QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › V2A und V4A – Prüfung?
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AutorBeiträge
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Hallo zusammen,
ich hab da mal eine indirekte QM-Frage.Wir fertigen aus V4A nichtrostenden Schiffsteile.
Jetzt hat ein Mitarbeiter festgestellt (mehr aus Jux), dass der V4A-Stahl, den wir verarbeiten magnetisch ist.Meines Wissens, ist V2A magnetisch und V4A nicht.
Kann es sein, dass durch die Bearbeitung oder Temperatureinwirkung (Schweißen, Biegen, etc.) der Stahl auf einmal magnetisch ist??Betellt haben V4A und der Lieferant hat lf. LFS auch V4A geliefert!
Wie kann ich feststellen, dass wir sicher V4A benutzen. Gibt es da Tests oder einfach Hilfsmittelchen??
EILT, da wir ggf. die Produktion sofort stoppen müssen!
Barbara
Hallo Barbara!
Beschaff‘ Dir um Himmels willen Kontakt zu jemandem mit FACHWISSEN! Schweißfachleute sind da meistens gut. Die Frage nach „V2A“ oder „V4A“ verrät schon, daß in den ganzen Firma keiner weiß, was Ihr da eigentlich treibt. Ansonsten wäre das Zeug mit einer DIN-Werkstoffnummer bezeichnet und Ihr würdet es nur mit 3.1-Zeugnis kaufen.
Ihr balanciert da am Rande des Abgrunds, mit anderthalb Füßen über der Kante, und zwar nicht wegen ISO 9001 oder ähnliche Lappalien, sondern aus Anwendungssicht!!!Ehrlich entsetzt
Frank
Hallo Barbara,
V4A kann ebenfals magnetisch sein, bei starker Verformung klappt das Gitter um und der Edelstahl ist magnetisch. Nur nicht so schnell wie V2A. Einen Schnelltest findest du unter : http://www.metallograf.de/begriffe/so-motest.htm
Ralf
geändert von – RalfAb on 26/06/2008 09:58:08
Ich auch, Frank, das kannst du mir glauben!!
Ich hab mich mal schnell informiert:
Wir haben den Werkstoff 1.4571 bestellt, den hat der Lieferant auch geliefert – Zeugnis wird JETZT gerade angefordert (*grusel*)Egal wohin ich gucke und gehe…ich treffe von einem Wespennest ins andere :-)
Barbara
Hallo Ralf,
der Link funktioniert leider nicht :-(
Barbara
@ Ralf
Jetzt funzt der Link!! DANKE!!Egal wohin ich gucke und gehe…ich treffe von einem Wespennest ins andere :-)
Falscher Ausdruck – Wespennester sind nicht braun und stinken nicht…
Mit 1.4571 für Seewasseranwendungen wäre ich generell vorsichtig. 1.4571 stellt das absolute Minimum an Legierung für Chlorbeständigkeit dar, habe ich mal von einem Experten gelernt. Es gibt für Seewasser Spezialstähle – und das nicht ohne Grund.
Wissen Eure Kunden, was sie da bekommen? Bestellen sie explizit Teile aus 1.4571? Wie lange schwimmen die Schiffe noch, wenn Eure Teile verrosten oder zerbröseln?Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo,
ein bischen mehr Lesestoff hier beim Google Link:
http://www.google.de/search?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rlz=1T4SUNA_deDE246DE247&q=1%2e4571+best%c3%a4ndigkeitenDie ersten 3 Suchtreffen sind schon sehr interessant und helfen dir wahrscheinlich weiter.
Gruß: Mr.Idea
Versuche es unter dieser Seite.
http://www.edelstahl-rostfrei.de/
Falls Fragen einfach melden.@Frank
Mit dem Wespennest hast du natürlich Recht :-)))
Ich bin erst sehr, sehr kurz hier und habe bereits unsere GF darauf hingewiesen, dass wir dingendst eine Schweißfachkranft bräuchten…die Reaktion darauf kannst du dir sicher vorstellen :-)
Schließlich darf alles kein Geld kosten….Übrigens: Unsere langjährigen Kunden, wissen exakt was sie brauchen und bestellen! Wir bauen ja auch keine ganzen Schiffe oder Rümpfe, sondern nur Kleinteile für Schiffe, also Zubehör!!
