Verfasste Forenbeiträge
-
AutorBeiträge
-
als Antwort auf: Interessanter Fall zum Thema Wareneingangsprüfung #54842
Hallo,
es ist für mich immer wieder erschreckend, wie wenig juristisches Wissen in QM oder sonstigen Fachabteilungen vorhanden ist!
1. Kauf Dir ein HGB und lies den § 377, sowei ein Buch über das HBG (ich selbst bin ein Fan meine Ex-Professor Klunzinger, aber geh am besten in einen Buchladen in einer Stadt mit einer Hochschule, da kannst Du dich durchlesen was Du verstehst)
2. Geh zu deinem Hausjuristen und schildere ihm den Fall, damit dieser einen entsprechenden Brief in Juristendeutsch schreiben kann – den könnt Ihr dann zukünftig als Vorlage verwenden.
3. Rede mit der IHK bezüglich einer entsprechenden Schulung ( Wenn Ihr Kurzarbeit habt, dan kriegt Ihr für die Schulung sogar einen Bonus vom Arbeitsamt;-)Nichtsdestotrotz keiner Exkurs:
Der § 377 ist kein Dispositives Recht, was also auf dem Zettel steht was über das HBG hinausgeht ist nichtig.Ihr hat ein Rechtsgeschäft mit dem Lieferanten, nicht mit dem Spediteur.
Bei der „unmittelbaren“ untersuchung geht es darum, die untersuchung unmittelbar,z.B. am gleich Tag zu untersuchen und ggf. den offensichtlichen mangel anzuzeigen, aber nicht den Spediteur im Hof stehen zu lassen.
PS: Was Lieferanten auch zur vernunft bringt ist Umsatz und Öffentlichkeit – Wenn Ihr den Lieferant sperrt, dann sagt das dem Lieferanten.
als Antwort auf: Neue Maschinenrichtlinie #54780Hallo,
Bei der Firma Pilz gibt es Bezahlbare Schulungen und Downloads. Auch die Info-veranstaltungen des VDMA sind für das kleine 1×1 der Maschinenrichtlinie ok. Wenn Ihr das sauber machen wollt und die Geschäftsführung bereit ist, 10.000 Euro auszugeben, empfehle ich eine Muster-Konformitätsbewertung mit der Firma Pilz. PS: Ich bin kein Mitarbeiter dieser Firma, aber ich habe diverse Anbieter im Hause gehabt, und hier war das Preisleistungs-Verhältnis am Besten.
Lesenswerte Homepage:
http://www.maschinenrichtlinie.de/mrl-2006-42-eg.htmlals Antwort auf: Aufbau QM in Mexiko und USA #54621Hallo,
Der Klassiker ist,alle QM_Systeme nach der ISO 9001 aufzubauen. Dabei wird versucht, so viele Analogien zwischen den Werken herzustellen wie möglich (Gleiche Prozesse, Darstellungen, Formblätter etc.)Alles was dann noch dazukommt oder abweicht, ist Step 2
als Antwort auf: QMH Medizinprodukte #54620Hallo,
es gibt vom BAH -Bundesverband der Arnzeimittelhersteller (www.bah-bonn.de) gute Vorlagen bezüglich QM, welche auch für in-vitro-Diagnostic passen.Ich bin der Meinung, dass Pharma und In-Vitro sich bezüglich QM nicht gross unterscheiden. Wenn Du also dein System aufbaust wie du es kennst, dann bist Du nicht verkehrt. Die Unterschiede liegen dann eher in der Sache als im Prinzip.
als Antwort auf: Zertifizierung von Tochterunternehmen #54179Hallo,
Mein Vorredner hat es sehr gut beschrieben. Was ich noch zu ergänzen habe: Die Prozesse können auch bei einer Verbund-Zertifizierung an den einzelnen Standorten voneinander stark abweichen. Wichtig ist, dass es ein allgemein Gültigen Teil im QM-system gibt.
Was sind die Gefahren: Bei Verbund-Zertifikaten werden häufig alle Standorte durch die gleiche Zertifizierungsstelle betreut. Wenn Auditoren aus Deutschland in eine Niederlassung nach China / Indien / Brasilien reisen, dann ist die Kostenersparnis dahin, und wenn die Herren dann noch kulturelle Unterschiede nicht zu bewerten wissen, dann ist das gefährlich.
Der andere Aspekt ist, dass die Töchter teilweise bei Verbund-Zertifizierung das Rundumsorglospaket der Mutter erwarten.
Daher ist meine Empfehlung: Die Töchter sollen im Vorfeld gefragt werden. Sie werden schnell die Kostenersparnis erkennen und die Bereitschaft zur Mitarbeit bekunden, die zu dokumentieren ist. Wenn das unterbliebt, dann ist die Verbundzertifizierung ein Teils des „von der Mutter verordnete Wasserkopf“.
als Antwort auf: Zielwerte bestimmen #53050Wieder ein Armer QM-Mann, der Kennzahlen für die letzte Putzkraft finden muss ;-(
Es ist in meinen Augen ein Blödsinn, auf die kleinste Ebene runter mit Kennzahlen zu arbeiten.
