mal was mathematisches2008-02-20T13:05:10+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement mal was mathematisches

Ansicht von 9 Beiträgen – 1 bis 9 (von insgesamt 9)
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    Beiträge
  • heiko_s
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 48

    Hallo Mathematiker und Statistiker,

    ich möchte einen Trend (stark auf-/abwärts, leicht auf-/abwärts, gleich) feststellen bzgl. eigener Termintreue.
    Bedingungen sind:
    1) 50% unserer Aufträge liefern wir mit 0 AT Verzögerung
    2) 25% max 3 AT
    3) 25% max 5 AT
    4) 0% mehr als 5AT
    Real liegen folgende Daten vor:

    Dez 07 Jan 07
    1) 57% 60%
    2) 31% 22%
    3) 5% 3%
    4) 13% 9%

    Hat jemand einen Vorschlag/ Formel, wie ich daraus eine Trend kreeieren kann?

    Heiko

    hackilein
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 748

    mahlzeit!

    wie wärs mit einem balkendiagramm?
    das kannste sogar mit excel und mußt nicht R nehmen ;) an babara

    gruß
    hacki

    „das ist ein walversprechen. das muß man nicht halten!“ käpt’n blaubär, der weiseste bär des universums

    heiko_s
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 48

    Mit „Trend“ dachte ich eher an eine Grafik (Pfeil) die in einer Kennzahlenübersicht eingefügt wird.

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Hallo Heiko,

    ich hatte mal ein vergleichbares Problem (ein Merkmal mit mehreren Klassen, die sich aber nicht zusammenfassen ließen). Letzlich habe ich für jede Klasse eine eigene Grafik gemacht. Diese ließe sich in deinem Fall auch über die letzten 12 Monate ziehen.

    Alternativ, um die Veränderung gegenüber dem Vormonat darzustellen, würde ich eine Balkengrafik mit den 4 Klassen nehmen, und dazu die Daten des Vormonats als durchgezogene Linie o. ä. (Ja, ich weiss daß die Darstellung statistisch unsauber ist…)

    gruß, Rainaari

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Heiko,

    für welchen Zeitraum willst Du denn den Trend definieren? Als Vergleich zum Vormonat oder zum Vorjahr / voherigem Quartal / o. A.?

    Wenn Du die Veränderung zum Vormonat nimmst, dann könntest Du z. B. die Steigung des Pfeils über die Formel:
    Steigung = (TT_Jan08-TT-Dez07) / (Jan08-Dez07)
    s. a. Wikipedia Steigung

    Der Abstand „Jan08-Dez07“ ist 1, wenn Du die aktuelle Rate mit der des Vormonats vergleichst, d. h. vereinfacht gesagt ist:
    Steigung = TT_Jan08 – TT_Dez07 = 60 % – 57 % = 3 %

    So eine Art Steigungsberechnung kannst Du natürlich auch für andere Bezugszeiträume machen. Damit hättest Du dann für Deine vier Kategorien vier Steigungen und könntest damit eine Art mittlere Termintreue berechnen:
    1) 3 %
    2) -9 %
    3) -2 %
    4) -4 %
    ergibt eine mittlere Steigung von -3 %, d. h. eine leichte Abwärtstendenz. (Was für Dich stark, leicht oder gleich ist, musst du an Hand der Daten festlegen. Dafür kann es keine absoluten Einteilungen geben.)

    Du kannst z. B. einen Pfeil so drehen, dass die Steigung des Pfeils relativ zur Veränderung ist. Wenn Du z. B. einen Bereich von +/- 80 % darstellen willst, dann entspricht ein Pfeil senkrecht nach oben (also in einer 0° Position) den +80 %, ein Pfeil senkrecht nach unten (180 °) den -80 % und ein waagerechter Pfeil (90 °) einer Nullnummer, d. h. 0 %.

    Die Pfeilneigung für die -3 % aus der obigen Beispielrechnung sind dann über einen Dreisatz bestimmbar:
    80 % = 90 °
    1 % = 9/8 ° = 1,125 °
    3 % = 3,375 °
    und damit müsste der Pfeil für -3 % auf 90 ° + 3,375 ° = 93,75 ° gedreht werden.

    Ich fände als Kennzahl übrigens schöner, die Anzahl Verzögerungstage je Auftrag zu tracken und daraus eine mittlere Verzögerung zu bestimmen (oder einen Boxplot pro Monat zu zeichnen, der nicht nur die mittlere Verzögerung zeigt, sondern auch die Streuung). Das erspart Dir die Kategoriesierung und Umrechnung.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
    (Charles Dickens, Schriftsteller)

    heiko_s
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 48

    Hallo Barbara,

    auf deinen Beitrag habe ich gewartet. ;-)

    Der Trendzeitraum ist immer von Monat zum Vormonat.

