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als Antwort auf: Langzeitprozessuntersuchung Cpk Wert nach VDA Teil #29198
Hallo Carlos,
Six Sigma kann schon ein ganz guter Ansatz sein, um mehr Statistik zu machen :-)
Bei der statistischen Modellierung von Prozessen brauchst Du natürlich schon ein gerüttelt Maß an Kenntnissen der Modelle, Voraussetzungen und mathematischen Zusammenhänge (sonst würd ja so eine Statistikerin wie ich auch schnell nix mehr zu tun haben).
Ich denke, dass Du die Grundsätze dahinter schon recht schnell verstehen kannst, wenn Du ein gutes Buch bzw. jemanden hast, der Dir das erklärt (hab gerade für QMler ein Seminar dazu gemacht und hat gut funktioniert). Für die vielen kleinen Feinheiten und speziellere Modelle brauchst Du natürlich dann mehr Wissen. Und dann muss das Ganze auch umgesetzt werden.
2 Nummern zu groß? Damit hast Du wahrscheinlich im Moment Recht, aber das lässt sich ändern ;-)
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: Langzeitprozessuntersuchung Cpk Wert nach VDA Teil #29187Hallo Carlos,
weiß ich doch, dass Ihr keine Äpfel mit Birnen vergleicht. Ich meinte eher den Fall, dass ein Kunde im Dezember das Produkt x bestellt und im März nochmal, vergleicht Ihr dann bei gleichen Produkten das Prozess-Ergebnis oder sind die Eingangsvoraussetzungen durch die Materialunterschiede so groß, dass es wieder zu einem Apfel-Birnen-Vergleich führen würde? (Gerade im Moment ist ja der Stahlmarkt nicht gerade gesättigt mit hochwertigem Stahl…)
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: Langzeitprozessuntersuchung Cpk Wert nach VDA Teil #29182Hallo Carlos,
klar kann man das so definieren. Der Cp/Cpk soll ja ein Richtwert für Eure Kunden sein und wenn die damit einverstanden sind, dann ist das okay.
Aus statistischer Sicht macht das auch Sinn, weil Du so die gesamte Prozess-Laufzeit abgedeckt hast.
Wie ist das denn eigentlich wenn Ihr spätere Produktionen mit gleichen Anforderungen an Eure Kunden schickt, vergleicht Ihr dann die Cp/Cpk-Werte aus den Fertigungsprozessen? Oder sind das tatsächlich ausschließlich punktuelle Fähigkeits-Indizes für einen bestimmten Prozess?
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: Prüffrequenz in der Fertigung #29179Hallo Fidelio,
das ist ein Haufen Arbeit, der da vor Dir liegt.
Zum Stichpunkt Prozessfähigkeit:
Der Prozess (wie auch immer Du den definierst, das können 600 einzelne Prozesse sein für jeden Artikel oder auch „nur“ einer zum Spritzguss) muss zumindest kurzfristig unter besten Bedingungen in der Lage sein, die Kundenanforderungen zu erfüllen (Cm, Cmk >1).
Wenn es so ist wie Du beschrieben hast, d. h. wenn Eure Messwerte sehr dicht an den Toleranzgrenzen liegen, dann gibt es ein gerüttelt Maß an Ausschuss. Sortiert Ihr das aus oder merkt Euer Kunde nicht, dass einige Teile außerhalb der Toleranz sind?Zur Messmittelfähigkeit:
Du brauchst ein fähiges Messmittel, um gute Entscheidungen treffen zu können. Wenn Dein Messmittel keine ausreichende Auflösung hat oder die Werte zu stark streuen etc. dann kannst Du mit Deinen Messwerten wenig anfangen, weil Du überhaupt nicht weißt, ob der gemessene Wert der gleiche ist wie der tatsächliche Wert. Damit kannst Du auch die Untersuchung der Prozessfähigkeit oder die SPC vergessen, denn dafür brauchst Du Angaben darüber, wie viel Dein Messmittel im Vergleich zur Toleranz streut, ob es systematische Abweichungen (zwischen den Prüfern, innerhalb des Wertebereichs, usw.) gibt, ob das Messmittel auch über einen längeren Zeitraum stabile Werte liefert und und und.
