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    Hi, Christian,

    die Antwort ist auf dem Wege.

    Eine schwere Geburt aus folgenden Gründen:
    1. Leichte Probleme gibt es nicht mehr, wurden alle bereits gelöst.
    2. Ein Lösungsvorschlag für eines der verbleibenden schweren Probleme, so wie Deines, kann nicht mit zwei oder drei Schlagworten erklärt werden, denn könnte er es, wäre die Lösunge schon seit Jahrzehnten Allgemeingut und diese Art Probleme zählten heute zu den leichten.

    A. Zur Anamnese

    Wir haben uns kurz unterhalten, zur Neutralisierung nenne ich das Unternehmen „Nuts&Bolts GmbH“, ihren Geschäftsführer „Herr König“ und den EFQM-Beauftragten „Herrn Kikibe“:
    Die Situation der N&B ist von Grund auf günstig für überdurchschnittliche EFQM-Zahlen:
    * Die N&B ist im Aufbau, ihr Mutterkonzern hat Großes mit ihr vor.
    * Herr König nimmt „Zukunft und Wachstum für meine N&B“ bereits wichtiger als alles andere in seiner Arbeitszeit.
    * Die Auftragslage ist auf lange Zeit gesichert.
    * Damit haben die Arbeitnehmer Anlässe für die Zuversicht, ihr Einkommen sei langfristig sicher.

    B. Diagnose

    Die Schwere des Problems macht das Problem dahinter aus.
    Hier: Die EFQM-Kriterien sind Kriterien, keine Anleitungen zum Handeln.

    (Das ähnelt dem Problem, das qualyman ärgerte – auch Kennzahlen, aber Mitarbeiterbefragung).

    Wir sagen zwar „sie sind verantwortlich, Ziele zu erreichen!“, aber das ist eine Verkürzung von „sie sind verantwortlich, daß sie und ihr Team so zweckmäßig handeln, daß sie das Ziel erreichen!“

    C. Lösungsvorschlag

    Herr Kikibe wendet die Qualitätsmethode FMEA an, in einer vereinfachten Variante, aber auf die schwere Frage: „Welche Einflußfaktoren sind notwendig, damit die Führungskräfte und Mitarbeiter sich zweckmäßig verhalten, so daß sich bessere EFQM-Zahlen ergeben?“

    Mein Vorschlag habe ich Ihnen geschickt.
    Andere Varianten sind auch denkbar, aber: Jede Variante muß in sich stimmig sein.

    Das christliche Wertesystem ist eine der stimmigen Varianten, hat durch die Aufklärung aber seine Überzeugungskraft verloren.

    Die beste Variante für die N&B ist die, die Herr König hemmungslos leben darf, weil sie die beste ist auch für ihn persönlich.
    Dafür kommt aber nur eine in Frage, welche die Arbeitnehmer aller Leitungsebenen gern leben, sich also nicht verbiegen müssen.
    Dafür wiederum kommt nur eine Variante in Frage, die der heutigen Personalsituation angemessen ist und nicht mehr der, die dem Tayloristischen Produktionssystem zugrunde liegt (Das Prinzip „Trennung von Kopf- und Handarbeit“ tendiert bei zunehmender Qualifikation der Mitarbeiter zunehmend zum Rohrkrepierer.)

    Das „Design“ dieses konstruktiven Teils der Arbeit an Sie habe ich weggelassen, weil die letztlich 12 Seiten schon zu viel waren für 5 Zeilen Anfrage.

    Ende meiner Antwort hier.

    Ich werde dies weiter entwickeln bis zum Trainingsangebot, „Qualitäter informieren Führungskräfte, wie sie bessere EFQM-Zahlen erzielen.“ Also eben nicht „lassen sie sich coachen!“, sondern „informieren sie sich bei ihrem Qualitäter, welche Qualitätswerkzeuge er für sie hat!“

    Ich halte Euch auf dem Laufenden.

    mfg
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    als Antwort auf: Bereichs/Abteilungsziele #50553

    Hi, Dietrich,

    Du: „Meine Frage an euch. Wie könnte man die Bereichs/Abteilungsziele beschreiben..?…“

    Hauptfrage: Ist die Kultur Deines Unternehmens tayloristisch orientiert oder nimmt sie schon Rücksicht auf die hohen Qualifikationen der Mitarbeiter?

