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  • Fritz
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    als Antwort auf: AQL Tabelle #34899

    Hallo Kraksch,
    das AQL Stichprobensystem nach ISO 2859 beginnt bei Losumfängen von 2 Stück. Wenn Du die Sonderprüfniveaus SI bis SIII wählst und dann auch noch AQL – Werte >1,5 als akzeptabel ansiehst, dann findest Du in dieser Norm >n-c< Anweisungen wie z.B. 2-0.
    Im Regelfall wendet man diesen Bereich nur bei zerstörender Prüfung an, wenn Prüfen richtig teuer wird. Wenn andererseits die Ansprüche an die Vertrauenswürdigkeit statistischer Ergebnisse entsprechend heruntergeschraubt werden, dann ist dies ebenfalls ein machbarer Weg. Nur, zeig bitte Deinen Auftraggebern auch die dazugehörige Operationscharakteristik.
    Literatur : DIN ISO 2859 oder W. Timischl : Qualitätssicherung / Hanser Verlag / Seite269ff.
    Ich schließe mich daher auch der Meinung der Vorredner an, dass die Zusammenarbeit mit den Lieferanten mehr bringt als diese >Feigenblatt – Statistik<. Häufig versucht man mit wissenschaftlichen Methoden Schwachstellen in den Prozessabläufen zu verdecken. Davon solltest Du Deine Oberen überzeugen.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Null Fehler ist >OUT< – Null Streuung ist >IN<!

    Fritz
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    als Antwort auf: Annahmeregelkaten #34853

    Hallo Dacko
    das Problem ist wirklich nicht ganz einfach zu lösen, vor Allem, wenn die Regelkartentechnik für Dich neu ist. Vor ab, eine Excel Lösung habe ich nicht parat. Ich kann Dir vielleicht ein kleinwenig weiterhelfen wenn ich eine kurze Übersicht über die gängigen Regelkartentypen geben.
    Regelkarten unterscheiden sich grundsätzlich an der Bezugsgröße:
    a) Zielmaßorientierte Regelkarten – da werden die Eingriffgrenzen durch Addition bzw. Subtraktion eines Streubereiches, auf den ich später noch eingehe, zum Zielmaß gebildet.
    b) Toleranzorientierte Regelkarten (Annahmekarten); hier ergeben sich die Eingriffsgrenzen dadurch, dass Eingriffsgrenzen durch Addition bzw. Subtraktion eines Streubereiches von den Toleranzgrenzen gebildet.

