QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Betrtiebliches Vorschlagswesen B V V
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Hallo miteinander!
Hab da mal ne Frage in die kompetente Gruppe der Qualitäter:
1) Wie läuft bei Euch das B V V?
2) Wer bewertet die V V´s?
3) Wieviele V V´s werden pro Jahr eingereicht?
4) Wieviele davon werden umgesetzt?
5) Wie hoch ist das Einsparpotential/Jahr?
6) Wie erfolgt die Errechnung der Prämie?
7) Wie ist die Einschätzung, dass es „normal“ abläuft (Stichworte: Blockierung, gehört zum Tätigkeitsgebiet, haben wir schon mal probiert, bringt nichts, ist bereits in Planung, wird nicht anerkannt, jedoch später umgesetzt – ohne Prämie)
9) Durchschn. Bearbeitungszeit für die Beurteilung (nicht Umsetzung)
10) Verschiedenes
11) Branche
12) Anzahl MitarbeiterWerde versuchen, hieraus eine Ableitung zu stricken.
Meine Beweggründe hierfür:
1) Das B V V soll abgeschafft werden, da ja doch keine „Quantensprünge“ dadurch zustande kommen
2) Jeder MA sollte so eine Eigenmotivation haben, um seinen Arbeitsplatz optimal zu gestalten und an der Verbesserung mitarbeiten, ohne einen Anspruch auf Präme zu stellen
3) Persönlich:
Seit Januar 08 habe ich 8 BVV`s eingereicht:
2 x abgelehnt, nicht umsetzbar!
4 x Vorschlag ist gut, jedoch nicht umsetzbar (kleine Anerkennung in Form von Streu-Werbeartikel)
2 x in BearbeitungIch bekomme so langsam ein „Gschmäckle“, dass
a) nicht die richtigen „Entscheider“ den VV bewerten
b) eine Kalkulation des VV´s aus Bequemlichkeit oder Unkenntnis nicht stattfindet
c) dass die Bewerter sich scheuen, den VV weiterzuleiten um die „Spezialisten“ hinzu zu rufenIch bin schon auf der Suche, ob nicht irgendwo in der Geschäftspolitik ein Passus steht:
„Wir machen das schon 25 Jahre so“ und gleich dahinter der neudeutsche Spruch:
„Never change a running system“.Der Vorsatz: „Kleine Schritte zur ständigen Verbesserung (Kaizen)“ geht damit unter.
Man erwartet „große Schritte“ die dann in einem Spagat enden und man dann voll auf den A…. fällt!Oder auch : „Das Controlling und Reporting von Ausschusszahlen geht vor der Auswertung von VV`s“
Spruch zum Thema:
Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen.
Horace Mann
Schulreformer 1796-1859Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Qualyman!
Bei uns ähnlich. An offiziellem Desinteresse langsam verstorben und vor 2 Jahren unzeremoniell beerdigt.
Hindert mich aber nicht, weiter was verbessern zu wollen :-(Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Ja Frank, das macht halt einen Qulitöter aus!
Immer an der Front und kämpfen, auch wenn es keine Feinde gibt!
Spruch des Tages:
Wenn man einen Fehler gemacht hat, muss man sich als erstes fragen, ob man ihn nicht sofort zugeben soll.
Leider wird einem das als Schwäche angekreidet.Helmut Schmidt
Politiker *1918Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hi, qualiman,
http://www.our-ideas.de/list.php?f=4&contid=38&node=0&lang=de&name=Forum&type=type_module&owner=906&description=&keywords=0&alias=0&date=20020119182519&version=0&info_id=797&title=Forum&menu_action=open_sub&menu_id=2&submenu_id=2_1
– hier ist das wohl bete Forum im deutschsprachigen Raum zu finden.In der Seitenleiste links sind auch Arbeiten zu finden mit den Antworten, wie Du sie suchst.
Du: „1) Das B V V soll abgeschafft werden, da ja doch keine „Quantensprünge“ dadurch zustande kommen“
Das BVV blühte auf durch den niedrigen Steuersatz für Ideenprämien.