    Von dieser Antwort hängt alles andere ab.

    Ich behandle beides.

    Tayloristisch orientiert, also nach „Prinzip der Trennung von Kopf- und Handarbeit“.
    Dann ist die jeweils untergeordnete Untzernehmenseinheit die „verlängerte Werkbank“ der höheren.
    Dann ist der Spruch vom Abteilungziel pure Heuchelei, denn verlängete Werkbänke und andere Werkzeugmaschinen haben keine eigenen Ziele, sondern der nächsthöhere Boss diktiert sie. Wünsche seitens der Werkzeugmaschinen – oder auch Personen – grenzen an Rebellion.

    „Eine intakte Unternehmenskultur ist fast ein Garant für hohe Gewinne.“ (Peter F. Drucker)

    Diesen Wettbewerbsfaktor wollt Ihr bestimmt nicht verschmähen.
    Sollte in Euren Unternehmen auch noch diese Weisheit wahr sein,

    „Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen.“ (Bernd Pischetsrieder)

    dann ist das tayloristische Prizip wie Kieselsteine im Getriebe der Zusammenarbeit.

    Wettbwerbsfähige Ergebnisse sind dann nur im Miteiander zu erreichen.
    Miteinander aber braucht ein gemeinsames Ziel, das jeder für wichtiger nehmen kann als seine Egoismen.

    Das erfüllt nur ein Ziel: „Die Zukunft und das Wachstum unserer Abteilung ist uns wichtiger als alles andere in der Arbeit!“

    Dem stimmt jeder Arbeitnehmer zu in der Hoffnung auf Zukunft seines Einkommens und des Arbeitsplatzes seiner Wahl.

    Dies Miteinander ermöglicht höhere Produktivität als Gegeneinander.

    Der Arbeitgeber und die Manager zwischen ihm und der Abteilung stimmen auch zu, auch sie wollen die Zukunft einer Abteilung, die produktiver ist als die der Konkurrenz.

    Aber – das ist eben nicht mehr Taylorismus.

    Durchführung: Wollt Ihr diesen Vorsprung an Produktivität, dann gilt nur das Ziel „Zukunft und möglichst Wachstum unserer Abteilung“, in welcher Variante auch immer.

    Und die meßbaren, konkreten Ziele müssen dieser Zukunft dienen.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    als Antwort auf: Transaction Complexity #50530

    Hi, segelratte,

    Du: „hat jemand was Deutsches zu den Themen
    Transaction Complexity und Information & Queuing Theory [?]“

    Meinem Selbsterhaltungstrieb folgend kümmere ich um solche Schlagworte erst, wenn ich dran verdienen kann oder ein Auftraggeber / Kunde sie in den Mund nimmt.

    Ich bin hinter’m Nordseedeich aufgewachsen, da hat man zu Fluten und Sturmfluten ein besonderes Verhältnis – und einen Deich davor.
    Dasselbe gilt auch für die Flut der Begriffe.
    Die Produktion von Begriffen hat die geringsten Produktionskosten. Ein Qualitätsmanagement oder gar Qualitätsforderungen gibt’s da gar nicht, entsprechend müllwertig ist die Mehrheit der Begriffe.

    Wer immer Dir die Begriffe erzählt hat, frage ihn nach der Bedeutung, die er ihnen gegeben hat.

    Einen Fremden zu fragen – wie mich in dieser Sache – bringt die große Gefahr mit sich, daß die Antwort befremdlich ausfällt.

    Falls Dich etwas hindern sollte, diese Person zu fragen: Personen, die sich für vernünftig und verständig halten, die klären ihre Begriffe gern und schätzen auch Nachfragen als Indizien echten Interesses.

    Sollte Dein Kunde /Auftraggeber anders sein, dann wirst Du mit ihm sowieso nicht glücklich.

    ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Hi, Barbara,

    Du: „ich halte es für extrem gefährlich, erstmal alles zuzusagen („sehr wohl gnädiger Herr“) und hinterher mit Nachforderungen zu kommen..“

    Deswegen habe ich mir ein Hintertürchen offengelassen und nur „Zufriedenheit“ in Aussicht gestellt.