    Ich gehe davon aus, dass Du bisher eine Shewhart- Karte in Excel realisiert hast, also eine zielmaßorientierte Karte, welche die höchsten Anforderungen an die Prozessregelung stellt. Dieser Kartentyp setzt allerdings voraus, dass über eine vorangegangene Fähigkeitsanalyse nachgewiesen wurde, dass Prozessstreuung und die Toleranzgrenzen auf einander abgestimmt sind. Bei einem Cm = 1,67 heißt dies, dass das Toleranzfeld zehnmal so groß ist wie die Standardabweichung. Die Regelkarte kann nur dazu beitragen, dass der Prozess mit Minimalstreuung über einen längeren Zeitraum realisiert wird. Sie hilft, korrigierbare und nichtkorrigierbare Streuung zu trennen.
    Die toleranzorientierte Regelkarte hat gegenüber der Shewart-Karte nur dann Vorteile, sprich einen breiteren Streubereich, wenn wenigsten 12 oder mehr Standardabweichungen im Toleranzband Platz haben.
    Diese Erweiterung der zulässigen Streubreite ist ja auch meistens der Grund, warum man eine toleranzorientierte Karte anstrebt.
    Beim Anlegen einer Annahmekarte hat man beim Berechnen der Eingriffsgrenzen allerdings einen Freiheitsgrad mehr, wie bei der Shewhart-Karte. Bei der Shewhart-Karte beträgt die Nicht-Eingriffswahrscheinlichkeit 0,3 %, wenn man der Automobilindustrie zudient. Bei der Annahmekarte muss der Anwender zuerst definieren, welchen Fehleranteil er mit welcher Wahrscheinlichkeit erkennen möchte. Legt man für beide Karten den gleichen Maßstab an, dann hat dieser Kartentyp nur dann Vorteile, wenn die Prozessstreuung sehr klein gegenüber der Toleranz ist.
    Wenn Ihr in eurem Unternehmen die Merkmalstoleranzen selbst festlegt, dann kann allerdings eine Shewhart-Karte mit erweiterten Grenzen sinnvoll sein. Bei diesem Kartentyp können neben der Zufallsstreuung noch zusätzlich nicht korrigierbare Streuungseinflüsse berücksichtigt werden.
    Eine gute Übersicht findest Du in
    Dietrich/Schulze / >Statistische Verfahren zur Maschinen und Prozessqualifikation< Hanser Verlag auf Seite 251ff.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Fritz
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    Hallo msb
    Ein paar Gedanken muss ich zu diesem Thema mit einfließen lassen, um dem Sinn der QRK bzw. SPC im weiteren Sinn Rückendeckung zu geben.
    Jede Abweichung vom Zielmaß, also dem Maß, das der Konstrukteur freiwillig festlegt, bedeutet Verlust, so lehrt es Taguchi. (Nach unserem weit verbreiteten Qualitätsdenken sind alle Teile innerhalb der Toleranz gleich gut!) Diese zielmaßorientierte Einstellung zur Qualität hat Japan zu einer wirtschaftlichen Großmacht verholfen. Mitte der 80er haben dies in erster Linie die Amerikaner, aber ich vielen Bereichen auch wir schmerzlich zur Kenntnis nehmen müssen. Zwischenzeitlich haben die meisten Konzerne ihre Werkzeuge beim Qualitätsmonitoring darauf abgestimmt, um Zielmaßorientierung und Minimalstreuung zu erkennen.
    Dies ist auch notwendig, wenn Produkte im Internet ausgeschrieben, von meist unbekannten Lieferanten produziert und dann ohne Wareneingangskontrolle >just in time< ans Band geliefert werden. Audits und Freigabeprozeduren vor Serienbeginn sorgen für entsprechendes Erstvertrauen, produktbegleitende Aufzeichnungen informieren stichprobenweise über die gelieferte Ware. Und bei diesen Aufzeichnungen sind die, sagen wir mal >Kontrollkarten< ein wichtiges Dokument. Was nun kontrolliert wird, muss aus dem Prozessverständnis abgeleitet werden. Hier wurde ja wiederholt darauf hingewiesen, dass eine QRK der Steuergrößen sinnvoller ist, als die der Q-Merkmale. Damit wird allerdings Prozesswissen öffentlich dokumentiert. Welche Kenngröße wird auf welchem Niveau mit welcher Streuung gefahren. Das ist von gleicher Brisanz wie eine ehrlichen FMEA. Daher findet man häufig die Kontrollkarten der Q-Merkmale. Solange die Inhalte wahrheitsgetreu sind, ist nichts daran aus zu setzten, außer, dass sie Geld kosten, aber nicht zur interbetrieblichen Wertschöpfung beitragen. Es sind jedoch Dokumente, die im Streitfall eine rechtliche Relevanz haben. Regelkarten sind die Basis für die Prozessfähigkeitskennwerte, denn in ihnen sind die Produkt begleitenden Aufzeichnungen in zwei Zahlenwerten verdichtet. Spätestens hier schlägt die Stunde der Wahrheit. Mit welchem Fähigkeitspotential Cp ist der Prozess ausgestattet, sprich, wie ist Wollen und Können aufeinander abgestimmt. Und was macht die Fertigungsabteilung mit diesem Potential, ist der Prozess auf Zielmaß ausgerichtet, das verrät der Cpk Wert. Wie man erkennt, gestatten diese beiden Kenngrößen einen tiefen Einblick in Denk- und Handlungsweise eines Unternehmens.
    Dieses Paket von Maßnahmen und deren Wirksamkeit veranlasst den Kunde auf eine weitere Prüfung der Teile.
    Daher werden bei Unternehmen, die diese Philosophie auf ihre Fahnen geschrieben habe, die Regelkarten in den Q-Vereinbarungen nicht unerwähnt bleiben.
    Welche Merkmale nun mit welcher Q-Maßnahme verfolgt wird, sollte u.a. aus der Kurzzeitfähigkeit abgeleitet werden. Fähigkeitskennwerte mit >3 sind sicherlich anders zu behandeln, als welche mit 1,2.
    Ich nehme an, wenn ihr ein erfolgreiches Unternehmen seid, wird sich eine großer Anteil der Merkmale eurer 800 Teile im Bereich >2 bewegen. In diesen Fällen kann mit dem Kunden eine sinnvolle Vorgehensweise, sprich große Prüfintervalle oder gar Prüfverzicht vereinbart werden. Nur, zu solch einem Gespräch brauchst Du die entsprechenden Kennzahlen, um ein schlüssiges Konzept der laufenden Q-Maßnahmen verkaufen zu können.
    Des Weiteren gibt es kein besseres Werkzeug zum Trennen von korrigierbarer und nicht korrigierbarer Streuung, als die Shewhart – Regelkarte. Sie ermöglicht Minimalstreuung. Daher findest Du fast ausschließlich diesen Regelkartentyp in allen Branchenrichtlinien. Das musst in unser aller Köpfe eingeimpft werden, wenn wir in Zukunft eine Rolle spielen wollen – die Konkurrenz praktiziert es schon!
    Das hab ich beim Lesen der vorgehenden Postings vermisst.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Fritz
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    als Antwort auf: MFU Betragsverteilung #34536

