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als Antwort auf: Diskussion #58532
Guru – Ohhhhm,
ne ne, scheint die Sonne heute wieder heiß.
Ein wahrer Guru sollte doch irgendwie aus der Masse ragen, oder. Ich bin geneigt, hier nur einer den Status Guru zu verleihen:
Barbara – die äh … der Statistikguru (gibts für Guru eigentlich ne weibliche Form?)
… und Tschüss
Vivian
als Antwort auf: Freigabe von n.i.o. Prozessen #58512Hallo QM,
was reitest Du ständig auf einer konkreten Normforderung herum!?
Die Norm ist dem Gesetz und dem mit dem Kunden geschlossenen Vertrag vollkommen wurscht.
Die Verpflichtung, Produkte mit einer definierten Qualität zu liefern, resultiert aus den Verträgen und dem § 434 ff des Bürgerlichen Gesetzbuches – Punkt.
Wenn Du Produkte liefern willst, die nicht der vereinbarten Spezifikation gebietet es der Anstand, mit dem Kunden zu sprechen. Wenn Du bereits geliefert hast, kann der Kunde seine Rechte aus § 437 in Anspruch nehmen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das Handelsrecht vor BGB geht – also der Kunde (gewerblich!) kann von diesen gesetzlichen Regelungen per Vertrag abweichen und z. B. euer Recht zur Nachbesserung ausschalten und gleich Neulieferung verlangen.
Was bitteschön brauchst Du noch an Argumenten? Auch die Welt der QM-Normen muss sich letztendlich dem Gesetz beugen – Punkt.
Schönes Wochenende
Vivian
als Antwort auf: Freigabe von n.i.o. Prozessen #58502Hallo QM,
da will sich wohl jemand ein Hintertürchen öffnen??
Wenn der Fertigungsleiter tut und lässt was er will, wirst Du sehr wahrscheinlich demnächst mit Reklamationen vom Kunden überrascht und mit Teilen, die Abweichungen haben, die Du noch nie zu Gesicht bekommen hast. Ich gehe jede Wette ein, wenn die ersten n.i.O-Teile beim Kunden durchgehen, wird die Fertigung heimlich still und leise die Grenze des Kunden ausloten und der Fertigungsleiter hat in 0,nichts und mit geringstem Aufwand seine offizielle Ausschussrate gesenkt – kurzfristig. Erfahrungsgemäß haben die Fertigungsmitarbeiter nichts dagegen, dass sie sich weniger Mühe geben müssen (leichte Ironie) und so kann ein mühsam aufgebautes Qualitätsbewusstsein in die Brüche gehen.
Wie stehst Du als QMB dann vor Kunde und GL da – als Marionette?In aller Regel gibt es heutzutage klare vertragliche Vereinbarungen mit dem Kunden – nicht nur bei den Automobilisten.
Du schuldest dem Kunden nach BGB (vollkommen unabhängig von jeglicher Norm) die Qualität, die Du ihm vertraglich versprochen hast. Abweichungen berechtigen hiermit zur Reklamation, Ersatzlieferung oder Nacharbeit.
Es ist immer noch billiger, VOR der Lieferung nachzuarbeiten oder mit dem Kunden vernünftig zu kommunizieren. Das erspart eine Menge Ärger und vom Kunden per Sonderfreigabe freigegebene Teile verursachen keinen Reklamationsprozess und -kosten bzw. wirken sich auch nicht zwingend auf die eigene Lieferantenbewertung aus.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Der Kostenmanager als Feind des QM ? #58479Hallo Martin,
wenn es gesetzliche Forderungen gibt, handelt es sich nicht um verhandelbare Extras. Jetzt hab‘ ichs endlich kapiert, wo die Lunte brennt.
Es könnte sich u. U. für Euch ein Haftungsrisiko ergeben, wenn ihr Produkte ausliefert, die nicht dem gesetzlichen Standard entsprechen. Wenn diese Produkte an den Endkunden gehen, steigt dieses Haftungsrisiko erheblich.
Ihr solltet in jedem Falle Eure Verträge mit dem Kunden überprüfen und ihn auf seine gesetzeswidrige Spezifikation nachweisbar hinweisen. Ich würde wahrscheinlich sogar so weit gehen und mir einen Haftungsausschluss vom Kunden unterschreiben lassen. Sollte es zu einem Schadenfall kommen bzw. Eure Produkte irgend einer Überprüfung nicht stand halten, dann fällt möglicherweise der ganze Mist auf Euch zurück.
