QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Prüfprozesseignung bei Reparatur von Einzelteilen
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Hallo zusammen,
unsere Firma vermisst Bauteile unterschiedlicher Hersteller nach deren Vorgaben. Nach erfolgter Messung werden die Teile je nach Messergebnis verschrottet, repariert oder so belassen.
Die zu vermessenden Bauteile kommen aus dem Betrieb und haben je nach Betriebseinflüssen bzw. besonderen Ereignissen während des Betriebes unterschiedliche Merkmalsausprägungen.
Zusätzlich kommen die zu vermessenden Bauteile nicht in großen Mengen vor. Bauteil A des Typs B wird heute gemessen. Bauteil B des Typs B erst in 10 Tagen oder später. Das Bauteil A hat das Firmengelände zu diesem Zeitpunkt schon wieder verlassen.
Nun zur eigentlichen Frage:
Wie weise ich meine Prüfprozesseignung für die Messung nach? Es ist nicht möglich ein %GRR durchzuführen, da die erforderliche Teilemenge zu einem Zeitpunkt nicht vorhanden ist, um verlässliche statistische Aussagen zu bekommen.
Zur Eignung des Prüfprozesses über die erweiterte Messunsicherheit fehlt auch hier die Kenntnis über die Unsicherheit der Teilestreuung. Kann ich die Unsicherheit der Teilestreuung gleich der Toleranz aus Herstellervorgaben setzen?Ich hoffe das Anliegen ist erstmal deutlich geworden, und gerne können Nachfragen gestellt werden [:)]
Vielen Dank schon mal für die Hilfe!
Hallo Rene_1981,
bei der Mess-Unsicherheit gibt es zwei Möglichkeiten:
- Verwendung von Serienteilen
- Verwendung von Referenzteilen
Da Ihr keine Möglichkeit habt Serienteile zu verwenden, bleibt nur Variante 2.
„Vermessen“ kann alle möglichen Messaufgaben umfassen. Sinnvoll wäre es zu schauen, welche Messaufgaben bei Euch anfallen, in welchen Wertebereichen die Messwerte liegen (können) und dann mit Referenzteilen zu prüfen, ob Ihr in diesen Messbereichen gut genug messen könnt (Gage R&R, Linearität & systematische Abweichung, zeitliche Stabilität, ggf. erweiterte MU).
Referenzteile können Normteile sein (weniger sinnvoll da i. A. weiter von Eurer eigentlichen Messaufgabe entfernt) oder auch ausgemusterte/ähnliche Teile (besser weil näher an der Messaufgabe). Für diese Referenzteile kann ermittelt werden, ob sie genau genug wiederholbar messbar sind (EV), ob es einen Prüfereinfluss gibt (AV), ob die Messwerte linear sind (je größer das Teil, desto größer der Messwert) und ob es eine systematische Abweichung (Bias) gibt.
Die Teilestreuung = Toleranz aus Herstellvorgaben zu setzen ist aus statistischer Sicht keine belastbare Option, weil Du dabei keine Informationen über die tatsächliche Teilestreuung hast.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker) -
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