UV-Lampen und Arbeitsschutz2007-02-22T16:06:12+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement UV-Lampen und Arbeitsschutz

Ansicht von 7 Beiträgen – 1 bis 7 (von insgesamt 7)
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  • medi12
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    Beitragsanzahl: 683

    Hallo zusammen,

    mal ne Arbeitsschutztechnische Frage.
    Wie schützt ihr denn so die MA, wenn die mit UV-Lampen kleben. Der Hersteller der UV-Lampe (Klebestation) hat keine Ahnung und fragt sich anscheinend, wie man darauf kommen könne dass UV-Licht schädlich sei. Unsere Sicherheitsfachkraft meint, da müsse man nichts machen und die Genossenschaft sieht das irgendwie auch so. Nur scheint mir das ein bisschen fahrlässig. Benutzt ihr bestimmte Handschuhe oder sowas?

    Dank und Gruss,
    medi

    Und machst du einen Plan, und bist ein schlauer Wicht, so machst du einen zweiten Plan doch gehn tun beide nicht.

    QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Hallo Medi,

    ich tue mich jetzt ein wenig schwer mit einer Gefährdungsbeurteilung durch die DSL-Leitung, aber hier mal ein paar Vorschriften/PDFs, in denen Du stöbern kannst:
    BGR 192 „Benutzung von Augen und Gesichtsschutz“
    Dann unter http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Gefaehrdungsbeurteilung/Gefaehrdungsbeurteilung.html__nnn=true
    der Ratgeber zur Gefährdungbeurteilung. Unter dem Kapitel Gefährdungsfaktoren -> Strahlung -> Optische Strahlung -> UV-Strahlung findest Du arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Hintergründe (bei mir ab Seite 293). Dort sind auch Beurteilungskriterien und Arbeitsschutzmaßnahmen inkl. der zugehörigen Rechtshintergründe aufgeführt.

    In Kurz hier meine Einschätzung: UV-Strahlung ist ein Problem, aber abhängig von Wellenlänge, Lichtstrom (messen!) und Dauer der Anwendung. Es gibt Zahnärzte, die härten Plomben nur mit Brille und dass obwohl durch den Lichtleiter kaum Strahlung nach außen dringt.

    Ich hoffe, das hilft dir ersteinmal weiter,
    viele Grüße
    Qmarc

    P.S. Sollte deine Sifa aber auch wissen …?

    ____
    Sterne essen Schokolade auf …

    medi12
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 683

    Merci QMarc, hat mich auf die richtige Fährte geführt.

    P.S. Sollte deine Sifa aber auch wissen …?

    Ach, was sollte der nicht alles wissen…

    Gruss,
    medi

    Und machst du einen Plan, und bist ein schlauer Wicht, so machst du einen zweiten Plan doch gehn tun beide nicht.

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Moin Qmarc,

    schliesse mich medi12’s Antwort bzgl. SIFA an.
    Die Jungs wissen mittlerweile doch bald garnicht mehr, wie sie die gesamten Vorschriften und Gesetzlichkeiten noch sauber bewältigen sollen. Weiterhin kommt noch hinzu, dass mittlerweile fast jedes KMU seine gesetzliche Grauzone hat, da es die vollständigen Forderungen nur noch mit dem gleichzeitigen Verlust des gesamten Kapitals erfüllen/einhalten kann.
    Ist leider so und deshalb setzt man halt Schwerpunkte in den Bereichen, wo es wirklich brennen (hohes Unfallrisiko) kann.

    IsoMan

    QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Moin IsoMan,

    na da muss ich mal widersprechen ;-).
    Die Aufgabe der SiFa ist auch die Beobachtug rechtlicher Vorschriften und Kommunikation eben dieser an die verantwortlichen Personen. Zur Kommunikation gibt es so sinnvolle Forderungen wie den Arbeitsschutzausschuss (ASiG), den regelmäßigen Bericht der SiFa (BGV A2) und die SiFa als Stabsstelle.

    Meine Meinung dazu ist, dass viele den Job nur nebenbei machen, weil sie eigentlich andere Aufgaben im Unternehmen haben oder aber dass externe arbeitsmedizinische/sicherheitstechnische Dienste nur schnell Kohle machen wollen. Es hapert also an der Bereitstellung der Ressourcen und das Thema kennen die Managementbeauftragten zur Genüge ….

    Noch eine kleine Anmerkung:
    Ich bin Referent für diverse Arbeitsschutzthemen. In meinen Schulungen sitzen zu ca. 75 Prozent Teilnehmer aus zertifizierten (9001, 14001, SCC) Unternehmen. Das stimmt mich nun wieder hoffnungsvoll, dass doch sehr viel in Bewegung ist.
    Darüber hinaus nehme ich bei international orientierten Unternehmen den Willen wahr, auch im AS besser zu werden.

    Was ich damit sagen will, ist, dass man durchaus Mechanismen für guten Arbeitsschutz entwickeln kann und dafür braucht man eben auch Mitarbeiter, die diese Mechanismen auch umsetzen können.

    In diesem Sinne, kritische Grüße
    Qmarc

    ____
    Sterne essen Schokolade auf …

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Moin Qmarc,

    wie du bereits gesagt hast – der Job ist i.d.R. einer von vielen. Leider ein üblicher Sachverhalt bei KMU`s.
    Natürlich hast du mit deinen weiteren Aussagen Recht und jeder Unternehmer sollte sich darüber klar sein, dass er rechtlich herangezogen werden kann und wird, wenn er die entspr. Vorgaben UND Ressourcen nicht vorhält.
    Ich habe vor einigen Jahren in meiner früheren Anstellung mal miterlebt, was los ist, wenn ein tödlicher Unfall passiert ist. Da hatte die entspr. SIFA inkl. U-Ltg. trotz nahezu vorbildlicher Einhaltung aller Regelungen und Vorgaben immer noch ein enormes Erklärungs- und Nachweisproblem zu stemmen.
    Es ist kein leichter Job und die Leute, die diese Funktion ausfüllen, stehen oftmals als Rufer in der Wüste.

    IsoMan

    monika.heinze
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 264

    Sifa gibts nicht mehr, nennt sich heute FASI und hat ausschließlich beratende Funktionen. Die Ganzen Vorschriften fallen im Zuge der EU Harmonisierung sukzessive weg. Viele gibts schon nicht mehr. Was auch gut ist. Dieser ganze Vorschriftenwirrwarr ist in anderen Ländern nie nötig gewesen.

    Für UV Strahlung gibts keine BGR. Wird in naher Zukunft wohl über das Gesetz zur „Optischen Strahlung“ geregelt. An dem wird grad gebastelt. Die EU Richtlinie gibts ja schon länger. Infos findeste du unter http://www.hvbg.de/d/bia/fac/strahl/uv_str_a.pdf
    Entscheidend ist immer der UVI (UV Index). Das UV Strahlung gefährlich ist hat letzt erst Mette Marrit festgestellt. Und die Scheinwerfer die die Ursache waren wurden von der BG anschließend überprüft und die haben klar nachgewiesen das die Strahlung zu hoch war.

    Monika

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