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AutorBeiträge
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Hallo zusammen,
bei uns steht bald das interne Audit (Iso9001) an. Diesmal wollte ich allerdings die Auditgespräche mit einem Diktiergerät mitschneiden und anhand dessen anschließend das Auditprotokoll schreiben.
Nun haben einige Kollegen davon schon vorab was gehört und es regt sich Widerstand.Muss ich von den Kollegen eine ausdrückliche Genehmigung für das Mitschneiden des Gesprächs haben oder reicht es aus wenn ich den (von mir aus schriftlich) versichere das der Gesprächsmitschnitt ausschließlich für interne Zwecke (also dem Auditprotokoll) dient und anschließend gelöscht wird.
Wie seht ihr das ganze?
Gruß: Mr.Idea
Hallo!
Eigentlich reicht das persönliche Einverständnis des Mitarbeiters. Schriftlich kann, muss aber nicht. Von mir würdest Du die Erlaubnis aber weder schriftlich noch mündlich bekommen, denn irgendwas wirst Du ja damit bezwecken. Und um mich zu schützen, würde ich die Zustimmung verweigern. Übrigens hat da auch der Betriebsrat ein wörtchen mitzureden. Vorsicht!
Gruß
MichaelHallo Mr. Idea!
Ich würd’s lassen. Überleg‘ mal, wie anders Du reden würdest, wenn Du wüßtest, daß jedes Wort aufgezeichnet wird. Du erfährst einfach nichts mehr – jedenfalls nicht die Dinge, die nie auf einer Checkliste stehen und immer wirklich interessant sind.
Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
Ein Diktiergerät verwende ich z.B., um bestimmte Sachverhalte aus dem Audit vorzuformulieren. Immerhin spreche ich 7 mal schneller, als ich schreiben kann.
Gespräche aufzuzeichnen ist dabei allerdings tabu.
Damit hört mein Gesprächspartner bereits den Kontext, wie dieser im Auditbericht erwähnt werden kann und kann sogar dabei Sachverhalte richtig- oder klarstellen.
Bislang hatte ich damit keine Akzeptanzprobleme.Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.AnonymGast16. Februar 2011 um 16:15 UhrBeitragsanzahl: 2122…könnte evtl. Probleme im Hinblick auf BGB § 201 „Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ geben.
Martin S
AnonymGast16. Februar 2011 um 16:16 UhrBeitragsanzahl: 2122…könnte evtl. Probleme im Hinblick auf StGB § 201 „Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ geben.
Martin S
Hallo Mr. Idea,
würde auch nicht mitschneiden. Aber deine Maßnahmen, die du schreiben würdest, kannst du dir ja diktieren.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Moin,
vielen Danke für eure Hinweise. Ich werde sehr wahrscheinlich es so machen es QM-FK beschrieben hat.
Zusätzlich frage ich den BR dazu.
Ich hatte mir das ganze deutlich einfacher vorgestellt. :-( Naja, dann wirds halt erst nächstes mal was mit dem Diktiergerät, da das Audit schon morgen (Fr) startet.Gruß: Mr.Idea
Servus allerseits,
ich behaupte mal, dass wenn du ein Diktiergerät lediglich so verwendest, wie von QM-FK beschrieben, du weder mit den Auditierten, noch mit dem Betriebsrat ein Problem kriegst, weil du dabei ja nur deine eigenen Informationen/Stimme/Inhalte aufzeichnest.
Also im Prinzip ja nichts anderes, als wenn du das alles aufschreiben würdest.
Kurze vorherige Anmerkung/Frage bei der Auditeröffnung dazu ist sicherlich sinnvoll.
Die Auditierten sehen darin dann sicherlich kein Problem.
Und wenn doch, dann einfach lassen und wie gehabt Zettel/Papier.Alles gesagte aufzuzeichnen/mitzuschneiden halte ich allerdings auch für sehr fragwürdig. Und dabei lasse ich jetzt den rechtlichen Aspekt mal ganz bewusst außen vor, obwohl der sicherlich aber einen ganz wesentlichen Punkt darstellt!
Aber alleine die – ich nenn es mal – „zwischenmenschlichen Aspekte“ finde ich da entscheidend.
