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Moin,
muss euch mal wieder mit dem Thema Kennzahlen beheiligen.
Nach einer Einführung eines BSC Systems bei uns suchen wir noch eine sinnvolle Kennzahl für unsere Dreherei Abteilung.
Zuerst wollten wir das die MA an der Maschine den Schrott (Ausfall) pro Maschine aufschreiben sollten. Dies ist am massiven Wiederstand des Abt.Leiters gescheitert.
Dann wollten wir den Gesamtschrott der Abteilung im Bezug auf die EK- Mengen als Kennzahl nehmen. Leider mussten wir feststellen das die Endstücke für interne Zwecke gerne entwendet werden. Außerdem wurde diese Zahl zusätzlich verfälscht da nicht der Schrott zwangsläufig im gleichen Monat anfällt wie die das Rohmaterial eingekauft wird.Jetzt sind wir auf der suche nach einer neuen sinnvollen Kennzahl.
Schulung+ Krankheitsquote + Maschinenauslastung wird bereits unternehmensweit erfasst.
Hat einer von euch noch ne Idee?
Gruß: Mr.Idea
Hallo Mr.Idea,
hm. Eigentlich find ich (Kenn-)Zahlen ja gut. Uneigentlich stellt sich mir die Frage, ob Ihr tatsächlich durch detaillierte Kennzahlen Eure Prozesse lenken könnt (Stichwort lokale Optimierung vs. globalen Unternehmenserfolg).
Um eine wirklich haltbare Kennzahl für diesen Bereich zu bekommen, bräuchte ich viel mehr Wissen über Euren Prozess und die ganzen Nebenbedingungen (Wiederverwendung von Endteilen, usw.) Erst wenn Du das gesamte Bild hast, kannst Du auch einen „Farbwert“ dafür finden und danach versuchen, den in der Praxis zu überwachen.
Meiner ganz bescheidenen Meinung nach klingt diese Suche nach einer Kennzahl wenig erfolgversprechend, weil sich Komplexität im Detail nicht durch eine Kennzahl abbilden lässt.
Vielleicht hat ja jemand anderes einen Ansatz, der Dir weiter hilft ;-)
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Hallo Mr. Idea,
auch wir haben eine Dreherei.
Die für uns wirklich entscheidenen Kennzahlen sind:Durchlaufzeiten (auftragsspezifisch!)
Maschinenausfallzeiten
KrankenquoteAlle anderen Kennzahlen repäsentieren für uns nichts greifbares und vor allem nichts, was unsere MA einfach und direkt beinflussen können.
Unsere Kennzahlen werden den Teamleitern bekannt gegeben und bei einer Minimierung erfolgt ein „öffentliches Lob“ z.B. auf der Betriebsversammlung.Das kommt bei allen sehr gut an!
Gruß
BarbaraHallo Mr Idea,
Ihr messt doch sicher die Teile ab und an nach.
Cpk – Wert als Kennzahl?
auch Umsatz, evtl als kg/oder Stückwert oder in €….?
nobbeHallo Mr. Idea!
Kann es sein, daß Ihr kein Kennzahlen- sondern ein disziplinarisches Problem habt? Der Abteilungsleiter möchte nicht, das der Schrott individuell erfaßt wird. Insgesamt kann er nicht sauber erfaßt werden, weil zu viel geklaut wird. Zu deutsch: Der AL unterstützt systematisch Diebstahl von Unternehmenseigentum. Und das kratzt keinen???
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo,
@Frank:
ganz so hart würde ich das jetzt nicht sehen, auch wenn es mit dem besagten Abt.Leiter nicht immer ganz leich ist.
Also der Schrott wird nicht geklaut sondern wird von unserem Werkzeugbau wo konvetionelle Drehmaschinen stehen gerne mal verwendet um Muster usw. zu drehen.