Schlimmstenfalls kann es Dir sonst passieren, dass Du mit Deinen Messwerten völlig falsche Entscheidungen triffst – zu Lasten des Kunden (Teile sind außerhalb der Toleranz und werden trotzdem ausgeliefert weil das Messmittel fälschlicherweise einen i.O.-Wert anzeigt) oder zu Euren Lasten (Teile sind innerhalb der Toleranz und werden dennoch aussortiert, weil das Messmittel fälschlicherweise einen n.i.O.-Wert angibt).Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: Langzeitprozessuntersuchung Cpk Wert nach VDA Teil #29176Hallo bondy2002,
die Formel für den Cp und den Cm (Kurzzeit-Maschinenfähigkeit) sowie die Formeln für Cpk und Cmk sind absolut gleich. Falls Du also irgendwo eine Cm oder Cmk-Formel hast, dann hast Du die Formel für den Cp und Cpk.
Natürlich gibt es einen Grund dafür, dass die gleichen Formeln zwei unterschiedliche Bezeichnungen haben: Bei der Kurzzeit-Maschinenfähigkeit Cm, Cmk wird untersucht, ob ein Prozess und besten Bedingungen (im Vorlauf, Phase I) fähig ist, die Kundenanforderungen zu erfüllen. Bei der Langzeit-Prozessfähigkeit Cp, Cpk werden dagegen die Messwerte aus dem normalen Prozess unter Alltagsbedingungen ausgewertet (Phase II).
Ganz wichtig: Prozessfähigkeits-Indizes sind NUR DANN aussagekräftig, wenn die untersuchten Merkmale normalverteilt sind. Bevor also ein Fähigkeits-Index für die Beurteilung eines Prozesses verwendet werden kann, MUSS die Verteilung der Messwerte untersucht werden.
Wenn Du zu diesen Themen hier im Forum suchst, findest Du noch weitere Informationen. Die Formeln kannst Du z. B. nachlesen im DGQ-Band 11-05 „Formelsammlung zu den statistischen Methoden des Qualitätsmanagements“.
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: Definition FMEA in Englisch #29115Hallo Markus,
hier gibt es Infos:
http://www.isixsigma.com/tt/fmea/
http://www.isixsigma.com/dictionary/Failure_Modes_and_Effects_Analysis_FMEA-86.htmViele Grüße
Barbara
als Antwort auf: Prozessdefinition und Qualitätsüberwachung #29112Hallo Wolfhard,
das lässt sich so allgemein nicht wirklich beantworten. Folgende Fragen können Euch helfen:
1. Wer sind unsere Kunden von den (Kern-)Prozessen?
2. Was wollen unsere Kunden? Was verstehen sie unter Qualität? (z. B. „schnelle Auftragsabwicklung“)
3. Mit welchen messbaren Merkmalen können wir die Kundenanforderungen erfassen? (z. B. „Auftragsabwicklung innerhalb von 48 Stunden“)Und dann kannst Du den jetzigen Stand mit den Kundenanforderungen vergleichen und daraus Verbesserungspotential ableiten.
Um die Qualität einschätzen zu können, brauchst Du eine Definition, mit der Qualität messbar ist (ZDF-Prinzip).
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: Wie reagiert man als Qualitätsmanager …. #29072Hallo Peter,
kommt drauf an, wie weitreichend die Konsequenzen aus der Dienstverfehlung sind bzw. sein können.
Wenn dabei (möglicherweise) ein Menschenleben resp. die Gesundheit eines Menschen gefährdet ist, hast Du wenig Zeit um erstmal zu klären, warum das passiert ist. Dann ist sofortiges Handeln angesagt – wobei das nicht unbedingt von Dir initiiert werden muss (kommt eben darauf an, was genau Dein Aufgabenbereich ist, etc.)
Wenn der Arzt „nur“ ständig zu spät kommt und die anderen deshalb länger bleiben müssen, dann ist ein Gespräch sicherlich hilfreicher, um die Hintergründe zu klären.
