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als Antwort auf: Unterschriftenregelungen #28648
Hallo,
die Erstellung einer Unterschriftenregelung sollte mit einiger Sorgfalt erfolgen. Ausschlaggebend sind entsprecheden rechtliche Aspekte lt. Handelsgesetzbuch.
Folgende Fragen solltest du zuerst beantworten:
Wer benötigt welche Berechtigungen, um seine Arbeit optimal leisten zu können?
Wer ist muss das Unternehmen wie nach außen vertreten?
Wieviel Vertrauen schenkst du dem einzelnen Mitarbeiter – finanzielle Höhe der Berechtigung?
Wer darf das Unternehmen nur in rechtlich relativ ungefährlichen Prozessen nach außen vertreten? – Unterschrift: i. A. (im Auftrag des Unternehmens)Hier reicht eine Formulierung in der Stellenbeschreibung. Sollte es Mitarbeiter geben, die das Unternehmen überhaupt nicht vertreten dürfen, würde ich eine entsprechende Tabelle mit den i. A.-Berechtigungen als Anlage an die Unterschriftenregelung hängen.
Wer darf nach außen Verträge abschließen und in welcher Höhe? – Unterschrift: i. V. (in Vollmacht) Die Regeln zur Unterschrift i. V. findest du im HGB §§ 54 – 58. Die Handlungsvollmacht wird ebenfalls in der Stellenbeschreibung vermerkt. Zusätzlich gibt es ein separates Schreiben, in welchem die Rechte und Pflichten des Handlungsbevollmächtigten konkret beschrieben werden.
Grund: Das Unternehmen haftet immer für die Handlungen des Handlungsbevollmächtigten gegenüber einem Dritten. Die Handlungsvollmacht ist durch keinerlei gesetzliche Regelung begrenzt. Hat der Handlungsbevollmächtigte seine Vollmacht missbraucht, muss sich das Unternehmen auf zivilrechtlichem Wege mit seinem Mitarbeiter einigen. Hier besteht ein beachtenswertes Riskiko für das Unternehmen.
In der Unterschriftenregelung sollten auf jeden Fall die Grenzen von Vollmachten klar definiert werden – wer darf bis zu welchem Betrag und wer darf welche Sachverhalte unterschreiben. Damit finden die Mitarbeiter gleich ihren richtigen Ansprechpartner.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bevollmächtigte Mitarbeiter oft nicht wissen, welche rechtlichen Riskien mit ihrer Unterschrift verbunden sind. Schulungen haben dazu geführt, dass Mitarbeiter wesentlich verantwortungsvoller mit ihrer Unterschrift umgegangen sind und auch den zu unterschreibenden Sachverhalt viel genauer geprüft haben.
Das mag nach Bürokratie klingen, ist aber aus juristischen Gesichtspunkten durchaus gerechtfertigt.
Sollten noch weitere Fragen bestehen, melde dich einfach noch mal.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Perspektive Qualitäter in Deutschland #28647Hallo Blackberry,
in anderen Ländern funktioniert der Konsumboykott ganz gut. Vor einigen Jahren sind z. B. bei Ford in den USA einige tausend Arbeitsplätze gerettet worden. Die Gewerkschaften und die Mitarbeiter haben zusammengestanden. Auf die Gewerkschaften kann man in dieser Hinsicht in Deutschland getrost pfeifen.
Ich besitze noch ein Quentchen Nationalstolz (auch wenn man das vor allem in Sachsen heute nicht mehr offen sagen darf). Ich suche in Supermärkten ganz bewusst nach ostdeutschen Produkten, um den paar Hanseln, welche hier überhaupt noch arbeiten dürfen, wenigstens ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen. Übrigens schotten westdeutsche Lebensmittelproduzenten ihren Markt in Westdeutschland immer noch gegen ostdeutsche Produkte radikal ab und ziehen mit den Kaufhausketten in dieser Hinsicht an einem Strang.