Das aber ist weggefallen.Statt Schreiben eigener Ideen wirst Du für Dein Unternehmen mehr erreichen können, indem Du die Qualtät des Ideenprozesses prüfst und optimierst.
Ideenmanager wenden Prozeßmanagement durch die Bank nicht an. Bisher fehlten auch die Voraussetzungen dazu.
Ergebnis meiner Untersuchungen:
1. Nach der Lehre aus dem Toyota-Schock kommt es nicht auf die Ideen an, sondern auf die ständige, überdurchschnittliche Steigerung der Produktivität. Dazu sind Ideen natürlich notwendig, aber nicht unbedingt ein Ideenmanagement nach den Regeln des BVV.
2. Aus dieser Sicht ist all das Ideenmangement unzweckmäßig organisiert, in dem sich der Ideenmanager als Manager von Ideen versteht. Er könnte mehr erreichen, indem sich als „Process Owner“ der Prozesse der Kreatvivität und Innovation“ versteht.
3. Für fast ideal halte ich Unternehmen, die gar keine Ideenquote haben, weil die guten Ideen über den Mittagstisch hinweg verkauft und verhandelt werden.
4. Das Ideenmanagement nützt dabei, indem es die Barrieren zwischen Unternehmenseinheiten überwindet. Der Aufwand dafür ist aber hoch. Über den Mittagstisch geht es leichter – aber dazu muß die Firma diesen Teamgeist geschaffen haben. Was auch leichter geht als Ideenmanagemeht. Wenn man weiß, wie, und die Zusammenhänge erkennt.
5. Falsch am Ideenmanagement ist die Unterstellung, der Einreicher habe die Idee allein gehabt.
Im Beruf ist das grundsätzlich falsch, die meiste Arbeit hatten vielmehr diejenigen, die Lösungswege bis in die Sackgassen erforscht haben.
Üblicherweise werden die Folgen der Unterstellung „geheilt“, indem der Ideengeber seine Prämie umsetzt in ein Essen für auch seine Kollegen.6. Betriebliches vorschlagwesen sollte treffender „Betriebliches Bessewisserwesen“ heißen. Weil Prämie nur dann gezahlt wird, wenn Kollege A mit dem Ideenmanager im Schlepptau dem Kollegen B zeigt, wie B seine Arbeit besser machen könnte.
Das stört den Arbeitsfrieden.Besser hat es Mettler-Toledo (Albstadt) gemacht: Prämien gab’s nicht für den Besserwisser allein. Sondern erst, wenn sich Kollege A mit Kollege B zusammengetan hatte, diese beiden die Idee umsetzten und dann erst gemeinsam einreichten.
Letzlich: Die Qualitätsmanager sollten vom BVV ausgeschlossen werden. Ja, obwohl Du fleißig geschrieben und eingereicht hast.
Warum will ich den Qualitätsmanager ausschließen? Weil es weniger auf die einzelne Idee ankommt, als vielmehr auf die Qualität des gelebten Ideenprozesses. Und wenn sich der halt beim Mittagessen abspielt.
Ciao
Wolfgang HornMoin qualyman,
sieht bei uns genua so unbefriedigend aus.
Das schlimme ist nur, dass ich selber in dem Bewertungsgremium sitze (welches nicht entscheidet, sondern nur die „Spezialisten hinzuholt und interviewt“).Und wir wissen auch nicht mehr so richtig was wir an dem System verbessern sollen (einfachste Eingabe von Verbesserungen, schnelle Bearbeitung, tolle Prämien). Aber alles hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Wir schmeissen das System komplett über den Haufen und führen etwas völlig neues ein. -Kein Gremium mehr!
Gruss
Lars„Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft einen Feind. Man muss mittlemässig sein, wenn man beliebt sein will“
(Oscar Wild)Hallo qualyman,
ich pick mal zwei Beispiele raus:
1. Firma: Lagerlogistik
BVV: Ideen werden anteilig nach Einsparung pro Jahr prämiert
Ergebnis:
Eine Idee brachte zwei Mitarbeitern 20.000 Euro. Die Prämie war für jeden anderen Mitarbeiter nachvollziehbar und dennoch hat dieses BVV nicht zum Betriebsfrieden beigetragen (um es mal diplomatisch zu sagen).Die anderen Mitarbeiter waren nämlich sauer, dass sie so einen großen Batzen in ihrem Bereich nicht finden konnten. Am Ende war der Frust größer als der Gewinn durch das BVV. Das BVV wurde nach wenigen Monaten (in dieser Form) abgeschafft.
