QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Stage 1 TS-16949 Zertifizierung
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Hallo liebe Qualitätergemeinde,
wir haben die Eröffnungphase zur Zertifizierung mit unserem Auditor hinter uns. Neben dem Kennenlernen von Personen und Prozessen wurden die Dokumente begutachtet.
Hierbei wurde vom Zert-Auditor festgestellt, dass wir keine internen Prozessaudits nach VDA 6.3 durchführen sondern eine eigene Auditart anwenden, wo zum Einen der Prozess und zum Anderen auch das Produkt selbst und die Sauberkeit/Ordnung mit auditiert wird. Hierzu gibt es standardisierte Checklisten.
Das hat dem Auditor nicht genügt!
„Prozessaudits müssen nach VDA 6.3 durchgeführt werden!“
Nachdem ich die TS vor- und zurückgeblättert habe, meine Schulungsunterlagen genauso, konnte ich keinerlei Hinweise resp. Forderungen auf den VDA 6.3 entdecken.Brauche ich eine neue Sehhilfe?
Habe ich evtl. eigenen Schulungsbedarf entdeckt?Wer kann mir bitte mitteilen, wo in der TS diese Forderung nach VDA 6.3 steht bzw. woraus dies abgeleitet, interpretiert wird oder zwischen welchen Zeilen dieses aufgeführt ist?
Oder ist es etwa abhängig, nach welcher Richtlinie der Auditor sein Handwerk erlernt hat …und deshalb auf interne Prozessaudits nach VDA 6.3 besteht?Schon mal vielen Dank für Euere Rückmeldungen!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman!
Wenn du dich nur auf die TS 16949 beziehst, dann hast du dich nicht verguckt. Dort findest du keinen Hinweis auf die VDA 6.3.
Wie du aber sicher weißt, stellt die TS nur die „Spitze“ des Anforderungskataloges der Automobilindustrie dar.
Wesentlich sind neben der TS die kundenspezifischen Forderungen. Da sind an oberster Stelle die Schriften der VDA zu nennen, sowei die Schriften der QS 9000.
Jetzt stellt sich die Frage, ob ihr Kunden habt, die sich nach der VDA orientieren oder nach der QS 9000, oder beides. Ich gehe mal davon aus, das ihr in der BRD auch Kunden habt, die der VDA zugeordnet werden. Das kriegt man raus, wenn man die Verträge und die Homepage der Kunden besucht. Denn auch hier gilt, dass Unwissenheit vor den Folgen nicht schützt. Da wissen Zert.- Auditoren oftmals ziemlich viel….Nun, wenn wir die VDA 6.1 herleiten, so steht im Kapitel interne Audits gleich im ersten Absatz, dass die VDA 6.3, sowie die VDA 6.5 mit zu berücksichtigen sind.
Habt ihr jedoch nachweislich keine Kunden die der deutschen Automobilbranche zugeordnet werden können, dann gelten u.A. die Regelungen der QS 9000 Reihe. Dort gibt es keine dezidierte Festlegung, was die Durchführung von Prozess & Produktaudits betrifft. Hier könnte eine interne Regelung, so wie du beschrieben hast die Forderungen der TS erfüllen.
Fazit:
Ich gehe davon aus, dass ihr an Kunden liefert, die der VDA zu zu ordnen sind. Damit sind die Schriften VDA 6.1, VDA 6.3 und VDA 6.5 in Bezug auf interne Audits mit geltend.Systemmanager :-)
geändert von – Systemmanager on 04/10/2007 07:08:51
Hallo qualyman!
Ich würde den Ausführungen vom Systemmanager zustimmen, aber es ist doch nicht zwingend vorgeschrieben alle Inhalte der Fagen aus VDA 6.3 zu übernehmen. Ich muss doch die Freiheit haben, meine Fragelisten dem Unternehmen und den Produkten anzupassen. Bei meinen bisher durchgeführeten TS Audits gab es von Seiten der Zertifizierer dabei keine Probleme. Vieleicht hatte ich aber auch Auditoren die meiner Denkweise sehr aufgeschlossen gegenüber standen. Schließlich soll das System ja allen Seiten was bringen und nicht nur blind die Forderungen erfüllen.