Vor einiger Zeit ist ein westdeutsches Textilunternehmen nach Osteuropa ausgewandert. In irgend einer Fernsehsendung hat man den Besitzer und einfache Näherinnen zu diesem Thema befragt. Eine Näherin äußerte sinngemäß: „Ich bin ab … arbeitslos, als Näherin werde ich keine Arbeit mehr finden. Fakt ist auch, dass ich mit die Blusen (ca. 50 € im Geschäft), meines Noch-Arbeitgebers, in absehbarer Zukunft nicht mehr leisten kann.“ Diese recht einfache Arbeiterin hat das System erfahren und verstanden. Eine Schande für den Besitzer.
Die Automobilindustrie hat letztes Jahr besonders laut gejammert. Dieses Jahr wird der Jammer fortgesetzt – die Börsen vermitteln ein ganz anderes Bild. Fast alle Automobilkonzerne haben ihre Erwartungen weit übertroffen.
Von der Deutschen Bank möchte ich überhaupt nicht reden. Es werden Rekordumsätze verbucht und trotzdem ist man der Meinung, man könne sich weder die paar Mitarbeiter, welche zur Disposition stehen, noch einen Kredit in ein innovatives Unternehmen leisten.
Dabei müssten es die Banken besser wissen, schließlich beschäftigen sie Heerscharen von Volkswirten:
Die Geldmenge ist begrenzt – sonst müsste ja die Gelddruckmaschine angeworfen werden und das gäbe eine ordentliche Hyperinflation. D. h. wenn auf einer Seite immer mehr Geld gebunkert wird, wird es der anderen Seite entzogen. Diese Seite wird kontinuierlich geschwächt. Man spürt`s z. B. am Kaufkraftverlust und dem Sinken der Steuereinnahmen. Ein weiterer Witz bei der Sache ist, dass Banken derzeit Abstand von der Immobilienwirtschaft nehmen – der Markt crasht in 10 – 15 Jahren wegen der demographischen Entwicklung. Statt dessen setzten sie auf Aktienmärkte und schnelle Börsengewinne. Damit unterstützen sie die kurzsichtige Politik der Unternehmen. Aktien sind jedoch reines Buchgeld, welche selten den reellen Wert des Unternehmens widerspiegeln. Damit steigt das Risiko eines Börsencrashs und einer bitterbösen Wirtschaftskrise. Irgendwann kommt „einer“ auf den Gedanken, doch mal nachzusehen, ob er sein Buchgeld von der Bank in Euro und Cent auf die Hand bekommen kann. Dann wird sich herausstellen, ob das Geld tatsächlich in Scheinen und Münzen existiert.
Ich versuche mich mal in die Position des Besitzers o. g. Textilfabrik zu begeben. Ich entlasse 300 Leute. 300 Leute sind doch nix, denke ich mir. Wie soll den diese kleine Werksschließung Auswirkungen auf den Käufermarkt haben? 300 Hanseln von 80 Mio Deutschen – lachhaft. Es fällt dem Textilfabrkanten schwer, den kausalen Zusammenhang zwischen seinen 300 entlassenen Mitarbeitern und der Einzelhandelskrise herzustellen. Er meint, seine 300 AN fallen nicht ins Gewicht.
Jeder meint: Meine paar Entlassungen fallen doch überhaupt nicht ist Gewicht. Ich bin soch nicht der Verursacher der Rezession. Das müssen die „Großen“ sein.
„Auch Kleinvieh macht Mist. Viel Kleinvieh macht viel Mist.“
Wenn alle in diesem Spiel mitspielen, kann es doch so falsch nicht sein … … ???? Kollektive Verantwortung – der sich der einzelne verpflichtet fühlt – und Solidarität sind seit dem Ende des Sozialismus verpönt. Nationalstolz und nationales Bewusstsein ist es seit 1945. Entweder man wird als rote Socke beschimpft oder in die Rechte Ecke geschickt. Es ist offensichtlich auch völlig unmöglich, Unternehmen deswegen öffentlich anzukreiden.
