Bürgelmessschrauben selbst kalibrieren2008-06-16T12:44:33+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Bürgelmessschrauben selbst kalibrieren

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  • Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Hallo,

    wir kalibrieren unsere Bügelmessschrauben selber (nach DIN 863). Soweit so gut.
    Bei den digitalen mit 0,001mm Auflösung ist die geforderte Fehlergrenze von 0,004mm abzulesen kein Problem.
    ABER!
    Wie verfahre ich wenn ich eine Analoge Bügelmessschraube mit Nonius und 0,01mm Auflösung habe? Da kann ich doch wohl schlecht 0,004mm ablesen?
    Was für eine Fehlergrenze gilt dann?

    Bisher habe ich die analogen Bügelmessschrauben immer extern eingeschickt, bin aber jetzt am überlegen ob man sich nicht auch die Kosten+ Zeit sparen kann wenn ichs selber mache. Nur dann hab ich das oben beschriebene Problem.

    Gruß: Mr.Idea

    geändert von – Mr.Idea on 16/06/2008 12:45:26

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Mr.Idea!

    Schritt zurück und zur Seite: Könnte es billiger sein, die Dinger wegzuwerfen und neue, digitale zu kaufen?
    Ansonsten würde ich, ohne jetzt die DIN zu kennen, Meßmittel auf die Genauigkeit kalibrieren, die sie bringen können, und die kann natürlich nicht besser sein als die Auflösung und dann per Prüfplanung / genereller Arbeitsanweisung dafür sorgen, daß sie nur dort eingesetzt werden, wo ihre Genauigkeit ausreicht. Du kannst für die Kalibration ja eigenen Prüfanweisungen schreiben. Bei selbstgebastelten Meßmitteln bleibt Dir gar nichts anderes übrig.

    Schöne Grüße

    Frank

    „There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Hallo Frank,

    also günstiger ist das bestimmt nicht von analog auf digital umzustellen.
    Beispiel: Analoge Bügelmessschraube ca 15€
    Digitale: ca 100€
    Diese handelsüblichen analogen Bügelmessschrauen würde ich ja am liebsten gegen Messschieber austauschen jedoch befinden sich die Schrauben im Werkzeugbau (also keine Prüfplanung) und da haben wir so ein paar Spezi´s ;-)

    Wie auch immer das Problem besteht weiter.
    Ich weiß nicht ob ich damit durch komme ( TÜV) wenn ich mir eine „Werkkalibrierung“ erstelle.

    Gruß: Mr.Idea

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Hi Mr. Idea,

    wenn du dem TÜV darlegen kannst, daß deine Genauigkeitsanforderungen mit dem selbstkalibrierten Meßmittel erfüllt werden, wird er das akzeptieren. Sollte ein lösbares Problem sein.

    gruß, Rainaari

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Mr. Idea,

    wenn du diese Genauigkeit nicht ablesen kannst, wie kann es der Externe?

    Kontaktier doch mal den externen Dienstleister, wie er vorgegangen ist und dann mach es auch so.

    Vielleicht gibt es für nicht digitale BMS andere Vorgaben, Normen, …

    Gruß msb

    – wer die Wahrheit sucht, wird sie finden –

    tsweep
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 59

    Hallo zusammen,

    jaaa, wieder mein Lieblingsthema dieser Tage…(sowohl intern, als auch hier :))

    wenn ihr jemanden unter den Auditoren habt,der wat von Messmittelkalibrierung versteht, kann der Schuss, Bügelmessschrauben selbst zu kalibrieren, leicht nach hinten losgehen.

    Der häufigste Fehler bei BMS ist der Steigungsfehler.
    Ich kenne die entsprechende Prüfnorm nicht, aber ich stelle mir vor, dass sie so etwas sagt, wie:

    messe 3x Maß x, notiere Abweichung
    messe 3x Maß y, notiere Abweichung
    messe 3x Maß z, notiere Abweichung

    sollten alle Abweichungen innerhalb der Toleranz xxx sein, dann BMS OK! (so ungefähr, oder?)

    Folgendes Problem bei Steigungsfehlern:

    Das in der Fertigung am häufigsten mit der BMS gemessene Maß sei w, hier tritt dann auch der Steigungsfehler auf, weil ja in diesem Bereich am häufigsten die BMS angezogen wird.
    In der Prüfung werden Maß x,y und z gemessen. Die dort gemessenen Abweichungen sind i.O., die BMS wäre aber eigentlich n.i.O., wenn man gerade das Maß w gemessen hätte.
    Deshalb kostet eine BMS-Prüfmaschine ein Kalibrierlabor auch mal locker um die 30kTeuro.

