Externe Audits Managementbewertung

[hccv]

#24973

Hallo zusammen,

wie handhabt ihr die Überprüfung der Managementbewertung bei externen Audits?
Lasst ihr euch die Existenz bestätigen, oder wollt ihr sie physisch sehen oder schaut ihr sogar rein?

Die FDA geht ja den zweiten Weg und ich fände es als Supplier irritierend, die Inhalte ggü. Kunden offenlegen zu müssen.

Bin auf eure Antworten gespannt,
hccv

Sapere aude! Kant den schon jemand? :-)

[medi12]

#62266

Moin,

auch wenn die Managementbewertung von Lieferanten manchmal ganz interessant wäre, bin ich der Meinung, dass mich die konkreten Inhalte erst einmal nichts angehen. Um trotzdem an Informationen zu kommen, lass ich mir erst einmal grundsätzlich Erklären, wie MMRs beim Lieferant ablaufen. Ob zumindest klar ist, was das ist und was reingehört, bekommt man da schon mal mit. In der Regel bekommt man dann auch schon mal irgend etwas vorgelegt, und wenn es das Handbuch mit nem Verweis ist. Bekomme ich nichts, frage ich, ob man mir dazu was zeigen kann. Na und dann frage ich höflich, wie man mich denn davon überzeugen kann, dass ein MMR stattgefunden hat. Ein Deckblatt mit Datum und einer Unterschrift reicht mir dann aber aus. Seien wir mal ehrlich. Ein MMR ist schön und gut, doch ich sehe das in erster Linie als firmeneigenes Tool. Ob das Unternehmen was taugt, bekommt man auch anders raus und das ist mir dann, genauso wie das Verhältnis zum Lieferanten, wichtiger. Daher steht das Thema MMR auch nicht an erster Stelle in meinen Audits.

Es gibt aber auch Firmen, die einem von Anfang an Einsicht gewähren lassen wollen. Die sind dann auch meist so gut, dass ein kurzer Blick genügt.

Gruß,
Medi

[qualyman]

#62267

Hallo hccv,

in meiner langen Laufbahn als Qualitöter war das Managementreview (MR) bei KD-Audit immer wieder ein Thema, das Stoff zur Diskussion lieferte.

Nun, der Inhalt eines MR zeigt zusammenfassend, wie die Ziele eines Unternehmens erreicht oder nicht erreicht wurden und ob daraus Maßnahmen zur Verbesserung abgeleitet wurden. Das interessiert einen Kunden natürlich sehr, wie es um seinen Supplier steht und wie er die Situation des Unternehmens einschätzt.

Viele Unternehmen haben Probleme mit der Offenlegung des MR gegenüber seinen Kunden.
Ich gehe davon aus, dass dies um so mehr Probleme bereitet, wenn die Ergebnisse nicht so zufriedenstellend ausfallen.
Für mich war das immer ein Indiz dafür, dass das QMS wohl nicht so funktionierte, wie es sein sollte.
Bei Unternehmen, welche ein QMS wirklich leben, Nutzen daraus ziehen und das MR dazu verwenden, um sich stetig zu verbessern und darüber auch den Nachweis zu führen, war es nie ein Problem, das MR einzusehen.
Im Gegenteil: diese Unternehmen waren recht stolz auf die erzielten Ergebnisse!

„Firmen werden nicht wegen schlechter handwerklicher Leistungen, sondern wegen schlechten Managements geschlossen.“
W. Edwards Deming

Gute Zeit!

Qualyman – Ex-Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

info ad quality minus first dot de

[hccv]

#62269

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für eure Antworten.
Ja, meist ist die Diskussion dahingehend, dass natürlich die Firmenkennzahlen dort offengelegt sind und zum Großteil ja nicht für das einzelne Kundenprojekt relevant ist.
Somit würde man Türen für unnötige Diskussionen öffnen.

Ich hab bisher nie die Reviwes inhaltlich angesehen, mich nur von der Anwesenheit überzeugt. Dann mach ich mal so weiter.

Viele Grüße,
hccv

Sapere aude! Kant den schon jemand? :-)

[Q…t…]

#62279

Moin moin,

also wir handhaben das so, dass Kunden weder Einblick in das MMR noch in interne Audits bekommen. Beides sind Tools um kritisch Dinge in der eigenen Firma zu hinterfragen und Verbesserungen umzusetzen.

Ich erkläre dem Kunden gerne wie wir beides durchführen und zeige ihm auch gerne das Deckblatt das zeigt dass es tatsächlich gemacht wurde.

Was wir intern als Verbesserungspotential ermittelt haben und umsetzen geht den Kunden meiner Meinung nach nichts an. Diese Dinge sind ja schon in der Umsetzung. Gerade im MMR sind bei uns sehr viele Informationen enthalten – teilweise auch zu anderen Kunden oder ggf. Lieferanten. Und ich möchte nicht extra eine „bereinigte“ Kundenversion erstellen.

Wenn ein Kunde darauf besteht geht dies nur über eine Freigabe der GL. Bisher hat dies auch jeder Kunde so akzeptiert. Zertifizierern werden diese Dokumente natürlich offengelget.

Wenn ich bei Lieferanten bin erwarte ich auch nicht, dass man mir diese Dokumente zeigt.

Viele Grüße
Q…t…

„If there’s more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.“ Edward A. Murphy, jr.

[hccv]

#62292

Hallo,

ja, wir hatten neulich einen sehr großen Kunden mit wirklich professionellen Auditoren im Haus und die forderten unseren Geschäftsführer explizit auf, den MR inhaltlich zu zeigen. (Obwohl das Audit sonst sehr gut lief)
Auch unser Konzept mit Deckblatt mit Unterschriften und Inhaltsverzeichnis hat sie nicht aufgehalten.
Ich fand das unangemessen, aber „beiß nicht die Hand, die dich füttert..“
Da unser MR (wi e die Firma) eh gut dasteht, haben wir es halt gezeigt..

Das hat mich nur zu der Frage im Forum gebracht..

Viele Grüße,
hccv

Sapere aude! Kant den schon jemand? :-)

[diamant-schwarz]

#62313

Wir zeigen unseres auch vor wenn danach gefragt wird. Aber die seiten mit den Geschäftsergebnissen, die werden überblättert ;-)

Wenn ich bei Lieferanten bin, lasse ich mir das auch gerne zeigen, ist meinstens kein Problem. Da interessiere ich mich eh hauptsächlich dafür
was die im speziellen machen um unsere Qualität sicherzustellen. Da wäre ich bei manchen schon froh wenn sie überhaupt mal eine Auswertung zur Fehlerquote hätten. Daraus folgende Maßnahmen haben von den wenigen dann aber die allerwenigstens.

Gruss

Markus

[Autor]

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