QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Skippen von Prüfungen
-
AutorBeiträge
-
Hallo liebe Forumgemeinde,
Wer hat Erfahrungen mit dem Skippen von Prüfungen?
Wie geht man vor?
Wo finde ich Richtlinen, Hinweise zu diesem Thema?In unserer Firma arbeiten mit dem SAP-QM Modul. Darin sind Skipstrategien angelegt.
Kennt sich jemand mit der Anwendung dieser Strategien aus?Danke für Euer Feedback.
Franklin Delano Roosevelt:
„Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Kerl jeder eine halbe Million.“Hi QuEM,
schau mal in die DIN ISO 2859-3:2007-10
MFG
Speckiy
Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!
„Albert Einstein
14.03.1879 – 18.04.1955″Hallo QuEm,
Skip-Lot-Prüfungen kenne ich aus dem AQL-Bereich.
Da schon die normalen AQL-Prüfungen erhebliche Risiken mit sich bringen, wird das Ganze durch „prüf weniger unter gewissen Voraussetzungen“ noch verschärft. Ich weiß also noch seltener, dass tatsächlich etwas im Argen liegt. (Warum das so ist findest Du / Ihr in älteren Threads zum Thema AQL.)
Skip-Lot funktioniert, wenn es darum geht, normkonforme Prüfverfahren zu verwenden. Die Risiken für den Durchschlupf von zu viel n. i. O.-Teilen und/oder die Annahme schlechter Qualität wird durch Skip-Lot deutlich vergrößert.
Wenn ich also weiß, dass die Prüfung eh nur pro forma gemacht werden und sowieso alles in Ordnung ist, würd ich Skip-Lot machen. Zur Absicherung ist das Verfahren komplett ungeeignet.
Viele Grüße
Barbara
_____________________________________
Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller)Hallo QuEm!
1. SAP: Die Strategien (genauer: Dynamisierungsregeln) tun das, was drinsteht :-).
2. Skippen überhaupt: Wir sind damit gestartet, haben ganz schnell wieder aufgehört (Durchschlupf ohne Ende) und fangen jetzt vorsichtig bei einzelnen Merkmalen bei guter Qualitätslage bei bekannt guten Lieferanten wieder an. Es gilt das gleiche wie für jede stark reduzierte Stichprobenprüfung: Du erwischst systematische Fehler. Zufällige, Ausreißer und zu große Streuung rutschen durch.
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo QuEm,
möchte Frank und Barbara bestätigen. Die Skip-Prüfung macht wirklich nur Sinn, wenn du ausschließlich systematische Fehler finden willst. Mehr kannst du damit nicht erreichen. Ansonsten kannst du es gleich lassen.
Gruß msb
AnonymGast19. Juni 2008 um 9:49 UhrBeitragsanzahl: 2122Ich würde SkipLot nur dann in Betracht ziehen wenn der Prozess stabil und beherrscht ist.
Hast Du das?
Hallo Barbara,
du kennst doch sicher auch das Sprichwort: „Gut Ding will Weile haben.“
Vielleicht ist das mit guten Postings auch so :-)
Gruß msb
– wer die Wahrheit sucht, wird sie finden –
Hallo erstmal!
Mit Skiplot (Dynamisierung der Prüffreqenz) kann man Prüfungen im WE sehr einfach und drastisch reduzieren.
Aber noch drastischer schlagen hierbei nicht erkannte Fehler in der Produktion zu!
Habe mal mit einem CAQ-Programm die WE-Prüfungen über ein Jahr ausgewertet, wo Fehler entdeckt und bei Lieferanten reklamiert worden sind: ganze 0,8% der gesamten Reklamationen wurden bei der WE-Prüfung entdeckt, der kleine Rest von 99,2% wurden im Fertigungsprozess entdeckt.
Die Gründe hierfür sind auch in der Prüfplanung zu suchen. Hier werden ofmals Merkmale vom WE-Personal selbst im Prüfplan aufgenommen, die einfach zu prüfen sind.
Ob das dann auch die Merkmale sind, die der Fertigung letzendlich zu schaffen machen, sei dahingestellt.Habe mal über einen BVV den Vorschlag gemacht, nicht die Prüfsequenz über Skiplot zu reduzieren, sondern die Prüfinhalte zu dynamisieren.
Unproblematische Merkmale, welche stabile Ergebnisse liefern raus und Merkmale, welche zu Problemn in der Fertigung führen rein in den Prüfplan.
Bedeutet, dass die in der Produktion zu Problemen führende n.i.O.-Merkmale solange im Prüfplan bleiben, bis es hierbei zu keiner Beanstandungen mehr über einen bestimmten Zeitraum kommt.
Dieses Prinzip hat vielmehr an Einsparungen gebracht, wie die ganzen Skiplot-Strategien und die oftmals nichtsbringende Prüfplanung, die nicht auf die spezifischen Problemstellen eingehen.
Spruch zum Thema:
Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum!Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
info ad quality minus first dot de
Hi qualyman,
sehr geiler Ansatz muss mal prüfen ob man das in userem CAQ so realisieren kann, wenn ja gleich mal userem WE-Jogi vorschlagen….