Gruß
MichaelHallo qualyman,
die Aussagen von Michael erscheinen mir zu kaugummiartig. D.h. ich nehme aus der VDA 6.3 heraus was mir gefällt und lasse weg, was mir missfällt und strick mir dazu was eigenes. Das ist wohl nicht so. Entweder muss ich den VDA 6.3 einhalten und erfüllen oder nicht. Ob dabei alle Inhalte Sinn machen oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Aber bisher kenne ich es so, dass ich eine Vorgabe entweder erfüllen muss oder nicht.
Wenn ein Auditor das noch nicht bemängelt hat, dann ist das keine Garantie, dass ich das so machen darf, da ein Auditor immer Stichproben macht und nicht jeden Stein zu 100 % umdreht.
Insofern gilt m.E. die Aussage von Systemmanager in vollem Umfang.Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo msb!
Die Vorlagen der 6.3 die ich so habe, gehen über fast 30 Seiten. Davon läßt sich nunmal nicht jede Frage zu jedem Produkt oder Prozess stellen. Also was spricht dagegen, wenn ich bei diesen Fragen zusätzlich eigene formuliere, die mir, dem Kunden und der Zertifizierungsgesellschaft den Nachweis geben, das man sich sehr wohl um das Produkt und dem Prozess gedanken macht und diesen auch Nachweisen kann. Das bedeutet auch, das ich Fragen komplett weglassen kann, wenn sie keinen Sinn machen. Und das hat bisher jeder Auditor akzeptiert. Denn im QM geht es nicht um gefallen oder nicht gefallen, sondern um die Qualität der Produkt und Prozesse.
Gruß
MichaelHallo Michael,
wenn du für einige Fragen, die auf deinen Bereich nicht zutreffen, eigene Fragen nimmst, hat natürlich niemand was dagegen.
Grundsätzlich musst du aber alle zutreffenden Fragen beim VDA 6.3-Audit stellen.
Wenn du dann alle n.z.-Fragen (nicht zutreffend) durch weitere eigene ersetzt, hat selbstverständlich kein Auditor Einwände. Fleißaufgaben sind immer gerne willkommen.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hi VDA- Fans!
Jein!!
Vorweg, die VDA ist komplett um zu setzen!…..aaaaaaber……..:
Wenn man die 6.3 gut durchliest, merkt man, dass es Synergien zwischen der 6.3, der 6.1 der TS und der ISO 9001 gibt. Diese Synergien können natürlich genutzt werden.
LÖSUNGSANSATZ:
Wenn man demnach ein komplettes Systemaudit nach z.B. TS 16949/ ISO 9001 macht, welches mit den Forderungen der VDA 6.1 ergänzt wurde, kann in einem Prozessaudit das sich ergebende Delta auditiert werden. Das ist eine große Mange an Einsparung, die sich da ergibt.
Diese Vorgehensweise ist mit der VDA 6.3 konform.Wir führen z.B. Prozessaudits ausschließlich in den produzierenden Bereichen durch, wobei die Prozessaudits jeweils festgelegte Fertigungsprozesse oder Feretigungsprozessschritte umfassen.
Die Prozessaudits konzentrieren sich somit auf den Fertigungspart (Arbeitsplatzkonfiguration, Vorgaben, Material, Durchführung, Prüfungen,…). Natürlich kann auch hier nach Bedarf entsprechend ausgeweitet werden…..
Der Rest ist im Systemaudit abgedeckt.
Bei den Produktaudits VDA 6.5 geht das ähnlich…
Systemmanger :-)
Hallo Qualyman,
ich bekomme immer mehr das Gefühl, das die Zert. Auditoren langsam päpstlicher als der Papst werden (wollen?).
