Bewertung von Lichtschranken2008-04-05T16:58:53+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Bewertung von Lichtschranken

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    Beiträge
  • Dan5
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1

    Hallo Qualitäter,
    soll zur Zeit eine Lichtschranke auf Fähigkeit bewerten, ähnlich MSA. Lichtschanke prüft Vorhandensein / nicht Vorhandensein von Bauteilen. Wie kann ich dies sinnvoll prüfen und den Nachweiß dokumentieren /sichern?

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Dan5,

    vielleicht hilft dir das: MSA-Vorlage für attributive Merkmale aus Q4U

    Gruß msb

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Dan5,

    willkommen im Forum :)

    Ich nehme mal an, Du hast 1 Lichtschranke, bei der geprüft werden soll, ob sie das tut, was sie tun soll (richtig erkennen ob Bauteil vorhanden ist oder fehlt)?

    Damit bringen Dich die üblichen Prüfer-Vergleiche nicht weiter, weil Du dazu ein Prüfer-abhängiges System bräuchtest oder 2-3 Lichtschranken miteinander vergleichen müsstest. (Oder gibt es einen Prüfer- bzw. Werkereinfluss auf das Prüfergebnis?)

    Damit bleiben zwei Dimensionen über, die Du prüfen kannst:
    1. Zeigt Lichtschranke richtiges Ergebnis an?
    2. Stimmen die Ergebnisse bei einem wiederholten Durchlauf mit den ersten Ergebnissen überein?

    Wie Du dann den Test aufbaust, hängt ein bisschen davon ab, wie umständlich oder einfach Testläufe durchführbar sind und wie oft im normalen Ablauf ein Bauteil fehlt. Eine Standardvorlage gibt es dafür nicht (bzw. ich kenne keine).

    Wenn die meisten Prüfteile vollständig sind, würde ich eine Menge x von Prüfteilen nehmen (mindestens 10, ggf. bis zu 100 je nach Aufwand), bei denen ein gewisser Prozentsatz fehlerhaft ist. Diese Prüfteile werden dann mehrfach durch die Lichtschranke geschickt und jeweils notiert, wie das Prüfergebnis der Lichtschranke ist. Wichtig dabei ist, dass die Reihenfolge der Prüfteile immer zufällig ist und bei jeder Wiederholung anders (kannst Du mit Zufallszahlen hinkriegen).

    Im Ergebnis bekommst Du eine der vier Kombinationen:
    Realität: Bauteil fehlt – Lichtschranke: Bauteil fehlt „richtig positiv“
    Realität: Bauteil vorhanden – Lichtschranke: Bauteil fehlt „falsch positiv“ (Fehler 1. Art / Fehlalarm)
    Realität: Bauteil fehlt – Lichtschranke: Bauteil vorhanden „falsch negativ“ (Fehler 2. Art / trotz niO kein Alarm)
    Realität: Bauteil vorhanden – Lichtschranke: Bauteil vorhanden „richtig negativ“

    Damit kannst Du dann die Rate der Richtig- bzw. Falschklassifikationen berechnen (Fehler am Prüfteil ist in der Übersicht „Bauteil fehlt“):
    Trefferquote, Empfindlichkeit
    Spezifität, Richtignegativ-Rate
    Fehlklassifikation insgesamt

    Und Du kannst natürlich auch die Durchläufe miteinander vergleichen:
    *Gab es abweichende Ergebnisse der Lichtschranke?
    *Sind die Klassifikationsraten insgesamt gleich?

    Wenn Du noch eine Fähigkeit bestimmen willst, kannst Du auch den Anteil falsch-angezeigte Prüfteile nehmen (p) und damit einen Fähigkeitsindex bestimmen:
    Cp = u_{1-p}/3
    mit
    u Quantil der Standardnormalverteilung N(0,1)

    z. B. in Excel:
    Cp = NORMINV(1-p;0;1)/3
    (muss natürlich für p noch der Ausschuss-Anteil/falsch klassifizierte Anteil eingesetzt werden)

    Wenn Du allerdings niemals nie ein falsch klassifiziertes Prüfteil hast, kannst Du die Fähigkeit nicht ausrechnen bzw. ist die Fähigkeit unendlich groß. Da sind dann die Raten mit einer Fehlklassifikationen von 0 % leichter nachvollziehbar als eine „unendlich“ große Fähigkeit.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
    (Charles Dickens, Schriftsteller)

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