Ab einer gewissen Ebene macht es aus meiner Erfahrung Sinn, Werttreiber zu definieren und Maßnahmen festzulegen. Beispiel:
Der Standort hat die Kennzahl „Gewinn“. Diese Zahl auf die letzte Montage-Gruppe herunterzubrechen oder Unterkennzahlen abzuleiten ist nicht zweckmäßig, vielmehr ist die Aufgabenstellung „Was kann die Montage-Gruppe beitragen um den Gewinn zu erhöhen“ -> Welche Werttreiber der Montage-Gruppe beeinflussen den Gewinn, und welche Maßnahmen kann die Montage-Gruppe durchführen, um diese Werttreiber zu beeinflussen.Erste Werttreiber für den Gewinn sind Umsatz und Kosten. Wie kann die Montage-Gruppe den Umsatz beeinflussen – eher nicht. Also bleiben die Kosten. Da fallen dann sicher ein paar Maßnahmen ein, welche die Gruppe aktiv beeinflussen kann,und die dann auch gemessen werden können. Das sind zwar auch Zahlen, aber beachte den Unterschied zwischen globaler Kennzahl und Zielwert einer Maßnahme.
Dieser Prozess ist von der einzelne Abteilung selbst durchzuführen, und nicht durch eine Armen QMler !!!!!!!!
als Antwort auf: Skype im Unternehmen #52815Servus,
Wir verwenden Skype an einigen wenigen Stellen im Unternehmen, insbesondere bei der Kommunikation mit unserem Werk in Indien. Das ist die einfachste Art der Videokommunikation. Skype hat vielleicht Sicherheitslücken ( von denen ich bisher noch nichts mitgekriegt habe) aber es funktioniert sehr zuverlässig, im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Systemen.
Gegenüber dem Klassischen Telefon hat es insbesondere den Vorteil, auch mal ein Bauteil zu zeigen und man sieht eine Reaktion im Gesicht des Gegenübers bzw. kann die Art des „Ja“ besser einschätzen, was gerade bei Asiaten sehr wichtig ist.als Antwort auf: Kennzahlen die 999. #52454Servus,
Für mich hat die Klassische BSC die 4 Säulen
Kunde, Prozess, Finanzen, Mitarbeiter.Jeder BSC-relevante Bereich hat zu diesen 4 Säulen passende Kennzahlen zu finden.
Die gesuchte Kennzahl scheint eine Prozess-Kennzahl zu sein.
In unserem Hause ist die klassische BSC-Prozess-Kennzahl „Wertschöpfung pro Mitarbeiter“. Das ist auch die Kennzahl, welche „Oben“ am Besten aktzeptiert wird.
Wie kommt eine Dreherei auf diese Zahl: Frage deine Controling-Abteilung.Bei dem Ansatz mit dem Schrott weiss ich nicht ob ich das als Tatikische Meisterleistung bewerten soll: Wenn Ihr nächstes Jahr weniger Arbeit habt (wobei Ihr wohl nicht allein sein wertet), dann gibt es weniger Schrott, wodurch eure BSC-Werte um so besser sind.
Den Ansatz mit Durchlaufzeiten hatten wir auch schon, der war aber nicht erfolgreich:
Je mehr Aufträge, desto länger wurde die Durchlaufzeit – Erfolg führt zu schlechten BSC-Zahlen !! Solche Spezial-Kennzahlen führen dann in Betrieben zu den tollsten Lösungen: Ich habe schon gesehen, wie Maschinen „Luftteile“ produziert haben um eine gute Auslastung zu haben.als Antwort auf: Teure Messgeräte genehmigen lassen? #52232Der Hauptpunkt sind nicht die Kundenreklamationen, sondern die langen internen Diskussionen ob ein Ergebnis korrekt oder nicht und verdeckten Fehler bei der Fertigung. Diesen Aufwand bzw. die resultierenden Kosten zu quantifizieren ist allerdings so schwierig, wie z.B. die Amortisation eines Navigation-Systems nachzuweisen.
Vorschlag: Mal ein Gerät „zum Testen“ einige Wochen nutzen, dann seht ihr ob Ihr es wirklich benötigt und ob ihr es auch wirklich nutzen könnt.
„Manche Firmen nutzen eine Messmaschine wie ein Eunuch einen Harem“
als Antwort auf: Nachträgliche Dokumentation #52181Hallo !
Ich teile die Meinung von Monica, dass es zunächst darum geht, ob Ihr die Spezifikation des Kunden erfüllt habt.