@ alle anderen:
Danke für Links, habe sie an unsere QS weitergeleitet!!Ihr seid wirklich eine klasse Adresse für Probleme!!
Barbara
Hallo Barbara!
Deine Generalsituation kenne ich schon aus Deinen bisherigen Beiträgen :-(
Kleinteile: Wenn die zentrale Bilgenablaßschraube am Schiff rausfällt….
Was die Schweißfachkraft angeht: Gibt’s für Euer Zeug irgendwelche Vorschriften, Gesetze, Verordnungen? Analog z.B. der Druckbehälterverordnung im Anlagenbau? Dann hast Du eventuell einen harten Zwang dahinter.Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo Frank!
Wir haben jede Menge Vorschriften:
Richtlinie 96/98/EG und TÜV-Prüfungen ADW0 sind die wichtigsten und dann noch ca. 150 DIN-Normen die unsere Konstruktion und Fertigung beachten muss :-(Da ich ja leider keinerlei technische Vorbildung habe, wusel ich mich hier gaaanz mühsam durch….
Das Problem ist hier ein grundsätzliches:
Die Firma fertigt Schiffszubehör (meist Fenster) und Gussteile seit über 100 Jahren in der 5. Generation! Nur ist seit dieser Zeit KEINE Dokumentation geführt worden.
Alle verlassen sich auf das ERP-System, das hier 2000 eingeführt wurde.
Der Senior-Chef hat zwar Fachwissen, aber ist unbelehrbar, wenn es um Datenerfassung, Auswertung, KVP, Analysen etc geht.
Der Juniour-Chef (der mich auch eingestellt hat) dagegen sieht das Problem, kann aber noch nicht frei agieren, solange Papi noch am Ruder sitzt :-)Dann haben wir hier einige willige, engangierte, aufgeschlossene und richtig gute Alt-Mitarbeiter (25 Jahre Betriebszugehörigkeit und mehr), andererseits aber auch welche aus dieser Zeit, die absolute Querschädel und Ignoranten sind. Dazu kommen jetzt immer mehr neue Mitarbeiter, die völlig ratlos und überfordert sind, weil immer mindestens zwei Ansichten auf sie einwirken.
Es ist echt nicht einfach!!
Aber ich bin dennoch super zufrieden, weil ich dadurch natürlich endlos viel Arbeit und unendlich viele Möglichkeiten als QMB habe :-)))
Dennoch danke für deine „Anteilnahme“!
Barbara
Hallo Barbara!
Unsere Schweißfachingenieure sind gerade nicht greifbar und ich habe nicht die Zeit zu googlen, was ADW0 genau bedeutet. Vielleicht weiß es ein anderer aus dem Forum. Aber hinter solchen Zulassungen stecken normalerweise konkrete Forderungen bezüglich fachlicher Aufsicht. Mach‘ Dich da mal schlau. Sollte selbst die härtesten Knochen beeindrucken, wenn Du ihnen beibringst, wie schnell Eure Zustände sie die Firma kosten können…
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo Frank,
wenn ich dir jetzt sage, dass unser Schweißfachmann (für die fachliche Aufsicht) unser Gießereileiter ist, möchte ich dein Gesicht sehen :-)
Klingt komisch, ist aber so….
Barbara
Hallo,
ADW0 ist das AD (Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter)-Merkblatt W0 und beinhaltet Allgemeine Grundsätze für Werkstoffe.
Daran angeschlossen sind dann 13 weitere Merkblätter. Und, nicht zu vergessen, die Technischen Regeln (TRB) zur Druckbehälterverordnung.
@Frank: 1.4571 wird bei korrekter Verarbeitung und im Relingbereich sicherlich nicht verrosten…..
Die rostfreien Stähle die im Wasser liegen, werden mit Mangan und Molybdän legiert. Dadurch wird das austenitische Gefüge stabilisiert und die Bildung von bestimmten Ferriten vermieden. Dadurch wird auch der Spannungsrisskorrosion im Kontakt mit Seewasser vorgebeugt.Bis später
Stefan— Auf der Straße zum Erfolg sind immer wieder Baustellen —
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