Verfasste Forenbeiträge
-
AutorBeiträge
-
Hi, qualiman,
„Wenn man diese nicht glaubhaft davon überzeugen kann, dass es um das Wohl des Unternehmens, um Absicherung von Arbeitsplätzen und nicht zu letzt um die Mitarbeiter und deren Motivation selbst geht, wird das Ganze verglühen wie ein Streichholz nach dem Anzünden!“
Change Manager, die Deine Weisheit berücksichtigen, hätten bessere Chancen als dieser aus der Regionalgrupppe der GPM München:
„Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ (Entschuldigung eines Change Managers)Schon in der Aufgabenstellung „bewerten sie TQM“ an Qubi rieche ich einen Garanten für unnötige Risiken, Mühen, Stress, Kosten, und unnötig verbrauchten Sündenböcken.
Wenn die „oberste Heeresleitung“ das Wohl des ganzen Unternehmens will, hat sie darin die Sympathie der Belegschaft.
Wenn sie eine Bedrohung dieses Wohls erkennt, hat sie in ihren Maßnehmen gegen die Bedrohung, für das Wohl ebenfalls die Sympathie der Belegschaft.Aber wenn sie eine Vorgehensweise verkündet, von der die Belegschaft unnötige Mühen erwartet, zieht sie sich Ablehnung der Belegschaft zu. Diese Ablehnung reicht für das Scheitern des Vorhabens.
Vorbeugend wirkt jedes Vorgehen, bei dem die Belegschaft den glaubhaften Eindruck gewinnt,
a) Die Bedrohung drohe tatsächlich, bedrohe auch die Arbeitnehmer.
b) Die besten Vorgehensweisen dagegen seien sorgfältig untersucht worden, verglichen, dann erst habe man sich für die Beste entschieden.„Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen.“ (Bernd Pischetsrieder, Ex-BMW)
Wo diese Weisheit wahr ist, da müssen Management und Mitarbeiter am Prozess von Untersuchung und Auswahl beteiligt sein, zumindest um Rat gefragt worden sein, so dass jeder Arbeitnehmer aufrichtig sagen kann: „Die besten Leute haben mitgewirkt, das wird schon in Ordnung sein.“Deshalb empfehle ich Dir, Qubi: Nutze beispielsweise Deine KVP-Gruppe. Erweitere sie um die Personen, deren Rat Dir wichtiger ist als deren Sabotage. Beratet die „oberste Heeresleitung“, lasst Euch von ihr die Aufgabe delegieren, die Bedrohung zu analysieren, die besten Gegenmaßnahmen zu untersuchen, deren Durchführung zu simulieren als Entscheidungsvorlage der Heeresleitung.
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Entscheidungsmatrix #60219Hi, Eldra,
das Formular ist unwichtig gegenüber der Souveränität, mit der jeder von Euch Vorwürfen begegnet, die Kriterien Eurer Matrix würden die falschen Lieferanten bevorzugen. Souveränität heißt, jeder von Euch kann Zweifel annehmen, prüfen, und je nach Prüfungsergebnis sagen
a) sie haben recht, wir ändern da besser etwas
b) dass der Zweifler seine Zweifel aufrichtig zurück nimmt.Dazu muss die Kriterien Eurer Auswahl ein gutes Modell des Vorgangs „Zulieferung“ sein.
Hier lenke ich Eure Aufmerksamkeit auf den Umgang zwischen Kunden und Lieferanten, insbesondere auf das „Catch-as-Catch-Can“, wie es unsere Einkäufer gern spielen, und dem eher patriarchalischen Stil nach dem „The Toyota Way“.
Die Auswirkung dieses Gedankens auf Eure Matrix: Im einen Fall betrachtet sie nur den einzelnen Vorgang des Einkaufs, im anderen die längerfristige Kunden-Lieferanten-Beziehung.
