Schadteilanalyse Feld nach VDA 6.32013-08-05T16:21:25+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Schadteilanalyse Feld nach VDA 6.3

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  • Albert
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 49

    Hallo zusammen,

    ich muss eine Schadteilanalyse Feld nach VDA 6.3 für elektronische Bauteile erstellen.

    Wie Ihr wahrscheinlich schon wisst, erst kommt die Standardprüfung, nach i.O. Ergebniss kommt der „no trouble found“ prozess.

    Was mir fehlt ist ein roter Faden, wie gehe ich hier am pragmatischten vor ?

    Ich hatte dazu mit meinen Expertenkollegen bereits das ein oder andere meeting abgehalten, allerdings hat mich das in den Wahnsinn getrieben.

    Wie habt Ihr das Problem gelöst?

    Vielen Dank, Albert.

    P.S.: Ich hoffe ich bin nicht mit Blindheit geschlagen – aber wo ist die Suchfunktion, falls dieses Thema bereits angeschnitten wurde?

    Blackman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 12

    Hallo,
    wir haben Anfang 2013 unseren internen Schadteilanalyseprozess, beschrieben in VA`s und AA`s, einem internen Prozessaudit unterzogen.
    Auditauftraggeber: Prozessinhaber
    Auditoren: Zwei ausgebildete VDA 6.3 Auditoren
    Als Basis für die Auditierung diente die VDA-Richtlinie „Schadteilanalyse Feld Auditstandard“ 1.Auflage , Oktober 2011
    Grund der Auditierung war die DB-Forderung „Special Terms 18/02r“
    Auditdauer mit Vor- und Nachbereitung ca. 7h, es wurde 1:1 nach der VDA-Richtlinie auditiert
    Auditergebnis: kein Kommentar ;–)
    Speziell der NTF-Prozess war interessant, da es derzeit noch keinen dokumentierten Standard-NTF-Prozess gibt.
    NTF Prozesse werden nur in Einzelfällen, dann in Absprache mit dem Kunden, durchgeführt
    Wir konnten mit den Fragelisten den Prozess erstmals wirklich transparent darstellen entspr. interpretieren und dadurch objektiv bewerten.
    Der Auditbericht einschließlich einer gemeinsam erstellten ToDo-Liste ging an die auditierte Stelle (Prozessinhaber) und deren Vorgesetzte
    Abschließende Bemerkungen:
    Ohne konstruktive Mitarbeit der auditierten Stelle und einer guten Prozesstransparenz geht „wenig“ bis gar nichts
    Die Auditierung muss sich strikt an die VDA Richtlinie halten, um die formelle Akzeptanz, aber auch die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten

    wie gesagt, es handelt sich hier um meine persönliche Einschätzung
    mit freundlichen Grüßen
    Blackman

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Albert,

    das Problem „no trouble found“ ist so alt wie dass QM selbst.
    In meiner aktiven Zeit bearbeitete ich Reklamationen (0-Km) von elektronischen Geräten für Klimaanlagen/PKW.
    Von 100 beanstandeten Geräten konnte lediglich bei 2 bis 3 Geräten Fehler bei uns festgestellt werden, der Rest ging durch die Prüfautomaten als i.O. durch. Die Reklamationskosten waren immens hoch und trotz Audit durch den Kunden, bei dem als i.O. geprüften Geräten bei uns gekennzeichnet wurden, kam es wieder zu Reklamationen von als i.O. geprüften Geräten. Ich war mir sicher: da ist was beim Kunden faul. Termin vereinbart, hingefahren und Prozess kritisch angeschaut. Und siehe da, die Werker tauschten zuerst unser Gerät aus, wenn die Klima nicht lief, Teil flog in die rote Kiste. Mit dem neuen Teil lief die Klima immer noch nedde,. Weiteres Teil (nicht von uns) in der Schaltung getauscht, ab in rote Kiste. So kam es vor, dass bis zu 5 Teile in der Schaltung getauscht wurden, bis die Klima lief, also 4 Teile waren i.O. und wurden bei uns und anderen Lieferanten zu unrecht reklamiert und die Kosten kassiert.
    Wir vereinbarten, dass die i.O.-Teile nicht mehr durch den Kunden belastet werden dürfen, was unsere Reklamationskosten drastisch reduzierte.

    Mir ist die VDA-Richtlinie explizit zwar nicht mehr bekannt, mich würde aber dennoch interessieren, ob solche Abläufe (kundenseitig) dort auch aufgeführt sind.

    „Einen Fehler begangen haben und ihn nicht korrigieren: Erst das ist ein Fehler.“
    (Konfuzius – Begründer des Konfuzianismus)

    Gute Zeit!

    Qualyman – Ex-Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    ma_este
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 90

    Hallo Qualyman,

    Deine Beiträge sind immer so……herzerfrischend… #61514;

    Aber was mich jetzt mal ganz genau interessieren würde, wie habt ihr denn mit dem Kunden vereinbart, das keine i.O. Teile mehr reklamiert werden dürfen?
    Durfte Euer Teil nicht mehr als erstes gewechselt werden?
    Oder habt ihr dann eine Funktionsprüfung des n.i.O. Bestandes beim Kunden durchgeführt?
    Könnte das Teile beim „in die Kiste“ nicht doch auch kaputtgehen und dann beim (beweisführenden) Funtionstest versagen?
    Also, wie habt Ihr den Beweis erbracht, dass das Teil i.O. ist?

    Ich war auch schon mal in einer sehr ähnlichen Situation, aber so eine Vereinbarung haben wir nicht durchgebracht.
    Weiterhin hatten wir das Problem, das die Reklamationskosten immer direkt über Gutschriftenverfahren abgezogen wurden, auch da keine Chance mehr, Geld wiederzubekommen.

    Übrigens, Konfuze sagt: Wer einen Fehler begeht, und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ma Este

    ma_este
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 90

    Wobei eine Feldreklamation noch eine Stufe höher angesetzt sein dürfte.

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Ma Este,

    reklamiert werden durfte noch weiterhin, belastet wurde auch gleich vom Kunden.
    Doch wir bekamen unserer Geld für zu unrecht reklamierte Teile auch gleich nach unserer Analyse gutgeschrieben. War zwar ein harter Kampf bis das so lief, wir konnten aber darlegen, dass zu unrecht reklamierte Teile durch die Fehlersuche uns enorm viel Zeit und Geld kosten, was wir ja eigentlich auch dem Kunden belasten könnten.

    „Machen Sie sich erst einmal unbeliebt, dann werden Sie auch ernstgenommen.“
    (Konrad Adenauer – deutscher Politiker der CDU, 1876-1967)

    Gute Zeit!

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