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als Antwort auf: Was ist der bessere Weg zum Aufbau eines QM ? #28866
Aber Martin!
Lange keine Pizza mehr gegessen? Ich denke, Weg 1 liefert auf Dauer drastisch bessere Ergebnisse. Einen QM zu haben, kann aber trotzdem nicht schaden, genau wie es nichts schadet, einen Controller zu haben, auch wenn alle auf die Kosten achten müssen. Also jemand, der Ahnung von z.B. Dokumentenmanagement, Qualitätskennzahlen, ein bischen Statistik, CAQ-Software hat, gut im Fallen-finden ist, ein bischen paranoid… Ob man dafür unbedingt ISO-Schulungen braucht, wage ich zu bezweifeln.
Schöne Grüße, auch an Giovanni!
Frank
als Antwort auf: Kosten Nutzen Checkliste #28855Hallo Qualex!
Du wirst immer leichte Probleme haben, den Nutzen von Mitarbeitern, die nicht direkt in den Kernprozessen wertschöpfende Tätigkeiten ausführen, in Dollar und Cent zu berechnen. Ich würde eher so rum argumentieren: Die Geschäftsleitung wünscht die Einführung von VDA 6.2 und OHSAS 18001. Dabei fallen so und so viele Stunden für die Projektarbeit an, außerdem für die nachher notwendigen Pflegearbeiten am Q-System noch die folgenden….. Außerdem liegen diese und jene Baustellen seit Monaten (oder Jahren) brach, was bereits zu diesem und jenem Problem geführt hat. Botschaft: Wenn ein gewissen Qualitätsniveau in der Firma gewünscht wird, braucht man halt auch die entsprechende Manpower. Von nix kommt nix!
Viel Glück!
Frank
als Antwort auf: Kosten Nutzen Checkliste #28827Ääähhh, Qualex,
was sagt denn Euer Controlling zu dem Thema? Man darf sich als Qualitäter ja sicher auch Gedanken zu den finanziellen Auswirkungen der eigenen Tätigkeit machen, aber so ganz zentral zum Fachgebiet gehört es eigentlich nicht.
Oder, Vivian?Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Perspektive Qualitäter in Deutschland #28683Hallo zusammen!
Ist in diesem Moment natürlich kein großer Trost, aber wartet mal ab….. Vor 130 Jahren war der Osten (billige Arbeitskräfte, keine Gewerkschaften) hier. Derzeit beruht das Wirtschaftswunder in China nicht etwa auf sinkenden Produktionskosten, sondern auf steigenden Einkommen und dem dadurch entstehenden Binnenmarkt. Taiwan, Südkorea ect. sind heute schon keine Billiglohnländer mehr. Singapur ist auf europäischem Niveau. Und Osteuropa wird, denke ich, auch schnell aufholen. Ja, theoretisch wäre dann Afrika dran, aber die wichtigste Bedingung für Unternehmen ist nun mal eine gewisse Stabilität und Rechtssicherheit. China leidet derzeit schon (im wirtschaftlichen Sinne!!!) unter den diesbezüglichen Mängeln. Nach Rußland geht keiner, genau deswegen.
Fazit: Erst muß der Staat halbwegs funktionieren, dann kommen die Unternehmen und nach der ersten Goldgräberphase steigen dann auch relativ schnell die Löhne.
Das alles gilt aus Zukunftsvorhersage natürlich nur unter der kleinen Randbedingung, daß irgendjemandem demnächst mal auffällt, daß uns das Erdöl ausgeht. Womit wir wieder beim Risikomanagement wären…Schöne Grüße
Frank
PS: Die Ex-DDR ist wg. Wiedervereinigung eine Ausnahmesituation. Wäre sie selbstständig geblieben, hätte man dort heute Löhne und Lebensverhältnisse wie in Polen oder Tschechien und die BRD würde jammern, daß die Unternehmen dorthin abwandern.
als Antwort auf: maschinenfähigkeit #28681Hallo Barbara!
Wie sieht es mit Größen aus, die eine natürliche Ober- oder Untergrenze haben und deshalb eine einseitige Verteilung aufweisen? Beispiele:
– Rauhigkeit (nie <0)
– Liefertermintreue (nie <100%)
– Restverschmutzung (auch nie <0)Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Lieferantenaudit – in welchem Rahmen? #28675Hallo Alblondie!
