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Hallo Kollegen
Hat einer von euch einen Fragebogen für mich, speziell für ein Prozessaudit in einer Galvanik?
Über Zusendungen würde ich mich freuen.
Gruß
M.
Gibt es eine Norm dafür?
Wenn ja hast Du ja schon etwas, auf dem Du aufbauen kannst.Hallo M.
Du kannst die Fragen vom VDA benutzen und durch eigene, auf euer Produkte bezogen, ergänzen. (Bäderwechsel, Bäderüberwachung, Prozessparameter, Prüfungen etc. etc.) Da gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten den Fragebogen für eure Produkte zu erstellen. Aber dazu muss man das Wissen über diese haben und das hat hier keiner (glaube ich zumindest)
Gruß
MichaelDas finde ich erstaunlich, was der Michael sagt. Wir haben in unserer Industrie so viele galvanische Prozesse: Veredlung von Metallen, Leiterplattenherstellung, Verchromen von Kunststoffen und und und. Der Herstellprozess ist übelst komplex: 30 und mehr Einzelschritte , zig Bäder, Temperierungen, Transportwege usw. Und dann wundern wir uns, warum sich manche Teile nicht löten lassen, obwohl die Schichtdicken i.O. sind.
Ich finde, hier wird der Kopf ein wenig in den Sand gesteckt, der Galvanik wird zu viel Freiheit gelassen. Was meint ihr dazu? Ein wenig Kontrolle muss sein – das weiß jeder Qualitäter. Oder ist das generell so bei chemischen Prozessen und allem, was mit Labor zu tun hat, dass man sich da nicht hineinwagt?Gruß
M.
Hallo!
Du hast mich wahrscheinlich falsch verstanden. Die VDA Fragen sind mit Sicherheit schon sehr genau und Intensiv, können aber eigentlich fast überall angewand werden. Zu euren persönlichen Anforderungen an dem Prozess oder dem Produkt, machst Du halt eigene Fragen. Damit bist Du dann bestimmt schon im grünen Bereich. Ich hatte bei meinen früheren Audits im Galvanikbereich nur solche Fragebögen und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Das heißt nicht, das diese Methode die beste ist. Wobei sich mir jetzt die Frage stellt: Warum habt ihr nicht schon lange ein Lieferantenmanagement im dem diese ganzen Probleme über Lastenhefte, Checkliste, etc. abgeklopft werden?
Gruß
Michaelgeändert von – Michael on 14/02/2008 11:02:04
Hallöchen,
ich denke, dass die Standardfragebögen auch für Galvaniken gelten und anwendbar sind.
Klar ist aber auch, dass, wie bei jedem anderen Audit(bereich) die Fragen an die Verfahren angepasst werden müssen.
Die Fragen an eine Härterei sind auch etwas modifiziert als an ein Transportunternehmen.z.B. hat eine Lohngalvanik in der Regel nur beigestellte Produkte.
Ebenso sollte bedacht werden, dass in Galvaniken die Prozesstiefe (viele Vorbehandlungsstufen, Beschichtungsstufen) relativ lang ist und die Arbeitsgänge relativ kurz sind (z.B. Verzinken, Verchromen)
Diese Besonderheiten müssen in den Fragen / beim Audit Berücksichtigung finden.
Auch die chemischen Prozesse und Zusammenhänge sind etwas komplexer als bei maschinenbautechnischer Produktionsweise.
Ich glaube das macht ein Audit in Galvaniken unteressant, aber ich weiß, dass die etwas komplexere Denkweise manchen Maschinenbauer zum Verzweifeln bringen kann.
Wünsch dir viel Spaß und Erfolg bei der Auditierung der Galvanik.
Joey
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(¯`’·.,¸·´¯`·> Joey <·´¯`·¸,.·’´¯)
Hallo Auditator,
ich habe auch immer den Fragebogen der VDA 6.3 angewendet.
Wobei ich es immer nur mit eloxieren zu tun hatte, die Fragen aber der Galvanik ähnlich sind.
Paar Beispiele:
Abwassermessungen, bzw. Regelung der Entsorgung der alten BäderflüssigkeitenWie ist die Überwachung der Badtemperaturen
geregelt?Wie erfolgt Überprüfung der Schicktdicke, z.B. Wirbelstrommessgerät
Wie erfolgt Überprüfung der Sauberkeit und der Beschaffenheit der Waren, z.B. über Leitwert (Legierungszusammensetzung) oder Oberflächenspannung (Sauberkeit)
Wie erfolgt Überprüfung der bearbeiteten Ware z.B. mit Farbkarten
Wie erfolgt Überprüfung der Bäderzusammensetzung, Titrieren, Farbumschlag, gibt es Farbmuster….
Wie erfolgt Bädernachschärfung, manuell, automatisch, wie beschrieben? Zyklus
Kalibrierung der Büretten, wie, Zyklus…
Heisst also: Als erstes Prozess angucken, alles was man nicht sofort verteht, erklären lassen (niemand ist auf allen Gebieten ein Fachmann) Dokumentationen zeigen lassen, alles was gemacht wird, sollte auch beschrieben sein.
Die Parameter aus den Anweisungen mit den tatsächlichen Ist Parametern vergleichen.
Ich denk mir immer: Je komplexer der Vorgang, desto intensiver muss die Vorbereitung sein.
Und die kann nur bei Prozessbegehungen erfolgen. Da kann man kein Prozessaudit in 2 Stunden durchführen, das dauert dann eben 2 Tage oder länger.
Natürlich schreibt die VDA keine Prozessparameter vor, die muss man sich selber erarbeiten. -
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