    Hallo Schniker,
    weil´s mich interessiert hat, hab ich über´s Wochenende doch noch einmal genauer nachgelesen, wie und auf welcher Basis die Positionsbewertung bei qs-stat realisiert ist. In meinem letzten Beitrag habe ich das Buch von Dietrich/Schulze erwähnt. Dort findet sich im Anhang ein Abdruck der GM-Richtlinie >Powertrain<. Dort wiederum im Anhang wird das Verfahren beschrieben, mit dem Positionstoleranzen analytisch zu behandeln sind. Nun verstehe ich auch, was unter Toleranz- bzw. Wahrscheinlichkeitsellipsen zu verstehen ist. Auch mein Schützenproblem lässt sich mit dieser Methode nachvollziehbar beschreiben. Es wird auch einleuchtend dargestellt, dass die Positionsabweichung über den Entfernungsbetrag zu beschreiben, nur die halbe Wahrheit ist. Wenn Dir also dieses Thema unter den Nägeln brennt, empfehle ich Dir das Buch oder GM Powertrain.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Fritz
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    Hallo ASW
    die Wiederholbarkeit EV berechnet sich zu EV=2*2,57*Rqq/d(n/m).
    Die Größe d(n,m) ist, soweit ich weiß, das Maximum der Verteilungsdichte der W-Verteilung. Diese Verteilung ändert ihr Aussehen mit der Stichprobengröße n, aus der die Spannweite bebildet wird, aber auch mit der Anzahl m der Stichproben, die für die Berechnung von Rqq verwendet werden. Für n=2 und m=20 ergibt sich ein d = 1,13 und somit ein K1 von 4,55 (gerundet).
    Wenn also der Werker jedes Teil nur einmal misst, dann geht das nicht mit der Spannweite. (Viele Leute messen bewusst nur einmal, damit sie das lästige Problem mit der Streuung los sind ;-). )
    Spaß bei Seite, ein K1 für n=1 gibt es nicht.
    Wenn jeder Deiner zwei Prüfer nur einmal misst, und davon gehe ich bei Deiner Fragestellung aus, dann hat sich, die Frage nach K2 erübrigt.
    Du musst, um die Reststreuung abschätzen zu können, wenigstens 2x oder öfter die gleiche Messung wiederholen, sonst wird das nichts mit der Equipment Variation EV.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Fritz
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    als Antwort auf: MFU Betragsverteilung #34478

    Hallo Barbara,
    wirklich der letzte Beitrag zu diesem Thema:
    Ich hab mich in der mir vorliegenden Literatur zu diesem Thema schlau gemacht und bin bei Positionstoleranzen und deren Fähigkeitskennwerte bei Dietrich / Schulze
    Statistische Verfahren zur Maschinen- und Prozessqualifikation
    Hanser Verlag 2003
    fündig geworden.
    In Kapitel 5.5 Kennzahlen aus der zweidimensionalen Normalverteilung wird genau diese Problematik beschrieben. Ich hab wohl die Entstehung der Toleranzellipse nicht kapiert, scheint aber komplexer zu sein als hier diskutiert.
    Aber auch die Kovarianz zeigt ähnliches Verhalten. Ein Punktehaufen nahe einer Kreisbahn hat eine kleinere Kovarianz als Messwerte, die auf einer Kreisbahn liegen.
    Die Radiendifferenzen zeigen gerade umgekehrtes Verhalten.
    Gruß aus Ulm
    Fritz

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    Fritz
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    als Antwort auf: MFU Betragsverteilung #34459