    Die ist erstens nicht meßbar, aber eher für den erreichbar, der a) den Auftrag behält und b) diesen besser abwickelt als der Kunde erwartet hat.

    Gerade von einem professionellen Kunden, über den wir nichts Näheres wissen, müssen wir heute erwarten, er spiele mit der Wahrheit und bestehe darauf, er wolle sein Ei bei 50° in nur 2 Minuten und vertraue uns, wir schafften das Wunder.

    Manche glauben tatsächlich an Wunder.
    Die guten Leute sagen wortwörtlich wohl dasselbe, spielen aber nur mit der Wahrheit, sie genießen ihr Spiel und erwarten, daß ihr Mitarbeiter / Lieferant mitspielt.

    Fast ein Beweis für diese spielerische Haltung ist ein Spruch wie „man muß ein Perpetuum mobile fordern, um wenigstens einen Sparmotor zu bekommen.“

    Willst Du Geschäfte machen – mit beiden Arten – dann mußt Du mitspielen, und zwar etwas besser.

    Und die Zusage „sie werden zufrieden sein“ kann mit guter Aussicht erfüllen, wer a) den Auftrag behält und b) besser erledigt, als der Boss / Auftraggeber erwartet hatte.

    Du: „Ich hab schon zu viele Menschen und Firmen in echte Katastrophen laufen sehen, weil sie erst etwas versprochen haben und es nachher nicht halten konnten.“

    Ja. Mit Versprechungen muß man vorsichtig sein, klar. Meine größte Risikoursache ist die Einschätzung des Gegenüber.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Hi Systemmanager,

    Du: „Ich denke, dass ein systematisiertes Risikomanagement eine gute Möglichkeit darstellt.“

    So vage diese Äußerung, kann man ihr nicht widersprechen…

    Du: „Kunden haben oft eine unheimlich starke Position. Z.T werden sogar Prozesskostenrechnungen verlangt um dann einen Stufenplan für Kostenreduktionen zu vereinbaren.“

    An dem Fakt ist kein Zweifel. Nur an der Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme.
    Kurzsichtige Controller in der eigenen Firma sind schon ein Übel, aber die mit der Macht des Kunden sind noch schlimmer.

    Extremfall: „Herr Horn, was soll ich machen? Mein Einkauf hat alle Zulieferer bis auf zwei in die Pleite getrieben, von diesen beiden hat der eine den anderen gekauft und mir nun eröffnet, was ich bei ihm kaufen darf mit welchen Spezifikationen und Lieferzeiten….“

    @ Flo_Hause: Du: „…werde ich die hier genannten Bedenken anführen.“

    Besser nicht. Gefährdet das Gesicht Deines Auftraggebers. Dessen, der die Arbeit initiiert hat, formuliert und das bezahlen will, was Dein Professor als Drittmittel verbucht.

    Nein, der Ruf unseres Kunden und Chefs ist uns heilig. Zweckmäßiger ist die Butler-Einstellung:
    a) unmittelbar nach Auftragserteilung: „Sehr wohl, gnädiger Herr…sie werden zufrieden sein“.
    b) „Boss, da ist ein Problem aufgetaucht. Zur Überwindung schlage ich vor…. kostet aber noch zusätzlich…..Danke!“

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Hi, Systemmanager,

    Du: „Als Organisation wird man bestrebt sein, die Lieferanten so auszuwählen/ zu entwickeln, dass das Risiko für die Org…. minimiert wird.“

    Das ist natürlich. Das bezweifle ich nicht.

    Wohl aber die gar nicht ausgesprochene, aber unterschwellig doch aufgestellte Behauptung, für mich als Kunde könne die FMEA über einen Zulieferer die wirtschaftlichste Handlungsweise sein.

    Dafür bitte ich um Argumente.

    Eines dieser Argumente nehme ich vorweg. Eine Krise der Halbleiterindustrie, ausgelöst durch einen Brand in einer Firma, die etwas eigentllch ganz unwichtiges herstellte – nämlich die Masse, in der Halbleiter vergossen werden.
    Nur hatte diese Firma mit diesem unwichtigen Zulieferprodukt ein weltweites Monopol aufgebaut – und mit dem Brand kam die Halbleiterfertigung weltweit in Nöte.