Sichert Euch ab!
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Der Kostenmanager als Feind des QM ? #58468Hallo Martin,
ich mache jetzt mal den Q-Ketzer und betrachte die Sache von der anderen Seite.
Wie oft kaufen wir im Alltag Dinge, bei denen wir eine Zusatzleistung einfach ungefragt mit bezahlen. Nehmen wir mal an, ich weiß als Kunde ganz genau was ich kaufen möchte, ich brauche dazu weder ein schickes Geschäft, noch die Beratung noch sonstigen Service.
Oder z. B. ich möchte in einem Fitness-Studio einfach trainieren, mit gelegentlich einen Rat vom Trainer holen, am Ende Duschen und fertig. Ich habe kein Interesse an Sauna, Ernährungsberatung, Saftbar, Whirlpool, Massage und sonstigem Schnick-Schnack. In den meisten Studios bin ich als Kunde mit meinem kleinen Anspruch quasi mit jeder Menge Service überversorgt und den muss ich mit bezahlen.
Als Kunde zahle ich dann meiner Ansicht nach für meinen ganz individuellen Anspruch zu viel. Beginne ich um den Preis zu feilschen, wird mir der Studiobesitzer vorhalten, dass er den ganzen Inklusiv-Service rund herum bezahlen muss.
Also – kalkuliert noch mal durch und schaut, dass ihr den Service so weit senkt, dass ihr mit dem Produktpreis finanziell im grünen Bereich landet. Vielleicht kommt der Kunde zur Erkenntnis, dass er doch die eine oder andere Zusatzleistung gern in Anspruch nehmen würde.
Im Moment würde ich davon ausgehen, dass sich die Geschäftsleitung noch im Zahlenrausch befindet. Der muss halt bei allem Ärger erst mal verfliegen – wie auch immer.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Der Kostenmanager als Feind des QM ? #58454Hallo Martin,
das ist ja wieder mal ein „Paradestück“ eines Unternehmensberaters. Einfacher und simpler kann man das als Berater nicht anpacken. Das ist unterste Schublade – Trivial-Betriebswirtschaft!
Fakt ist, die GL des Kunden ist erst mal begeistert. Es ist immer interessant, wie lange diese Begeisterung anhält.
Ich hoffe, Deine GL ist geschickt mit der Situation umgegangen und hat Ihrerseits dem Kunden klar und deutlich gesagt, welche „Verwöhnmaßnahmen“ (oder nennen wir es besser Servicemaßnahmen) sie nun aufgrund des Preisdrucks einsparen muss und an welcher Stelle an der Qualität gespart werden muss. Ich hoffe Ihr kennt die Konkurrenz gut genug und wisst um Euren Vorteil und könnt den Kunden in Zukunft wieder überzeugen. Der schlimmste Fall wäre, wenn die Konkurrenz tatsächlich die geforderte Qualität zum niedrigeren Preis liefern kann.
Die GL Eures Kunden wird die Frustrationen ihrer Mitarbeiter dank der rosigen finanziellen Aussichten wahrscheinlich hinnehmen – solange die zusätzlichen Kosten nicht zu offensichtlich werden und weh tun. Es kann ein Weilchen dauern, bis das Bewusstsein für solche versteckten Kosten keimt und ins Bewusstsein rückt.
Als Betriebswirtin halte ich es für absolut unternehmensschädlich, ein Zuzahlungsgeschäft zu betreiben. Wenn ich bei jedem Auftrag zuzahle, habe ich zwar eine nette Beschäftigung, mein Minus wächst von Auftrag zu Auftrag. Ich muss mir dann die Frage stellen, ist der Kunde bzw. seine zukünftigen Aufträge so wichtig, dass ich diesen finanziellen Verlust in Kauf nehme und kann ich mir den Verlust überhaupt leisten, wenn ja wie lange? Kann ich den Verlust mit Aufträgen des einen Kunden mit Aufträgen anderer Kunden kompensieren und bin ich bereit, die Gewinnminderung hinzunehmen? Alternativ sollte ich mir Kunden suchen, die bereit sind, einen anständigen Preis für meine Ware zu zahlen – ich habe auch ein Recht auf wirtschaftliches Überleben.
Viel Erfolg
Vivian
als Antwort auf: Stellvertreterregelung ISO 9001 #58453Hallo,
eine Stellvertreterregelung ist immer im Interesse des Unternehmens – und die Freiheit des Unternehmens. Eine gesetzlich verpflichtende Regel oder ein irgendwie übergeordnetes Dokument, wie eine Norm gibt es für solche Selbstverständlichkeiten nicht. Es steht natürlich dem Kunden frei, wenn er in der Urlaubszeit in den Wald ruft, einen Stellvertreter zu fordern.