Wir sind mit langfristig guten Beziehungen immer gut gelaufen – und haben manches Billig-Angebot ausgeschlagen
a) in der Überzeugung, es könne nicht von Dauer sein,
b) zu teuer wäre der Aufwand für die „Erziehung“ des neuen Lieferanten.Ciao
Wolfgang HornHi, Qubi,
„ich habe den Auftrag erhalten hierzu eine Gegenüberstellung des KVP nach 9001 und des TQM vorzunehmen.“
Diese Gegenüberstellung macht nur Sinn, wenn sie aus Sicht der „obersten Heeresleitung“ erfolgt.
Was genau ist deren Auftrag? Was sind die Voraussetzungen für das Lob „dies Jahr haben sie alle einen deutlichen Fortschritt gemacht!“
Was alles könnte diesen positiven Eindruck „verhageln“?
Mit welchen Maßnahmen könnt Ihr die Chancen auf besseren Eindruck verbessern?Konkurrenz – ist Konkurrenz undenkbar? Oder könntet Ihr Euren Nachbargemeinden Administration und Wartung / Ausbau ihrer Wasserwerke billiger anbieten als die bisher zahlen müssen? Könnte Eurer Politik solch ein Angebot gemacht werden?
TQM, KVP – all das sind zwei Methoden aus einer unüberschaubaren Liste, die leichter auf den Lippen zu führen sind als umzusetzen. Beide sind geeignet zur Verbesserung eines Unternehmens, das in der Routine erstarrt ist.
Es kommt dabei nicht auf die Methode selbst an, sondern auf
a) das Tun,
b) auf „Einigkeit macht stark!“Für b) eignen sich nur Methoden, die aus Sicht aller Beteiligten Werkzeug-Charisma hat:
Werkzeug-Charisma: Wir bevorzugen ein Verhalten, Werkzeug, Methode, Prozeß oder auch ein Managementsystem, wenn wir meinen, es erspare uns mehr Mühen als jede verfügbare Alternative.TQM, KVP, wenn es Dir gelingt, Deine Belegschaft zu überzeugen, eine davon habe für alle deutlich mehr Vorteile als andere, dann wird Deine „oberste Heerleitung“ das sehr gern hören.
Das wird umso weniger der Fall sein, wie die Belegschaft diese Auswahl als Diktat empfindet. Sondern um so eher, je eher sie daran selbst mitgewirkt hat.
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Motivation über Geld? #60043Hi, Frank,
hübsche Geschichte mit den beiden Affen.
Richtig ist natürlich: Techniken von Messung, Veränderung und erneuter Messung, die in der Anwendung auf tote Materie gut funktionieren, die versagen eher, wenn die Messobjekte mitdenken und sogar taktisch reagieren können.
Meine Alternative ist dazu die Technik des Alten Fritz#, sich selbst in den Landmann hinein zu versetzen.
Er beobachtet eben nicht von außen – sondern durch Beobachtung „von innen“ erfährt und erkennt er plausibel, was er dann nicht mehr messen muss.
Frank, als Führungskräfte wollen wir, dass unser Laden besser funktioniert als der unserer härtesten Konkurrenten.
Das geht mit Einsicht und der Technik des Alten Fritz weit besser als mit Messungen, peinlichen Beweisen und Predigten im Seminar.Schließlich löst Du Qualitätsprobleme weniger durch Besprechung im Meeting-Raum, sondern gehst mit dem Meeting-Team an den Ort des Geschehens.
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Software für Projektmanagement / Kommunikation #60042Hallo zurück, Michael,
„Ein SW Tool ist ein neues Spielzeug und ich weß wie gerne Männer spielen. Genau diese Eigenschaft möchte ich mir zu nutze machen.“
Grundsätzlich ist diese „Metaphern-Technik“ ein gangbarer Weg. Asop, Kasperlespieler und Märchenerzähler, Jesus Christus mit seinen Gleichnissen, Shakespeare und Film und TV sind Erfolgsbeispiele für diese „Kommunbikationstechnik“.