Wenn man die VDA 6.3 gut durchliest, bemerkt man nicht nur Synergien, sondern auch auf Seite 9 ganz unten:
Letztlich soll die Schrift als Schulungs und Trainingsunterlage, sowie als Arbeitsanleitung für Prozessauditoren und für Unternehmen (die noch keine Erfahrungen mit Prozeßaudits haben) dienen.Und genau das ist es, ein Leitfaden.
Zur meiner Erfahrung mit unseren Kunden:
Noch kein Kunde hat von uns verlangt, das wir Prozeßaudits nach VDA 6.3 durchführen.
Ausserdem, ob sich das Audit jetzt Prozeßserie (Audi), Requalifikation (BMW) oder Prozeßaudit (DC) nennt, jeder Kunde kommt mit seinem handgeschnitzen Auditbogen zu uns. Und da ist keiner nach der VDA 6.3 ausgerichtet.
Ich nehme die VDA 6.3 auch gerne als Richtschnur, aber sie war für mich immer nur die Kür, niemals die Pflicht.Hallo MA ESTE
jetzt bin ich aber doch überrascht. Du schreibst, dass Kunde Audit bisher keine Forderung nach Durchführung der Prozessaudits gestellt hat? Gerade dies war vor ein paar Jahren eine ganz harte Forderung von Audi, nach welcher wir die Prozessaudits umstellen mussten, um genau nach VDA 6.3 zu auditieren und auf dem entsprechenden Formblatt zu bewerten und zu berichten. Offensichtlich gibt es unterschiedliche Kundenforderungen.
Gruß
LotharWenn einer Eurer Kunden in seinen „kundenspezifischen Forderungen“ (z.B. QSV´s) die VDA6.3 anführt (z.B. der VW-Konzern macht dies), dann MÜSSEN diese Forderungen Bestandteil der TS-Zertifizierung und somit des Stage-One sein!
Es bleibt jedoch vielmehr zu vermuten, dass Euer Auditor auf die VDA besser geschult und diese gewöhnt ist und sie daher aus Bequemlichkeit fordert – bzw. weil sie auch verflucht gut ist …
lg plutho
Hi!
Zitat Plutho:
Es bleibt jedoch vielmehr zu vermuten, dass Euer Auditor auf die VDA besser geschult und diese gewöhnt ist und sie daher aus Bequemlichkeit fordert – bzw. weil sie auch verflucht gut ist …
Zitat Ende….auf die VDA besser geschult ist, als auf was??
,,,schon vergessen, dass die VDA 6.3 und die VDA 6.5 immer gefordert sind, wenn die VDA 6.1 und nicht die QS 9000 hinter den Kundenforderungen stehen (wenn nichts anderes vereinbart ist)?Systemmanager :-)
Hallo Lothar,
ich wollte damit sagen, das noch nie ein Kunde von uns Prozessaudits speziell nach VDA 6.3 verlangt hat.
Aber egal. Was ich meinte ist, das hier wieder einmal der Bürokratismus den gesunden Menschenverstand abgelöst hat. DEr Bürokrat verlangt, das die VDA 6.3 Wort für Wort umgesetzt wird. (So hab ich Dich verstanden) Der gesunde Menschenverstand sagt: In der VDA 6.3 steht O-Text:
„Der vorliegende Fragenkatalog bildet eine Basis für den Auditor. Er kann für sein spezielles Audit Teile übernehmen und davon auswählen oder Fragen ergänzen. Die vorgegebende Struktur ist aber dabei einzuhalten.“
Meine Erfahrung (bis jetzt) war: Der Kunde will adäquate Prozessaudits sehen. Wenn Du anständiges Bewertungsschema hast, immer gleich bewertest (VErgleichbarkeit) evtl. noch Trends aufzeigen kannst, wird der Kunde kaum verlangen, dass Du dein funktionierendes und nachvollziebares System über Bord wirfst, und alles neu nach VDA 6.3 machst. -
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