    Was will euch nu tsweep damit sagen?Wir lassen unsere BMS alle extern Prüfen, weil wir 1.) keine 30kTeuro für ne Messmaschine da haben, 2.) keinen Bock auf Dokumentation haben… :)

    Wünsche allen, die da draußen rumlaufen einen schönen Feierabend, der hoffentlich genauso sonnig ist, wie der, der mich gerade noch aus meinem Fenster anlächelt…

    Gruß,
    tsweep

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Frank,

    also günstiger ist das bestimmt nicht von analog auf digital umzustellen.
    Beispiel: Analoge Bügelmessschraube ca 15€
    Digitale: ca 100€

    Hallo Mr.Idea!

    Sind 85 € Unterschied pro Meßschraube. Und wie viel Geld steckst Du jetzt in das Thema „separater Kalibrationsalgorytmus“?
    Wir haben einen Lieferanten, der noch nie einen Meßschieber kalibrieren lassen hat. Er kauft sie mit Werkskalibrierschein und verschenkt sie nach 2 Jahren. Ist billiger, sagt er.

    Schöne Grüße

    Frank

    „There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    @Frank:

    Die Kalibrierkosten pro Bügelmessschraube betragen ca 15€ (lass es von mir aus mit Einsammeln, Doku usw. ca 20-25€ sein). Wo ist das den bitte günstiger gegenüber ständigen Neukauf?
    Oder versteh ich die Frage nicht ;-) ??

    Gruß: Mr.Idea

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Mr.Idea,

    also gut, ich bin Zahlenfälscherin, aber eigentlich dachte ich bis gerade, ich könnte zumindest so ein bisschen rechnen.

    Du hast geschrieben:
    Analoge Bügelmessschraube: 15 Euro
    Kalibrierung inkl. Doku: 20-25 Euro

    Damit ist für mich ein Neukauf günstiger als die Kalibrierung, weil 20 Euro mehr als 15 sind. Oder nicht?

    Etwas ratlos,

    Barbara

    _____________________________________

    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo alle beide!

    Er bezieht’s auf die digitale und sie auf die analoge Version. Ich hab’s bei meinem Lieferanten nicht nachgerechnet. Unsere Meßschieber werden auch kalibriert. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, daß es billiger sein kann, einen Prozeß einheitlich gerade zu ziehen als Unterschleifen einzuführen. Auch wenn auf den ersten Blick die Ausgaben höher sind. Aber da sind wir beim Thema Prozeßkostenrechnung und das ist ein weites, schlammiges Feld…..

    Schöne Grüße

    Frank

    „There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)

    Speckiy
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 92

    Hi !

    Also wir kalibrieren usere Handmessmittel alle selbst ca. 300 Stück und ich benötige um eine BMS-analog zu kalibriern ca. 5 Minunten. Da lohnt eine externe Kalibrierung nicht wirklich.

    So nun zu deinem Problem. Die gleich Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich lehnen mich bei der Kalibrierung an die VDI/VDE/DGQ 2618 Blatt 10.1 an. Die Fehlergrenzen zieht dies auch aus der DIN 863 an, also für Messweg von 0-25 mm Fehlergrenze von 0,004 mm sprich +-0,002 mm. in der kompletten VDI/VDE/DGQ 2618 Blatt 10.1 Richtlinie verliern die kein einziges Wort darüber was man denn nun machen soll bei einer analogen BMS mit einem Teilungsfaktor von 0,01. Also hab ich einfach ma bei einem Referenten der DGQ nachgefragt. Der hat mir gesagt….dan muss`mer des halt schätze….und so handhabe ich das jetzt bisher….klingt zwar blöd is aber so….man musss halt den Werkern klar machen das man mit einer analogen BMS nicht auf`s µ genau messen kann. Dashalb hat bei uns jede Abteilung mehrer digitale BMS zur Verfügung.

    Nur weil die Klugen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt.

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Moin zusammen,

    habe erst heute morgen etwas Zeit gefunden und mal bei unserem Kalibrierdienstleister angerufen.
    Die Aussage (oh Wunder): „Wir können das.“
    …Ja und wie?… „Wir können das so genau abelesen.“ …Aha… „Wir können das so genau abschätzen mit entsprechnender Nachgewiesener Wiederholgenauigkeit“.

    Jetzt steh ich armer Torr und bin genauso schlau wie zuvor!

    Werde wohl oder übel die analogen Bügelmessschrauben zum kalibrieren einschicken müssen und nach Ausfall durch digital ersetzen. Eine andere Möglichkeit hab ich wohl nicht.

    Finde das irgendwie schwach von unseren Normstellen (Din etc…) das die für diesen Fall nichts anderes vorgesehn haben.

    Gruß: Mr.Idea

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