Eine Wirtschaft lebt von realer Wertschöpfung. Nur wenn Werte geschaffen werden, wird es einer Gesellschaft und seinen Menschen gut gehen.
Hallo Qualyman,
zu Ostzeiten wurden bei Dacia Schrauben mit dem Hammer eingeschlagen.
Rumänien war schon immer das Armenhaus von Osteuropa. Die DDR hat zu Zeiten des Warschauer Paktes moderne Maschinen nach Rumänien gebracht und aufgebaut. Ostdeutsche Ingenieure wurden entsandt, um den Rumänen das arbeiten beizubringen und dem Land auf die Sprünge zu helfen. Viele von ihnen kehrten völlig entsetzt zurück. Die Rumänen ließen niegel-nagel-neue Fabriken einfach verrotten. Arbeiten scheint nicht unbedingt im Blut der Rumänen zu liegen.
Ich kann nur über die Rückrufaktion lachen.
(Übrigens moderne Maschinen gab es in der DDR tatsächlich. Nach der Wende wurden die Maschinen von westdeutschen Käufern abgerüstet und produzieren noch heute in Asien. Die Patente wurden für einen Äppel und ein Ei verkauft.
Schöne Grüße
Vivian
PS.: Raumschiff Enterprise hol‘ mich bitte ab. Ich will auswandern, nur nicht auf der Erde bleiben – wegen der Globalisierung.
als Antwort auf: Perspektive Qualitäter in Deutschland #28625Hallo Kollegen,
es müsste eigentlich viel mehr öffentlich publiziert werden, welche Großunternehmen ihre Lieferanten in Deutschland zwingen , ins Ausland zu gehen bzw. selbst in Billiglohnländer abwandern und damit in Deutschland Arbeitsplätze zu vernichten.
Produktboykott durch die Kunden wäre doch ein lohnenswertes Thema. Öffentlicher Boykott schmerzt fürchterlich – Lernen und Ändern durch Schmerz.
Fakt ist: Volkswirtschaftlich geht diese Rechnung nicht auf. Deutsche Unternehmen schwächen den deutschen Käufermarkt und damit langfristig sich selbst. Ein Tscheche, Pole oder Ungar kauft sich kaum einen neuen Golf. Dafür muss er bei seinem Gehalt lange ackern. Wir sprechen uns in ca. 15 Jahren noch einmal zu dem Thema … …
Interessanterweise hat sich die Börsenkultur/-ethik in den letzten 15/20 Jahren grundlegend verändert. Früher sanken die Aktienkurse, wenn ein Unternehmen Mitarbeiter entlassen musste. Heute steigen die Kurse in der Regel. Die Börse beloht ausdrücklich kurzfristige und -sichtige Unternehmensentscheidungen, auch wenn diese den langfristigen Bestand – ich spreche von 10 – 15 Jahren – des Unternehmens gefährdet.
Dieser Fakt ist eines der ureigensten Übel unserer derzeitigen Wirtschaftpolitik und Wirtschaftsethik.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Kosten für Projekte #28543Hallo Nadja, hallo Frank,
Vielleicht waren meine Ausführungen doch zu ausführlich. Ich halte es jedoch gerade für kleinere Unternehmen mit meist geringen Reserven zum Abpuffern unvorhergesehener finanzieller Effekte für unabdingbar, ein – natürlich auf das Unternehmen abgestimmtes – Kostenrechnungssystem zu implementieren.
Die meisten KMU schrecken vor den erdrückenden und bürokratisch klingenden Begriffen:
– Kostenstellenrechnung
– Kostenträgerrechnung
– Kostenartenrechnung zurück … … „Buh, wer soll das alles erfassen?“Wenn es jedoch mal hart auf hart kommt, sind sie meist unfähig mit dem spitzen Bleistift zu rechnen, weil keinerlei Kostentransparenz vorhanden ist bzw. die finanziellen Daten nicht kurzfristig und eindeutig analysierbar oder abrufbar sind.