    Hallo Barbara
    wenn ich jetzt noch einmal an dieser Stelle einhake, dann aus folgendem Grund.
    Beim Thema Fähigkeit und Fähigkeitsbeherrschung hole ich die Studenten mit einem Beispiel aus meinem Hobby ab, dem Schiessen. Ein sehr einfacher Prozess mit wenig Steuer- aber vielen Störgrößen. – so zu sagen, Zufall zum Anfassen. Der Vorteil liegt darin, dass es fast jeder schon mal probiert hat und sich damit angesprochen fühlt. Ziel dieses Prozesses ist es, möglichst das Zentrum konzentrischer Kreise zu treffen. Je näher man dem Zentrum kommt, umso mehr Punkte bekommt der Schütze gutgeschrieben. Das Ergebnis wird somit digitalisiert, wie auch bei vielen Messgeräten im beruflichen Alltag.
    Es werden nun unterschiedliche Prozessverläufe vorgestellt und die Lernenden sollen qualitativ mit seinem >gesunden Menschenverstand< entscheiden, wie eine Rankinglist unter den Schützen aussehen muss. Das klappt auch im Regelfall sehr gut. Wir erkennen sehr leicht, dass sich zwei unterschiedliche Streuarten überlagern; die Zufallsstreuung und die systematische Zielabweichung. Mit der ersten Streuart muß man leben, bei der zweiten gibt es Stellglieder, mit denen man sie verändern kann.
    In einem weiteren Schritt werden die Ergebnisse nach der oben beschriebenen Methode gemessen und eine Lage- und Streukenngröße berechnet. (Xq, Range) Auf die Frage, welche der beiden Größen eine größere Bedeutung für das Prozessgeschehen hat, kommt auch, wie gewünscht, die Antwort >Streuung<, da es viel schwieriger sein wird, sie zu beeinflussen als die systematische Zielwertabweichung. Bisher ist das Beispiel perfekt.
    Nun kann es sehr wohl vorkommen, und dieser Einwand kommt sehr oft , dass ein Schütze bei 5 Schüssen 5x die gleiche Ringzahl erzielt obwohl er das Zentrum umkreist. Seine Spannweite ist NULL. Aufgrund dieser Kenngröße wird dieser Schütze besser beurteilt, als einer, der schwerpunktmäßig immer die gleiche Stelle trifft.
    Da muss ich dann klein beigeben und erklären, dass dieses Problem doch etwas schwieriger zu beschreiben ist, als ich bisher vorgab.
    Die Fähigkeit dieses Prozesses lässt sich über die Streuung der Radiusabweichung nicht hinlänglich gut beschreiben. Ich nehme an, dies geht nur über die Kovarianz der Koordinatenwerte.
    Man kann natürlich auch behaupten, dass dies ein Sonderfall sei, der bei uns nicht vorkommt (oder vorkommen darf) und hat das Problem vom Hals.
    Freu mich auf Deine Antwort
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Fritz
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    als Antwort auf: Messmittelprüfung #34445

    Hallo Vonne,
    schau mal auf folgender Seite vorbei
    wewewe.rz.fh-ulm.de/labore/fmtlabor/qt_labor/Personal/p1_2.htm
    Da findest Du die Auswertung mehrerer Ringvergleiche. Dabei haben unterschiedliche Laboratorien wiederholt an gekennzeichneten Stellen das gleiche Objekt vermessen. Die Gesamtstreuung wird in Teilkomponenten zerlegt und unterschiedlichen Ursachen zugeordnet. Dies geschied über statistische Methoden. Da findest Du eine ganze Menge stat. Verfahren, die Dich interessieren
    (((;-) .
    Schau also mal rein und lass wieder von Dir hören.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Fritz
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    als Antwort auf: MFU Betragsverteilung #34379

    Hallo Barbara
    Du schreibst:
    :aber der Cmk wäre auf keinen Fall unendlich gut, weil dabei die Abweichung der tatsächlichen Lage vom gewünschten Ziel mit berücksichtigt wird:

    aber dann durch 3s geteilt wird. Und wenn die Standardabweichung Null ist, dann kann im Zähler stehen, was will.
    Ich hab Deinen vorherigen Betrag erst gelesen, als meiner schon unterwegs war.
    Die Positionsabweichung ist nach Deiner Aussage Rayleigh-verteilt, weil die Positionsabweichung genau die Hypotenuse aus X- und Y-Koordinate ist.
    Noch ein Gruß aus Ulm
    Fritz