Dem aufgebrachten Arzt würde ich erstmal zuhören (was Du ja schon gemacht hast), dann das Gefährdungspotential abschätzen und das Zeitfenster. Und natürlich versuchen, andere beteiligte Ebenen bei Euch einzubinden. Ohne die Hintergründe zu kennen finde ich eine Abschätzung dessen, was jetzt zu tun ist, sehr sehr schwer.
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: R+R-Studie für eingesetzte Messmittel #29069Hallo Norbert,
wenn es darum geht, den möglichen Einfluss durch den Prüfer zu erfassen, dann hast Du Recht.
Wenn ich aber daran interessiert bin, wie viel Streuung/Verschiebung normalerweise durch das Messmittel entsteht, um die Sicherheit meiner Messwerte abschätzen zu können, dann müssten nach der Überprüfung des Stammprüfers mit Hilfe anderer Prüfer die Werte der anderen Prüfer wieder aus der R+R rausgenommen werden, da sie normalerweise nicht im Prozess vorkommen. Die R+R soll ja nicht jeden Murphys-Law-Fall abdecken sondern den normalen Messvorgang. (Dass immer mal wieder ein Ersatz-Prüfer gebraucht wird, ist auch klar, hörte sich bei Phil nur nicht so an, als wäre da jemand bzw. als wäre das häufiger nötig.)
Viele Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
bin nicht ganz einverstanden.
Prüfe mit 2 „Helfern“ dann hast du zwei möchlichkeiten
– die PMF ist gegeben und damit hast du auch die Unabhängigkeit vom Prüfer nachgewiesen.
– die PMF ist nicht gegeben, dann musst du suchen woran es liegt. Sollte es dann an der Abhängigkeit vom Prüfer liegen, so hast du trotzdem gewonnen, denn der Stamm-Prüfer könnte einer derer sein, die falsch Prüfen und ausserdem kann es durchaus sein, dass der Stammprüfer unerwartet ausfällt. Die Prüfung kann sicher nicht in jedem Fall auf sich warten lassen…. wir wissen was dann passiert.Gruss
Norbertals Antwort auf: SPC einseitige Merkmale #29054Hallo Carlos,
bevor Du etwas über die Fähigkeit des Prozesses sagen kannst, brauchst Du zuerst ein Modell für die Verteilung der Werte. Denn nur dann kannst Du relativ sichere Aussagen darüber machen, wie viele Deiner Werte über einer bestimmten Grenze liegen (werden).
Zeitstabil heißt, dass die Werte in Deinem Beobachtungszeitraum keinen Trend oder Strukturbruch oder irgend eine zeitliche Abhängigkeit zeigen. Wenn es zeitliche Abhängigkeiten/Strukturen gibt, dann musst Du die vor der Fähigkeitsuntersuchung bestimmen, damit Du zwischen der grundsätzlichen Fähigkeit des Prozesses und dem Zeiteinfluss unterscheiden kannst.
Worauf beziehen sich Deine 6 Stunden? Ist das die Zeit, bis Ihr die Unrundheit messen könnt?
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
Eine Überprüfung der (Normal-)Verteilung allein mit einem Histogramm reicht nicht!
Wer das nicht glaubt, mag selbst nachschauen:
http://www.bb-sbl.de/tutorial/verteilungen/ueberpruefungnormalverteilung.htmlWenn Du dann ein Modell hast, dann kannst Du die Lage und Streuung dieses Modells mit der gewünschten Lage und Streuung vergleichen und kriegst so Deinen Fähigkeitsindex. (Wobei das auch nur dann wirklich sichere Aussagen sind, wenn Dein Modell die Normalverteilung ist, weil sonst die Berechnung der Fähigkeitsindizes irreführend sein kann.)
Ich hoffe das hilft Dir.
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: SPC einseitige Merkmale #29051Hallo Carlos,
1. Sind die Werte stabil über einen Zeitraum, der groß genug ist (abhängig von Eurer Stückzahl, Wartungsintervallen, Umbauten, etc.)?