Ein Kostenrechnungssystem wird genau wie idealerweise das QMS immer weiter entwickelt und an das Unternehmen angepasst. Dabei ist natürlich immer der Erfassungsaufwand und der Informationsgehalt und die Strukturierung der gesammelten Daten zu hinterfragen.
Ich kann nur immer wieder vor zu „einfachen“ und kurz gesprungenen Konzepten warnen.
Die Einführung eines Zeiterfassungssystems/-methode sollte mit sehr viel Diplomatie angegangen werden. Irgendwo gibt es immer einen Aufschrei.
Einmal schreien die Mitarbeiter: Kontrolle, Misstrauen, Gängelei!!!!!! usw. usw.
Andererseits schreit so mancher Chef: Jetzt werden die Überstunden transparent. Jetzt sieht jeder Mitarbeiter, wieviele Überstunden er unbezahlt leistet – jetzt will er diese vielleicht bezahlt haben oder abbummeln. Mein Chef sieht jetzt, wieviele Stunden wir tatsächlich für ein Projekt verbraten … … Panik!!!!
Der Betiebsrat … …
Also Vorsicht und viel Feingefühl
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Beratungsgebühr ? #28542Hallo Qualyman,
es gibt in Deutschland ein Rechtsanwaltsvergütungsgesetz – nur für den Fall, dass die Frage tatsächlich interessiert. Im Internet sind sicher auch entsprechende Gebührenrechner zu finden.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Betriebsanleitung #28478Hallo Barbara,
ich habe mal gekramt.
Die Fälle mit der Babynahrung hat Nestlè verzapft. Leider gab es den Ärger bereits in den 70er Jahren, möglich das deshalb das Urteil nicht im Internet auffindbar war. Es ist anzunehmen, dass es um diese Problematik eine Menge Einzelurteile gibt.
Also ich habe mal ein Erinnerungszentrum mit Hilfe meiner Vorlesungsmitschrift auf Trab gebracht. Nestle hat in den 70er Jahren eine äußerst aggressive Werbekampagne für künstliche Babynahrung und gegen das Stillen gestartet. Muss eine ziemlich weltumspannende Kampagne gewesen sein. Infolge dieser Aktion hat Nestle auch in Krankenhäusern und Gebutsstationen der 3. Welt kostenlose bzw. stark verbilligte Produkte per Gießkannenprinzip verteilt. Die Mütter, meist naiv und unwissend, haben wohl eingepackt, was sie tragen konnten – ist verständlich – und sind mit ihren Kindern wieder in ihre Dörfer gezogen. Damit die „wertvolle“ Babynahrung möglichst lange vorhält, haben sie natürlich beim Anrühren an Pulver gespart. Lesen konnten sie die Anweisungen eh nicht. Infolge dessen bekamen die Kinder Duchfall und es kam zu Todesfällen.
Es hat um diese Geschichte enormen Arger mit der Weltgesundheitsorganisation, UNICEF usw. gegeben. Nestle wurde weltweit für diese Praxis boykottiert.
Zum Schmökern:
http://www.ibfan.org/german/issue/history01-de.html
http://www.medicusmundi.ch/med/med015.htm
http://www.evb.ch/product.cfm?product_id=182
Schöne Grüße
Vivian
PS.: Jetzt ist klar, wie man kleine Helden groß bekommt
als Antwort auf: Jobsuche im Forum #28447Hallo Qualyman,
du bist mir ein echt sympatischer Kollege. Ich bewundere dein Durchhaltevermögen im aufrechten Gang – 40 Jahre sind eine Zeit.
