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als Antwort auf: Priorität von Toleranzen #27288
Hallo Tolk!
Wenn es sich nicht um hunderte von Zeichnungen handelt, würde ich mir den Atem für die Diskussion sparen und die gewünschte Toleranz explizit eintragen.
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Zertifizierungsgesellschaften #27224Hallo Norbert!
Wieso und woher die Angst vor Gottesurteilen? Mit gebundenen Händen und Füßen in kaltes Wasser geworfen zu werden, ist doch für einen Qualitäter als Arbeitssituation normal!
Schöne Grüße
Frank
PS: Die Inquisition hat von Dir wenigstens nicht verlangt, dabei auch noch mit den Zähnen Fische zu fangen, um sich nachher über die Bißspuren an der Ware zu beschweren!
als Antwort auf: Zert-Audit ves. Kunden-Audit #27212Hallo Qualyman!
Nach allem, was ich über die Automobilindustrie schon gehört habe, gibt es da nur zwei Maßnahmen:
Als Unternehmer: Nie, nie, nie Zulieferer für die werden. Zumindest nicht in größerem Umfang. Wenn Du ein paar Prozent Deines Umsatzes mit Sonderaktionen für die Automobilindustrie verdientst, ist es noch ok, aber sobald Du Dir nicht mehr leisten kannst, zu einem Auftrag „Nein“ zu sagen, ist es zu spät.
Als Angestellter: Nie, nie, nie bei einem Automobil-Zulieferer arbeiten.Ja, ich weiß auch, wie’s in Deutschland heute wirtschaftlich und mit Stellen ausschaut. Aber ich find’s schon witzig, daß es immer noch Unternehmen gibt, die in Stellenanzeigen damit WERBEN, daß sie Automobilzulieferer sind.
Viel Glück
Frank
als Antwort auf: 9001:2000 Stellenbeschreibung!? #27199Hallo qualyman (ist das nicht eigentlich der Typ von den Comics von TQU???)!
Häng’s einen tiefer! Wir hatten’s hier an anderer Stelle schon davon, wie unterschiedlich die ISO in großen und kleinen Unternehmen umgesetzt wird und daß ein Auditor, der nur große Unternehmen kennt, sich mit kleinen schwer tun wird. Genau so ist es in meinen Augen mit der Stellenbeschreibung. So richtig lohnen tut sich das erst ab einer Mitarbeiterzahl im oberen dreistelligen Bereich. Was in der Stellenbeschreibung steht und was einer wirklich alles macht, sind dann immer noch zwei paar Stiefel. Jede größere Firma funktioniert letztendlich nur (wenn sie funktioniert), weil mindestens ein Drittel der Mitarbeiter sich weit über die offizielle Stellenbeschreibung hinaus kümmert. Und ein Frischling ist erst dann keiner mehr, wenn er nicht nur weiß, wie die Firma offiziell aufgebaut ist, sondern auch, wer sich wirklich womit auskennt (und auch, wie die tatsächlichen Machtverhältnisse sind).
Wenn in meinem Arbeitszeugnis nur stünde, daß ich meine Stelle, wie beschrieben, perfekt ausgefüllt habe, würde ich vor Gericht ziehen…..
Nochmal: Ich finde Stellenbeschreibungen bei größeren Unternehmen sehr nützlich. Ich würde sie aber eher unter Priorität 2 – 3 sehen. Bei unter 100 MA würde ich sie mir sparen!Spruch des Tages: Auch wer ohne Ziel losrennt, bekommt unterwegs eine Menge zu sehen und bleibt immerhin in Form!
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Hilfe bei DIN50021 #27154Hallo Dieter!
Wenn es um eine konkretes Teil für einen bestimmten Kunden geht, würde ich mich wirklich mit dem Kunden kurzschließen. Wenn verlangt ist, daß das Teil „keine Korrosion“ nach dem Test aufweist, würde ich meinen, daß es unverändert aussehen soll, nachdem man das Salz abgewaschen hat. Sorry, mehr kann ich nicht bieten, bin nicht von diesm Fach.
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Hilfe bei DIN50021 #27150Hallo Dieter!
An die Norm erinnere ich mich nicht groß, aber Salzsprühtests danach haben wir schon machen lassen. Bei uns ging es damals aber um den Vergleich verschiedener Beschichtungen. Bei Deinem speziellen Problem würde ich mich zuerst fragen: Ist die Korrosion funktionsrelevant oder nur ein optisches Problem? Wenn ich befürchte, daß sie funktionsrelevant ist, gehe ich damit zur Entwicklung. Wenn es nur die Optik ist, zum Produktmanager. Wenn der damit nicht glücklich ist, frage ich ihn, wie viel eine bessere Beschichtung kosten darf…
Ich weiß nicht, wie groß Ihr seid, was Ihr herstellt und wer Eure Kunden sind. Wenn Du direkten Kundenkontakt hast, und man mit den Kunden reden kann, ist das natürlich die beste Adresse. Bei alltäglichen Gebrauchsartikeln kannst Du vielleicht auch schon selber beurteilen, wie kritisch die Korrosion ist. Salzsprühtest ist ganz schön heftig. Das sind die Anforderungen für den Einsatz auf Schiffen und Bohrinseln.