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    als Antwort auf: MFU Betragsverteilung #34363

    Hallo Schniker
    dass mit den Form- und Lagetoleranzen hat es in sich. Wenn man nicht täglich damit zu tun hat, dann gibt es nur eins; in einem schlauen Buch nachschauen. Ich greife da immer zu >Form- und Lagetoleranzen< von Walter Jorden. Ist im Hanser Verlag unter der ISBN 3-446-21762-2 erschienen. Wenn Du öfter mit solchen Problemen zu tun hast und dieses Buch noch nicht kennst, dann solltest Du es Dir unbedingt besorgen. Viele Probleme, die bei der Eintragung in die Zeichnung aber auch bei der messtechnischen Interpretation entstehen können, werden sehr praxisnah geschildert und aufgearbeitet.
    Ich glaube, Dein Problem, >dat Du net kapierst<, ist auf Seite 132 unter dem Absatz >Zusammenhang zwischen Toleranz und Abweichung< beschrieben. Schau mal rein.
    Ob die Betragsverteilung ein geeignetes Modell ist, weiß ich nun nicht. Die Positionsabweichung, abhängig von den x und y Koordinaten der Bohrungsmitte, kann z.B. konstant auf einem Kreis um das Zentrum sein. Dann streuen die Abweichungswerte untereinander nicht – die Standardabweichung ist Null. Somit wären cm und cmk >unendlich< gut! Zu diesem Problem wird sich sicherlich Barbara zu Wort melden.
    Schönes Wochende und Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Hallo Rebo
    dass die QII – Lehrgangsmodule und die QII-Prüfung sehr anspruchsvoll sind kann ich nur bestätigen. Der Stoffumfang erstreckt sich weitgehend über alle Bereiche der technischen Statistik. Weiterhin sind, in Ergänzung zur klassischen Statistik, in den letzten Jahren eine Reihe spezieller industrieller Applikation dazu gekommen. Komplexe Rechenverfahren können, im Gegensatz zu den Möglichkeit vor 15-20 Jahren, über Tastendruck abgerufen werden. Die technischen Möglichkeiten haben zu einem Boom bei Statistiksoftware geführt. All diese Veränderung haben die DGQ zum Handel veranlasst; der gesamte QII Block wurde schrittweise diesen Veränderungen angepasst.
    Nun verstehe ich sehr wohl, dass man vor einer Prüfung seine Unsicherheit am besten durch ausgiebiges Üben beruhigt. Doch die Gefahr zusammenkopierter Aufgaben liegt zum einen darin, dass dadurch auch Aufgaben in den Pool gelangen, die mit dem vermittelten Wissen nicht lösbar sind. Der Übende sieht dies einer Aufgabe oft nicht an; statt Sicherheit wird Unsicherheit erzeugt. Sind die Aufgaben mit Lösungen versehen, dann ist die Richtigkeit immer in Frage zu stellen. Spätestens, wenn Du auch nach -zig Ansätzen immer zu anderen Ergebnissen kommst, fängt man an, an seinem Können zu Zweifeln und gerade das kannst Du vor einer Prüfung an wenigsten brauchen
    Wenn ich Deine Anfrage lese, dann hab ich den Eindruck, dass Du die Lehrgänge überhaupt nicht besucht hast. Denn, die Übungsaufgaben während der Lehrgangsmodule und die Prüfungsaufgaben haben sehr wohl Ähnlichkeiten aufzuweißen. ‚Wenn Du alle Aufgaben Gemacht und verstanden hast, brauchst Du vor der Prüfung keine Angst zu haben
    Wenn Du sicher gehen willst, dann besuch doch einfach den Vorbereitungslehrgang zur QII-Prüfung, den die DGQ anbietet. Nur, ne Ahnung, was Sache ist, muss man da schon haben.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Hallo Norge
    im Handbuch zur MSA ist gleich auf den ersten Seiten ein Wegweiser durch das Handbuch.
    Da ist zu lesen:
    Kann die Messung wiederholt werden?
    Ja? – Nein?
    Bei >NEIN<
    Außerhalb des Anwendungsbereiches dieses Handbuches. Siehe Literaturhinweise im Anhang.
    Damit ist die Sachlage klar!
    Alle Brücken, es doch irgendwie zu schaffen, setzten sehr viel Erfahrung voraus, wenn von der Gleichheit der Proben ausgegangen wird.
    Ich weiß, wenn guter Rat teuer ist, dann wird all zu oft >angenommen<.