Nur weil die Klugen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt.
allo SAP Modul Q
diese Skip Regelungen wären einfache Dynamisierungsregeln
1. Hierfür musst du diese Regeln als erstes definieren.
2. Bei erstellung der Prüfpläne QP01 / QP02
gibst du dann die Regel an -> Dynamisierung auf Merkmalsebene bzw. Losebene möglichd.h z.B das bei Änderungen oder Neuteilen du die Dynamisierungsregel „NEUTEILE“ hinterlegst , das würde bedeuten das die nächsten 2-3 WE ( Definitionssache ) geprüft werden müssten. Danach würde dann das Mat in Skip gehen und ne Anzahl von WE’s nicht zur Prüfung anstehen. So kannst du vielle Dinge mit abdecken , z.B. auch die Requalifizierung ( 1 Jährlich ) …..
REklamationen macht eine Dynamisierung auf Merkmalsebene Sinn ( allo Prüfe nur das Reklamierte Mass gegen etc )hoffe das hat ein wenig geholfen
gruss
robbob
Hi robbob !
Danke für den Hilfeversuch, haben aber Babtec als CAQ Sys am Start. Wie ich ne Dynamisierung mache oder ne Skip Lot Prüfung weiß ich auch. nur mir war so als können man im Babtec nur global für den gesamten Prüfplan ne Skip Lot Prüfung definieren und nicht für jedes Merkmal einzeln.
Nur weil die Klugen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt.
AnonymGast24. Juni 2008 um 10:07 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
auch wir (Automobilzulieferer) nutzen SAP QM-Modul.
Daraus ergebn sich für uns 2 elementare Schwachstellen.– ob ein Teil mit welcher Stichprobengröße geprüft werden muss …oder nicht, sieht man erst, wenn der Logistiker die Lieferung eingebucht hat. Dann ist sie aber schon nach FIFO eingelagert. Also jwh. Janz weit hinten.
– 99,x (also gefühlte 100)% aller Fehler entdecken wir erst an der Produktionslinie !! Und dann ist innerhalb einer halben Stunde eine Kontrollfirma im Haus, zwecks 100% Check und/oder Nacharbeit.
Mein Lieblingsspruch:
If SAP is the solution, give me back my problems.Und wenn jetzt einer meint, wir wären ein Saftladen ;-D
….nöööööö!!!! Sonst würd ich ja nicht da arbeiten.Sobald man Unterlieferanten aus östlichen oder auch sonnigen Ländern hat (so die Erfahrung aus über 12 Jahren), dann gibt es nichts, was es nicht gibt.
Soll heißen.
Um alle! Fehler abzudecken wäre ein mehrseitiger Prüfplan erforderlich.Und wenn man meint, man hätte alles abgedeckt, legen die nach und bringen Fehler, mit denen nun wirklich keiner rechnen kann.
UNGAUBLICH, aber wahr.
Fazit:
WE-Prüfung bei uns = fürs Zertifikat notwendiger Formalismus, der sich aber gottseidank aus den Reklamationskosten abdeckt.Gruß
HaraldEs gibt nichts Gutes, ausser man tut es.
– ob ein Teil mit welcher Stichprobengröße geprüft werden muss …oder nicht, sieht man erst, wenn der Logistiker die Lieferung eingebucht hat. Dann ist sie aber schon nach FIFO eingelagert. Also jwh. Janz weit hinten.
Hallo Harald!
Ich bin ja kein großer Freund von SAP, aber gelegentlich bitte ich doch, System und Mißbrauch zu unterscheiden. Wenn Du im Materialstamm auf dem Reiter „Qualitätsmanagement“ bei den Prüfeinstellungen den Haken „Buchen in Q-Bestand“ setzt (oder noch besser, als Default in der Prüfeinstellung unterbringst), hast Du die Teile so lange zur Verfügung, bis Du Deinen Verwendungsentscheid getroffen hast und sie an freien Bestand gebucht werden.
Merke: Reifenspuren auf dem QMB werden selten von Software erzeugt.
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
AnonymGast24. Juni 2008 um 12:12 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Frank,
danke für den Hinweis.
Es ist auch so eingestellt.
Aber…. ;-)1. der Staplerfahrer lädt durchgängig ab und gibt die bestätigte Ladeliste an den Logistiker. Zwecks Buchung. Erst dann kommt SAP ins Spiel.
2. man müßte SAP vor dem Abladen ins Spiel bringen. Zusätzliche Arbeitsschritte, die ein Zulieferer aufgrund des gottgebenen Personalsparzwanges selten darstellen kann.
3. ist es in den Köpfen zementiert, dass die Fehler erst an der Linie auftauchen.
Selbst in den ersten Jahren, als wir noch 100% WE-Kontrolle hatten (2 Fehler entdeckt in 3 Jahren WE-Prüfung bei 15 Anlieferung/Tag)Es war auch schon angedacht, die Lieferungen bei der Beladung (Lieferantenseitig) zu kennzeichnen. Denn die nutzen ebenfalls SAP und bringen VDA-Label an.
Es sollte
0 für Skip
und
1 für WE-Prüfung
auf den Behälterlabel stehen.Technisch problemlos umsetzbar.
Aber wie im ersten Posting beschrieben.
Gerade Lieferanten deren Teile 2-3 Tage im Transit sind, liefern die meisten Fehler…mit den sattsam bekannten Auswirkungen auf den Prüfstatus.Gruß
HaraldEs gibt nichts Gutes, ausser man tut es.
-
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.