Da ist immer die Frage mit dem Auto, Autobahn und der Brücke, die da plötzlich im Weg steht – wer übernimmt die Arbeit zumindest interimsmäßig?
Von den Leuten, die glauben, unersetzlich zu sein, sind die ganzen Friedhöfe voll!
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Zum Lachen und im Hals stecken bleiben… #58331Hallo Wolfgang,
ich werde möglichst kurz und knapp antworten, wir haben uns schon des öfteren in Diskussionen verstrickt, die am Ende zu nichts Konkretem geführt haben.
Ich geißele beides – die Gewinnmaximierung als auch die Kurzsichtigkeit.
1. Gewinnmaximierung
Ich gehe mal auf die Grundlagen des Fachs Volkswirtschaftlehre zurück. Die Geldmenge sollte unbedingt stabil bleiben, um einen Geldwertverlust und die damit einhergehende Inflation und den Niedergang des Wirtschaftssystems zu vermeiden. Aber unter diesen Randbedingungen funktioniert UNSER Wirtschaftssystem nur begrenzt, nämlich nur so lang bis auf der einen Seite das Geld zu horrenden Gewinnen aufgestapelt wird und auf der anderen Seite der Gesellschaft fehlt, sprich die finanzielle Armut forciert wird. Also was tut das gegenwärtige Wirtschaftssystem, um sich selbst am Laufen zu halten, es vermehrt die Geldmenge. Dadurch können – zeitlich begrenzt – auf der einen Seite noch mehr Gewinne aufgestapelt werden ohne dass die andere Seite ins totale Elend fällt. Aber genau dieser Grenze nähern wir uns jetzt an. Diese Grenze wird fallen, wenn der Konsumentenmarkt Europa zusammenfällt, z. B. durch weitere Gelddruckerei (Geldwertverfall), weitere Verlagerung wertschöpfender Arbeit in Niedriglohnländer (Einkommensverlust = Konsumverlust). Wenn Wirtschaft und Politik jetzt die Kurve bekommen, wäre das ein wirtschaftpolitischer Meilenstein der Volkswirtschaftsgeschichte.
2. Kurzsichtigkeit
Die oben angeführten Exkurse in die Wissenschaft der Volkswirtschaft zeigt eigentlich schon, wie schädlich Kurzsichtigkeit ist. Denn wie wird unsere Wirtschaft in 20, 30 oder 50 Jahren ticken. Kehren wir global zurück in die Gesellschaftsordnung in der Zeit der Frühindustriealisierung (siehe Wanderarbeiter in China), legen wir eine Wirtschaftskrise wie in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hin, zerkloppen anschließend alles in einem Weltkrieg (diesmal um Ressourcen), um nachher alles wieder aufbauen zu können oder starten wir durch mit einer „Raumschiff-Enterprise-Gesellschaftsordnung“, die sich am Wohle der gesamten Menschheit und ihres Planeten orientiert?
Natürlich … der einzelne Manager, der freiwillig seinen Posten begleitet, ist natürlich gezwungen, irgendwie in dem System zu funktionieren. Sonst setzt er sein Einkommen, seine Position und seinen Status auf’s Spiel. Das spürt warscheinlich jeder einzelne von uns. Jeder von uns ist gezwungen, irgendwie seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber in gesamtwirtschaftlichen Diskussion hilft uns das nicht weiter.
Die Aussage „kein Mensch handelt absichtlich böse“ haben die Menschen in der Geschichte und der Gegenwart schon mehr als deutlich widerlegt. Schauen wir Deutschen doch auf die Zeit zwischen 1933 und 1945. Auch für die Zukunft bin ich wenig optimistisch.
Wenn die Diskussion weitergeht, sollten wir vielleicht in ein Philosophie-Forum ausweichen …
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Zum Lachen und im Hals stecken bleiben… #58316Hallo Wolfgang,
welcher Unternehmenslenker kennt schon Deming?! Ist zwar traurig, aber Realität.
Welcher Manager wird von den meisten Unternehmenseigentümern mit Geld und möglichst langem Verbleib in der Firma honoriert – derjenige der das meiste Geld in die Taschen der Eigentümer spühlt, egal wie der Gewinn zustande gekommen ist. Also was kommt teurer – schauen wir doch aktuell auf Bhopal – das halte ich jederzeit für wiederholbar.
