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als Antwort auf: Festlegung von Managementzielen #27907
Hallo Rolf!
Ich halte es zumindest für sehr schlechten Stil, Ziele festzulegen, ohne sie mit denen, die sie erreichen müssen, sorgfältig abzusprechen. Egal ob Q oder andere. Entsprechend ist dann normalerweise die Begeisterung und die Zielerfüllung. Wenn dann nicht sogar gemogelt wird. Ich kann mir nur eine Situation vorstellen, in der eine Vorgehensweise à la „Einsamer Reiter“ etwas bringt: Wenn man als neuer Chef versucht, einen vollkommen verrotteten Laden wieder in Schwung zu bringen. Und selbst dabei sollte man nach einem halben Jahr seine potentiellen Verbündeten kennen (und einbeziehen) und die anderen langsam loswerden.
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Präsentationstechniken #27785Außerdem:
Walter Krämer: „So lügt man mit Statistik“. Ein bischen älter, aber immer wieder hilfreich! (Vor allem bei den Diagrammen anderer….)
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Lieferantenentwicklung #27752Hallo Nadja!
Wenn ich hier etwas diplomatisch beschreiben will (zugegebenermaßen nicht meine Stärke), schreibe ich nur über die Abstellmaßnahme, nicht über die Abweichung. Also in diesem Fall: „Wir freuen uns darüber, daß die Fa. XY bis zum ??? zertifiziert sein will“. Muß er dann natürlich auch machen. Aber Achtung: Von den Automobilern sind schon Lieferanten wegen Prozeßverbesserungen gehängt worden (weil vorher kann’s dann ja nicht ok gewesen sein). Deren Anwälte sind darauf getrimmt, alles so negativ wie möglich auszulegen…
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Erstbemusterung mit Maßaufschreibung des Kunden? #27739Hallo Frank!
Versuch‘ doch mal mit dem gesunden Menschenverstand: Wenn es je zu Diskussionen über die Maßhaltigkeit des Teil kommt, ist es hochinteressant zu wissen, wie sich Eure Meßwerte von denen des Lieferanten unterscheiden. Ja, das Aufschreiben ist Arbeit, aber es kann einen Riesenhaufen Arbeit ersparen. Die ganze Erstbemusterung ist Arbeit, die in der Sekunde, in der man sie ausführt, oft nichts bringt, aber bei späteren Diskussionen viel helfen kann.
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Automatische 100% Kontrollen #27725Hallo Schniker!
Ja, ich bin an der Front. Und schon oft genug genau daran gescheitert. Aber: Erstens habe ich es schon oft erlebt, daß eine Prüfung als so selbstverständlich angesehen wird, daß bei allen Verbesserungen der Fokus hierauf liegt, also auf der Krücke, und der eigentliche Prozeß gar nicht mehr angeschaut wird. Und zweitens ist jede 100%-Prüfung auch wieder ein Prozeß, mit einer eigenene Fehlerquote. Man kann dann natürlich eine zweite Prüfung nachschalten, um zu prüfen, wie gut die erste funktioniert usw. usw. Mit Kamerasystemen hast Du ja selber Erfahrung und den menschlichen Sortierer, der wirklich in den PPM-Bereich kommt, möchte ich erst noch kennenlernen. Von daher ist gerade bei geringen Fehlerraten der Ansatz am ursprünglichen Prozeß oft einfach das Einzige, was wirklich hintendran etwas bringt und alles andere Kosmetik um die Gemüter zu beruhigen.
Wohlsortierte Grüße
Frank
als Antwort auf: Darstellung der Wechselwirkungen von Prozessen #27722Hallo Thomas!
QM-online.ch ist Florians Homepage. Der hat zwar ’ne Menge Ahnung, ist aber auch keine offizielle Stelle. Ich habe keine Ahnung, wie Auditoren so was sehen. Ich denke, Du wirst kaum je einen finden, der so tief buddelt. Ich gebe zu, daß mich das aber auch weniger interessiert hat als die möglichen Verbesserungen in der Firma und das korrekte Deutsch. Eine Übergabe ist für mich keine Wechselwirkung und solche unerwarteten Wechselwirkungen können drastisch mehr Schäden anrichten und sind vor allen Dingen viel schwerer zu finden und zu eliminieren als eine nicht ganz sauber definierte Nahtstelle.
