Statistische Verfahren zur Auswahl von Prüflingen2007-06-12T16:02:39+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Statistische Verfahren zur Auswahl von Prüflingen

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  • knobiwahn
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 4

    Servus
    ich bin diplomand bei einem mittelständischen Unternehmen und befase mich mit dem Prozess der Prüfplanung.
    Ein Teil dieser Arbeit ist auch die Analyse des bisherigen Stichprobenverfahrens im Wareneingang und fertigungsbegleitender Prüfungen. Kennt einer von euch ausser ISO2859 (AQL) noch andere, zeitgemäße Verfahren zur Auswahl von Prüflingen? Ich habe inzwischen von mehreren Seiten erfahren dass AQL nicht so gut geeignet ist.
    Wär Klasse wenn da jemand eine Idee hat.

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Hallo knobiwahn,

    wir warten alle sicher gaaanz gespannt auf unsere Statistik-Päpstin Barbara.

    Tip: Suchfunktion= AQL

    Dort hat sich Barbara schon verschiedentlich zum Thema AQL und Alternativen geäußert.

    MfG

    Michael

    Wenn einer nicht mehr weiter weiß, dann gründet er `nen Arbeitskreis.

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo knobiwahn!

    1. QSV mit Lieferanten, Prozeß- / Prüfungsdaten beim Lieferanten abfragen.
    2. Billige 100%-Prüfung durch Automaten / chinesische Strafgefangene.

    Stichprobenverfahren im Wareneingang ist OUT. Ja, wir machen’s auch noch. Aber intellektuellen Aufwand stecke ich da keinen mehr rein.

    Schöne Grüße

    Frank

    „There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)

    knobiwahn
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 4

    wo kriegt man die chinesen denn her? wär glaub echt eine alternative.

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo knobiwahn!

    Analog zu Parmaschinken: Das Züügs ins Flugzeug, ab nach China, dort prüfen lassen und wieder zurückfliegen. Du mußt noch etwas Nebenkosten für die Beamtenbestechungen einrechnen, damit 1. Du in die Gefängnisse reinkommst und 2. auch wirklich Hinrichtungen stattfinden, falls es Reklamationen aus der Fertigung oder vom Kunden gibt.

    Willkommen in der globalisierten Moderne!

    Frank

    knobiwahn
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 4

    ich glaub, da muss ich noch vieeel lernen. aber ich bin ja auch grad erst mitm studium fertig. also zumindest fast

    Lothar
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 111

    Hallo Knobiwahn
    Ich möchte mich der Aussage von Frank Hergt anschliessen, bitte aber folgendes zu bedenken: 1. Vorausschauende Auswahl und Entwicklung geeigneter Lieferanten 2. Vertrauen mit dem Lieferanten aufbauen (persönlichen Ansprechpartner, der auch die Verwendung und Auswirkungen von Fehlern kennt) 3.Wenn doch Stichprobenprüfung, dann auf jeden gegen 0 zulässige Fehler prüfen 4. Zunächst mit ein paar sorgfältig ausgewählten Lieferanten oder Produkten beginnen. Wir führen dies bereits seit über 10 Jahren durch, und wie ich sagen kann doch sehr erfolgreich – aber: erst einmal das Vertrauen mit den Lieferanten aufbauen, und Vooooorsicht und noch mehr Augenmerk bei Fernostlieferanten
    Gruß
    Lothar

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo zusammen,

    nur um es noch mal ganz klar zu sagen: Wenn ich 0 Fehler brauche, kann ich mit der statistischen Stichprobenplanung nix anfangen.

    In der statistischen Stichprobenplanung ist der Ansatzpunkt, dass eine gewisse erwartete Qualitätslage verglichen wird mit der tatsächlich gelieferten.

    Hab ich variable Merkmale, dann ist die zu Grunde liegende Verteilung (natürlich nur, wenn das auch in Echt so ist) die Normalverteilung. Bei der Normalverteilung ist jeder Wert möglich (also auch Werte außerhalb der Toleranz), nur haben extremere Werte bei entsprechender Verteilung eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit.

    Bei attributiven Merkmalen (i.O./n.i.O.) brauche ich immer einen tolerierten Anteil n.i.O.-Teile, bevor ich etwas mit Statistik machen kann. Ohne n. i. O.-Teile hab ich ein deterministisches Modell (alle Teile = i. O.) und keine Unsicherheit mehr. Und ohne Unsicherheit keine Statistik.

    Wenn jemand Pläne für 0 Fehler aufstellt, dann hat das entweder nichts mit Statistik zu tun ODER es ist ein Plan, in dem mit einer hohen Wahrscheinlichkeit abgesichert wird, dass kein Fehler im Los vorkommt. Ausgeschlossen werden kann ein Fehler damit niemals, weil es immer eine kleine Restwahrscheinlichkeit dafür gibt, dass irgendwo und irgendwann ein Fehler auftritt. (Ist so ähnlich wie ein Jackpot im Lotto: Selten genug und dennoch möglich.)

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
    (Charles Dickens, Schriftsteller)

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