Die Welt ist mal kurz entsetzt und das Entsetzen wird durch das Entsetzen über eine andere Katastrophe abgelöst und anschließend verdrängt.
Schönen Gruß
Vivian
als Antwort auf: Zum Lachen und im Hals stecken bleiben… #58308Hallo,
das ist die gleiche Diskussion wie z. B.: Ein Arbeitnehmer hält Aktien seines Arbeitgebers. Der Arbeitgeber struktuiert um, entlässt Arbeitskräfte, das wird von der Börse mit steigenden Kursen belohnt und der entlassene Arbeitnehmer kann sich zu einem Kurssprung seiner Aktien gratulieren.
In diesem Sinne
Vivian
als Antwort auf: Zum Lachen und im Hals stecken bleiben… #58301Hallo Bernd,
China wird uns den Gar ausmachen, egal ob es schwer beschäftigt ist oder kränkelt. Warte ab bis die unser Know How haben. Das dauert nicht mehr lang und könnte schneller gehen als uns lieb ist.
Die Entwicklung wird der Produktion hinterher ziehen. Indien oder auch China verfügt über hervorragend ausgebildete Ingenieure – die Ihre Ausbildung auch in hohem Maße deutschen Universitäten verdanken – mit steigender Tendenz … und was werden wir Arbeitnehmer haben, wenn Arbeit und Know how exportiert äh aus Deutschland outgesourct wurde? Wir dürfen konsumieren bis das Konto leer ist.
Es war schon immer die herausragende westliche Arroganz, die andere Länder unterschätzte – sei es im Krieg, im Frieden oder der Wirtschaft.
Menschen, die einen Job zu unwürdigen Bedingungen annehmen, sind reichlich vorhanden. Manche Länder Afrikas werden gegenwärtig regelrecht von chinesischen Geschäftsleuten überrannt. Da ist noch eine Gewinnspanne drin. Die Menschen arbeiten für eine Schale Reis. Fahre hin und schaue nach. Ich würde Madagaskar empfehlen. Die Koreaner vertreiben die Landbevölkerung, um auf den Flächen billigen Soja für die Welt anzubauen. Die Kanadier holzen die letzten Bäume für die nach Europa exportierende Zellstoffindustrie ab und haben den Einheimischen das Schnitzhandwerk verboten. Die Südafrikaner vertreiben die Landbevölkerung im Süden, um Edelsteinminen auszubeuten. Die Chinesen errichten Fabriken mit einem hohen Zaun darum und wickeln zunehmend den Handel des kompletten Landes ab. Genug Hungerleider für die Arbeit sind in hohem Maß verfügbar. Falls Du Deine Weltanschauung mal resetten magst, ich hätt‘ da Kontakte.
Wir werden in den nächsten Jahren noch viel lernen (müssen).
Grüße
Vivian
Da Kapitalisten aus der aktiv wirkenden, lebendigen Arbeitskraft Mehrwert (Profit) schöpfen, suchen sie ständig mit dem Wachstum ihres Kapitals die Zahl ihrer Lohnarbeiter zu vermehren. Vermehrung des Kapitals bringt dort vermehrte Arbeitsplätze, wo das Kapital noch unentwickelt ist. Vermehrung des Kapitals bringt immer dann vermehrte Arbeitsplätze, wenn Kapitalisten expandierende Märkte und boomende Gewinne vor sich sehen.
als Antwort auf: Zum Lachen und im Hals stecken bleiben… #58279Hallo,
was regt Ihr Euch so auf, wir kaufen doch alle gewollt oder ungewollt (aufgrund mangelnder Alternativen) diesen Mist aus China etc. Mensch Meier … 800.000 Arbeitsplätze in Ostdeutschland das wär‘ doch mal was. Nach dem für die Chip-Schmieden in Dresden und Umgebung die Subventionen ausgelaufen sind, drohen die alle mit Abflug und schreien medial wirksam nach neuen Subventionen.
Nich mal die Gewerkschaften wagen es bei massiver Industrieabwanderung nach Fernost und dem damit verbundenen Arbeitsplatzverlust in Deutschland zum Produktboykott aufzurufen. Das hat ja das Geschmäckle vom Protektionismus oder Fatalismus – is ja schließlich politisch unschick.