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Darstellung der Wechselwirkungen von Prozessen #27719Sagt mal, Leute….
ist mein Begriffsverständnis nicht up to date? Unter Wechselwirkungen hätte ich jetzt nicht die Nahtstellen verstanden, an denen ein Prozeß definiert Daten an den nächsten übergibt, sondern die nicht offiziell definierten Auswirkungen eines Prozesses auf den anderen. Beispiel:
Giovanni schafft am Nachmittag alleine (normalerweise wenig Umsatz). Er bedient das Telefon und gleichzeitig den Pizzaofen. Wenn jetzt mehr Kunden anrufen als gedacht, leidet die Pizzaqualität, weil Giovanni zu viel am Telefon hängt und nicht mehr gut genug auf den Ofen aufpaßt. Und das hat mit der offiziellen Nahtstelle zwischen den Teilprozessen „Auftragsannahme“ und „Fertigung“ nichts zu tun, die Auswirkungen würden auch auftreten, wenn es sich um offiziell völlig getrennte Prozesse handeln würde.
Das wäre mein Verständnis von „Wechselwirkungen“, was sagt Ihr?Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: AQL Prüfung #27686Hallo Michael!
Du mußt (wie immer) gar nichts (ok, ich beziehe mich jetzt auf ISO 9000, nicht Automotive, Medizin, Pharma, Luft- und Raumfahrt). Du mußt noch nicht mal nach den Normen prüfen. Ich habe sie bei uns schon vor Jahren durch eigene Tabellen ersetzt, die auf einen konstante Durchschlupfwahrscheinlichkeit hinauslaufen, da die Annahmezahlen >0 aus den AQL-Tabellen mit einer Null-Fehler-Strategie nicht vereinbar sind. Es läuft auf eine Abschätzung der Kosten der Prüfung gegen die Wahrscheinlichkeit und Größe des möglichen Schadens hinaus. Wenn Du zuverlässige Lieferanten hast, mit denen Du Qualitätssicherungsvereinbarungen abgeschlossen hast, in denen der Lieferant auf den Einwand der verspäteten Mängelrüge verzichtet, kannst Du eventuell auch auf eine Wareneingangsprüfung vollständig verzichten. Mettler Toledo macht das so. Ist keine schlechte Firma.
Wir haben früher (bei bekannt schlechten Lieferanten) noch nach DIN 40080, AQL 1,0, Prüfniveau II, normale Prüfung geprüft.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: AQL Prüfung #27679Hallo Michael!
Ein grundsätzlicher Unterschied ist, daß Du bei Prüfungen nach DIN 3951 eine Aussage aufgrund der Verteilung der Meßwerte triffst. D.h., Du lehnst ein Los ab, wenn aus der Verteilung der Werte der Stichprobe hervorgeht, daß ein zu großer Anteil schlechter Teile im Los zu erwarten ist. Dazu muß in der Stichprobe selber kein einziges Teil schlecht sein! Grundannahme dabei ist, daß die Werte normalverteilt sind. Wenn sie das nicht sind, z.B. weil der Lieferant vorsortiert hat, siehst Du alt aus!!!
Schöne Grüße
Frank
als Antwort auf: Arbeitsschutz im QM nach 9001:2000 #27670Hallo Stephan!
„Venceremos!“ hieß das ;-)
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Prüfmittel in SAP #27661Hallo QMarc!
Meine einzige Erfahrung ist jetzt 10 Jahre alt. Ich war damals zur Schulung bei SAP (noch RM-QSS, R/2). Wir bekamen auch die Prüfmittelverwaltung vorgestellt. Nachdem unsere Köpfe aufgehört hatten zu schwimmen, fragte ein Teilnehmer, ob es Kunden gäbe, die damit wirklich arbeiten. Antwort des Seminarleiters: Nein, seines Wissens nicht. Anfang Dezember bin ich wieder bei SAP, dann kann ich die Frage mal für R/3 stellen.
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Automatische 100% Kontrollen #27609Hallo QM!
