QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › 2 Stellen in einer Person
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AutorBeiträge
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Hallo!
Mal im ernst, ist die Stellenausschreibung nicht ein krasser Wiederspruch. Wie kann ein Mitarbeiter diese beiden Jobs gleichzeitig ausüben?
http://www.qm-infocenter.de/qm/overview_karriere.asp?task=20&sa_id=2114288516-38&sa_style=2&page=1
Gruß
MichaelHallo erstmal!
Nein Michael, so eine Konstellation trifft man öfters an!
Ich war auch einmal in solch einer Position und deckte das QM, Projektmanagement und AV (teilweise) mit als Q-Manager ab (500 MA).
Am Anfang war ich auch sehr skeptisch. Im Laufe der Zeit stellte sich diese „Komposition“ als vorteilhaft heraus:
QM, PJM und AV: man ist von Anfang an sehr nahe an den Projekten mit dabei:
– PJM: von Kundenanfrage über die Machbarkeit, Angebot, Prototypen, Muster bis zur Serie mit Schwerpunkt QM und Terminjäger in- und extern
– QM pur: Umsetzung der KD- und Norm-Forderungen in sämtlichen Projektphasen, incl. APQP, PPAP, EMPB und Gedöns
– AV: Mitgestaltung von Anlagen und Maschinen incl. Verifizierung/Vallidierung .
– Teilweise sogar noch EK dabei: Lieferantenauswahl, -auditierung und -betreuung.
Da hatte ich alle wichtigen Fäden in der Hand, um ein Projekt termingerecht umzusetzen.
Keine oder nur sehr wenige „Nahtstellen“ zu haben, reduzierten die Reibungsverluste beachtlich.Du erkennst daraus: Qualität wird an vielen Stellen benötigt, und das war gut so!
Selbstverständlich geht das nur mit einem entsprechenden Fachbereichs-Team im Background, das motiviert ist und gut mitzieht.
Als „one man show“ kannste dass m.E. jedoch nicht alleine stemmen.
Bei Kleinst-Unternehmen muss das so aber auch oft in Personalunion realisiert werden.„Management nach Resultaten ist gleichbedeutend mit Fahren durch den Rückspiegel“ Deming
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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geändert von – qualyman on 04/04/2012 17:26:57
Hallo, Michael und Qualyman,
auch wenn die Automobilbranche nicht unbedingt mein Ding ist – ich sehe es nicht als Widerspruch zu einer „Gewaltentrennung“, wenn man operativ tatkräftig als Produktionsleiter QM gestaltet.
Im Gegenteil – die Ausgestaltung / Umsetzung sollte unbedingt bei den „Machern“ liegen. Qualyman – Du hast meine vollste Zustimmung.Was aber, wenn der Konfliktfall auftritt?
Lieferdruck vs. Verwehren der Freigabe.
Welche Seele gewinnt?Wenn dann was richtig schief geht, dann hast Du ggf. sogar die Rechtsprechung an der Backe. Der GF feuert Dich ohnehin in bester Sündenbockmanier.
Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.Hallo QM-FK,
Über Deinen Ausdruck „Gewaltentrennung“ habe ich sehr geschmunzelt!
Genau der Begriff trifft zu, wenn in einem Unternehmen keine richtigen Teams existieren, welche sich nicht an einem gemeinsamen Ziel ausrichten.
Da werden oft „Nebenkriegsschauplätze“ aufgetan, die zwangsweise eine „Gewaltentrennung“ im ursprünglichen Sinn spürbar werden lassen.
In einer solchen Konstellation wird man wohl keine „Harmonie“ im Unternehmen finden, die ein bereichsübergreifendes Zusammenarbeiten ermöglicht.Da kommen auch oft die von Dir beschriebenen Konfliktfälle vor.
Leider ist es dann wirklich so, dass jemand dafür geopfert wird, wenn es in die Hosen geht.
In einem richtigen Team geht es aber nicht so einfach. Da werden Entscheidungen im Team getroffen (dokumentieren nicht vergessen).
Da lässt sich nicht so einfach ein einzelner Sündenbock rausdeuten und feuern! Ggf. war es dann eine falsche Teamentscheidung, die sich bestimmt rechtfertigen und korrigieren lässt.Um solche Teams zusammenzubringen bedarf es einer soliden Unternehmenskultur, welche dieses auch will, fördert und fordert.
Leider ist das noch nicht überall der Fall und so trifft der GF oftmals die Entscheidung nach der von Dir beschriebenen Sündenbockmanier.Bestätigt wird das immer wieder durch die relativ niedrige Halbwertszeiten von Q-Managern.
„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
(Aristoteles – griechischer Philosoph und Naturforscher)Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Mein Bereich sind bevorzugt die Medizinprodukte, dass hast Du sicher gemerkt.
Da gibt es einen Sicherheitsbeauftragten für Medizinprodukte, der in Deutschland persönlich haftbar gemacht wird. Der „lonesome wolf“ ist hier sogar gesetztlich vorgeschrieben, der sich ggf. gegen ein Team durchsetzen muss und bei Fehlverhalten persönlich in den Knast gehen kann.
Bitte mich nicht falsch verstehen – ich bin glühender Verfechter von Teamgeist und Team-Entscheidungen, einfach weil die Realität gezeigt hat, dass dies zu den wohldurchdachtesten Entscheidungen führt.
Viele Firmenvorstände wollen keine Team-Entscheidungen, weil dies auch eine ressourcenraubende Angelegenheit darstellt und sie sich nicht von Entscheidungen anderer abhängig machen wollen.Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.Hallo QM-FK,
Du hast recht, Medizin ist ein anderes Terrain.
Da treffen 2 Welten aufeinander!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hi, qualiman,
„Im Laufe der Zeit stellte sich diese „Komposition“ als vorteilhaft heraus“…
Der Alleinunternehmer – sieh Giovannis Pizzeria – muss alle Anforderungen von Gesetzgeber und Kunden erfüllen.
Wie eine Pizzeria, wenn sie zur Organisation gewachsen ist, ihre Aufgaben verteilt, ist deren Sache.
Allerdings frage ich mich schon seit langer Zeit: Sind die Anforderungen überhaupt alle erfüllbar? Nicht nur einzeln, sondern auch gemeinsam?
Ciao
Wolfgang Horn -
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