Aber was sind schon 9 oder 10 Selbstmorde bei 300.000 Arbeitskräften!?. Ich hatte schon in einer 50-Mann-Firma drei Nervenzusammenbrüche – die Kollegen haben es gerade noch bis in die Klinik geschafft. Eine Kollegin habe ich zum Arzt begleitet, da ich sie keinesfalls mehr in ihr Auto steigen lassen wollte, weil mir die möglichen Folgen unabwägbar erschienen.
So lange man eine Alternative hat, kann man fluktuieren. Aber wenn man keine hat und in einem umzäunten Unternehmensgelände unter internierungslagerähnlichen Zuständen leben muss …?
Das ist wie in Europa in Zeiten der Frühindustrialisierung. Da wurde direkt neben der Maschine gepennt und die Kinder wurden auch gleich mit zur Arbeit eingespannt. Ich hole jetzt nicht den alten Marx raus – aber das Kapitel zum Thema Wanderarbeiter erscheint mir sehr aktuell. Schade, dass die Wirtschaftsgesellschaft seit dieser Zeit keine echte Weiterentwicklung vollzogen sondern das industrielle Mittelalter nur verlagert haben.
Ich plädiere für die Gesellschaftsform von Star Trek – nachdem die Glingonen befriedet wurden.
Vivian
als Antwort auf: HU-HU…..HALLOOO #58253Hallo msb,
na ja, ich habe mir etwas Optimismus abgerungen.
Außerdem brauche ich noch etwas Zeit zur „Bodenrekultivierung“.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: HU-HU…..HALLOOO #58249Hallo,
is‘ wirklich nichts los hier – stecken alle Ihre Köpfe in die Wiwo, Handelsblatt oder ähnliche Gazetten und rätseln, was sie mit ihrem Sparbüchlein machen? Für mich ist die Wirtschaftssituation derzeit spannender als jeder Krimi. Leider weiß man nicht so recht, wie man dabei heraus kommt.
Also wenn wir den volkswirtschaftlichen Modellen glauben können, sollte es mit der Gelddruckerei einen kurzfristigen Wirtschaftwachstumskick geben. Die Inflation wird für den Bürger etwas zeitverzögert über Preiserhöhungen spürbar werden, weil viele Anbieter anfangs Preiserhöhungen scheuen. Aber irgendwann müssen sie die Kosten des schwachen Euros an den Verbraucher weitergegeben. Die Inflation kommt in die Gänge. Aber spätestens dann muss die frische Druckware dringend vom Markt. Wie stellt man das als Politiker am besten an und tut trotzdem den Unternehmen und Großgeldverdienern möglichst wenig weh? Es muss ja möglichst viel Geld in kurzer Zeit vom Markt genommen werden.
Was wäre besser geeignet als eine satte Steuererhöhung für die Gesellschaft, eine kleine Steuererhöhung für Großgeldverdiener, die nicht so dramatisch ins Gewicht fällt …? Dann kommen wir Kleinsparer mit einem blauen Auge davon.
Wenn die EZB dann nicht mit dem Drucken aufhöhrt, beginnt die gallopierende Inflation. Ich hab noch einen Aluchip von 1923 in Höhe von 200 Reichsmark in meiner Geldbörse. Vielleicht kann ich den dann wieder unter die Leute bringen. Die reale Gefahr ist groß, dass die Druckmaschinen weiter laufen – da kommen noch Spanien, Portugal und Italien als nächste Kandidaten auf uns zu.
Die private Sparquote der Bevölkerung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das Geld mus raus aus den Depots und runter von den Sparbüchern. das Geld steht dem Wirtschaftskreislauf quasi nicht zur Verfügung. Die Kohle wird an anderer Stelle gebraucht. (Ich hoffe man liest den Sarkasmus raus) Am schnellsten gehts mit einer vorsätzlichen Inflation. Irgendwann streicht man auf den Geldscheinen wieder ein paar Nullen. Inflation war übrigens in der Geschichte immer ein probates Mittel zur Staatsentschuldung. Und der Wirtschaftskreislauf kann von vorne beginnen. Der kleine Mann – um sein Geld gebracht – wird jeden Zuwachs an Wohlstand danken. Wenn da nicht zwischendurch das Thema der sozialen Unzufriedenheit aufkeimen würde.
