QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › interne Kalibrierung – DakkSzertifikate notwendig?
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Guten Tag zusammen,
ich stehe momentan vor folgendem Problem welches ich nicht selber lösen kann.
Für unsere interne Kalibrierung von Mess- und Prüfmitteln verfahren wir momentan so, das wir unsere Normale in bestimmten Intervallen an externe DakkS-zertifizierte Labore zur Kalibrierung senden.
Stand jetzt fordern wir dementsprechend eine Kalibrierung nach DakkS an.
Meine Frage: Ist dies überhaupt notwendig oder würde ein Werkskalibrierschein aus einem DakkS-zertifizierten Labor ausreichen?
Gibt es zu dieser Frage möglicherweise eine Vorschrift oder anderes Lesematerial was die Frage beantwortet?
Über Antworten würde ich mich freuen.
mit freundlichen Grüßen
Guten Morgen,
mir stellt sich gerade die Frage, warum du diese Frage nicht bereits in deinem Unternehmen gestellt hast?
Die DAkkS-DKD-Kalibrierung wird nur dann nötig, wenn Auflagen von Seiten der Kunden Unternehmen dies fordern. Einen Einfluss auf die Rückführbarkeit der Messgrößen hat dieses Verfahren nicht. Sowohl Messgrößen der Standard-ISO-Kalibrierung als auch der DAkkS-DKD-Kalibrierung sind gleichermaßen darstellbar. Auch in Umfang, Art oder Sorgfalt unterscheiden sich die Vorgehensweisen meist nicht.
Wesentlicher Unterschied liegt in der Bewertung der Messergebnisse:
Eine ISO-Kalibrierung enthält die Auswertung der Ergebnisse ohne Berücksichtigung der Messunsicherheit auf Grundlage der in Normen, Richtlinien oder vom Hersteller veröffentlichen Spezifikationen.
Der DAkkS / DKD sieht eine Ergebnisbewertung ausschließlich auf Grundlage der ermittelten Istwerte und den zugehörigen Messunsicherheiten vor, d.h. aller bei der Kalibrierung anfallenden Einflussgrößen wie Genauigkeit von Messeinrichtungen, Temperatur, Anschlussart, gerätespezifischer Parameter, Auflösung, Toleranzgrenzen, usw. werden berücksichtigt. Die Ergebnisse werden durch den Kunden bewertet und die Einsatzfähigkeit für den benötigten Messprozess festgelegt.
Zur Ermittlung der Messunsicherheit dient meist nicht nur eine vollständige Messunsicherheitsbilanz mit entsprechender theoretisch mathematischer Betrachtung des Kalibrierprozess als Modellgleichung (nach GUM, VDA, etc.), sondern in der Regel auch eine erhöhte Stichprobenlänge mit Mittelung der Werte. Dieser erhöhte Aufwand zusammen mit allen behördlich-formalen Aufwendungen führt in der Regel zu erhöhten Kalibrierkosten, allerdings auch zu einem international gültigem Kalibrierschein, der Genauigkeitsangaben von Messgeräten aufgrund der Einzelergebnisse hochpräzise nachvollziehbar macht.
Natürlich erfüllen die ISO-Kalibrierscheine und die DAkkS-DKD-Kalibrierscheine in Form, Aufbau und Verfahrensweise immer die vom deutschen Kalibrierdienst geforderten Normen und Auflagen (DIN EN ISO/ IEC 17025). Die Verpflichtung des Labors zur guten fachlichen Praxis zur Durchführung der Kalibrierungen ist in beiden Umfängen garantiert.
LG und einen sonnigen Tag,
qubi -
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