An den „beziehungslastigen“ Mitbewerbern, gern nach der Einstellung als graue Eminenzen bezeichnet, kommt man selten erhobenen Hauptes vorbei. Hier muss schon der Chef mitspielen.
Schönen Gruß
Vivian
als Antwort auf: Kosten für Projekte #28446Hallo Nadja,
also 2. Versuch. Mein Ansatz weicht sicher etwas von deinem ab. Bei uns ist jeder Auftrag projektorientiert. Es gibt nur einen ganz geringen Anteil an „Standard-Dienstleistungen“, wofür ich eine produktorientierte Kostenrechung anwenden könnte. Ein betriebswirtschaftlicher Graus!!!!
Also bei fachbereichsspezifischen Projekten wird per EDV-System die Kostenstelle des Fachbereiches bebucht. Der Projektleiter wird hier von der Fachabteilung festgelegt. Bei fachbereichsübergreifenden Projekten wird’s ein bissel komplizierter. Der Projektleiter wird aus der Fachabteilung berufen, welche den größten fachlichen bzw. umfangreichsten Anteil am Projekt zu leisten hat.
Das Projekt (Kostenträger) wird nach der ersten Machbarkeitsabschätzung, ein Angebot zu erarbeiten in der Software angelegt. Anschließend wird das Personal und benötigte technische Einrichtungen eingeplant. Dadurch gehen keine Angebotskosten verloren, da die beteiligten MA per Stundenerfassung von Anfang an auf das Projekt buchen. Gerätekosten müssen häufig individuell gebucht werden, da sie nicht immer direkt mit dem Personal verbunden sind. Das Personal ist wiederum per Personalnummer einer bestimmten Kostenstelle (Fachbereich) zugeordnet, so dass man auch die fachbereichsspezifischen Kosten ermitteln kann. Sachkosten werden mit kleiner Verzögerung per Buchhaltung in das System eingebucht.
Interessant wird es bei übergreifenden Projekten bei der Gewinnaufteilung. Hier muss man doch ab und zu per Hand rechnen und die Anteile möglichst gerecht verteilen. Schließlich will jeder etwas vom Kuchen abhaben, den er mit gebacken hat.
Das System unterstützt weiterhin die komplette Deckungsbeitragsrechnung. Jegliche Stundensätze für Personal sind brutto und netto hinterlegt, ebenso die Kalkulation. Das Controlling hat i. d. R. weitere Auswertemöglichkeiten, z. B. Personalauslastung, Geräteauslastung etc. etc. etc.
Das System überwacht die eingestellten Ressourcen per Ampelfunktion. Damit hat der Projektleiter jederzeit einen Überblick, wie es um sein Projekt steht – in jeglicher Hinsicht – finanziell, personell, ressourcenmäßig. Natürlich muss das System top gepflegt sein, ansonsten sind die Daten wenig wert. Ein großes Projektmanagementsystem lohnt sich natürlich nur, wenn ihr eine Menge Projekte abwickelt. Bei einzelnen Projekten, bei welchen nicht allzu viele Daten anfallen, kommt man sicher auch mit Excel zum Ziel.
Frage doch mal in eurer Controllingabteilung nach, welche Kosten bereits jetzt wie erfasst werden – Kostenstellen, Kostenarten und Kostenträger. Ich kenne Unternehmen, in welchen z. B. die Entwicklungsabteilungen komplett mit ihren kostenintensiven Projekten in den Gemeinkosten verwurstelt werden. Anschließend wird doch erstaunlich häufig vergessen die konkreten Entwicklungskosten auf den Einzelpreis des entwickelten Produktes aufzuschlagen. Es sind schon Unternehmen pleite gegangen, weil sie ihre gigantischen Gemeinkosten nicht mehr in den Griff bekommen haben. Gemeinkosten sind die Abfallgrube nicht direkt zurechenbarer Kosten und damit oft ein fürchterlich intransparenter Sumpf.