2. Firma: Stahlbranche
BVV: das „Übliche“ mit Ideen einreichen, Gremium, Ideen bewerten, Prämie mit Höhe in Abhängigkeit von Wertigkeit der Idee (Höhe ist stark nach oben begrenzt, mehr als 100 Euro gibt es nicht)
Zusatzbestimmung: Wenn ein neuer Prozess aufgebaut wird oder eine neue Maschine aufgestellt, sind die ersten vier Monate nach Inbetriebnahme vom BVV ausgeschlossen (Kinderkrankheiten sollen im Anlauf im Rahmen der üblichen Arbeit verbessert werden).
Ergebnis:
Warum der eine Vorschlag abgelehnt und der andere angenommen wird, ist nicht (immer) nachvollziehbar. -> Frust
Bei der Kaffeepause angesprochene Ideen werden vom Kollegen als Vorschlag eingereicht. -> Frust und Vertrauensverlust, in der Folge Verringerung der Kommunikation
Ob und in welcher Höhe es eine Prämie gibt, ist nicht (immer) nachvollziehbar. -> mehr Frust (vor allem bei einer Einsparung von 100.000 Euro pro Jahr und einer Prämie von 50 Euro brutto)
Ideen innerhalb der ersten vier Monate nach Anlauf, werden erst nach der Anlaufzeit weitergegeben, weil es erst später eine Prämie gibt. -> Verzögerung beim KVP
Das BVV in der zweiten Firma läuft seit Jahren so und wird wahrscheinlich auch noch so weiterlaufen, obwohl die Ergebnisse echt mager sind.
Ich halte den Versuch, Kreativität und Ideen zu bewerten, für völlig abwegig. Das kann niemals nie gerecht von allen Mitarbeitern empfunden werden, ganz gleich, wie gut das Gremium besetzt ist und wie viel Mühe es sich gibt.
Insofern würde ich diesen Schnickschnack weglasssen und die Mitarbeiter am Gesamtgewinn der Firma beteiligen. Damit lohnt es sich nämlich, jede Verbesserung sofort umzusetzen (und nicht erst auf das Gremium, die Entscheidung, usw. zu warten). Wenn es kein gemeinsames Mittagessen (s. UHU) gibt, sollte ein zeitlicher Rahmen für Verbesserungsideen vorgegeben werden (regelmäßige Team-Treffen o. Ä.) So hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, Prozesse zu verbessern und damit direkt auch sich selbst etwas Gutes zu tun.
Viele Grüße
Barbara
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Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller)Ich habe in 2 Betrieben erfahrung mit BVW:
Im ersten Betrieb war ich der Betreuer nach Vorgaben meines Chefes, nun mit ich selbst der Chef:Erfahrungen/Aktueller Ist-Stand:
Die Prämie für einen Angenommenen Vorschlag besteht in eine T-Shirt und einem Los für eine Tombula bei der Weihnachtsfeier. Dabei gibt es 10 Preise, Hauptpreis letztes Jahr ein Labtop.Durch diese Vorgehensweise entgehe ich den Diskussionen, welche ich früher bei Prozentualen Prämien hatte („wie gross ist die Einsparung?“)- da kann man ganz wild rechnen. Außerdem wurde der Vorwurf der Eingabe mittels Strohmann mehrere Male laut -In einem Falle wurde eine Prämie von 10.000,- DM an einen Mitarbeiter ausgeschüttet, dessen Onkel für dieses Thema zuständig war.
Ich bin den Verfahren mittels T-Shirt und Los zufrieden, die Vorschläge sind meines erachtens gleich gut/schlecht wie bei hohen Prämien. Wichtig ist das absolute Vertrauen der Mitarbeiter, dass die Persönlichen Daten an NIEMAND weitergegeben werden sowie das Gefühl der Mitarbeiter dass jeder Vorschlag erstgenommen wird.