Desweiteren steht der Abt.Leiter auf dem Standpunkt das seine Jungs schon genug Aufgaben haben und mit diesen voll ausgelastet sind. Die haben laut ihn schlicht weg keine Zeit um noch so ein Zettel auszufüllen und die Jungs sollen Produzieren (die Wahrheit scheint mehr zu sein das er keine Kennzahlen mag, sprichste ihn aber darauf an leugnet er dies aber).@qmb-hh: Das Thema Cpk wäre schon sehr interessant zu erfassen, nur müsste dies sofort elektronisch erfolgen. Sonst schreibt nicht nur der MA vor Ort an der Maschine die Zahlen sondern es wird auch noch ein zweiter MA gebraucht um die Zahlen in die EDV zu bringen.
Gruß: Mr.Idea
AnonymGast16. September 2008 um 16:25 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
wie wäre es mit einer Kennzahl für den Werkzeugverbrauch? Erscheint mir aber nur sinnvoll bei Großserien genauso wie das Thema Cpk.
Gruß
SvenNa denn….
Aber sag‘ mal, was sagt denn Eure Buchhaltung dazu? Endstücke sind eine Sache, aber was passiert mit fertig gedrehten Teilen, die nicht ok sind und verschrottet werden müssen? Muß da nix gebucht werden???
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hi, sorry, wenn ich nerve, aber dafür werde ich nun mal bezahlt: Und wohin bucht Ihr den vergeudeten Arbeitsaufwand? Die Stunden (Mensch und Maschine)?
Und zu Deinem Originalproblem: 2 Container aufstellen. In den einen wird nur reingeworfen. Am Ende der Woche wird er gewogen, dann erst kann sich jeder sein Spielzeug rausnehmen. Eine Woche steht er dafür noch rum, in der Zeit wird der zweite Container befüllt. U.s.w.
Aber irgenwo muß sich Deine GL mal entscheiden, was ihr wichtiger ist: Saubere Zahlen und Optimierungsmöglichkeiten oder die kleinen Bequemlichkeiten. Wenn da von oben keine Linie kommt, siehst Du als Qualitäter alt aus.
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo Mr.Idea,
ich nehme an, Frank meint den Mehraufwand für Sammeln, Sortieren und Buchen von Schrott. Unter optimalen Bedingungen wäre das sehr wenig, unter normalen Bedingungen sind damit einige Menschen in Eurer Firma beschäftigt.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Hallo zusammen!
Nein, was ich meine ist: Das fertige Teil ist, wenn man es wegwerfen muß, sehr viel mehr wert, als das Material. Das ist der teure Teil des Schrotts. Und der Preis hat mit dem Gewicht sehr wenig zu tun.
Mach‘ auf den „aktuellen“ Behälter einen abgeschlossenen Deckel mit einem Loch, das gerade so groß ist, daß Euer größtes Teil durchpaßt…Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Servus,
Für mich hat die Klassische BSC die 4 Säulen
Kunde, Prozess, Finanzen, Mitarbeiter.Jeder BSC-relevante Bereich hat zu diesen 4 Säulen passende Kennzahlen zu finden.
Die gesuchte Kennzahl scheint eine Prozess-Kennzahl zu sein.
In unserem Hause ist die klassische BSC-Prozess-Kennzahl „Wertschöpfung pro Mitarbeiter“. Das ist auch die Kennzahl, welche „Oben“ am Besten aktzeptiert wird.
Wie kommt eine Dreherei auf diese Zahl: Frage deine Controling-Abteilung.Bei dem Ansatz mit dem Schrott weiss ich nicht ob ich das als Tatikische Meisterleistung bewerten soll: Wenn Ihr nächstes Jahr weniger Arbeit habt (wobei Ihr wohl nicht allein sein wertet), dann gibt es weniger Schrott, wodurch eure BSC-Werte um so besser sind.
Den Ansatz mit Durchlaufzeiten hatten wir auch schon, der war aber nicht erfolgreich:
Je mehr Aufträge, desto länger wurde die Durchlaufzeit – Erfolg führt zu schlechten BSC-Zahlen !! Solche Spezial-Kennzahlen führen dann in Betrieben zu den tollsten Lösungen: Ich habe schon gesehen, wie Maschinen „Luftteile“ produziert haben um eine gute Auslastung zu haben. -
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