QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › MSA Verfahren 1 an Waage
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Hallo zusammen,
ich habe das Verfahren 1 mit verschiedenen Gewichten an einer Waage durchgeführt und leider werden die cgk- Werte (1,33) nicht erreicht. Wie kann man hier weiter verfahren?Gruß
Simone
Hallo Simone,
wenn eine Kennzahl nicht so gut ist wie gefordert, ist Ursachenforschung meist ein guter erster Ansatzpunkt:
- Ist die Kennzahl korrekt berechnet worden? (Teilweise stehen in selbstgebastelten Excel-Dateien etwas abenteuerliche Formeln, das kann schon die Ursache sein.)
- Wie hoch ist der Cg und wie hoch der Cgk?
- Beide Werte deutlich unterschiedlich bzw. „nur“ Cgk zu niedrig: ssystematische Abweichung des Mittelwerts der Messdaten vom Referenzwert des Teils zu groß, d. h. kalibrieren oder nach-justieren sinnvoll
- Cg und Cgk zu niedrig: Streuung der Wiederholmesswerte zu hoch, d. h. Suche nach Streuungsursachen wie beispielsweise Vibrationen (da sind Waagen sehr empfindlich)
Es gibt leider keine Patentlösung, wenn Kennzahlen nicht die geforderten Werte erreichen. Dafür hast Du hier eine Chance, Messwerte besser zu verstehen und einschätzen zu können, ob Eure Messdaten tatsächlich so eine gute Grundlage für die Entscheidung über Produkt- oder Prozess-Qualität liefern [:)]
Was neben der Cg und Cgk-Wertberechnung auch sinnvoll sein kann ist die Auswertung der Linearität und systematischen Abweichung (s. MSA4). Da Du sowieso schon unterschiedliche Gewichte verwendet hast, könntest Du damit noch weitere Informationen aus den Messdaten holen und beispielsweise untersuchen ob die Unschärfe/Unsicherheit der Messdaten in allen Gewichtsbereichen gleich hoch ist.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Hallo Barbara,
vielen Dank für deine Antwort!Zu deiner Antwort:
1. ja der cgk ist korrekt, da wir für unsere MSAs die Auswertestrategie solara von Q-DAS benutzen.
2. bei 5kg Gewicht: cg=4,51 cgk=3,24
bei 10kg: cg=5,04 cgk=3,16
bei 20kg: cg=2,97 cgk=1,22
bei 40kg: cg=3,99 cgk=1,66
bei 60kg: cg=1,39 cgk=0,98
bei 90kg: cg=1,34 cgk=0,99Die höheren Gewichte setzen sich aus mehreren kleineren Gewichten zusammen, evtl. liegt hier auch das Problem?!
Gruß
Simone
Hallo Simone,
die Streuung scheint bei den meisten Gewichten klein genug zu sein (Cg >= 1,33). Durch die systematische Abweichung (Bias, Unterschied zwischen Referenzwert und Mittelwert der Messwerte) ist der Cgk bei fast allen Gewichten kleiner oder sehr viel kleiner als der Cg.
Ich würd prüfen wie zuverlässig die Referenzwerte sind. Anschließend würd ich mir den zeitlichen Verlauf der Messwerte je Gewicht anschauen: Ist ein Trend/Muster erkennbar? Eventuell hilft auch das Eintragen in eine I/MR-Karte (I: Individual/Urwert, MR: moving range/gleitende Spannweite). Ggf. würd ich noch prüfen, ob die Wiederholmesswerte normalverteilt sind: Wahrscheinlichkeitsnetz, Test auf Normalverteilung (z. B. Anderson-Darling oder Shapiro-Wilk). Bei einer ungestörten Wiederholmessung müssten die Werte zufällig um den Mittelwert streuen und damit normalverteilt sein.
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker) -
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