Die Quoten:
0,2 Vorschläge pro Miatrbeiter
Einsparpotenzial: Unbekannt,das kaum zu ermitteln
Quote der Angenommen bzw. Umgesetzten Vorschläge ca. 50 %
Druchalufzeit bis Beurteilung max. 3 Monate (Gremium trifft sich nur 1/4 jährlich)Hi, Barbara
Zustimmung.
Du: „Bei der Kaffeepause angesprochene Ideen werden vom Kollegen als Vorschlag eingereicht.“
Wenn die Bosse das zulassen, kriegen sie ds Gegeneinander und die roten Zahlen, die sie verdient haben.
Besser fährt, wer es schafft, daß seine Firma mit Ideen etwa so umgeht wie ein gut funktionierenden Handwerksbetrieb
– alle profitieren von Vorschlägen, wie sich bei gleichen Mühen mehr erledigen läßt.
– die Prämie für den Kreativen ist die schulterklopfende Dankbarkeit der Kollegen.
– der Meister bemüht sich um Fairneß.
Mehr braucht man nicht.Zum Diebstahl von Ideen – dieser Handel über den Mittagstisch funktioniert nur, wenn der gemeinsame Chef ebenfalls für Fairneß sorgt und Mißbrauch konsequent unterbindet.
Ciao
Wolfgang HornMoin Qualyman,
als bekennender BVW- Fan (und BVW- Beauftragter) hier meine Erfahrungen:
zu 1) Nach dem das BVW- System im letzten Jahr quasi eingeschlafen war wurde es vor ca. 6 Monaten neu strukturiert. Erst lief es gut mitlerweile hab ich das Gefühl das es langsam wieder den Berg abgeht aber noch lange nicht tot ist.zu 2.) Die Vorschläge werden vom MA an mir herangetragen und ich bewerte den Vorschlag ob machbar oder nicht (damit sollen Vorschläge aussortiert werden wie z.b. „Firmenwerbung auf mein Auto“) dann leite den Vorschlag anonym weiter an das Gremium. Das Gremium ist aus Konstrukteur, QS, BR, GF besetzt. Der Vorschlag wird wertfrei gegenüber dem Einreicher (nicht nach dem Motto ach der schon wieder) bewertet (das klappt besser als wie vorher da die Neiddebatte fast wegfällt). Völlige Anonymität ist nicht zu erreichen.
zu 3+4) Bisher wurden ca. 6 von 25 Vorschlägen umgesetzt (Zeitraum 6 Monate)
zu 6) Für Vorschläge wo die Einsparung nicht errechenbar ist gibt es 150,00€. Wenn errechenbar dann mind. 150,00 (25% der Einsparsumme auf 12 Monate). Ansonsten nette Idee nicht umsetzbar weil… dann 75,00€
zu 7) Da ich als BVW- Beauftragter die Vorschläge entgegenehme hab ich den Überblick ob es schon mal den Vorschlag gab. Hinzu kommt das dass Motto gilt: „Kann der MA den Vorschlag OHNE seinen Vorgesetzten fragen selber umsetzen, dann ist es kein Vorschlag im Sinne des BVW“.
zu 9) ca. 1-2 Wochen bis zur Bearbeitung. Umsetzung je nach Auffand.
zu 11+12) Branche: Hochdruckreinigung mit ca 75MA
Hoffe ein wenig damit geholfen zu haben.
Gruß: Mr.Idea
Hallo Mr.Idea,
vom Prozess/Prämien klingt es ähnlich wie in unserem BVW. Wir haben nur einen grossen Unterschied zu eurem BVW.
„Bisher wurden ca. 6 von 25 Vorschlägen umgesetzt (Zeitraum 6 Monate)“
Bei uns wurden von ca.120 Vorschlägen 1 umgesetzt (Zeitraum ca.2 Jahre).
Die restlichen Vorschlägen:
-waren nicht neu
-wurden als nicht praktikabel bewertet
-wiedersprachen gesetzlichen Regelungen
-hatten wir schonUnd da liegt unser Problem. Wie sollen wir die MA noch weiter motivieren sich aktiv am BVW zu beteiligen?
