QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Matrixzertifizierung – Frage an Zert-Profis
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Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage an die Zertifizierungsprofis unter Euch.
Nach welchen Regeln dürfen Matrixzertifizierungen durchgeführt werden? Gibt es konkrete Festlegungen in Normen etc.?
Ist eigentlich der Begriff „Umbrella-Zertifizierung“ ein etablierter Begriff im QMS?
Ich habe unter dem Begriff nicht viel Aufklärendes gefunden. Vielleicht handelt es sich ja wieder um neu kreierten blumigen Beraterjargon.
Ich falle gerade wieder einmal mehr vom „QM-Glauben“ ab:
Ist es möglich/zulässig, einer sehr großen Unternehmensstruktur ein „Matrix-Zertifikat“ zu erteilen, ohne dass die Zertgesellschaft alle relevanten Geschäftseinheiten und Standorte in der Erstzertifizierung gesehen und auditiert hat?
Bei der Erstzertifizierung kann recht wenig über Niveau Null mal abgesehen von Absichtserklärungen und verheißungsvollen PowerPoints vorhanden gewesen sein.Ist es seriös möglich, über mehrere Zertifizierungszyklen einfach Standorte, die über kein funktionstüchtiges QMS verfügen in einer Matrixzertifizierung auszublenden? Ist ein solches Vorgehen eventuell über die berühmte „Stichprobe“ gedeckelt?
Ist es in irgendeiner Form zulässig, wichtige Geschäftsbereiche, wie z. B. die Entwicklung, bei der Zertifizierung auszublenden?
Schöne Grüße
Hallo Vivian,
wir haben mit zwei Unternehmen eine ISO9001 Verbundzertifizierung (so weit ich weiß ist das dass selbe wie eine Matrixzert.).
Wir lassen das vom Tüv durchführen (jaja Schleichwerbung ich weiß).
Und der Auditor prüft JEDES Jahr beide Unternehmen komplett (sprich alle Normpunkte).
Ich kann mir nicht vorstellen das eine anständige Zert.Gesellschaft sich was anderes erlauben kann. Alles andere ist doch Augenwischerei.
Wie soll das funktionieren wenn nicht alle Firmen/ Standorte auditiert werden?
Neenee, Finger weg sag ich da nur.Achso, nochwas:
Es ist aber zulässig das ein Unternehmen intensiver geprüft wird als wie das andere. Sprich: Da wo die Schwerpunkte der Arbeit liegen wird auch intensiver geprüft bzw. für die andere Firma mitgeprüft.Gruß: Mr.Idea
geändert von – Mr.Idea on 21/01/2013 15:55:25
Hallo Mr. Idea,
es handelt sich um ein sehr rennomiertes Unternehmen und eine offiziell seriöse Zert-Gesellschaft.
Na ja, weißt ja wie es ist. Im Vorstellungsgespräch wird einem vorgegaukelt, alles liefe in geordneten Bahnen und haben sie Dich einmal am Wickel bzw. hat man die Finger erst mal drin, offenbart sich anschließend das totale Chaos – hab‘ irgendwie ein „Händchen“ für solche Desaster.
Mich würde halt tatsächlich interessieren, ob es irgend ein offizielles Dokument gibt, das beschreibt, wie diese Matrixzertifizierungen ablaufen müssen. Die Deutsche Akkreditierungsstelle hat doch bestimmt auch ihre Vorstellungen?
Grüße
Vivian
Hallo Vivian,
in Deinem Maileingang liegt ein Auszug eines DEKRA-Angebots aus 2006…
Viele Grüße
QlausHallo Vivian,
eine Matrixzertifizierung ist schon eine gängige und meiner Meinung nach sinnvolle Sache. ABER es kommt darauf an, um was für Unternehmensteile es sich handelt. Ich kenne die Matrixzertifizierung z.B. bei Filialunternehmen. Da macht es Sinn nicht jedes Jahr alle z. B. 600 Filialen zu besuchen und zu auditieren. Hier reicht es mit einem festgelegten Schlüssel zu arbeiten und z.B. nur 5 oder 10%. Nach X-jahren bin ich dann in jeder Filiale gewesen.
Natürlich macht es keinen Sinn bei z. B 10 verschiedenen Produktionsstandorten die alle ihr eigenes QMS haben. Die müssen meiner Meinung nach alle vor Ort auditiert werden. Anders schon wieder bei einem QMS. Hier kann ich mir das unter gewissen Umständen vorstellen.
Übrigens ist eine Matrixzertifizierung im Medizinproduktebereich nicht zulässig.
Leider habe ich aber auch kein offizielles Dokument. Ich werde Morgen mal sehen ob ich die eine Quelle, an die ich mich erinnere, finde.viele Grüße vom
mosigkauerHallo Vivian,
Matrix-Zertifizierungen werden durchaus auch im Medical-Bereich durchgeführt, wenn’s rein um die EN ISO 13485 geht.
Bei der Richtlinie hörts dann auf, wie mosigkauer bereits erwähnt hat.
Hier wird ebenfalls der IAF MD1 Guide zugrundegelegt.Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.Hallo,
vielen Dank für Eure Meinungen.
Es handelt sich nicht um Medizinprodukte. Es geht um die 9001.
Wie geschrieben, ich suche nach möglichst verbindlichen Informationen.
Schöne Grüße
Vivian
Hallo,
vielen Dank für die Mails.
Das Dokument der DAkkS hat meine Fragen geklärt.
Eigentlich lässt diese Vorgabe für die Zertgesellschaften zu, dass manche Standorte über Jahre hinweg eigentlich nicht näher betrachtet werden müssen. Demzufolge können sich manche Unternehmensbereiche hervorragend abducken und müssen noch nicht mal Angst haben, dass sie innherhalb von 3 Jahren überhaupt auditiert werden, wenn es die Zentrale „gut und passend“ mit der Zertgesellschaft einrichtet.
Schöne Grüße
Vivian
Eigentlich kann man die erteilten Zertifikate verbrennen, dann haben sie wenigstens überhaupt einen Wert – Brennwert.
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