QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Prozentsatz an Wiederholfehler
-
AutorBeiträge
-
Hallo Forum,
ich suche einen Vergleich zu einem Wert, den wir ermittelt haben. Und zwar haben wir pro Jahr eine gewisse Anzahl an Kundenreklamationen. Davon ist ein bestimmter Anteil von Reklamationen aufgrund von Wiederholfehlern entstanden. Dieser Anteil lässt sich in Prozent zu der Gesamtreklamationsanzahl ausdrücken.
Gibt es jemand der eine ähnliche Betrachtung durchführt?
Woher bekomme ich Info, wo Vergleichswerte anderer Firmen liegen, die Serienteile für die Autoindustrie herstellen?Klar ist mir das Ziel, dass man diesen Wert auf Null senken soll im Laufe der Zeit. Aber vielleicht gibt es bestimmte Studien, die besagen, dass unter bestimmten Voraussetzungen einen bestimmten Prozentsatz gar nicht unterschreiten kann.
Bin mal gespannt, ob es noch jemand gibt, der sich auch mit diesem Thema auseinandersetzen muss oder musste?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hi!
Diese Relationen sind mir bekannt. Man muss man jedoch beachten, dass es bei einigen Prozessen so etwas wie „Grenztechnologie“ gibt. Darunter verstehe ich Prozesse, die nach dem aktuellen Stand der Technik dzt. nicht nicht fähiger laufen als gegeben. Nehmen wir als Beispiel cpk 1,10…..
D.h. die spezifizierten Toleranzen können nicht eingehalten werden.Ein Aussuchen ist in solchen Fällen technisch oft nicht möglich oder nicht kalkulierbar. Die Konsequenz kann sein, dass man die Produkte im Einvernehmen mit dem Abnehmer liefert und „Fittness for Use“ als weiteres Qualitätskriterium vereinbart.
Mit einem gewissen Anteil an Reklamationen muss gerechnet werden.Ich erzähle dass deshalb, weil man solche Parameter nach aktuellem Stand der Technik durch Maßnahmen nicht unmittelbar wirksam verbessern kann.
Wenn man also den Anteil der Wiederholreklamationen berechnet, sollte man dies zumindest splitten.
Erwartungswerte sollten bei Wiederholfehlern (ohne Grenztechnologie) bei etwa 1-5 % vom Gesamtreklamationsanteil ausmachen (Erfahrungswerte aus den Audits die ich gemacht habe). Allerdings kenne ich Firmen die durch schlechtes Korrekturmaßnahmenmanagement die 50% Marke überschritten haben.
Das Ganze hängt aber auch von den Produkten und der Produktdiversität ab.
Systemmanager :-)
Hi Systemmanager,
die Aufsplittung, die du beschrieben hast, erscheint mir wirklich sinnvoll. Somit kann man sagen: Wiederholfehler ist nicht gleich Wiederholfehler.
Es gilt hier sogar genauer zu recherchieren, wie es dazu kam und was an Korrekturmaßnahmen getan wurde.
Ein Abhängigkeit dabei ist wohl auch, wie du beschrieben hast die Einfachheit oder Komplexität des hergestellten Produkts.Mich würde interessieren, ob andere auch noch Erfahrungen mit diesem Thema gemacht haben?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Wiederholfehler deuten klar auf schlechte Ursachenfindung und/oder falsche Abstell-/ Sofortmaßnahmen hin. Man könnte sogar auf die Idee kommen, das als Indikator für die Qualität des Korrekturmaßnahmenprozesses zu nehmen.
Sie 3. Disziplin im 8D-Report „Sofortmaßnahmen“ bedeutet, sicherstellen, dass der Kunde keine fehlerhaften Produkte bekommt. Somit darf es, abgesehen von Überlappungen, nicht zu Wiederholreklamationen kommen.
Bei „Grenztechnologien“ muss es im Zuge der Produktentwicklung zu entsprechenden Vereinbarungen mit dem Kunden kommen. Passiert das nicht, muss Frage gestellt werden, wie gut die Projektabwicklung im konkreten Fall war.
Ich bin in einem Betrieb tätig, der im technologischen Grenzbereich (darüber hinaus mit Toleranzen in der Größenordnung 4µm) Prototypen herstellt. Bei solchen Produkten kann ich micht nicht auf einen cpk1,66 einlassen – wobei aber 100% Prüfung sowieso vorgeschrieben ist und bezahlt wird.
LG cu.exe
-
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.