QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › MFU einseitig verteiltes Merkmal
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Hi,
hab mal ne Frage bezüglich der Maschinenfähigkeitsuntersuchung.
Das Szenario stellt sich wie folgt dar:
An einen flachen Band wird ein Radius geschnitten OSG= 3,720 USG=3,660 Nennmaß= 3,690. Konstruktiv wird ein solcher Radius immer knapp an der USG angelegt, da verschleißbedingt der Radius nur noch größer werden kann, nicht kleiner.
Die Messung der 50 Teile ergab folgende Werte, xquer=3,660 s=0,0005, Werte unterliegen einer Normalverteilung.
So nun spuckt unsere CAQ bei den Fähigkeitswerten einen
Cmk = 0,046 aus, da ja hier immer der kritische Wert, also der zur USG hin als Grundlage zur Berechnung angezogen wird.
Berechnet man den Wert zur OSG hin erhalte ich einen Cmk von 42.Nun meine Frage, ist es in diesem Fall legitim, den Fähigkeitsindex nur einseitig zur OSG hin zu betrachten? Da es sich ja hier um kein klassisches Merkmal handelt das nur nach oben hin begrenzt ist, sondern laut Zeichnung ja die Spezi 3,69 ±0,03 besitzt.
Wenn Schwimmen wirklich schlank macht – was machen Blauwale falsch?
Hallo Speckiy,
die Toleranzen werden für die Werkzeugauslegung verwendet. Im Schneidprozess hast Du Werkzeug-bedingt eine technische untere Grenze (UG) und keine untere Spezifikationsgrenze (USG).
Unterschied zwischen technischer unterer Grenze und unterer Spezifikationsgrenze:
- technische untere Grenze: Teile mit Werten unter dieser Grenze sind unmöglich
- untere Spezifikationsgrenze: Teile mit Werten unter dieser Grenze sind unerwünscht
Etwas ausführlicher auch mit einem ähnlichen Beispiel wie von Dir beschrieben findest Du das z. B. auf stangerweb.de: Fähigkeiten bei technisch begrenzten Merkmalen
Was Du je nach Stärke des Verschleißes bei der Fähigkeitsbewertung ggf. beachten musst ist der zeitliche Effekt (=nicht-stabiler Prozess über die Zeit). Das ist eine Verletzung der Voraussetzung für die Fähigkeitsbewertungen. Ist der Verschleiß wegen einer hohen Standzeit vernachlässigbar, darfst Du das auch unter den Tisch fallen lassen.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker) -
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