Ich habe noch keinen solchen Fall erlebt. Aber wir haben schon viel Geld in Zertifizierungen für Märkte gesteckt, auf denen wir in den nächsten 5 Jahren keinen Gewinn machen werden. Auch bei unseren Produkten sind „Werbegeschenke“, d.h. Ausführungen, bei denen die Entwicklungskosten in keinem Verhältnis zum Umsatz stehen, durchaus gängig. Dahinter stehen zwei Motive:
1. Türöffner. Oft hängt direkt hinter einem „schlechten“ Auftrag ein guter.
2. Ruf am Markt. „Wir lösen jedes Problem!“ Läßt sich nie in Euro und Cent beweisen, bringt uns aber sicher auf Dauer eine Menge.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Perspektive Qualitäter in Deutschland #28670Ich denke, er meint, daß jemand, der im Betrieb Risikomanagement betreibt, dies auch für sich persönlich tun kann und dann im Krisen-(= Entlassungs-)Fall eine Auffanglösung parat hat. So z.B. nach England (oder Norwegen) auszuwandern. Vivian wollte ja schon mindestens bis zum Mars.
Macht sich mit 25 natürlich einfacher als mit 45 und Kindern….Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Q-Sicherstellung bei reduzierter Prüfung #28646ammann,
wenn der Lieferant seinen Prozeß perfekt im Griff hat und Du das weißt, kannst Du Dir die Prüfung sparen. Das Ergebnis ist dann von vornherein bekannt. Wenn der Prozeß nur ein winziges bischen über die Grenze geht, wirst Du das mit einer kleinen Stichprobe nicht feststellen. Barbara könnte Dir’s jetzt durchrechnen, aber Du kannst es Dir auch so überlegen:
1000 Teile geliefert, alle ok. Stichprobe 10 Teile: Du wirst kein schlechtes finden.
1000 Teile geliefert, eines schlecht. Stichprobe 10 Teile: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß das eine schlechte dabei ist?????Einen systematischen Fehler (Fehler im Sinne von gut/schlecht) erkennst Du unabhängig von der Ursache eben daran, daß er bei allen oder einem großen Teil der Teile auftritt. Deshalb ist er über ein kleine Stichprobe leicht zu finden:
1000 Teile geliefert, 500 schlecht. Stichprobe 10 Teile: Die Wahrscheinlichkeit, daß Du mindestens ein schlechtes erwischtst, ist sehr hoch.
Zusammengefaßt: Bei einem bekannt guten Prozeß liefert Dir eine kleine Stichprobe mit gutem Ergebnis nur die Aussage, daß der Prozeß nicht komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Wenn er sich etwas verschlechtert hat, merkst Du nichts.
Schöne Grüße
Frank
PS: Ich bin natürlich immer von zufälliger Verteilung der Fehler im Los und zufällig gezogener Stichprobe ausgegangen. Wir hatten auch schon schlechte Teile systematisch in der untersten Lage im Karton….
als Antwort auf: Lenkung der Dokumente und Aufzeichnungen #28636Hallo Alblondie!
Digitale Unterschrift ist natürlich die intelligenteste Lösung. Bei Software haben wir mit intelligenten Lösungen leider so unsere Probleme….. Momentan muß das Deckblatt noch ausgedruckt, unterschrieben und separat aufbewahrt werden. Für die Anwender hat das aber keinerlei Bedeutung, die wissen, wo sie die aktuelle Datei finden und fertig. Und an der Stelle haben nur sehr wenige Schreibberechtigung. Die stellen dann für die anderen rein.
Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Lenkung der Dokumente und Aufzeichnungen #28633Hallo Maik!
Die Originale hat der Ersteller auf seinem Netzlaufwerk. Ist leider bei uns etwas chaotisch. Aber aus strikter Q-Sicht ist es egal, wo das Original liegt und ob es überhaupt noch existiert. Das „Original“ für die Anwender ist die PDF-Datei am definierten Ablageort. Der Rest ist Arbeitsorganisation und „private“ Datensicherheit. Wenn die Office-Datei verloren ginge, hieße das bei der nächsten Änderung halt abtippen. Umständlich und teuer, aber die Inhalte, Gültigkeit usw. sind dabei noch nicht gefährdet.
Noch eine Anmerkung: Bei uns muß auf jeder Arbeitsanweisung auf jedem Blatt in der Fußzeile stehen: „Dieses Dokument ist in ausgedruckter Form ein Informationsexemplar und unterliegt nicht dem Änderungsdienst“.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Lenkung der Dokumente und Aufzeichnungen #28620Hallo Maik!
Wir haben uns beim ISO-Audit schon Hinweise wegen im Office-Format abgelegter Dokumente eingefangen. Für Vorgabedokumente wird nur PDF oder TIF akzeptiert.
Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo zusammen!
@Nadja: Ich gebe zu, ich weiß auch nicht mehr, wo ich sie herhabe. Kann sein, aus den internen Diskussionen in meiner Firma, kann sein, von meinem Bruder, der hat mal Richtung Automotive geliefert. Exkurs zu Six Sigma: Bei denen bedeuten Six Sigma 3,4 ppm, da sie mit einem langfristigen Shift von 1,5 Sigma rechnen.