Bei einem Einzelteil handelt es sich um etwas Spezifisches Teil , dassgemäß §633BGB „frei von Sachmängeln ist , wenn es die vereinbarte Beschaffenheit hat“ und sich „für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, welche für die Werke gleicher Art üblich ist und die der Besteller nach der Art des Werkes erwarten kann“.Die Fragen, die sich daraus ergeben:
Habt Ihr nach Meinung des Kunden seine Spezifikation nicht erfüllt oder handelt es sich um einen Mangel, den der Besteller nicht erwarten kann ?Berühmter Rechtsfall war die Lieferung von Blattfedern an einen Deutschen LKW-Hersteller:
Lieferant behauptete, Blattfedern waren gemäß Spezifikation zu schwach dimensioniert, Kunde behauptete, Blattfedern waren spröde aufgrund eines zu hohen Anteils an Schwefel im Stahl, was bei normalen Härteprüfungen nicht erkannt werden konnte.So was geht häufig über Gutachten und Gegengutachten – Aber dass ggf. ein Protokoll fehlt- und der Kunde dies schon weiß – ist gleich mal eine schlechte Basis, weil der Verdacht der Verdunkelung im Raum steht. Dass das Protokoll nicht bestellt wird, steht dabei nicht unbedingt zur Diskussion. Das Protokoll wird anscheinend standardmäßig erstellt zur Prozessüberwachung. Wenn Ihr eure Aufsichtspflicht gegenüber den Unterlieferant nicht nachgekommen seid, dann ist das eine gute Basis für den Endkunden. Habt weder Ihr noch der Lieferant eine Kopie dieses Protokolls ?!
als Antwort auf: Schulung oder Informationsveranstaltung #51697Danke Barbara !
Der Ansatz mit CTQ ist nach meiner Meinung eine clevere Lösung.
als Antwort auf: Effizenz von Prozessen messen bei Sondermaschinen #51032Ich kann tolle Durchlaufzeiten erriechen, indem ich sehr vielAufwand in den Prozess stecke, dann habe ich allerdings keine Effizienz.
Die Wertschöpfung por Mitarbeiter beinhaltet diverse Elemente, die ich allerdings nicht in der Hand habe, wie z.B. den aktuellen Marktpreis, da der Umsatz Basis für die Wertschöpfung ist.
als Antwort auf: Betrtiebliches Vorschlagswesen B V V #51004Ich habe in 2 Betrieben erfahrung mit BVW:
Im ersten Betrieb war ich der Betreuer nach Vorgaben meines Chefes, nun mit ich selbst der Chef:Erfahrungen/Aktueller Ist-Stand:
Die Prämie für einen Angenommenen Vorschlag besteht in eine T-Shirt und einem Los für eine Tombula bei der Weihnachtsfeier. Dabei gibt es 10 Preise, Hauptpreis letztes Jahr ein Labtop.Durch diese Vorgehensweise entgehe ich den Diskussionen, welche ich früher bei Prozentualen Prämien hatte („wie gross ist die Einsparung?“)- da kann man ganz wild rechnen. Außerdem wurde der Vorwurf der Eingabe mittels Strohmann mehrere Male laut -In einem Falle wurde eine Prämie von 10.000,- DM an einen Mitarbeiter ausgeschüttet, dessen Onkel für dieses Thema zuständig war.
Ich bin den Verfahren mittels T-Shirt und Los zufrieden, die Vorschläge sind meines erachtens gleich gut/schlecht wie bei hohen Prämien. Wichtig ist das absolute Vertrauen der Mitarbeiter, dass die Persönlichen Daten an NIEMAND weitergegeben werden sowie das Gefühl der Mitarbeiter dass jeder Vorschlag erstgenommen wird.
Die Quoten:
0,2 Vorschläge pro Miatrbeiter
Einsparpotenzial: Unbekannt,das kaum zu ermitteln
Quote der Angenommen bzw. Umgesetzten Vorschläge ca. 50 %
Druchalufzeit bis Beurteilung max. 3 Monate (Gremium trifft sich nur 1/4 jährlich)als Antwort auf: "Prüfhilfsmittel" #50856Wir haben 8 Jahre lang, bis vor 2 Jahren „Prüf-Hilfsmittel“ verwendet, welche komplett außerhalb der Prüfmittelüberwachung waren. Wir hatten dann aber zunehmend Probleme, weil im Hause Prüf-Hilfsmittel waren, welche nicht unserem Anspruch entsprachen. Außerdem hatten wir bei einem Kundenaudit eine Riesendiskussion, ob eine Prüfung Qualitätsrelevant war oder nicht -> Darf der Mitarbeiter für eine bestimmte Prüfung ein Hilfsmittel verwenden oder nicht?
Daher sind heute wieder alle Prüf-Hilfsmittel in der Prümittelüberwachung erfasst, allerdings mit wesentlich höheren Prüfzyklen und teilweise reduzierten Prüfungen gegenüber „echten“ Prüfmitteln.
PS: als wir die Prüf-Hilfsmittel wieder in die Überwachung aufgenommen haben, waren ca. 30 % entweder stark beschädigt, nicht auffindbar oder waren an anderen Stellen im Hause als der einst ausgegeben.
als Antwort auf: Krankheitsquote durch Prämie senken? #50104Soll ich die Brandfackel werfen ?
Ich arbeite in einem Betrieb, in dem es einen entsprechenden Bonus gibt, und ich finde ihn gut: wer weniger als 3 Tage im Jahr krank ist, erhält einen Bonus,gestaffet nach Kranktagen.
Effekt: Wer richtig krank ist,ist länger weg. Aber diese Aktionen „Mein Mann nimmt heute seine Grippe“ sind weg. Die Leute nehmen dann lieber einen Gleittag.
-
AutorBeiträge