Es wird auch recht leise ein anderes Szenario diskutiert. Man solle doch einfach die Banken, die sich mit hochriskanten Anleihen, Papieren oder sonstigen Geschäften verspekulliert haben, die Kredite abschreiben lassen – sprich pleite gehen lassen. Davon wären zwar auch private Anleger betroffen, die eben in diese hochspekulativen Anlagen investiert haben, aber die Geldwertstabilität biebe weitestgehend gewahrt und ein Teil der Bevölkerung könnte sein Vermögen behalten. Problematisch wird diese Variante allerdings dadurch, dass bei einer Pleite das Tafelsilber der Pleite-Banken neu bewertet und verscherbelt würde. Dann würden Immobilien- und Unternehmenswerte unter Druck geraten. In den Büchern stehen z. B. viele Immobilieninvestments in Ostdeutschland oder Spanien. Aber was ist eine Immobilie in der Realität wert, wenn sie keiner kauft oder der Preis durch ein Überangebot fällt? Oder nehmen wir mal Investments in Unternehmen. Hedgefonds haben in den letzten Jahren Unternehmen zu irrwitzigen Preisen auf Teufel komm raus gekauft. Die Werte wurden künstlich nach oben gejubelt. Bei vielen Unternehmen spiegeln der Kaufpreis und die damit verbundenen Kredite nicht die tatsächlichen Werte der Infrastruktur und der Zukunftsperspektiven der Unternehmen wider. Irgendwer wird feststellen, dass der Kredit weder durch den tatsächlich erzielbaren Marktwert noch durch Sicherheiten gedeckelt ist. Irgendwann muss der Kredit in cash bedient werden. Irgendwer muss bezahlen. Dann platzt die Immobilienblase und weitere Blasen mit lautem Getöse. Wer ist daran schon interessiert, dass sein Büroturm plötzlich nur noch die Hälfte wert ist?
Ich erinnere mich noch an einen unserer betagten Wirtschaftsprofessoren: „Buchgeld ist der Untergang des Wirtschaftssystems“ Man könnte es heute auch virtuelles Geld nennen. Denkt mal an die sogenannten Leerverkäufe der Spekulanten – ein irres Geldvermehrungsinstrument – aber virtuell … wenn die Käufer mal ihr Geld abheben wollen…
Wer weiß, vielleicht dealen wir in 4-5 Jahren mit Kartoffeln.
Mein Vertrauen in die Wirtschaftspolitik der Europäischen Union befindet sich auf einem absolutem Nullpunkt. Alle Zeichen stehen zur Zeit auf Inflation. Es ist der einfachste und schnellste Weg für die Politik, um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Ich hoffe irgendwen in der EU trifft noch die Erleuchtung und die Gesellschaft zahlt nicht für die nächsten Jahrzehnte die Zeche. Mich stimmt jedoch pessimistisch, dass es in den letzten Jahren normal geworden scheint, dass Verluste vergesellschaftet werden.
Ich habe jedenfalls schon mal die Grundlage für mein Kartoffeläckerchen gelegt und zu entwerten gibts auch nichts mehr. Vielleicht habe ich im Leben mal was richtig gemacht …???
Schöne Grüße
Vivian
PS.: Mein Beitrag ist vielleicht keine leichte und unterhaltsame Kost für einen nicht betriebswirtschaftlich Interessierten. Aber vielleicht sind ein paar Denkanstöße dabei.
als Antwort auf: Konzeptverantwortungsvereinbarung #58236Hallo Wolfang,
natürlich hast Du recht.
In der Wirtschaft weitestgehende juristische Vertragsfreiheit. Die Vertragsklauseln müssten durch einen auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Anwalt geprüft und ggf. vor Gericht ausgehebelt werden. Sehr wahrscheinlich würden solche Vertragsklauseln von einem Gericht verworfen.
……Da finden wir uns jedoch sofort wieder bei dder ungleichen Machtverteilung wieder. Entweder kann ich auf den Kunden und seinen Vertrag verzichten, weil ich genug andere Kunden habe oder ich kann es mir leisten, die Firma zu schließen (falls ich keine anderen Kunden habe) … irgend ein anderer Idiot, der diesen Vertrag unterschreibt, findet sich in jedem Fall. Die Erde ist groß.
Übrigens die Arbeitnehmer des drohenden Vertragspartners leben nicht schlecht – im Vergleich zu Unternehmen, in denen die Arbeitnehmervertretung seit Jahren erfolgreich verhindert wird. Im Gegensatz zum tarifungebundenen Bereich haben die Arbeitnehmer noch so etwas wie die „Himmel auf Erden“.
Solche „kreativen“ Vertragswerke werden in den Rechtsabteilungen der großen Automobilkonzerne ersonnen. Damit hat der ideengebende Justitiar ganz sicher den Grundstein für eine steile Karriere gelegt.
Schöne regnerisch trübe Grüße
Vivian
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