Problematisch ist dabei: Die Ursache für die Kommunikationsprobleme ist nicht spielartiger Natur, sondern bitterer Ernst. Sie ist nicht umsonst tabuisiert.
Geh da besser ran wie ein Qualitäter an ein technisches System, das nicht so will, wie es soll.
Wirksame Abhilfe ist erst möglich, wenn
a) Du die Ursache des Problems im technischen System treffend diagnostiziert hast
b) die treffende „Therapie“ hast, beim kaputten Cola-Automaten also genau weißt, wo ein heftiger Schlag seine Eingeweide wieder zurecht rückt.Genauso ist es mit dem sozialen System und seinen „Krankheiten“.
Die Enttabuisierung braucht dazu einen plausiblen „Sündenbock“, gegen den sich nun vereinigen kann, was bisher gegeneinander gekämpft hat.
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Motivation über Geld? #60035Ach, Barbara,
kurz geprüft, ob Dein Beitrag vom 1. April stammt. Nein.
Denn bedenke, Mitarbeiter könnten auch im Beststeller Sprenger, Reinhard K.: „Mythos Motivation – Wege aus einer Sackgasse“ gelesen haben.
Die erkennen im Video einen hilflosen Versuch der Restauration der „Manipulation by Incentive“, erkennen die böse Absicht dahinter und reagieren eher anders, als die Leute hinter’m Video gedacht haben mögen.
Ja, Frank, natürlich hast Du Recht. (Wieder mal…)
Der kausale Zusammenhang zwischen Prämie und Mehrleistung ist aber nicht so einfach, wie es zur Zeit Maslows noch aussah.
Sondern: Wir können die Denkweise der FMEA anwenden auf soziale Systeme und hier fragen: „Welche Einflüsse beeinflussen das Engagement eines Mitarbeiters?“
Dann finden wir so viele Einflüsse, wie wir nur finden wollen. Die wichtigsten liegen eher in der Persönlichkeit des Vorgesetzten als in der Höhe der Prämie.Wer die Untersuchung karikieren möchte, der kann das tun mit der Feststellung: „Jeder Arbeitnehmer ist bereits motiviert, das zu tun, was notwendig ist für die Zukunft seines Einkommens, des Arbeitsplatzes seiner Wahl und seiner Freiheit, diesen selbst wählen zu dürfen. Führungskräfte können aber prüfen, was sein Engagement behindern könnte und das ausräumen.“
„Der Regent muß sich in die Lage eines Landmannes oder eines Handwerkers versetzen und sich dann fragen: ‚Wenn Du in diese Klasse von Menschen geboren wärst, was würdest Du von dem Regenten verlangen?‘.“ (Friedrich der Große)
Qualitäter, achtet bitte auch auf die Qualität in den sogenannten „Soft Facts“. Allein in den Theorien und Lehren darin wurde nämlich genügend herum geschlampt.
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Messmittelfähigkeit bei Widerstandsmessung #60034Hi, kroschu,
für so was gibt’s Widerstandsdekaden, Messwiderstände, Kalibriersets.
Unterhalb von ein paar Ohm würde ich mit der Vier-Leiter-Methode messen, sonst geht der Widerstand der Kabel zu sehr ein.(Ich habe von meinem Vater, Kabelmessbeamter in seinen jungen Jahren, noch eine Widerstandsdekade und ein Spiegelgalvonmeter. Damit könnte ich auch heute noch kalibrieren!)
Sollten Firmn wie Gossen, Fluke oder Agilent als zu teuer erachtet werden, Arbeitszeit aber zu Hauf verfügbar ist, dann könnt Ihr Euch auch Konstantan auf Spule kaufen, das gibt’s auch genau genug, den Widerstand der Länge nach abmessen und seine Wheatstone-Brücke mit Laborschnüren basteln und den Auditor damit zum Lachen bringen. :-)
Aber ich vermute mal, ein Satz Messwiderstände ist die preiswerteste Lösung.
