Prozesse – meinetwegen auch Prozessschritte – zu identifizieren und diese einer Risikobewertung zu unterziehen.
Mit welcher konkreten Normforderung hat er das begründet?
Schöne Grüße
Vivian
Hallo Markus,
Moment einmal! Ich stimme Vivian absolut zu.
Die erste Frage die ich dann immer stelle. Wo ist das in der Norm geregelt?Lieber Markus, ich möchte dir nicht zu nahe treten und weiß auch nicht wie lange du schon im QM tätig bist, aber das hört sich sehr nach meiner Anfangszeit im QM an. Da habe ich auch immer das geglaubt was mir der Zertifizierer erzählt hat. Auch geht es nicht darum was der Zertifizerer haben möchte, sondern das was die Norm fordert. Klar ist das TURTLE eine einfache Darstellung und möglicherweise auch eine Übersetzung für ihn, aber die Norm fordert nicht beide Dinge. Daher machst du alles richtig.
Jetzt musst du dich nur noch gegenüber deinem Zertifizierer durchsetzen und möglicherweise hinterfragen, ob er der Richtige ist.
Das wird sicherlich nicht einzige Ungereimtheit sein.Schöne Grüße,
NicoleHallo
Habe beim TÜV ein Whitepaper gefunden das sich ein wenig mit der Thematik auseinandersetzt.hier der Link
Gruss Robbob
Endlich mal jemand, der die Flussdiagramme in Frage stellt. Meiner Meinung nach sind diese für interne und externe Auditoren, aber nicht für Mitarbeiter. Die Folge ist, dass zusätzlich zu den Prozessen noch jede Menge Checklisten und Arbeitsanweisungen entstehen, die nichts anderes machen, als den Prozess zu lenken.
Wir haben uns daher vor einiger Zeit für eine WIKI basierte Version der Tabellendarstellung entscheiden. Und so langsam nimmt es Form an und die Mitarbeiter arbeiten damit. Vorteil: Verknüpfungen, Verlinken zu anderen Prozessen sind problemlos möglich. Dokumente (z.B. Formular) können hochgeladen werden. Mitarbeiter bearbeiten ihre Seiten, der Prozesseigner prüft und als letzte Instanz gibt der „QMB“ frei. Alles über Workflows. Die Akzeptanz steigt stetig. Was wir noch nicht nutzen ist die Verbindung zum Risikotool, welches die FMEA Methodik nutzt. Ich weiß, jetzt wird es Grenzlastig zur Werbung (wir sind Nutzer des Tools!). Aber, wer über eine Exceltabelle nachdenkt sollte mal nach Q.wiki suchen und sich zeigen lassen.
Viele Grüße
Ami -
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