2. Du brauchst ein gerüttelt Maß (>100) an möglichst guten Messwerten. Dann hast Du zwei Möglichkeiten:
a) Verteilung der Messwerte bestimmen
b) Stichprobengruppen bildenWenn Du Dich für a) entscheidest hast Du drei Möglichkeiten:
1. Wenn die Werte stammen aus einer gestutzten Normalverteilung stammen (0 ist die Grenze unter der nichts liegt, der Rest sieht aber glockenförmig, etc. aus), dann kannst Du einseitige Grenzen mit Hilfe der gestutzten Normalverteilung berechnen.
2. Wenn Du die Werte in eine Normalverteilung transformieren kannst (z. B. durch Potenzieren oder Logarithmieren), dann rechnest Du die entsprechenden einseitigen Grenzen der Normalverteilung für Deine Messwerte um.
2. Wenn die Werte nicht in eine Normalverteilung transformiert werden können, musst Du spezielle einseitige Verteilungsgrenzen für Deine Messwerte bestimmen.Du kommst bei keiner der drei Möglichkeiten in a) um eine Verteilungsanalyse herum. Deshalb wird sehr oft b) angewandt:
Bei b) kannst Du für die Stichprobengruppen die Mittelwerte überwachen und einseitige Grenzen mit Hilfe der Normalverteilung berechnen (wenn 1. gegeben ist).
Kurze Nachfrage am Rande: Willst Du nur die Größe der Rundheit überwachen oder auch die Streuung?
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: R+R-Studie für eingesetzte Messmittel #29042Hallo Norbert,
natürlich kannst Du andere Prüfer einsetzen, nur sollte eine R+R der Feststellung der üblicherweise im Messprozess entstehenden Unsicherheiten dienen und nicht noch zusätzliche erzeugen.
Wenn also nur ein Prüfer da ist, dann macht es deutlich mehr Sinn ein angepasstes Modell zu verwenden als die Wirklichkeit an das Modell anzupassen.
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: R+R-Studie für eingesetzte Messmittel #29016Hallo phil,
bei einem Prüfer kannst Du natürlich die Messung der Reproduzierbarkeit vergessen – und damit auch die meisten Formblätter.
Auswerten kannst Du die Messwerte mit der Varianzanalyse (ANOVA). Es gibt zwar Richtwerte, die sind aber bei Euch wegen des einen Prüfers schon schwierig anwendbar.
Je mehr Messwerte Du hast, desto genauer kannst Du die Streuung bestimmen. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die Verfügbarkeit von Ressourcen für die Messungen, wie lange ein Messvorgang dauert, ob es eine zerstörende Prüfung ist, welche Einflüsse Du hast, wie genau der Kunde es wissen will, usw.
Ohne Deine Situation zu kennen kann ich Dir da leider auch nichts konkreteres zu sagen.
Viele Grüße
Barbara
als Antwort auf: R+R-Studie für eingesetzte Messmittel #29014Hallo phil,
R+R steht für Repeatability und Reproducability. Die R+R-Studie (auch Gage R&R) soll zeigen, wie viel Streuung oder Abweichung von Deinem Messmittel kommt und wie viel von den Prüfern.
*Wiederholbarkeit/Repeatability:
Gleicher Prüfer misst am gleichen Teil mehrmals
*Reproduzierbarkeit/Reproducibility:
Ein Teil wird von verschiedenen Prüfern nacheinander gemessenViele Grüße
Barbara
Hallo qualyman,
zu 1)
Kannst Du ein bisschen mehr zum Einsatzbereich (Einführung, Branche, etc.) und Umfang sagen?zu 2)
Statistik-Software für die Auswertung: Ich kenn keine auf deutsch, die die benötigten Tools bietet und dabei noch verständlich ist. Sorry. Da die Begriffe aber ziemlich ähnlich sind (statt Qualitätsregelkarten z. B. quality control charts), ist ein Umsteigen auf eine englische Software möglich, wenn man ungefähr weiß, was man wie auswerten möchte.3)
auch da gibt es am meisten auf Englisch, z. B. http://www.isixsigma.com
auf deutsch:
http://www.sixsigmafriends.com/ (wenig aber nett, vor allem die Beschreibung der Software-Pakete und die Templates)
http://solutions.3m.com/wps/portal/_l/de_DE/_s.155/148801/_s.155/149110Viele Grüße
Barbara
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