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als Antwort auf: FMEA und QM-Handbuch #41769
Hallo Frank.
aus meiner Sicht ist die FMEA eine Methode, die man nicht kurz beschreiben kann. Dazu ist sie viel zu komplex. Ich würde in das Handbuch schreiben, in welchen Fällen welche FMEA´s durchgeführt werden, wie mit dem Maßnahmencontrolling umzugehen ist und in welchen Fällen die FMEA zu aktualisieren ist (ggf. einen Zeitraum definieren).
Übrigens haben wir gerade in Produkt-FMEA´s einen sehr großen Nutzen empfunden, obwohl auch wir tausende von Aufträgen pro Jahr haben. Wir haben priorisiert, welche Produkte bzw. Produktgruppen wir uns ansehen wollen.
Gruß, Steve
als Antwort auf: Motivation zur FMEA #41557Hallo Mr. Idea,
ich kann aus meiner Erfahrung nur den Ausführungen von Systemmanager zustimmen. Es ist eminent wichtig, dass bei den ersten zarten FMEA-Versuchen tatsächlich Ergebnisse erarbeitet werden, die in dieser Form bisher nicht bekannt waren. Nur dann hat man eine Chance, die Leute dazu zu bringen, freiwillig FMEA´s zu machen.
In ganz wenigen Fällen können Entwickler davon überzeugt werden, dass sie die FMEA auch zur Projektsteuerung und als Maßnahmenplan benutzen können und daher mit einem Tool gleich mehrere Dinge erschlagen können. Ist aber ein seltener Glücksfall.
Gruß, Steve
als Antwort auf: Einträge in Controlplan #40915Hallo zusammen,
mal ´ne Frage am Rande: Welchen Zweck verfolgt ihr eigentlich mit der Erstellung eines Control Plans? Macht ihr den nur für den Auditor?
So hört es sich zumindest an.Der Control Plan sollte doch eigentlich als Vorgabedokument für sämtliche Prüfungen an einem Produkt bzw. dessen Herstellungsprozesses dienen. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Zusätzliche Dokumente, die Teilbereiche des Control Plans konkretisieren, sind doch auch nur wieder zusätzlicher Aufwand.Viele Grüße, Steve
als Antwort auf: QM-Methoden #39779Hallo Qualified,
ich stimme dir in Sachen Kontrollplan zu, dass man den nicht so einfach ersetzen kann. Aber die meisten geforderten Methoden haben nicht den gleichen Stellenwert.
Das mit den Methoden wird dann ein Problem, wenn man mit vielen OEM´s und Zulieferern zusammenarbeitet. Wenn man dann wirklich alle vom Kunden geforderten Methoden anwendet, dann ist die Zahl 60 eher noch wenig. In diesem Fall muss man mit den Kunden ins Gespräch kommen und die eigene Methodenauswahl diskutieren, mit dem Ziel möglichst wenig Methoden im eigenen Unternehmen einzusetzen. Sonst zerlegt´s dir dein System, wenn dur für Kunde A Methode X machst, im gleichen Fall für Kunde B Methode Y und für Kunde C Methode Z usw.
Gruß, Steve
als Antwort auf: FMEA und Angst #38937Hallo Norbert,
kurze Frage am Anfang: Welches Formblatt nutzt ihr, VDA oder QS-9000?
Ich beziehe mich jetzt mal auf das QS-9000 Formblatt: du hast in der FMEA (bzw. im Formblatt) zwei Bereiche: einen für den derzeitigen Stand der Dinge und einen für die Optimierung (im VDA-Formblatt gibt es keine eigenen Spalten dafür, der aktuelle und der zukünftige Stand wird mit Hilfe des Datums gekennzeichnet).
Maßnahmen, die ihr sowieso standardmäßig im Unternehmen durchführt, stehen im ersten Bereich (auf dem auch die Erstbewertung basiert) und brauchen keinen Verantwortlichen oder Termin. Das braucht ihr nur wenn ihr neue Prüfungen oder andere Maßnahmen einführen wollt (die dann im Optimierungsbereich stehen und zu einer neuen Bewertung führen).
Die Entdeckungswahrscheinlichkeit ist definitiv auf 10 zu setzen, wenn keine Entdeckungsmaßnahme existiert, da in diesem Fall eventuelle Fehler nur rein zufällig entdeckt werden.