Ein schmunzelndes Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Software für Projektmanagement / Kommunikation #60033Hi, Michael,
„Ich weiß nicht ob unser Unternehmen das einzige auf der Welt ist wo die Kommunikation nicht funktioniert,“
Ein gescheites Mailprogramm in der Art von Lotus Notes sollte für fast alles genügen – und ist im ganzen Unternehmen anwendbar.
Begründung:
Die Qualität der Kommunikation im Unternehmen ist in erster Linie Symptom.
An Symptomen herum zu doktoren, da würde ein Qualitäter ja sich selbst verraten.
Aber wenn er an die Ursachen nicht ran kommt, dann sind sie halt Randbedingungen.Folgerung: Die Software zur Kommunikation kommt an die Ursachen erst Recht nicht heran.
Deshalb kommt es auf ihre Art nicht an.Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Vernünftige Projektplanung anhand Magnettafel #59214Hallo zurück, Pranne,
Du sprichst ein uraltes Problem an.
Seit meiner Schulzeit begleitet mich der Gegensatz zwischen „Menge an Details“ und „Übersichtlichkeit“ – und mir scheint, nichts ist da wirksamer als eine kluge Organisation von Arbeit, Delegation und Verantwortlichkeiten.
Als der Feldherr Cäsar auf gallische und keltische Heere stieß, da waren das wohl unorganisierte Haufen von Engagierten – aber das römische Heer hatte seine Soldaten in Zeltgemeinschaften, Kohorten und Legionen gegliedert.
Ergebnis: Cäsar konnte seine Gefechtsordnung auf eine Wachstafel zeichnen.Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Mitarbeiterbefragung #59213Hi, Marco,
„Habe in Einzelgesprächen einiges erfahren.
MA haben gemeldet und Vorgesetzte haben es vergessen oder nicht weitergeleitet.
Bas betrifft nicht nur die Arbeitssicherheit.
Ich und GF haben alle Vorgesetzte eingeladen um diese Problematik (interne Kommunikation)
zu besprechen und zu beseitigen.“Sehr gut.
„Erfolgreich ist der Mensch, wenn er bei 100 Entscheidungen 51mal das Richtige trifft.“ (John Pierpont Morgan, Banker)
Das gilt auch für Unternehmen. Dazu darf es aber keine Engpässe in der Kommunikation geben.
Mit meinem „sehr gut“ nicke ich zu Deiner Anwendung von Qualitätsmethoden auf Deine Firma als soziales System – Du hast mit der Mitarbeiterbefragung einen Engpass in der internen Kommunikation gefunden und bist dem an die Ursache gegangen.
(Das Nicken gilt auch, wenn Du dabei wissentlich gar keine Methode angewandt, sondern „nach Gefühl“ gehandelt hast.)Der Nutzen des Qualitätsdenkens ist nicht allein auf die Technik beschränkt!
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Ingenieurkompetenzen wirksam gegen Mobbing – Refer #58826Hi, Barbara,
systematische Schikane gibt es, seit die Menschen anfingen taktisch zu denken.
Ich präzisiere.
Die Verhaltensweise „systematische Schikane“ ist alt. Neu ist ihre Abstraktion, ihre begriffliche Fassung.Systematische Schikanedagab war wohl schon bei den Dinosauriern so zu beobachten wie es an deren direkten Nachkommen im Hühnerhof zu beobachten ist.
Pinselst Du einer Henne einen Farbklecks auf ihr Federkleid, wird der zum Zielpunkt für die Schnabelattacken der anderen Hennen.
Ich sehe daraus seinen evolutionären Vorteil, Parasiten los zu werden, die Henne mit möglicherweise Krankheitszeichen wird aus der Schar ausgeschlossen.Während die Verhaltensweise selbst alt ist, ist das Neue die Abraktion dieses Verhaltens. Prof. Leymann, Psychologe, beschrieb systematische Schikane am Arbeitsplatz als Mobbing. Er definierte, „als gemobbt gelte, wer mit einer oder mehreren von … 45 Mobbing-Handlungen mindestens einmal in der Woche und mindestens über ein halbes Jahr hinweg belästigt worden ist“.