War jetzt alles keine eindeutige Antwort, aber vielleicht hilft’s Dir ja.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: personelle Ressourcen #27149Hallo Leon!
Kurze Frage zurück: Was um Gottes Willen soll die Trennung bringen? Was versprichst Du Dir (oder Dein Arbeitgeber sich) davon?
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: 9001:2000 Stellenbeschreibung!? #27146Hallo Torsten!
Die empfehlenswerteste Literatur zur ISO 9001 ist immer noch die ISO 9001! Kein Witz!!! Ich habe oft den Eindruck, die wenigsten, die über die Norm diskutieren (wenn ich mies drauf bin: die wenigsten, die nach ihr auditieren ;-) haben die Norm wirklich gelesen. Es steht nämlich letztendlich nicht viel drin, was Du bei einem sauber laufenden Unternehmen mindestens ab ca. 100 MitarbeiterInnen sowieso hast.
Literaturtip: Such‘ mal in diesem Forum nach „Giovanni“.
Ach ja, die Stellenbeschreibungen: Ist nicht so dumm, mal aufzuschreiben, wer eigentlich welche Kompetenzen hat und welchen Ausbildungsgrad man sich auf welcher Stelle wünscht, oder? Und dann mal quer im Unternehmen zu vergleichen, ob z.B. der eine AL meint, seine Teamleiter müßten Techniker sein und dem anderen Gelernte reichen….als Antwort auf: Prüfung von gebeizten von Al-Oberflächen #27137Sag mal, Qualyman,
wäre es nicht wirklich auf Dauer eine sehr viel sinnvollere Lösung, einen Lieferanten zu suchen, der das Reinigen vor dem Beschichten selber durchführt? „Keine Oxidation“ kannst Du bei Alu doch vergessen. Jedes gängige Verfahren läuft hier doch darauf raus, eine definierte Oxidationsschicht zu erzeugen, um dann darauf weiterzuarbeiten.Spruch des Tages: Wenn schon Rost, dann aber auch richtig und gemäß Unterlagen!
Schöne Grüße
Frank
als Antwort auf: TS 19949 Mitarbeitermotivation #27059Hallo Michael!
Hilft Dir jetzt wahrscheinlich nicht viel, aber trotzdem: Originalzitat eines Abteilungsleiters bei uns:
„Mitarbeiter können Sie nicht motivieren. Das können die nur selber tun. DEMOTIVIEREN können Sie sie ohne Ende.“
Alle wirksame Mitarbeitermotivation, die ich kenne, beruht auf dem Beiseiteschaffen von Arbeitshindernissen, dem Abbau von Ungerechtigkeiten, und generell anständiger Behandlung und persönlicher Wertschätzung.
Von daher ist das Einzige, was man dazu festschreiben kann, Grundsätze wie: Wir behandeln unsere Mitarbeiter als Partner und nicht als Sklaven. Und die gehören in die Unternehmensleitlinien und vor allem gelebt.
Was Du natürlich außerdem tun kannst: Dafür sorgen, daß es jährliche Mitarbeitergespräche gibt, daß die Abteilungleiter regelmäßig den Schulungsbedarf ermitteln und was der schönen Dinge mehr sind. Aber all‘ das läuft für mich schon nicht mehr unter Motivation, sondern unter Demotivationsverhinderung.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Freigabe eines Lieferanten #27056Hallo Markus!
Noch ein Nebentip zur Selbstauskunft des Lieferanten und Übrprüfung derselben: Besucht ihn! Wenn’s irgendwie geht! Vororteindrücke sind durch kein Zertifikat zu ersetzen.
Wenn‘ ihr das ‚eh schon macht: Vergiß‘ diese Nachricht :-)Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Freigabe eines Lieferanten #27043Hallo Markus!
Lieferantenfreigabe und Teilefreigabe sind für mich zwei getrennte Dinge.