    Deshalb ist es schon notwendig, sein Netz der Zulieferer auf Monopole zu prüfen und ähnliche Risiken, die zunächst unsichtbar sind.

    Das begründet aber keine Einsicht in die inneren Prozesse eines Zulieferers und schon gar nicht dessen Bevormundung über deren Organisation.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    als Antwort auf: ERA und QM #50480

    Hi, Vivian,

    Du: „und dann ist entgültig Schluss. Tut mir leid, dass das Thema nun wieder im Forum oben hängt.“

    Emotionen über ein Thema sind Indizien wie einst das Weiße in der Karte eines neuen Kontinents – Indizien für Ungeklärtes, für Fragen ohne zufriedenstellende Antworten.
    Damit auch Vorzeichen für Fehlentscheidungen, Fehlhandlungen und deren Folgen.

    Die weißen Flecken sind uns so wichtig, wie unsere Emotionen darüber heftig sind.

    Deshalb – gerade aus Deiner Wortwahl und den geschilderten Schreckensbildern, die mich an Gerhart Hauptmann „Die Weber“ erinnern, an „Onkel Toms Hütte“ und an Oliver Twist, lese ich, Dir ist das Thema wichtig.
    Die Frage ist vielmehr – paßt es in dieses Forum?

    Zum Inhalt.

    Du: „Das sind schöne romantische Gesellschaftsträume – heile Welt.“

    Solche Pauschalverurteilungen schaden mir. Auch, wenn überschießende Emotionen die Falschheit verursacht haben.

    Welche meiner Thesen hältst Du für romantisch?
    Im Gegenteil. Die Evolution ist alles andere als romantisch. Sie ist grausam, wenn dem Schwachen der letzte stärkende Bissen weggeschnappt wird.

    Marktwirtschaft als Fortsetzung der Evolution ist genauso grausam wie das Schicksal der Menschen, die in der Fabrik gearbeitet haben, die nun als Industriemuseum mahnt.

    „Miteinander“ klingt romantisch, gelegentlich aber mit demjenigen Beigeschmack der Romantik, als die Bordkapelle der sinkenden Titanic entschloß, gemeinsam spielend unterzugehen.

    Die Tatsache, daß wir im Team im Miteinander bessere Chancen haben als im Gegeneinander, ist dagegen so unromantisch wie Galileis Fallgesetz.

    Du: „Reden über Angelegenheiten, die durch Reden nicht entschieden werden können, muß man sich abgewöhnen. Bertolt Brecht“

    Zustimmung. Deshalb bemühe ich mich – und bitte Dich, mir da keine falschen Pauschalbverurteilungen in den Weg zu legen.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Hi, Freunde der Lieferung der Waren in der zugesagten Qualität,

    welchen Vorteil an Produktivität gewinne ich als Kunde, wenn ich meinem Zulieferer die Arbeit abnehme, wie er seine Lieferzusagen einhält? Welche Nachteile handle ich mir ein, wenn ich ihn darin entmündige?

    Einen Vorteil kann ich dort erkennen, wo ich einen Lieferanten gewählt habe mit folgender Konstellation:
    a) der Lieferant pfeift finanziell so auf dem „letzten Loch“, daß er das Eintreten eines Risikos nicht mehr abfangen kann.
    b) Er hat / ich habe keine Vorkehrungen getroffen, daß ich ihm aus dieser Notlage heraus helfen kann, damit ich lieferfähig bleibe.

    Aber sollte der Einkäufer in meinem Projekt so etwas zulassen, würde ich ihn bitten, zu meiner Konkurrenz zu wechseln.

    Mir scheint es – bis Ihr mir neue Argumente gebt – sinnvoller zu sein, einen Zulieferer zu wählen, der finanzkräftig genug ist, das Eintreten seiner eigenen Risiken selbst abzufedern. Mir scheint, wenn ich ihn so als so mündigen Zulieferer behandle, dann sparen wir beide Aufwand.

    Also, wo liegt der Vorteil für meine Produktivität durch Bevormundung meines Lieferanten?

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    als Antwort auf: ERA und QM #50444

    Hallo Vivian,

    ich stimme Vielem zu, aber nicht allem.