Gruss
Lars„Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft einen Feind. Man muss mittlemässig sein, wenn man beliebt sein will“
(Oscar Wild)Hallo Lars,
bei solch einer Quote kannst du keinen MA motivieren.
Im Prinzip kannst du nur das System bei euch beerdigen.Oder Ihr versucht mal herauszufinden warum so viele Vorschläge nicht praktikabel waren.
Wird in zu großen Maßstäben gedacht (so wie ich langsam bei uns wiedermal das Gefühl habe das dass passiert)? (Nach dem Motto alles was keine Einsprung unter xx Tausende € bringt, taugt nix).
BVW lebt nach meiner Meinung nur durch viele kleine (vorallen kaum Messbare) Vorschläge.
Z.B. Arbeitstisch um 50cm erhöhen, Folge: ergonmisches Arbeiten. usw….Gruß: Mr.Idea
Hi, Lars,
Du: „Bei uns wurden von ca.120 Vorschlägen 1 umgesetzt (Zeitraum ca.2 Jahre).
Und da liegt unser Problem. Wie sollen wir die MA noch weiter motivieren sich aktiv am BVW zu beteiligen?“Das Problem ist noch größer: Eure Geschäftsführung will gut dastehen, Kennzahlen des Ideenmanagements werden als Indizien gewertet für den Unternehmenswert.
Wenn das Ideenmanagement mehr beitragen kann zu Produktivität, Zukunft und Wachstum beitragen als konkurrierende Lösungen, dann läßt sich das Ideenmanagement auch wieder erwecken.
Voraussetzung dazu ist aber: Die bisherigen Anlässe für die Demotivation müssen glaubwürdig ausgeräumt werden.
Mit einer Glaubwürdigkeit, die mit der bisherigen Quacksalberei im Ideenmanagement nicht möglich war.Geschäftsführung und Mitarbeiter müssen dazu informiert werden:
a) Was ist die Ursache für den bisherigen Frust?
b) Wie hat diese Ursache diesen Frust bewirkt?
c) Was kann man dagegen tun?
d) Wie lohnt sich das für alle?An Letzterem habe ich meine Zweifel hier schon ausgedrückt – für ein Unternehmen, das im Wettbewerb bestehen will, ist die Befreiung der Kreativität im eigenen Arbeitsbereich wesentlich wichtiger als die Zahl der eingereichten Besserwissereien.
All das läßt sich machen und kulturlogisch begründen.
Ciao
Wolfgang HornAnonymGast9. April 2008 um 8:14 UhrBeitragsanzahl: 2122Moin,
meine Erfahrungen zum BVV Automobilindustrie:
Bei uns (Supplier) gibt es auch für nicht umgesetzte VVs eine Anerkennungsprämie von 50,-.
Das führt zu einer Flut von hanebüchenen VV.
(z.B. Eishockeyhelm bei kopfnah hängenden Montageschraubern)
Manch einer kommt so auf ein paar Tausend Euro/Jahr.3/4 der VV werden nicht umgesetzt. Vom umgesetzten Viertel bringen etwa 20% wirkliche Einsparungen.
Die VV werden von direkten Vorgesetzten und Vorgesetzten der betroffenen Abteilung(en) – innerhalb einer definierten Frist- bewertet.
Die Hälfte des Einspar“potentials“ geht als Prämie an den Ideengeber.
Zudem werden einmal jährlich unter den fleissigsten VV-Produzenten weitere Sachprämien (z.B. Auto) ausgelost.Unser Kunde vor Ort geht’s genauer an.
Dort muss der VV innerhalb von 3 Monaten amortisiert und gewinnbringend umgesetzt werden können, um den Ideengeber in den genuss einer Prämie zu bringen.
Selbst sinnvollste VV werden abgelehnt, wenn der Amortisierungsprozess länger dauert.
Hintergrund:
Der genehmigende Ingenieur ist zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht schon auf einem anderen Posten und hat somit nur die Investition in seinem „Lebenslauf“ stehen.