Alles, was ich bisher über Kamerasysteme gelesen und gehört habe, macht mich sehr, sehr mißtrauisch. Frage wäre vielleicht eher, wieso Ihr eine 100%-Kontrolle braucht? Kann man den Prozeß nicht so in den Griff bekommen, daß eine Stichprobe in geeigneten Abständen hinreichend Aussagen über seinen Verlauf liefert? Für entsprechende Methoden sind in diesem Forum Barbara und Florian zuständig, ich hoffe, die melden sich noch.
Vielleicht mal ein stocksimpler Ansatz: Wenn bei Spritzguß was schiefgeht, ist normalerweise entweder zu viel Material da oder es fehlt welches. Wenn Du die Teile nach jedem Prozeßschritt automatisch wiegst und die Meßwerte am Bildschirm mitschreibst, sollten sich Abweichungen außerhalb der normalen Streuung erkennen und im zweiten Schritt auch von einem Programm auswerten lassen. Funktioniert natürlich schlechter, wenn Du mehrere Prozeßschritte in einer Maschine hintereinander fährst. Aber selbst dann würde ich’s mal versuchen. Waagen sind nicht so teuer und die Software dafür kann Dir auch ein Praktikant schreiben.
Was ist die Taktrate? Ginge die Messung im ersten Go auch von Hand zu machen?Schöne Grüße
Frank
als Antwort auf: Umstieg 20 Elemente auf Prozessorientierung #27580Hallo Atze!
Muß Dich jetzt furchtbar enttäuschen, aber so eine Querverweisliste KANN es nicht geben. Und jedes übernommene Handbuch würde ich als Auditor dem Ersteller um die Ohren hauen. Du mußt DEINE Prozesse beschreiben. Und die sind nun mal in jeder Firma anders.
Praktischer Tip: Hol‘ dir oben die Rückendeckung und die Hilfe, erstelle so schnell wie möglich eine kurze und grobe Beschreibung Eurer Prozesse (vorzugsweise als Ablaufdiagramm, ich mag die Dinger nicht, aber die Auditoren sehen sie gern), etwas Blabla vorne dran und Handbuch dazu sagen. Der Auditor wird wahrscheinlich Abweichungen feststellen, aber dafür bekommt Ihr maximal ein Nachaudit. Bis dahin hast Du dann das ganze so ausgearbeitet, daß alles stimmt. Ich halte es für wahrscheinlicher, daß Ihr bis zum nächsten Audit eine Maßnahme bekommt, und das stört keinen großen Geist.
Wie viele Firmen kennst Du, denen jemals das Zertifikat entzogen wurde?Viel Glück
Frank
als Antwort auf: Arbeitsschutz im QM nach 9001:2000 #27576Hallo Vivian!
Bei uns gibt es weder einen Prozeß „Arbeitsschutz“, noch irgendwelche Arbeitsanweisungen dazu. Ein Hauptprozeß „Arbeitsschutz“ wäre meiner Meinung nach allerdings auch Blödsinn, Hauptprozesse sind das, womit die Firma Geld verdient. Es gibt einen Beauftragten (Sicherheitsingenieur) und es gibt in jedem Gebäude lokale Unter-Beauftragte, die dort die Schulungen durchführen. Geschult werden muß ein Mal pro Jahr, verantwortlich für die Durchführung der Schulungen sind die Vorgesetzten. Stehen tut das nirgendwo.
Das einzige, was bei einem externen ISO-Audit je reingedrückt wurde, war, daß wir ab diesem Jahr bei jedem internen Audit abfragen müssen, ob die Schulungen für die jeweilige Abteilung dokumentiert worden sind.
Ich sollte noch dazusagen, daß unsere ISO-Auditoren zwar ziemlich scharf sind, aber mehr auf den Geist als auf den Buchstaben der Norm achten. Wir kommen mit fast allem durch, solange es kein offenkundiger Blödsinn ist und wir nachweisen können, daß es in der Praxis funktioniert.
Daß es zu den Schulungen zur Arbeitssicherheit überhaupt keine schriftliche interne Vorgabe gibt, habe ich selber anläßlich meines letzten Audits herausgefunden und beim QMB angemahnt. Eine Arbeitsanweisung würde mir allerdings reichen. Mal sehen, wie die Reaktionszeiten so sind ;-)Liebe Grüße
Frank
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