    Du: „Also was passiert zwangsläufig, wenn eine Seite der Volkswirtschaft Geld und Gewinne kontinuierlich anhäuft …. die fehlen an anderer Stelle. Es findet eine Umverlagerung zu gunsten der nimmersatten Seite mit der besseren Ausgangsposition statt.“

    Dies Prinzip ist nicht abzulehnen, sondern ist das Erfolgsprinzip der Marktwirtschaft gegenüber dem Funktionärs-Feudalismus mit seiner gut gemeinten Verstaatlichung der Produktivkräfte.

    „Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint.“ (Kurt Tucholsky)

    Eine Nation muß das produktivere Miteinander aber stärker halten gegenüber dem destruktiven Gegeneinander, denn sonst verliert sie.

    Abzulehnen sind daher Fehlentwicklungen, welche als „Nebenwirkungen“ der Freiheit des Wirtschaftens unvermeidbar sind.
    Wenn wir von einem „Gleichgewicht“ in einer freiheitlichen Marktwirtschaft sprechen können, dann ist dieses instabil – und niemand außer dem Volk darf die Stabilität wieder herstellen.

    Begründung.

    Marktwirtschaft ist eine Art Fortsetzung der Evolution mit intelligenteren Mitteln. In der Evolution besteht diejenige Variante einer Art, die ihre Kräfte produktiver einsetzt. Die mit derselben Nahrung mehr bewirkt.
    In der Marktwirtschaft besteht das produktivere Unternehmen und die produktivere Volkswirtwschaft. (Wobei der Begriff „produktiver“ einen umso verzerrrteren und gequälteren Klang hat, je mehr Vorschriften das Streben nach Zukunft und Wachstum behindern.)

    Funktionärs-Feudalismus, ob Wandlitz oder Brüssel, unterdrückt die produktiveren Ideen, Personen, Gemeinschaften. Deshalb verlieren funktionärs-feudalistische Nationen im wirtschaftlichen Wettbewerb der Nationen.

    Aber je mehr Freiheit, desto größer die Chancen für Abzocker und Mißbrauch.

    Zerstört der egoistische Mißbrauch dieser Freiheit aber das Miteinander in einer Volkswirtschaft und kehrt Gegeneinander ein, dann verliert sie ihre Produktivität, fällt im Wettbewerb zurück und ihre Abzocker werden ihr Kapital in anderen Volkswirtschaften anlegen.

    Fazit: Eine Nation muß ihren Weg wählen zwischeinen Freiheit und Zwang. Je klüger die Bürger, desto besser ihre Wahl. Hoffentlich.

    Nun wieder Werbung in eigener Sache: Dasselbe gilt auch für einzelne Unternehmen, für die Teilung von Risiko und Arbeit zwischen Arbeitgeber und -nehmer.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Danke, Barbara,

    ja, und?

    Wie groß ist der Anteil der „Zulieferteile“, die ich wöchentlich kaufe, konsumiere, und die in meiner Wampe landen? :-)

    Je höher die Treibstoff- und Transportkosten, desto heimischer die Zulieferungen.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Hallo zurück, Christian,

    Sie: „…EFQM-Einführungs-Konzept…möchten wir auch die Mitglieder unserer Geschäftsführung zu EFQM-Kriterienverantwortlichen machen.“

    Sehr schön, die erste Willensäußerung dieser Art, die ich lese. Schon lange fällig.

    Sehr schön, weil eine interessante Anwendung für meine Soft-Fact-FMEA.

    Die SF-FMEA wenden Sie auf das „Produkt“ „Zukunft und Wachstum für unser Unternehmen“ an. Dann finden Sie, was in Ihrem Unternehmen im Bereich der Soft Facts dafür passieren muß.
    Sie beraten Ihre Geschäftsführer und zeigen die kausalen Zusammenhänge.

    mfg
    Wolfgang Horn

    geändert von – Uhu on 12/02/2008 17:23:35

    Uhu
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    Hi, Tim,

    Du: „Dieser logische Kurzschluss ist häufig zu beobachten, aber eigentlich falsch.“

    Tja, schön wärs.

    Aber googele mal unter Telekom mit Sattelberger. Oder schau Dir die Finanzberichte an mit Gewinnen und Ausschüttungen an.

    Du: „Heuschrecken“ – eben, schau mal die Besestzung des Aufsichtsrates.