Ich denke, wie einige Vorredner, dass das von den Auditierten als nicht angenehm empfunden wird, wenn deren „Gesagtes“ elektr. aufgezeichnet wird.
Da ein Internes Audit in möglichst positiver Atmosphäre statt finden sollte, damit es auch effektiv und effizient ist, halte ich elekt. Gesprächsaufzeichnungen dabei für Kontraproduktiv.
Und selbst wenn du jemand dabei hättest der Steno kann und wie so ein Gerichtsschreiberling alles gesagte ganz ohne elektr. hilfsmittel mitnotiert, würde ich auch das für sehr fragwürdig halten, da es für die Beteiligten/Auditierten einfach unangenehm ist.
Im Schwabenland würde man sagen:
„Des hat halt a G’schmäckle!“Schlussendlich muss man sich per GMV (gesundem Menschenverstand) einfach klar machen, wofür ein Internes Audit denn „dienen“ soll und was daher dem Internen Audit „dienlich“ ist…
Grias,
MHallo zusammen!
Ja wo samma denn nu?
Audit bedeutet doch „Hören, Anhörung“ und nicht „Digitales Aufzeichnen“!
Trotz des hochtechnologischen Fortschritts sollte auf das zwischenmenschliche Gespräch und Austausch von Vorschlägen und Meinungen nicht verzichtet werden!
Horrorvorstellung:
Ein Filmteam geht mit digitaler Kamera durch die Hallen. Ein Reporter (kein Auditor) liest anhand eines Fragenkataloges seine Fragen herunter, der „Prüfling“ spricht seine Antworten in das Mikrofon.
Der QM-Verantwortliche lässt sich das Filmchen auf seinem I-Pad abspielen. Seine Kommentare zeichnet er wiederum per Kamera auf und verschickt diese per CD an den „Prüfling“. Der „Prüfling“ implementiert entsprechende Maßnahmen, dokumentiert diese ebenfalls per Video und übermittelt dies dem QM-ler.Weinen könnt ich, weinen!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Ich finde die Idee, ein Diktiergerät als Gedächtnisstütze einzusetzen, pfiffig.
Um Qualymans Horrorvisionen etwas zu befeuern: Gestern habe ich folgenden Artikel angelesen:
Technology Review-Archiv, 1/2011, Seite 58
Redakteur: Wolfgang Stieler „Text wird in vielen Fällen überflüssig“Geht die Gutenberg-Ära zu Ende? Der Informatiker Wolfgang Wahlster, Chef des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, glaubt an die Renaissance des gesprochenen Wortes.
Draussen nur Kännchen, äh, online kostenpflichtig.
Macht man heutzutage denn keine Notizen mehr beim Audit?
Ich möchte eben möglichst viel Zeit für die Gespräche übrig lassen. Wir müssen Fakten präsentieren.
Alternativ kann ich
– alles wie gewohnt aufschreiben. Das ist langsam und mein Gegenüber sieht auch nicht immer, was ich da notiere.
– Kopien machen (lassen). Das stört den Ablauf genauso und kann auch die Sache in die Länge ziehen.
– Fotografieren. Dann habe ich ggf. ein richtiges Problem.
– keine Aufzeichnung durchführen. Dann brauche ich ein fotografisches Mammutgedächtnis.Alles hat ein Pferdefuß, selbst das Pferd ;-)
Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.Hi QM-FK,
natürlich macht man beim Audit noch Notizen.
Dabei habe ich mir angewöhnt, nur noch Empfehlungen oder Abweichungen zu notieren oder besser machen zu lassen – siehe unten.
Die positiven Aspekte, welche im Auditbericht auch erwähnt werden sollen, bleiben dabei immer im Gedächtnis hängen.
Bei meinen letzten Audits habe ich mich mit dem Co-Auditor vorher abgesprochen, dass er die Notizen macht, welche ich ihm kurz ansage oder die ihm selbst auffallen. Dadurch kann ich mit der Befragung zeitgleich weitermachen. Hat bislang sehr gut funktioniert.Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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… also so etwas wie ein humanes Diktiergerät … ;-)
Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it. -
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