Der Qualitätsmangel an seiner Definition: Sie taugt gut für Psychotherapeuten, ihren Klienten hinterher zu erklären, warum sie ihren Arbeitsplatz verloren, ihr Einkommen, ihre Frau und die Kinder, ihr Auto, ihr Haus und, äh ja, die Yacht und den Swimming Pool.
Aber sie ist untauglich für die Prävention. Denn wenn eine Führungskraft erst sechs Monate wartet, bis sie diagnostiziert „Aha, doch Mobbing!“, und dann eingreift, dann hat sie die Übeltaten bereits ein halbes Jahr toleriert. Da sind die längst zur Gewohnheit geworden.
Welcher Qualitäter weiß nicht von der Schwere des Kmapfes gegen „eingefahrene“ Gewohnheiten?Antwort eines von der IG Meetall empfohlenen Münchner Arbeitsanwalts: „Mobbing? Sobald das Unwort ernsthaft gefallen ist, ist das Opfer nicht mehr zu retten, die Trennung ist unvermeidbar. Es geht nur noch um die Höhe der Abfindung.“
Die IHK Regensburg schätzte den Verlust für deutsche Arbeitgeber auf mehr als 20 Milliarden Eure pro Jahr. Das ist etwa die Hälfte eines Staatsdefizits, das die Zeitungen in helle Aufregung versetzte.
Die Schätzung ist zwar die beste, die ich finden konnte, trotzdem so saumäßig wie die Definition.
Ich vermute aber, diese Schätzung hat die Kosten nicht erfasst, die durch Demotivation der Engagierten entstehen. Nicht die Opfer der Täter, sondern diejenigen, die sehen „bei uns darf hemmungslos gemobbt werden, wann bin ich dran?“
Da geht das „Wir-Gefühl“ verloren, die Identifikation mit dem Unternehmen, damit verwandelt sich jede Belegschaft des „einer für alle, alle für einen“ in eine Horde opportunistischer Lohnsklaven, während das Management sein Heil im Toyota Production System sucht, aber vergeblich.Also, Barbara, der Begriff ist neu, die Abstraktion, die Definition und damit die verspätete Diagnose.
Nein, jede Führungskraft ist entweder ein Garant für Fairness in ihrem Team, oder sie ist bald keine mehr – denn wer orientiert sich schon nach einem Versager oder einem Arbeitsverweigerer?
Barbara, dies schwarze Loch für Kapital und Arbeitsplätze ist nicht auf dem Radar des Qualitätsmanagements.
Weil Du Deine Statistik nicht darauf anwenden kannst, wegen schlampiger Definition.
Auch das Controlling hat den Kostenfaktor nicht auf seinem Radar.Barbara, die größten Verluste, Fehlentscheidungen und Abzocke sind immer in Dunkel zu vermuten, das die Aufklärung noch nicht erhellt hat.
Auf den Schock von Windelen und Winnenden, den Amoklauf an der Schule, reagiert die Landesregierung rasch mit der Einrichtung von Schulpsychologen. Die nehmen das Geschenk von Beamtenstellen gern an, aber keiner fragt, wie die nun dem Mobbing vorbeugen sollen.
Ist das Unfähigkeit oder Abzocke? Vor allem fehlende Aufklärung.Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Ingenieurkompetenzen wirksam gegen Mobbing – Refer #58822Hi, qualiman,
…“Führung“ wird zum größten Teil mit Macht verwechselt…
Wenn das nur eine Verwechslung wäre!
Ich wende Ingenieur- und Qualitätsdenken auf „soziale Systeme“ an: Teams, Unternehmenseinheiten, Unternehmen.Ergebnis: Was Du beschreibst, das nenne ich eine Führungskrise. Hier ist ein „Metatrend“ am wirken.