    Das hat mir gereicht – wer die eigene Belegschaft abschlachtet, wer das Silberbesteck verscherbelt, der ist bestimmt kein Wohltäter gegenüber seinen Kunden.

    Der Druck für maximale Ausschüttungen wird sich überall auswirken.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    als Antwort auf: alle weg? #50268

    Alaaf, Ihr Qualitätsjecken,

    wie sähe eigentlich die Anwendung von Qualitätsmanagement im Karneval aus?

    „Nach Gefühl“ wird es ja gemacht, sonst hätten die Zuschauer nicht so viel Spaß dabei.
    Aber was wäre, würde man dieses „Verhalten nach Gefühl“ in ein Regelwerk umsetzen?

    Was sagen die Regeln der Karnevalsvereine dazu?

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Hi, qualyman,

    jetzt ist der Groschen bei mir gefallen.

    Du zitierst: „..Grundbegriffe, wie Streuung, Lenkung Beherrschung), Prozessfähigkeit, Überregelung…….müssen in der gesamten Organisation verstanden und benutzt…“

    Da ist zu unterscheiden zwischen dem Wissen, Können und Lernen eines Individuums und dem eines Teams.
    In keinem Chirurgenteam kann jeder alles, und doch wählt der Verfasser der Norm solch ein Team für die Erkrankung seines Sohnes.

    Deshalb: Solange es heißt „die Organisation muß wissen/können“, da heißt es eben nicht „jedes Individuum nuß wissen/können“.

    Sondern: Wann immer die Organisation eine zugesagte Leistung zu erbringen hat, findet sich eine Person, die das kann.

    Was umso schwerer sein dürfte, je mehr Zeit die Leute in Seminaren vertrödeln, Dinge zu lernen, die sie nicht brauchen, weil ihr Kollege das kann.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Uhu
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    Hallo, zurück, Kobbe,

    Du: „ich schreibe gerade meine Diplomarbeit…und führe …eine Umfrage …durch“

    „Grundlagenforschung betreibe ich dann, wenn ich nicht weiß, was ich tue.“ Wernher v. Braun

    Qualitäter und andere Engagierte haben eigentlich immer mehr Arbeit als Zeit dafür.

    „Wenn ich die Meinung eines anderen wissen soll, so muß sie positiv ausgedrückt werden; Problematisches hab‘ ich in mir selbst genug.“ (Goethe)

    Das meine ich im mindestens doppelten Sinne:
    1. Du als Frager brauchst keine negativen Antworten. Auch keine gefälligen Antworten. Sondern solche, die Dir weiterhelfen.
    2. Diejenigen, die Du um Zuarbeit bittest, werden für eine Spende ihrer Freizeit eher bereit sein, wenn sie von Dir eine Hilfe gegen ihre Probleme erwarten.

    „Zusendung meiner Diplomarbeit“ – sorry, wer nur eine Diplomarbeit sucht, der googelt lieber und kauft das Recht, sich eine herunter zu laden. Da ist Überangebot.

    „Jung-Siegfried mit Zauberschwert sucht Unternehmen mit Drachenplage!“, dieser Aufruf löst so viel Begeisterung aus, wie er wahr ist – leider ist er nicht wahr.
    Es gibt keine Drachen mehr, es gibt keine Zauberschwerter mehr. Und der Ruf der Jung-Siegfrieds hat sehr gelitten, seit Muskelkraft und Engagement aus Unerfahrenheit nicht mehr ausreichen, die heutigen Probleme zu lösen.

    Die kleinen Drachen haben die Absolventen von gestern, die heute Berufstätigen, schon alle selbst erschlagen.

    Die in großer Zahl existierenden Plagen sind eben nicht mehr leicht zu lösen. Denn wären sie es, wären sie schon lange keine mehr.

    Und hier sehe ich einen Bedarf, der auf den Nägeln brennt. Weil Probleme, große Drachenplage, die bisherigen Lösngen ausgeschöpft und keine neuen in Sicht.