Viel Spaß
Vivian
als Antwort auf: Jobsuche im Forum #28424Hallo
ich finde die Idee klasse. Bei den heutigen Bedingungen ist doch fast jedes Mittel legitim, um einen neuen Job zu bekommen.
Das Forum bietet außerdem potentiellen Stellenanbietern tolle Chancen, einen möglichen Kandidaten zu beobachten und vielleicht gezielt anzusprechen. Gegen Headhunter habe ich nichts einzuwenden, schließlich wird ein Großteil der Stellen durch Personalvermittler besetzt. Nach eigener Erfahrung arbeiten leider die meisten Personalvermittler mit völlig veralteten Auswahlmethoden und Suchrastern, ala Lehrbuch. Im Forum hätten sie eine ideale Möglichkeit ausgetretene Pfade zu verlassen und den Menschen kennenzulernen, bevor ihnen vielleicht der Lebenslauf mit dem Karriereknick vorliegt (….. und aussortiert würde)
Das Wort zum Schluss:
Ich ziehe dieses Jahr in die Region Nürnberg und suche natürlich eine neue Herausforderung in der Region. Ein Umzug ist abhängig von der Wohnungssituation kurzfristig machbar bzw. werde ich am Wochenende erst einmal pendeln.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: Kosten für Projekte #28423Hallo Nadja,
die Facetten des Projektmanagementes in diesem Forum zu klären, dürfte den Rahmen sprengen.
Du hast schon eine Menge Tipps erhalten, vielleicht kann ich noch etwas beisteuern:
1. Empfehlung:
Kauf dir doch mal den VDA-Band 4 Teil 3 – Projektplanung. Dort sind in kurzer und bündiger Form die Grundlagen des Projektmanagementes erläutert. Weitere nützliche Bücher gibt es von Pocket Business oder vom Haufe-Verlag (Taschen-Guide) Diese Bücher sind ideal als „Bettlektüre“ und an einem Abend zu schaffen. Ich denke du solltest dich erst einmal grundlegend mit der Materie befassen.
2.
In das Projektmanagement spielen viele Faktoren hinein:
– Kaufmännische Aspekte, z. B. Projektkostenrechnung (Grundlage sind Kostenträger-, Kostenstellen- und Kostenartenrechnung) – Grundlage um finanziell im grünen Bereich zu bleiben.
– rechtliche Aspekte – Vertragsgestaltung, Risikobetrachtungen. In der Automobilidustrie trägt meist der Lieferant das komplette Risiko.
– technologische Betrachtung – Machbarkeit (bitte vor Vertragsunterzeichnung, Lasten-Pflichtenheftproblematik (bei hohem Risiko bitte Pflichentenheft absolut sauber führen, mit Protokollen untersetzen und möglichst alle Festlegungen und Abstimmungen vom Kunden unterschreiben lassen)
– Projektplanung – Personelle Ressourcen, finanzielle Ressourcen, Beschaffungsplanung, externe Inanspruchnahme von Ressourcen und deren Einplanung und vertragliche Verpflichtung etc. etc. etc.
– Projektdokumentation – Festlegung wer was im Projekt wie zu dokumentieren hat. Nicht vergessen: technische Dokumentation, technisches Know How etc. etc. etc.
– Unter http://www.managementsoftware.de gibt es eine Menge Softwareanbieter, welche EDV-Lösungen für projektorientierte Unternehmen anbieten. Es kommt jedoch darauf an, welche Projektdichte ihr bewältigen müsst und welche Ansprüche ihr habt. Es gibt recht interessante Menge Systeme, welche die Projektplanung, Projektkostenrechnung, Arbeitszeiterfassung, Skillmanagement, Dokumentenmanagement,Kostenanalyse nach Kostenstellen, Kostenträgern, Personal in sehr ansprechender Weise verbinden.