Bei der Lieferantenfreigabe geht es darum, ob der Lieferant prinzipiell aus Sicht des Einkaufs, der Qualitätssicherung, der Entwicklung usw. als Lieferant für meine Firma prinzipiell ok ist. Zu dem Zeitpunkt muß er noch kein einziges Teil geliefert haben. Mehr noch, er sollte keines geliefert haben, denn er war ja noch nicht freigegeben ;-)
Danach sollten prinzipiell nicht Produktgruppen, sondern alle einzelnen Teile per Erstmuster von diesem Lieferanten freigegeben werden. Ausnahme natürlich: Katalog- und Normteile und Toilettenpapier o.ä. Ich kann nur dringend davor warnen, das Erstmusterverfahren beiseite zu lassen, weil die Qualität im Wareneingang „ja sowieso geprüft wird“. Erstmuster werden sehr viel gründlicher geprüft als Serienteile, die man bei einem wirklich guten Lieferanten idealerweise überhaupt nicht mehr prüft. Ansonsten findet man mit tödlicher Sicherheit irgendwann eine Abweichung an einer Stelle, die man nicht im Wareneingang prüft und vom Lieferanten kommt die Aussage: „War doch immer schon so!“.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Erfassungsgrad von Reklamationen #26894Hallo Steffi!
Nein, ich habe keine Erfahrungswerte, da bei uns die Verkaufsorganisationen getrennte Firmen sind und einen Teil der Reklamationen selber bearbeiten. Von daher sind zuverlässige Zahlen ohnehin fast umöglich zu bekommen. Bei uns intern beträgt die Erfassungsquote 100%, da alle Reklamationen über eine Datenbank abgewickelt werden.
Ich denke auch, daß Du mit Zahlen von anderen Firmen nicht weiterkommst, da das Verhalten der Mitarbeiter dort ja nicht mit dem von Euren übereinstimmen muß. Ich wette, sogar bei Euch verändert sich die Quote, je nachdem, wer gerade im Urlaub ist.
Das Stochern mit der langen Stange im Nebel bringt Dich nicht weiter. Ich würde, so lange ich noch keine zuverlässigen Zahlen habe, einen anderen Weg gehen: Eine Reklamation wird sicher um so zuverlässiger erfaßt, je schwerer der Fall ist. Von daher sollten auch die unvollständigen Daten gute Hinweise auf Fehlerschwerpunkte geben. Und die würde ich versuchen, abzustellen.
Man soll nie vergessen, daß Statistik nur ein Hilfsmittel ist. Selbst nach der perfektesten Analyse ist noch kein Strich Verbesserung geschehen. Und oft dient der Ruf nach besseren Analysen dazu, Maßnahmen abzuwürgen oder auf unendlich zu verschieben.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Erfassungsgrad von Reklamationen #26886Hallo Steffi!
Da die Menschheit prinzipiell faul ist (und das ist gut so, sonst gäbe es keinen Bedarf an Ingenieuren ;-), werden Deine Mitarbeiter Reklamationen nur konsequent erfassen, wenn ihnen das einen Vorteil oder eine Arbeitserleichterung bringt. Zwei Möglichkeiten:
1. Wenn Eure EDV sauber arbeitet und gerne genutzt wird, schaff‘ eine Software an (oder noch besser, benutz‘ eine bestehende), die die Reklamationsbearbeitung vereinfacht und die Erfassung nebenbei erledigt. Vorteile einer Software könnten sein: Automatisierte Verteiler, intergrierte Vorlagen, bei denen man nur noch den eigentlichen Inhalt ausfüllen muß, einfaches Ablegen und Wiederfinden von Vorgängen. Die Vorteile werden um so größer sein, je größer Deine Firma ist.
2. Wenn das nicht geht, mußt Du auf Umwegen operieren: Mach‘ ihnen klar, daß die Zahl der Reklamationen nicht abnehmen wird, so lange niemandem klar ist, wie viele es eigentlich sind. Ich bin sicher, es wird auf die Verursacher der Reklamationen geschimpft, ohne daß echte Abstellmaßnahmen (nicht für den aktuellen Fehler, sondern vorbeugend gegen alle möglichen ähnlichen) laufen. Eine saubere Darstellung der Reklamationshäufigkeit als Kennzahl, ev. noch verbunden mit dem geschätzten durchschnittlichen Arbeitsaufwand und den nachweisbaren Kosten (z.B. Ersatzteile oder -geräte) ist sehr geeignet, um entsprechenden Druck zu erzeugen. Notfalls über die Geschäftsleitung (aber bitte erst, nachdem die direkte Ansprache versagt hat). Mit dieser Argumentation müßte eine saubere Aufschreibung zu erzielen sein.
Wenn dabei Leute argumentieren: „Wenn die Arbeit mit den Reklamationen weniger wird, wird mein Arbeitsplatz überflüssig!“ mach‘ ihnen klar, daß in Firmen mit zu vielen Reklamationen oft alle Arbeitsplätze überflüssig werden und daß Firmen mit wenig Reklamationen gut Chancen haben, so zu wachsen, daß jeder gute Mitarbeiter dringend gebraucht wird.Viel Glück!
Frank
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