Bei der Auftretenswahrscheinlichkeit tue ich mir selbst schwer eine 10 zu vergeben, wenn keine Maßnahme erfasst ist. Allerdings habe ich inzwischen festgestellt, dass gerade Vermeidungsmaßnahmen en masse existieren ohne das wir uns darüber bewusst sind. Die Aufgabe ist also, diese Dinge zu identifizieren und zu dokumentieren. Dann kannst du auch eine niedrigere A-Bewertung vergeben.Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Gruß, Steveals Antwort auf: RPZ-Aktualisierung in der FMEA #38849Hallo zusammen,
@pappa: Möglichkeit 3 ist mir neu (habe auch nicht so viel Erfahrung), hört sich aber gut an. Werde dies in Zukunft auch nutzen.
@Norbert: letztendlich ist es so, dass ihr euch einigen müsst, wie ihr das haben wollt. Ein genaues Vorgehen ist meines Wissens nirgends vorgeschrieben. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.
Gruß, Steve
als Antwort auf: Korrektur vs. Vorbeugemaßnahme #38804Hallo,
ich möchte noch eine Vorbeugemaßnahme zum Vorschlag von Evereve99 hinzufügen:
Ich würde es auch als Vorbeugemaßnahme sehen, wenn dem Aushilfskoch auch gleich der Unterschied zwischen Pilzen, Oliven und Peperoni erklärt wird, da die ja auch verwechselt werden könnten (natürlich auch mit möglicher Fotounterstützung).
Gruß, Steve
als Antwort auf: RPZ-Aktualisierung in der FMEA #38676Hallo Norbert,
warum gehst du davon aus, dass ihr falsch bewertet habt, wenn ihr eine Reklamation bekommt? Meines Wissens sagt auch die Bewertung 1 bei Auftreten und Entdeckung nicht aus, dass der Fehler niemals auftritt bzw. zu 100% entdeckt wird. Ein kleiner Schlupf ist auch hier noch drin. Ich würde im ersten Moment nur die Maßnahmen ergänzen und ggf. eine Neubewertung durchführen.
Erst wenn ihr mehrere Reklamationen zu einem Fehler bekommt (ist natürlich auch abhängig von den Stückzahlen, die ihr produziert bzw. wie viele Teile reklamiert werden) würde ich mir Gedanken über eine möglicherweise fehlerhafte Bewertung machen.
Zum Thema Software: Es gibt durchaus FMEA-SW´s die die Möglichkeit einer Versionierung beinhalten. Dabei wird der aktuelle Stand „eingefroren“ und gespeichert. Wenn die FMEA dann weiterbearbeitet wird, bleibt die Version unverändert (erhöht natürlich die Datenmenge). Eine andere Möglichkeit wäre, ein pdf des Formblatts zu erzeugen und diese Datei als Version zu archivieren.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Gruß, SteveHallo Bajoware,
es gibt zwar in den Bewertungskatalogen (z. B. QS-9000) nicht nur fiktive Begriffe sondern auch konkrete Zahlen wie PPM-Werte für die Bewertung der Auftretenswahrscheinlichkeit oder Prozentangaben für die Entdeckungswahrscheinlichkeit. Hier stellt sich dann aber die Frage, wie man feststellen soll, ob ein Fehler mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7% oder 97,5% entdeckt wird :-(
Fakt ist, dass das Setzen von Grenzwerten dazu führt, dass RPZ-Zahlen bewusst „angepasst“ werden, um unter die Grenze zu rutschen und damit ist der Sinn der FMEA nicht mehr existent.
Gruß, Steve
Hallo Oldie,
ich hatte zu diesem Thema schon einige Diskussionen, teilweise auch mit externen Beratern, und letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass für die RPZ kein Grenzwert gezogen werden kann, der aussagt, ob Maßnahmen einzuführen sind oder nicht. Das hängt ganz extrem von den Einzelbewertungen und dem RPZ-Gefälle in der FMEA ab.
Wenn deine durchschnittliche RPZ jenseits der 200 oder 300 ist, wirst du dir schwer tun, mit Maßnahmen alles sofort unter 100 zu drücken. Das muss schrittweise gemacht werden, also die höchsten RPZ werden zuerst angepackt, wenn die auf erträglichem Niveau sind die nächsten usw. Im Lauf der Zeit erreicht man dann einen Stand, bei dem alle RPZ unter 100 sind.