@alle: Welche Abstellmaßnahmen soll man denn bei 2 fehlerhaften auf 130.000 noch treffen? Ich bezweifle sehr, daß man noch herausfindet, wie die durchgerutscht sind. Und ohne eine Rekonstruktion des Fehlers dürfte eine Abstellmaßnahme schwierig sein.
Noch mal zu den ppm in der Automobilindustrie: Als die FAZ noch Zulassungsstatistiken veröffentlicht hat, war das führende Auto der Golf, mit ca. 30.000 im Monat, d.h. ca eine Drittelmillion im Jahr. Bei einem Teil, das an allen Gölfen gleich ist, müßte man dann bei 20 ppm gerade noch 6 fehlerhafte Teile im Jahr finden. Und die muß einer wirklich sammeln, anstatt sie knurrend in den Abfalleimer zu werfen. Im Hochpreissegment, das Ralf anspricht, sind vielleicht die Ansprüche höher, dafür aber die Stückzahlen kleiner. Auch dort möchte ich die ppm-Werte, die so durch die Debatten schwirren, in der Praxis erst mal wirklich nachgewiesen haben.
Tut mir leid, Leute, ich schiebe hier auch alle in Richtung Null Fehler, aber ich weiß auch genau, wie weit wir bisher gekommen sind. Und bei manchen Zahlen in der öffentlichen Diskussion sagt mein Bauch einfach „Nein“.Schöne Grüße
Frank
PS: Überlegt mal, wie die Statistik von Bosch derzeit aussieht. So viele Einspritzpumpen können die, solange es noch Erdöl gibt, gar nicht bauen, um jemals wieder auf 20 ppm zu kommen.
als Antwort auf: Q-Sicherstellung bei reduzierter Prüfung #28595Hallo ammann(?)!
Ich könnte Dir jetzt natürlich unsere Stichprobenpläne für kritische Merkmale schicken und Du würdest zusammenbrechen. Wohlgemerkt, die für kritische Merkmale, bei denen wir eine Stückprüfungsvereinbarung mit dem Lieferanten laufen haben. Die anderen werden zu 100% geprüft.
Ein Grundproblem muß Euch einfach klar sein: Je besser der Prozeß und je höher die Anforderungen an einen Prozeß, um so schwächer ist die Aussage, die Du mit einer kleinen Stichprobe bekommst. Wenn du 100 ppm forderst, aber 200 ppm bekommst, wirst Du Dich schwertun, das mit einer Stichprobe von z.B. 10 Teilen von 1000 zu beweisen (Details von Barbara ;-))).
Zwei Ansätze: Du nimmst eine große Stichprobe, die aber in großen, unregelmäßigen Abständen (ausgewürfelt). So entdeckst Du systematische Fehler und bist gefeit dagegen, vom Lieferanten systematisch ausgetrickst zu werden. Oder Du nimmst den Lieferanten noch enger an die Kandare, indem Du Dir die Prüfnachweise mit z.b. Originalmeßwerten, Unterschriften der Prüfer ect. schicken läßt.Schöne Grüße
Frank Hergt
als Antwort auf: Q-Sicherstellung bei reduzierter Prüfung #28581Hallo Amman!
Wenn Du schlau bist, läßt Du hier die Statistik beiseite (sorry, Barbara) und klemmst Dich direkt an den Lieferanten. Wie stellt der seine Qualität sicher? Welche Daten gibt es aus seinen Prozessen? Welche Prüfergebnisse kann er mitliefern? Eine Wareneingangsprüfung Deinerseits, selbst eine 100%-Prüfung, hat immer nur eine beschränkte Aussagekraft. Wenn Du auf sie verzichten kannst, indem Du die Daten, die Dich interessieren, direkt im Herstellungsprozeß abgreifst, sparst Du viel Geld und gewinnst gleichzeitig Sicherheit.
Du brauchst dafür natürlich die richtigen Lieferanten. Ohne eine gute Zusammenarbeit mit dem Einkauf läuft hier nichts. Bei uns hat man schon versucht, Ship-to-Stock über Verträge einzuführen, ohne die Lieferantenauswahl kritisch zu hinterfragen. War sehr schnell wieder zu Ende….Schöne Grüße
Frank Hergt
Nachtrag: Wir reduzieren gerade den Aufwand, indem wir erst mal die Prüfungen an einfachen Teilen von guten Lieferanten mit bekannt guter Qualität drastisch reduzieren. Würde das bei Euch auch was bringen?
geändert von – Frank Hergt on 04/02/2005 15:30:43
als Antwort auf: Perspektive Qualitäter in Deutschland #28559DU hockst doch sowieso schon in Spanien! Für Dich wäre ein Job in Deutschland doch auch eine Verlagerung in’s Ausland, oder?
VENCEREMOS!
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