Zu deren Ursachen gehört die Kollision zwischen der Qualifizierung der Mitarbeiter und dem Organisationsprinzip Taylors „Trennung von Kopf- und Handarbeit“.Führungskräfte brauchen heute das engagierte Mitdenken ihrer qualifizierten Mitarbeiter – Taylors Prinzip verbietet das aber gerade.
Ebenso Führungs- und Motivationstechniken, die zur Durchsetzung Taylors Prinzip optimiert wurden.Qualiman, mein ceterum censeo inn dieser Sache war und ist: Wer von seinen Leuten Qualität fordert, der sollte diese auch von seine Managementsystemen fordern.
Wer Qualitätsdenken fordert, aber von den Soft-Facts ausschließt, der ist inkonsequent und macht sich lächerlich.Mobbing, systematische Schikane am Arbeitsplatz, ist nur ein Symptom. Ein besonders übles, das gern tabuisiert wird. Weil irgendwie völlig undurchsichtig.
Oftmals entsteht dadurch, gerade in der Führungsriege, das ursprüngliche und pure Mobbing.
Nur geistig beschränkte – oder verzweifelte – Manager werden etwas tun, was ihnen der Arbeitsrichter verbal um die Ohren haut.
Aber es ist so leicht – Dein Controller sagt trocken: „sie haben zu viel Personal auf ihrer Kostenstelle“, und nun darfst Du Personal abbauen, aber bitte ohne Abfindungen. „Sie machen das schon…“
Das was von Dir beschriebene „best practices of the past“ könnten die Führungskräfte sehr wohl anwenden, wenn diese nur wüssten, wie es geht.
Qualyman, Du alter Haudegen weißt, wie Du das Klima unter Deinen Leuten einigermaßen fair gestaltest und Schikanen schon im Ansatz unterbindest.
Mein Vater und meine Opas wussten das auch, aber damals war das keinem eine Rede wert.….kennen dann noch die Ausdrücke „Menschenwürde, -Achtung, Stolz, Respekt…
Der Trick eigentümergeführter Unternehmen ist die Erkenntnis, wie erleichterte Arbeitnehmer, die engagiert mitdenken, bei höherem Gehalt mehr bringen als verängstigte
Lohnsklaven.Falls diese wesentliche Punkte durch die Eltern nicht übertragen wurden, wo sollte dies dann vermittelt werden?
Es gilt, diesen Trick zu vermitteln. Oft wird das nur in Einhzelfällen gelingen – aber herausragende Führungskräfte sind per definitionem immer Einzelfälle.
Und solange die MA mit ihren Bedürfnissen nicht im Mittelpunkt des Geschehens stehen, solange wird das Thema Ellenbogenkämpfe und Mobbing besten Nährboden finden und sich kontraproduktiv immer weiter hochschaukeln.
Ah, Du Sozialträumer. Aus Sicht des Unternehmens kann es nur um bessere Zahlen gehen – mit dem Trick.
Hi, mfunk,
mobbing gab es schon immer
Jain. Schikane und systematische Schikane gabs und gibts schon auf dem Hühnerhof. Sicher auch unter den Mammutjägern.
Genauso wie schwarze Schafe unter den Fürsten und Führungskräften.
Aber genauso lange wussten Führungskräfte, wie ihnen das die Ergebnisse rot färbt und wie sie das in Grenzen halten können.Richtig gefährlich wurde das Mobbing, als Prof. Leymanns Definition die Führungskräfte praktisch entmachtete, die bisherige Praxis weiter zu führen.
Hi, Barbara,
Wir sind also heute erstmal in der Lage, etwas aktiv gegen Mobbing-Verhaltensweisen zu tun, weil wir a) einen Namen dafür haben, b) Mobbing als größeres Problem erkannt haben und c) wirksame Methoden gegen Mobbing kennen.
Sorry, eben nicht!
Oder Jain.