A propos 100. Das Dumme an der RPZ ist, dass sie eion Produkt aus 3 Bewertungen ist. Daher ist eine niemals eindeutig. Die 100 erreichst du zum Beispiel mit folgenden Bewertungen (B = Bedeutung, A = Auftretenswahrscheinlichkeit, E = Entdeckungswahrscheinlichkeit):
B = 10, A = 10, E = 1 -> schlimm für euch aber nicht für den Kunden. Der Fehler tritt häufig auf und ist kritisch (10 = Gefahr für Leib und Leben), wird aber so gut wie sicher entdeckt.
B = 10, A = 1, E = 10 -> ganz schlimm. Der Fehler kann heute auftreten oder in 10 Jahren oder gar nicht, wenn er aber auftritt hast du keine Chance, ihn zu entdecken.
B = 1, A = 10, E = 10 -> Fehler tritt häufig auf und ist nicht zu entdecken, hat aber quasi keine Auswirkungen. Diese Situation ist vollkommen unkritisch.Die drei Beispiele ergeben alle die gleiche RPZ und trotzdem sind es drei vollkommen verschiedene Szenarien (zugegeben Extrembeispiele). Deswegen halte ich Grenzwerte für Blödsinn, da sie die Realität ausser Acht lassen.
Gruß, Steve
als Antwort auf: sinnvolle Prüfung #37821Hallo zusammen,
das kommt doch auch auf das Produkt an und ob im Prozess schon endgültig gut geprüft werden kann. Ich meine damit, wenn einige Merkmalsausprägungen erst in den nachfolgenden Prozessschritten erzeugt werden, seh ich das auch nicht kritisch, wenn mit nicht kalibrierten Prüfmitteln geprüft wird.
Zum Thema Lieferfähigkeit möchte ich sagen, dass es durchaus Produkte gibt, die gar nicht nachgearbeitet werden, weil die Herstellung einer neuen Charge weit billiger kommt und vom Zeitbedarf her auch kein Problem darstellt.Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, würde ich das Ganze in einem Audit als Verbesserungspotential sehen.
Gruß, Steve
als Antwort auf: Control Plan #37561Hallo Anette,
ich geb dir mal ein paar Grundinformationen, das Thema ist zu umfangreich, um es in diesem Rahmen hinreichend zu beschreiben. Dafür gibt´s die Literatur.
Der Begriff Control Plan kommt ursprünglich aus der QS-9000 (Qualitätsstandard der US-amerikanischen Automobilindustrie) und heißt nun in Zeiten der ISO/TS 16949 Produktionslenkungsplan. Der Zweck dieses Plans ist es letztendlich den Prüfablauf für ein Produkt wiederzugeben mit sämtlichen Informationen, die dazu benötigt werden, wie Prüfhäufigkeit, Stichprobenumfang, Prüfmethode, Prüfvorschrift, …
Grundsätzlich ist dieser Plan ein Ergebnis aus der Qualitätsvorausplanung (von der QS-9000 „APQP“ genannt) und wird in drei Stufen erstellt: für den Prototyp, die Vorserie und die Serienfertigung.
Das sind jetzt eine Menge Stichworte, die bei der weiteren Informationssuche helfen können.Gruß, Steve
als Antwort auf: Weiterleitung von FMEA´s #37273Hallo Nadja,
ich würde die FMEA nicht herausgeben, auch nicht „frisiert“. Natürlich könnte man die Passagen, die sensible Daten enthalten, in einer frisierten Version streichen, aber der Aufwand ist zu groß und zu der Sinnhaftigkeit von solchen Aktionen möchte ich nichts sagen.
Das Recht auf Einsichtnahme hat der Kunde natürlich, aber mehr auch nicht.Gruß, Steve
als Antwort auf: Vorbeugungsmaßnahmen #36804Hallo Kirsten,
die 8-Schritte-Methode (auch 8D wie 8 Disziplinen) ist eine Vorgehensweise aus der Automobilindustrie mit dem Ziel Fehler zu analysieren und abzustellen. Gibt schon einige Threads dazu im Forum, auch googeln hilft.
Die Kernschritte sind den Fehler zu beschreiben, die Ursache zu ermitteln, Sofortmaßnahmen (klassische Sofortmaßnahmen sind Nacharbeit, Aussortieren, …) einzuführen, Abstellmaßnahmen (Maßnahmen, die den Fehler vermeiden) zu ermitteln und deren Wirksamkeit zu prüfen.Gruß, Steve
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