    Das mit der Steigungsberechnung hatte ich auch schon angedacht, allerdings nicht als Mittelwert der vier Werte sondern in Summe. Im Nachhinein ist es logisch, dass ich bei Betrachtung mehrerer Monate keine bfreidigende Lösung bekam.
    Wann die Tendenz gleich, leicht fallend oder stark fallend ist, habe ich bei anderen Prozessen mit einer Toleranzbreite von 5%, 10%, >10% festgelegt. Führt zwar zu tendenziell starken Trends, aber das nehme ich mal des Aufwands wegen in Kauf (Betrifft schließlich nicht nur diese eine Kennzahl).

    Den Durchschnitt der Verzögerungstage heranzuziehen, hatte ich seinerzeit als Diskussionsgrundlage beim Aufbau des QM. Wäre einfacher gewesen, aber das hätte auch bedeutet, als Ziel bspw. +3 AT zu definieren. Meine Prozesseigenr waren allerdings der Ansicht, dass das zu starr ist, und dabei sind dann diese (kruden) Zielvorgaben entstanden.

    Grüße
    Heiko

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Heiko,

    hm. Also irgendwie find ich diese Kennzahlen-Definitionen nur so mittel.

    Ihr scheint auf jeden Fall echt geduldige Kunden zu haben, anders kann ich mir nicht erklären, dass Ihr als offizielles Ziel bis zu 5 Arbeitstagen Verzögerung angebt und nur bei der Hälfte der Aufträge eine echte Termintreue haben wollt (50 % 0 AT Verzögerung). Das finde ich gerade im Automobilbereich (in dem Ihr anscheinend arbeitet) echt bemerkenswert.

    Unabhängig von der Geduld Eurer Kunden finde ich es bedenklich, dass eine Verbesserung der Liefertreue mit dieser Zieldefinition nur dann angezeigt werden kann, wenn eine magische Grenze (< 4 AT, < 6 AT) eingehalten wird. Für mich als Kundin ist es ein echter Unterschied, ob ich 1 oder 3 AT über den vereinbarten Termin hinaus(!) auf einen Auftrag warten müsste.

    Ich sehe hier dehalb ein Risiko: Für den Prozesseigner ist es nach dieser Zieldefinition unattraktiv, sich *innerhalb* eines Bereichs zu verbessern. Es macht z. B. bei diesen Kennzahlen keinen Unterschied, ob ein Auftrag 1 oder 3 AT zu spät kommt. Wenn sich das nicht in den Kennzahlen zeigt, könnte bei dem einen oder anderen der Eindruck entstehen, es ist für Euch egal bzw. unwichtig, ob die Verzögerung 1 oder 3 AT beträgt. Hm.

    Natürlich kann es auch kein Weg sein, jetzt einfach anzusagen, dass ab sofort nur noch 100 % termintreue Aufträge erreicht werden sollen, denn offensichtlich kriegt Ihr das nicht hin. Ich würde daher weg von diesen Zieldefinitionen/Kennzahlen gehen und erstmal schauen, *warum* Aufträge zu spät rausgehen und daran arbeiten, dass die Ursachen für die Verzögerung beseitigt werden.

    Für mich kann am Ende des Tages das Ziel nur sein, 100 %ig termintreu zu werden.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

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    (Charles Dickens, Schriftsteller)

    heiko_s
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 48

    Hallo Barbara,

    [qoute]
    hm. Also irgendwie find ich diese Kennzahlen-Definitionen nur so mittel.
    Ihr scheint auf jeden Fall echt geduldige Kunden zu haben, anders kann ich mir nicht erklären, dass Ihr als offizielles Ziel bis zu 5 Arbeitstagen Verzögerung angebt und nur bei der Hälfte der Aufträge eine echte Termintreue haben wollt (50 % 0 AT Verzögerung).

    Die Kennzahlendefinition ist unglücklich keine Frage. Es wurde damit argumentiert, dass wir nur Einzelteile bzw. Prototypen (ja richtig Automobilbereich) herstellen, und man dabei immer mit unvorhersehbaren (meist technischen) Problemen zu kämpfen hat. Und man will sich nicht für etwas schlechter machen, wofür man nichts kann.
    Generell sind diese Prozessziele auch gleichzeitig die Q-Ziele, die natürlich zu gegebener Zeit angepasst werden müssen. Folgich kommen wir nicht so ohne weiteres von den Kannzahlen weg. Abgesehen davon, dass Prozesse ja gemessen werden „müssen“.

    Grüße
    Heiko

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Holger,

    Kennzahlen find ich schon sinnvoll und notwendig. Falls Du mal einige Ideen brauchst, wie der Prototypen-Bau termingerechter wird, findest Du in
    Techt, Uwe; Lörtz, Holger [2007]: Critical Chain – Beschleunigen Sie Ihr Projektmanagement, Haufe Verlag, ISBN 978-3448075205
    sehr gute Ideen, die am Beispiel einer Sondermaschinenbau-Firma aus dem Automobilbereich angewendet werden.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

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    (Charles Dickens, Schriftsteller)

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