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Hallo Gemeinde!
Folgende Situation:
Versuchslabor baut fast täglich neue Prüfmittel (sowohl attributive, als auch variable Prüfung). Prüfmittel werden projetspezifisch eingesetzt und bestehen aus Standardprüfmitteln und Adaptionen „Marke Eigenbau“. PM-Konstruktion erfolgt im Hause mittels „mündlicher“ Bestellung seitens des Versuchsingenieurs (kein Lastenheft). Prüfnormale sind in 99,9% der Fälle nicht verfügbar, da Prüflinge schon konstruktiv bedingt Schwankungen von Messung zu Messung aufweisen. Jetzt die Frage: Wie sollte ich hier eine Prüfmittelverwaltung aufbauen, die nicht nur Papier produziert, sondern auch noch sinnvoll daherkommt….Bin über jede Art von Input dankbar!
Gruß
Nafets
Uff.
Interessant wäre es, zunächst einmal die benötigte Genauigkeit festzulegen. Ist diese für jede Konstruktion gleich oder gibt es da Schwankungen? Ihr könntet dann das Labor („Prüfmittelbau“) qualifizieren, dass die Genauigkeit sicher eingehalten wird.
Für die Spezifischen Prüfmittel sollte schon ‚irgendwas‘ an Papier da sein und mindestens die kritischen Maße notiert.
Papiermäßig wäre es sinnvoll, sich an Bestehendes anzulehnen. Wenn ihr projektbezogen arbeitet, wäre das ein Anknüpfungspunkt.
Ich nehmen an, dass ihr die Prüfmittel nur kurz (~Projektlebensdauer) einsetzt und daher nicht in die Verlegenheit kommt, diese zu kalibrieren? Dann würde die Erstabnahme des Prüfmittels diese über seine Lebenszeit begleiten.
so long,
–Rainaari
Hallo Stefan,
wer fordert die Prüfmittelverwaltung? Kunde, interner Anforderer, Norm?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Danke für die Antwort und das mitfühlende „Uff“….
Leider gibt es reichlich Schwankungen von PM zu PM :(
Und den PM-Bau zu qualifizieren bedeutet ziemlichen Aufwand (=Kosten).Die Lebensdauer der Lehren ist sogar meist weit weniger als die Projektlebensdauer (evtl. nur 1 Versuch).
Was meinst du mit „auf Bestehendem aufbauen“? Was hilft mir die Verknüpfung zu Projekt? Ich suche noch den Strohhalm….Hallo Stefan,
wer fordert die Prüfmittelverwaltung? Kunde, interner Anforderer, Norm?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Ich als interner Auditor und die Norm TS16949 inkl. aller mitgeltenden Kundenspezifkationen wie MSA.
Hallo Stefan,
du schreibst: >> Die Lebensdauer der Lehren ist sogar meist weit weniger als die Projektlebensdauer (evtl. nur 1 Versuch). <<
Verstehe ich richtig. Du setzt die Lehre einmal zum Prüfen ein und dann ist sie nutzlos oder kaputt oder was?
Kannst du nicht die ganzen Prüfmittel zu sogenannten Hilfsprüfmittel deklarieren (guten Grund musst du dir einfallen lassen) und dann behandelst du sie anders als die sonst üblichen. Wäre das ein Weg?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo Stefan,
mir gehts wie msb: Wie schafft Ihr es, für jeden einzelnen Versuch neue Prüfmittel zu bauen bzw. das Rad neu zu erfinden?
Außerdem frag ich mich, wie mit einem solchen (nicht-qualifizierten) Prüfmittel 1 Versuchsergebnis ausreichend ist, wenn nicht mal klar sein kann, ob das Ding überhaupt in der Lage ist zu messen oder zu bewerten, was aufgenommen werden soll.
Kannst Du uns vielleicht ein Beispiel sagen?
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Also:
Unsere Produkte sind nicht groß (ca. 50x50x10cm) und umfassen ein enormes Spektrum an Spezifikationen. Jedes Produkt unterscheidet sich hauptsächlich in den Anschlussmaßen von den anderen. Somit muss ich für jedes neue Projekt eine neue Lehre für eine ähnliche Spezifikation basteln. Beispiel: Wir schweissen ein paar Profile zusammen, damit das Produkt auf der Lehre positioniert werden kann. Dann wird ein (kalibriertes) Messgerät (Kraftmessdose o.ä.) integriert. OK, einmaliges Messen ist eher unwahrscheinlich. Wenn es sich aber um eine Sonderprüfung handelt, wird das Prüfequipment aufgebaut und nach erfolreichem Versuch wieder demontiert. Maximale Lebensdauer einer Lehre ist der erfolgreiche Durchlauf der Validierungsphase. Die Standardmessmittel (Kraftmessdose etc.) werden natürlich weiterverwendet.
Hoffe, das ist soweit verständlich….Was hilft ein „Hilfsprüfmittel“? Was würde mir das helfen?
Hallo Stefan,
>> Was hilft ein „Hilfsprüfmittel“? Was würde mir das helfen? <<
Antwort: Aufwandsreduzierung
Du sprichst von Lehre „basteln“. Schon das klingt für mich nicht wie ein Prüfmittel, sondern wie eine Hilfskonstruktion für eine Messdose, die an eine bestimmte Stelle gebracht werden soll. So scheint die Messdose das Prüfmittel zu sein, das einer regelmäßigen qualifizierten Prüfung unterworfen werden muss. Dafür würde ich alle notwendigen Unterlagen, Normale, etc. spezifizieren und aufführen.
Für die Hilfsbasteleien würde ich ein einfaches Formular machen, in dem die Messdose ebenfalls benannt wird, aber jeglichen sonstigen Schreibaufwand, usw. würde ich weglassen.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo Stefan!
Entweder verstehe ich die von Dir verwendeten Begriffe nicht richtig oder Ihr verblast ziemlich gut Geld.
Wenn Du unter einer Lehre eine Hilfsvorrichtung verstehst, die Dir Deinen Prüfling so hält, daß Du mit dem eigentlichen Meßmittel gut rankommst, so hat sie (hoffentlich) keinen Einfluß auf das Meßergebnis, braucht nicht kalibriert zu werden und für die Verwaltung sollte sich eher Eure Buchhaltung interessieren.
Wenn Lehre wirklich als Prüfmittel zu verstehen ist (so wie ein Lehrdorn oder eine Gewindelehre), so ist die Prüfung 1. wertlos, wenn die Lehre nicht kalibriert ist und 2. ziemlich teuer, wenn ich für jede Prüfung ein neues Wegwerf-Prüfmittel brauche. Von daher würde ich mich man durchrechnen, ob ich mit einer 3D-Meßmimik nicht sehr viel billiger bin. Die Dinger gibt’s ja auch gebraucht, bzw. es finden sich sicher Firmen, die Messungen im Auftrag machen. Muß ja noch nicht mal ihr Hauptgeschäft sein, es reicht ja vielleicht, wenn Ihr bei der nächsten Mechanikfirma, die so was besitzt, zwischendurch mal auf die Anlage kommt. Voll ausgelastet sind die Dinger ja eher selten.Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
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