    Nun kenne ich mich in der Werkstoffprüfung nicht aus; aber vielleicht verhilft eine kalibrierte Kraftmessdose weiter. Oder kannst Du die Analyse im elastischen, zerstörungsfreien Bereich durchführen?
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Hallo Robert,
    ich hab hier eine firmeninterne Richtlinie eines Automobilkonzerns zur Angabe der Oberflächenbeschaffenheit und da wird empfohlen, hochglänzende Blickflächen entweder mit Ra<0,1 – 0,05 bzw. Rz<1-0,63 zu tolerieren.
    In diesem Bereich kommt man aber schon in den Bereich der Meßunsicherheit so mancher Meßgeräte. Daher periodisch Kalibrieren und wenigsten den Mittelwert einer Meßreihe unter Wiederholbedingungen zur Beurteilung heranziehen.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz
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    Hallo qualyman,
    die Angabe
    Sollmaß : 125 mm (max)
    versteh ich jetzt nicht.
    Was bedeutet hier der Zusatz (max)?
    Ist das so zu interpretieren:
    Versuche möglichst 125 mm zu erreichen, aber auf keinen Fall mehr. Dann stelle das Zielmaß gleichzeitig einen oberen Grenzwert dar und dann kann über den Cpk-Werte das Prozessgeschehen zu dieser Grenze beschrieben werden.
    Oder liegt ich hier falsch?
    Eine weitere Frage:
    Gibt es überhaupt Maße, für die keine Toleranz- bzw. Grenzwerte festgelegt sind?
    Wie ist mit ihnen unzugehen? Müssen diese Merkmalsausprägungen unendlich genau oder dürfen sie beliebig ungenau ausgeführt werden? In diesem Falle würde meines Erachtens der Grundsatz der Vollständigkeit und Eindeutigkeit verletzt, dem alle masslichen Festlegungen unterliegen sollten. Steht z.B. bei geometrischen Massen keine Toleranzangabe in der Zeichnung, kommen automatisch die Allgemeintoleranzen (DIN ISO 2768)zum Tragen.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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    Fritz
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    Hallo Barbara,
    nur kurz eine paar Bemerkungen zu Deinem ausführlichen Kommentar:
    Ich stimme prinzipiell Deiner Forderung zu, dass nur dann Prozesse verdichtet werden, wenn sie unter statistischer Kontrolle und vorhersagbar sind. Aber, und das haben Kaiser und Nowack durch die Analyse von 1000 Merkmalen bei Daimler Chrysler nachgewiesen, 1999, aber sicherlich auch noch heute erfüllen die wenigsten Prozesse in der Praxis diese Voraussetzung. Auch beim 6-Sigma-Programm wird von einer zeitlichen Streuung von +/-1,5 Standardabweichungen ausgegangen. Demnach dürfte es die Fähigkeitsbetrachtung in der industriellen Fertigung gar nicht oder nur in ganz vereinzelten Fällen geben. Zugegeben, beim Wahrheitsgehalt von Fähigkeitskennwerten ist noch alles vertreten, von der Lüge bis zum vertrauenswürdigen Kennwert alles zu finden. Prozessbegleitende Qualitätsaufzeichnungen und damit Fähigkeitskennwerte gehören aber heute zum Standart industriellen Zusammenlebens. Die Weichen sind längst gestellt. Primäres Ziel muss lauten: die Prozesskennzahlen müssen die Merkmalsgrößen so beschreiben, dass der GMV sie bejaht. Mittel- bis langfristiges Ziel muss es sein, die Streuprozesse, ihre Einflussgrößen und deren Gewichtung so zu verstehen, wie Du es schilderst. Auch ich finde es erschreckend, dass beim Ringen um gleichbleibende, hohe Qualität, der Feind Nummer 1, der Streuung, mit homöopathischen Mengen ausgebildeter Fachleute gekämpft wird. (Banken und Versicherung haben es längst erkannt, was das Wissen fundierter Statistik wert ist)
    Deine Forderung muss der Punkt am Horizont sein, auf den wir unsere Bemühungen ausrichten müssen. Alles andere, und davon bin ich überzeugt, bringt uns nicht weiter, sondern ist nur Wasser auf die Mühlen derer, die ja schon immer wussten, dass die Statistik nichts taugt und mit ausgestreckten Ellenbogen für weitere Toleranzgrenzen kämpfen.
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

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