Verfasste Forenbeiträge

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  • QMine
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    Hallo Barbara

    SPC wird bei uns formal schon praktiziert. Meistens werden Shewart-Karten (xquer, s, feste Stichprobe) verwendet, nachdem zuvor maschinenfähigkeit, Prozessfähigkeit sowie Vorlauf gemacht wurde.

    Eine Verletzung der Stabilitätsbedingungen in der laufenden Fertigung zeigt für mich an, dass der Prozess nicht mehr beherrscht und damit auch nicht mehr vorhersagbar ist.
    (Eine Stabilitätsverletzung tritt ja nur mit einer Restwahrscheinlichkeit von 0,27% auf)

    Trotzdem wird für eine solche Stabilitätsverletzung ein Rückverlesen der zuvor produzierten Teile vom obersten QM-Koordinator/SPC-Beauftragten des Werkes (8000MA)nur dann verlangt, wenn beide Kennwerte xquer und s die Eingriffgrenzen verletzen.

    Selbst wenn ein Messwert x der Stichprobe außerhalb der Zeichnungstoleranz liegt und einer der Kennwerte (z.B. xquer) die Eingriffsgrenzen verletzt, wird nur ein AQL-Test für attributive(!) Daten durchgeführt.Dafür wird aus den vorher produzierten Teilen eine Stichprobe von n=14 oder n=60 gezogen und gemessen. Liegt keines der Teile außerhalb der Zeichnungstoleranz, wird die Ware nicht gesperrt.(Das entspricht einer Annahmewahrscheinlichkeit von Pa=90% für p=0,75% mit c=0)

    Diese Arbeitsanweisung ist sicher nicht vereinbar mit Null-Fehler-Orientierung und geringen ppm-Werten.

    Es ist aber auch nicht wirtschaftlich, im Falle von Stabilitätsverletzungen alle 1000 bereits produzierten Teile einer Schicht zu messen (z.B. Rundlauf) und zu sortieren.
    Wir haben teilweise Prozesse mit hohen cpk-Werten. Manchmal sind die Eingriffsgrenzen im Vergleich zu den Toleranzen sehr eng gezogen. Eine Sortieraktion bei Verletzung der natürlichen Prozessgrenzen ist dann sehr unpopulär.

    Ich habe also nur 2 Alternativen:
    a) wir prüfen häufiger. Im Fall von Stabilitätsverletzungen müssen dann nur noch wenige Teile sortiert werden.
    Für die häufigeren SPC-Prüfungen bräuchten wir mehr Personal
    b) Bei entdeckten Stabilitätsverletzungen eine AQL-Prüfung auf Basis variabler(!) Daten für die bereits produzierten Teile anordnen:
    Da letzlich besteht kein Unterschied zwischen einer „SPC-Annahmekarte mit toleranzbezogenen Eingriffsgrenzen“ und „AQL mit variablen Daten“ besteht, tun wir so, als ob wie den Prozess mit einer Annahmekarte bewerten würden und entscheiden so, ob wir 100% der produzierten Ware verlesen müssen oder nicht.

    Wie stark wirkt sich bei b) eine Verletzung der Normalverteiungsannahme auf die Entscheidungsfindung aus?

    QMine
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 3

    Hallo Marco

    Danke für Deinen Tip.
    So was in der Art habe ich mir auch gedacht.
    Mit der Erhöhung der Prüfhäufigkeit und dem Einsatz von 100%-Prüfung statt AQL stoße ich wahrscheinlich nicht gerade auf Begeisterung in der Fertigung…

    QMINE

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