Ganz nebenbei:
Falls dein Arbeitgeber im Raum Nürnberg wohnt und (Umkreis 100 km) eine Mitarbeiterin für genau dieses Thema benötigt, ich ziehe dieses Jahr in die Region. Ich komme aus einer ganz fürchterlichen Multiprojektumgebung.
Gruß
Vivian
als Antwort auf: Betriebsanleitung #28414Hallo Barbara,
der genaue Wortlaut des Urteils liegt mir leider nicht vor. Das Beispiel wird jedoch in Fragen Produkthaftung und Produktbeschreibung von jedem Jura-Prof. strapaziert.
Ich werde mal ganz tief ins Netz eintauchen und schauen, ob sich das konkrete Urteil finden lässt. Ich melde mich.
Schöne Grüße
Vivian
als Antwort auf: QM-Projekte bei Zeitarbeitsfirmen – Erfahrungen? #28411Hallo
ich bin dankbar für jeden Tipp und freue mich über jede Information
Schönen Gruß
Vivian
als Antwort auf: Betriebsanleitung #28327Hallo,
Betriebsanleitungen sind eines der kritischsten Probleme der Produkthaftung und zwar in sehr vielen Ländern.
Es gilt die Faustregel: Betriebsanleitungen müssen in der Sprache (unter gegebenen Bedinungen auch Symbolik) formuliert sein, die der allgemein übliche Anwender versteht. Das heist z. B. auch, dass du für einen intelligenzmäßig sehr einfach strukturierten Menschen auch recht einfach und verständlich formulieren musst. Er muss es schlüssig verstehen können.
Einer meiner Lieblingsfälle:
Ein deutsches Unternehmen für Babynahrung wurde in Afrika zu massiven Schadenersatzleistungen verurteilt, weil der übliche Nutzer – die analphabetische afrikanische Mutter – keine Chance hatte, die Anleitung auf der Verpackung der Babynahrung zu lesen und zu verstehen. Einige Kinder starben. Gefordert wurde eine eindeutige Symbolik mit unmissverständlichen Bildern.
Die Mühe einer Übersetzung wird sich abhängig vom Produktrisiko lohnen.
Gruß
Vivian
als Antwort auf: Projektmanagement #28320Hallo
ich verstehe das nicht richtig: „Wir sind neu im Projektmanagement“
Habt ihr im Unternehmen plötzlich die Projektcharakteristik eurer Aufträge erkannt? Arbeitet ihr mit anderen Firmen im Rahmen von größeren Projekten zusammen oder bietet ihr Dienstleistung mit Projektmanagern auf Zeit an?
Vielleicht kannst du etwas genauer forumulieren. Denn die Vorgehendweise im Projektmanagement ist auch von der Charakteristik des Projektes im speziellen abhängig.
Vivian
als Antwort auf: Zielvereinbarungen #28319Hallo,
die ISO 9001 fordert keine Zielvereinbarungen für einzelne Mitarbeiter.
Wichtig ist natürlich die Qualitätsziele nachvollziehbar zu forumulieren und überprüfbar zu gestalten. Sonst bleiben sie oft Lippenbekenntnisse. Letzendlich dienen sie der Visualisierung des Erfolgs des QMS.
Für messbare Prozesse sollte es entsprechende Kennzahlen geben. Diese sollten jedoch anhand von Fakten jederzeit nachvollziehbar sein – ich habe hier schon unglaublich theoretische Kennzahlen gesehen, die kein Mensch benötigt – Hauptsache der Prozess hat eine.
Sollte der Auditor jedoch tatsächlich den Abschluss von Zielvereinbarungen für jeden Mitarbeiter gefordert haben, wirf ihn raus. Damit versucht er jedenfalls im Rahmen der 9001 zu weit in das Unternehmen hineinzuregieren. Zielvereinbarungen sind darüber hinaus häufig mit einem flexiblen Anteil am Gehalt verbunden. Das geht dann eindeutig zu weit.
Gruß
Vivian
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