Gegen Schikane unter ihren Mitarbeitern konnten Führungskräfte schon immer vorgehen, wenn die Arbeitsbedingungen nicht dagegen waren („virtuelle Teams“, „Verflachung der Hierarchien“, „Matrixorganisation“).Das Neue von Prof. Leymann war die „systematische Schikane“ – und wenn die Systematik erkannt wird, ist es ähnlich zu spät, als wolle man einen Motorwellenschaden solange ignorieren, bis der klötert.
Man darf die Schikane nicht erst zur Gewohnheit werden lassen, sondern muss sie umgehend unterbinden – und durch Anwendung von Qualitätsdenken die Ursache suchen und ausräumen.Aber ein Klassenkamerad, der heute Pädagoge ist, vertritt die kollektive Meinung, er habe keine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Schülern. Und andere ergänzen: „Wir kriegen doch jetzt pro Schule einen Psychologen, der wird dss richten.“ Mumpitz, dazu ist er inkompetent, weil er vielleicht beim Klötern der Motorwelle benachrichtigt wird, also viel zu spät, und den Totalschaden dann nur noch verschrotten kann.
Quacksalberei auf der ganzen Linie.
Ihr Qualitäter, wir Ingenieure, machen das viel besser.Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Der Kostenmanager als Feind des QM ? #58515Hi, Vivian,
„Ich würde wahrscheinlich sogar so weit gehen und mir einen Haftungsausschluss vom Kunden unterschreiben lassen.“
Klar. So geschickt Du bist, wirst Du auch eine geschickte Form finden.
Beim Lesen der Beiträge dieses Threads fiel mir immer wieder Heiko Mells 11. Gebot ein: „Du sollst deinen Boss / Arbeitgeber / Kunden nicht gegen seinen Willen glücklich machen wollen.“ (Heiko Mell hat als Karriereberater eine halbe Seite in den VDI-Nachrichten.)
Wenn der Kunde für meine Anlagen gesetzlich vorgeschriebene Merkmale nicht fordert, dann biete ich sie als der technisch Verantwortliche eine Option an mit dem zarten Hinweis auf das Gesetz.
Denn andernfalls reißt mir mein Vertrieb den Kopf ab – denn er will einen niedrigen Preis für den Preisvergleich.
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Der Kostenmanager als Feind des QM ? #58460Hi, Martin,
Die Frage ist immer die nach den besseren Argumenten und den besseren Mitstreitern.
Dazu verweise ich auf Qualitätsskandale, deren Ursache erkannt wurden in Preisdrückere bei den Zulieferern.
Natürlich gibt es jede Menge Zahlenzauberer mit Vorschlägen zur Kostenreduzierung.
Eigentlich bräuchte deren Zahlenzauberei zur Beherrschung der Nebenwirkungen auch eine Risiko- und Qualitätsbetrachtung.Wenn Geschäftsführer auf einseitige Verführungen herein fällt, dann steht es natürlich schlecht mit der Zukunft der Arbeitsplätze.
Aber dann ist auch zu fragen: Warum haben diese Geschäftsführer ihren eigenen Fachleuten nicht vertraut?
Ciao
Wolfgang Hornals Antwort auf: Zum Lachen und im Hals stecken bleiben… #58325Hallo zurück, Vivian.
„Welcher Manager wird von den meisten Unternehmenseigentümern mit Geld… derjenige der das meiste Geld in die Taschen der Eigentümer spühlt, egal wie der Gewinn zustande gekommen ist.“
Geißelst Du die Gewinnmaximierung oder die Kurzsichtigkeit?
In der Wirtschaftskrise muss der Unternehmenslenker seinen geistigen Horizont auf die Kürze verengen, die sein Unternehmen zum Überleben des Tages noch braucht.
Wenn seine Investoren gar keine Investoren sind, sondern nur kurzsichtige und risikoscheue Geldverleiher, dann muss er so kurz denken wie sie.Kein Mensch handelt absichtlich böse. Meist sucht er nur das kleinere Übel, „errare humanum est“ wussten aber schon die Römer.
Ciao
Wolfgang Horn -
AutorBeiträge