QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Erstmusterbestellung bzw. Erstellung Erstmuster
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Ich hänge mich ein wenig an den Beitrag Erstmuster- Muster.
Meine Frage geht in die andere Richtung.
Also von Lieferant an Kunden.Ablauf Bemusterung, wie bekannt:
Prozessentwicklung bis zur Serienreife -> Erstellung des PPF-> Nach dessen Freigabe -> SOP.
Soweit, so gut.
Erstmusterteile müssen unter Serienbedingungen gefertigt und randomisiert der Serie entnommen werden.
Als Serienbedingung ist u.a. auch die Stückzahl (bei uns die mind. Losgröße) definiert.
D.h., die 1. Serienfertigung muss vor der Erstellung des PPFs stattfinden. (um eben die Serienbedingung einzuhalten)
Jetzt meine eigendliche Frage:
Wer übernimmt das Risiko, sollte im Zeitraum zwischen PPF- Erstellung und PPF- Freigabe, eine Änderung des Bauteils stattfinden?
Es liegen ja noch Restteile der 1. Serienfertigung im Lager?
Zur Erläuterung:
Bei uns ist es Uso, dass die Erstmuster mehrere Wochen vor der Serienbestellung bestellt werden. Und auf Rückfrage beim Kunden bekamen wir ie Antwort, dass die Erstellung der Serie im Unternehmerischen Risiko liege.Ich hoffe, es ist verständlich was ich meine.
Danke schon mal für die Antworten.
dMatze
Hallo dMatze,
ich kann dir folgen bis zur Aussage: „die 1. Serienfertigung muss vor der Erstellung des PPFs stattfinden“.
Das sehe ich etwas anders. Richtig ist, dass die Erstmuster unter Serienbedingungen gefertigt werden müssen. Diese Teile sind aber eigentlich nicht die 1. Serienfertigung.Bei uns (Zulieferer in 2. Reihe für Automobilindustrie) gibt es mit einigen (wenigen) Kunden eine Vereinbarung, dass eine Menge X von Erstmustern gefertigt werden muss. Von diesen Teilen wurden einige zufällig für den EMPB entnommmen. Die übrigen Teile wurden entweder entsorgt oder für die Serie aufgehoben. Wenns schlecht lief, wurden eben 100 oder 200 € entsorgt.
Die Kosten für das Risiko kann man im Angebot für die Muster bzw. Werkzeuge etc. unterbringen. Hier ist der Vertrieb in der Pflicht.
Wenn es bei euch eine Vereinbarung gibt, dass die 1. Serienfertigung vor der Bemusterung statt finden muss (wie du geschrieben hast), dann könnte man den Sinn dieser Vorgehensweise mal intern und auch mit dem Kunden auf den Prüfstand bringen.
Möglicherweise trägt die „1. Serienfertigung“ aber auch zur Verringerung eures Risikos bei, da ihr mehr Daten aus dem Prozess ziehen könnt. Stichwort Maschinen- und Prozessfähigkeitsuntersuchungen.
Wenns dir geholfen hat, sags bitte oder frag einfach wieder nach.
VG Rudi
Hallo Rudi,
danke erstmal für Deine Antwort.
Wenn ich Dich richtig verstehe, bekommt ihr vom Kunden auch keine Bestellung um eine Serie zu fertigen, aus denen die Erstmuster entnommen werden?
Das schein eine generelle Regelung zu sein.
Mal schauen, ob es noch weitere Antworten gibt.
Ihr habt euch dann also eine Brücke gebaut und mit euren Kunden die Menge X festgelegt. Ist eine Überlegung wert und das werden wir mal angehen.
Es ist doch aber schon seltsam, in der VDA ist so ziemlich alles vorgegeben, aber eine genaue Definition, was eine Serienstückzahl ist, fehlt.Bzgl. den Risikokosten, werde ich das mal mit unserem Vertrieb besprechen.
Ich vermute sogar, dass das Risiko überschaubar ist.Gruß
dMatzeHallo dMatze!
Wir bestellen gleichzeitig mit den offiziellen Erstmustern (fast) immer eine Serienlieferung. Damit sie wirklich aus Serienbedingungen stammen. Wenn wir’s uns dann noch anders überlegen, ist das unser Problem. Die Unterlagen sind zu dem Zeitpunkt ja auch schon freigegeben. D.h. jede Änderung liefe über das Änderungswesen und da ist „was ist mit den Teilen nach altem Stand zu tun, was liegt noch beim Lieferanten“ ein Standardpunkt. Dank Sicherheitsbeständen usw. hast Du das Problem ja auch nach der Erstbemusterung.
Wir sind allerdings nicht Automotive und von daher relativ nett zu unseren Lieferanten…Schöne Grüße
Frank
„and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)Hallo Frank,
bitte lass mich Dein Lieferant sein!!!!!
Es stimmt wirklich, wenn ihr so vorgeht, dann sei ihr wirklich nett zu euren Lieferanten und könnt eure Herkunft (Nicht Automotiv) nicht verleugnen. ;-)
Leider sind unsere Kunden sehr Änderungswütig und manchmal haben wir das Gefühl, dass die bestellten Erstmuster (natürlich zum Serienpreis) als billige Prototypen verwendet werden.
Die einzige Sicherheit, die wir haben, ist die 2+2- Regelung.
Also 2 Monate Abnahmeverpflichtung durch den Kunden bei Fertigteilen + 2 Monate bei Rohmaterial.
Und was sind schon 2 Monate in diesem schnelllebigen Geschäft?Danke Frank für Deine Info
Gruß
dMatze -
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