    Kobbe, Du willst doch nicht bloß eine Diplomarbeit. Die kann doch nur Mittel sein zu einem höheren Zweck: Dein Berufseinstieg.
    Dein Auszug in Deiner Bewerbung soll dem Personaler die Augenbrauen in die Höhe treiben: „Interessant, dieser Korbinian hat ja genau das Problem studiert, das uns so auf den Nägeln brennt – und er hat sogar eine Lösung dafür! Den brauchen wir. Was kostet der? Egal. Wir brauchen ihn!“

    Oder noch besser: „Herr Personaler“, sagt Herr Qualitäter am Mittagstisch, „über http://www.roxtra.com habe ich da einen jungen, engagierten Diplomanden kennen gelernt. Mit einem hoch interessanten Thema. Hat genau die richtige Einstellung [Kommentar: Welche, das laß ich frei.] Den könnte ich brauchen. Stelle kriege ich, mit GF schon abgesprochen. Ich maile ihnen die Bewerbung mal zu. Bitte laden sie ihn doch mal ein.“

    So läuft die Kunst, hundert Bewerber mit Links zu überholen – und der erste Schritt beginnt in einem Forum wie diesem.

    Und nun muß Dein Marketing kommen – welche Drachenschäden, welche ungelösten Probleme sind zu sehen, auf die sich das Thema der Diplomarbeit hinbiegen ließe? Welche werden gar schamhaft verschwiegen?

    Mit welchem „Zauberschwert“ könntest Du erschöagen, was bisher nicht zu erschlagen war?

    Und dann sprich die Schäden an, was Du dagegen tun kannst und willst, und jetzt wiederhole Deine Umfrage.

    Wie erfährst Du von diesen Schäden? Besuche Regionalveranstaltungen der DGQ oder ähnlicher Vereinigungen, die gegründet wurden, um die Probleme zu besprechen, die in der Firma noch tabu sind. Wie GPM, VDI, VDE.
    Dort erlebst Du Engagierte und hörst, wofür die sich engagieren, welche Drachenschäden ihnen auf den Nägeln brennen.

    Dort planst Du Deine weitere Strategie, und wenn Du dann Statistik-Material brauchst, dann kannst Du glaubhaft Dein Mini-Zauberschwer anpreisen, und das ist ja auch was.

    toi, toi, toi.

    Wolfgang Horn

    P.S. Massenumfragen offenbaren einen Mangel an analytischem Verständnis und sind daher Vorboten einer stumpfen, weichen Lösung, unbrauchbar gegen die harte Panzerung der verbliebenen Drachen. (Hah, das Bild macht mir richtig Spaß!)

    Besser erscheint mir der Weg, mit dem die Mediziner so viel erfolgreicher waren als die Quacksalber: Das prozeßanalytische Denken, das diagnostische Denken.
    (Übrigens auch der Weg des Qualitäters – sich nicht im Kampf gegen die Symptome verzetteln, sondern die Ursache diagnostizieren.)

    Nimm ein bisher ungelöstes Problem. Da brauchst Du nur einen einzigen Qualitäter zu fragen. Wenn der sich seine Qualifikation nicht nur gekauft hat wie manches Unternehmen seine Zertifizierung, dann hat er mehrere zur Auswahl.

    Nimm das Problem als Symptom und forsche nach der Ursache, forsche nach dem unsichtbaren Drachen, der aber sichtbare Schäden hinterläßt.
    Forsche, wie Du diesen unsichtbaren Drachen bekämpfen kannst wie das Penicillin die Staphilokokken.

    Dann hast Du ein Stück Grundlagenforschung gemacht, das allen hilft, in deren Untergrund derselbe unsichtbare Drachen wütet.

    Zu guter Letzt: Die meisten derzeitigen Drachen, so scheint mir, werden auf dem Psychosozio-Quacksalbermarkt gelegt, ausgebrütet und im Tarnanzug der Wunderlösung verkauft.
    Wir hören von ihnen, wenn eine neue Managementmodewelle hoch gejubelt wird und anrollt, bewährte Strukturen in Trümmer verwandelt, alles zertrümmert einschließlich der Erwartungen in sie, und dann ausrollt und der nächsten Platz macht.

    Hinter all den Managementmodewellen erahne ich denselben Mega-Drachen.

    Und nun hoffe ich, mit meinem Engagement hier einem vielversprechenden Jung-Siegfried den rechten Weg gezeigt zu haben, auf daß er kleine Heldentaten vollbringe.

    W.H.

    geändert von – Uhu on 01/02/2008 10:41:02

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