Die Vorteile hätte somit der nachfolgende Ing (und potentielle Konkurrent für künftige Stellen).
Das geht ja garnicht.Gruß
HaraldEs gibt nichts Gutes, ausser man tut es.
Hallo zusammen,
wenn ich meinen Mitarbeitern einen Anreiz (sprich Prämie) dafür gebe, Vorschläge einzureichen, gibt es verschiedene Varianten:
1. Vorschlag wird prämiert, weil er ein Vorschlag ist
-> das Einreichen von zunehmend unsinnige Vorschläge wird gefördert
-> Beurteilung der Sinnhaftigkeit notwendig
-> Förderung des Ungerechtigkeits-Empfindens (was für den einen sinnvoll scheint, ist für den anderen unsinnig)2. Vorschlag wird auf Sinnhaftigkeit geprüft, nur bei sinnvollen Vorschlägen gibt es eine Prämie:
-> Förderung des Ungerechtigkeits-Empfindens (was für den einen sinnvoll scheint, ist für den anderen unsinnig)3. Vorschlag wird prämiert
-> Mitarbeiter wird darin bestärkt, Vorschläge einzureichen
-> Je nach Grund für die Prämie werden einfach viele Vorschläge (wenn es um die Anzahl geht) eingereicht oder Vorschläge mit hohem Einsparpotential (wenn prozentuale Beteiligung oder weitere Prämien winken).-> Variante A: Prämie nach Anzahl der Vorschläge
Das funktioniert nach dem Motto „je mehr Ideen, desto wahrscheinlicher eine gute Idee“. Prinzipiell ist das richtig, nur werden (wenn die guten Ideen weg sind) mehr und mehr Ideen um der Ideen willen eingereicht. Der Wert einer Idee für das Unternehmen ist dabei für den Mitarbeiter ziemlich unwichtig.Außerdem gibt es bei einer Ideenflut ohne Vorab-Selektion durch den Mitarbeiter, ob diese Idee auch sinnvoll sein könnte, einen enorm hohen Kümmer-Aufwand, weil irgend jemand sich diesen Gedanken machen muss und dann damit beschäftigt ist, die Sinnhaftigkeit zu dokumentieren bzw. die Ablehnung zu begründen.
-> Variante B: hohes Einsparpotential
Das klingt erstmal nett, denn wer möchte keine Kosten reduzieren? Das Problem dabei ist, dass diverse Einsparungen monetär nicht oder nur sehr schwer zu beziffern sind, wie z. B. Steigerung der Kundenzufriedenheit oder Mitarbeitermotivation (so genannte Soft Savings, Beispiele s. S. 13)
Beides ist allerdings für eine Verbesserung des Betriebsklimas wichtig!Der Fokus der Vorschläge wendet sich mehr und mehr ab von den indirekten Einsparungen (bringen weniger Prämie) hin zu den direkten Einsparungen. Wenn die direkten Einsparmöglichkeiten erschöpft sind, die mit gesundem Menschenverstand allein durch scharfes Beobachten gefunden werden können, beginnt der Frust. Die Mitarbeiter finden einfach nicht mehr viel, was ihnen eine Prämie einbringt. Die Anzahl der Vorschläge sinkt und der Frust mit dem BVV steigt.
Und so scharf ich auch nachdenke, mir fällt kein Konstrukt ein, mit dem ein BVV auf Dauer funktioniert, die Mitarbeiter-Motivation hebt und einen Nutzen für die Firma bringt. Kurzfristig mag das Alles funktionieren. Langfristig (über mehrere Jahre) funktioniert das nicht.
Deshalb würde ich auch darauf verzichten, einzelne Idee zu bewerten oder prämieren und den Mitarbeitern beibringen, dass eine Steigerung des Unternehmensgewinns gut für sie ist. Und zwar direkt im Portemonnaie jedes Mitarbeiters.
Viele Grüße
Barbara
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Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller)@Uhu: Kannst Du mal bitte einen Zeilenumbruch in Deinen langen Link machen, damit die Beiträge ohne scrollen lesbar sind? Alternativ kannst Du auch Links wie hier beschrieben formatieren. Danke :)
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