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Wir haben folgendes Problem:
Wir ermitteln über Referenzteile die Gesamtstückzahl unserer Verpackungseinheiten.
Unser Kunde kommt ebenfalls über Referenzteile auf eine andere Stückzahl. Referenzteil-Mengen sind mit dem Kunden abgestimmt, unsere Waage erst geeicht.
Kann mir jemand einen Vorschlag machen, wie ich vorgehen soll?Hallo QS-Andy,
ist die Waage beim Kunden auch i.O.?
Ich weiß nicht was für Teie und wie schwer diese sind. Mach doch mal eine Vergleichsprüfung mit Kunden.
1 bis 5 Pakete mit einer gewissen Stückzahl
die bei euch gewogen wurden mit zum Kunden
nehmen und Gewicht vergleichen.
Dabei sollte ein gleiches Ergbnis raus kommen,(beide Waagen sind ja geeicht).Tschüß
Moin,
rein theoretisch sollte bei beiden Waagen das gleiche Ergebnis zustande kommen, aber:
Auch bei einer geeichten Waage sind gewisse Toleranzen erlaubt, wie bei allen geeichten Geräten. siehe Tankstelle, auch dort sind Abweichungen erlaubt.
Gewisse Unstimmigkeiten können sich immer durch Gewichtsschwankungen innerhalb der produzierten Teile ergeben (Materialdicke etc.)
Ich würd folgendes vorschlagen:
Mach dir verschieden große „päckchen“, die ihr wiegt und dann euer Kunde. Also je 3 Päckchen mit jeweils der gleichen Stückzahl über verschiedene Losgrößen.
Auch mit Gewichten mal die „Gleichheit“ der Waagen testen.Dino
Frauen sind die Juwelen der Schöpfung.
Man muß sie mit Fassung tragen.
(Heinz Erhardt)Hallo QS-Andy,
eine Möglichkeit, das ganz systematisch zu machen, ist eine Gage R&R. Dabei packt Ihr verschiedene Päckchen, die das gesamte Spektrum der später zu wiegenden Päckchen abdeckt (Daumenregel: 10 Stück, z. B. von 100 bis 1500 Teilen).
Gewogen werden die Päckchen mehrfach von einem Prüfer (Messwiederholung, Repeatability) und von verschiedenen Prüfern / Waagen (Reproduzierbarkeit von Werten durch verschiedene Prüfer / Waagen, Reproducability).
Damit könnt Ihr dann genau sagen, ob die Differenzen durch die Prüfer (bzw. Waagen) oder die Messung selbst entstehen und Ihr könnt ausrechnen, mit welchen Schwankungen Ihr beim Wiegen rechnen müsst.
Viele Grüße
Barbara
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Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller)Hallo QS-Andy,
die Vorschläge der Kollegen sind mit Sicherheit der richtige Ansatz.
Wir hatten früher eine ähnliches Problem bei sehr kleinen Schüttgut Teilen die in GiBo´s geliefert wurden. Es stellte sich dann raus das die stark schwankenden Taragewichte der Gibo´s mit für die Abweichungen verantwortlich waren.
Habt ihr eure Taragewichte schon mal untersucht/verglichen?Gruß aus dem Süden
iso-mänWir sind die Leute vor denen uns unsere Eltern immmer gewarnt haben.
Moin Andy,
sind denn Eure Waage und die des Kunden im selben Wägebereich?
Bis dann
Hallo QS-Andy
wir hatten vor Jahren einen ähnlich gelagerten Fall: Stückzahldifferenzen mit einem englischen Lieferanten trotz Waagenvergleich usw. Damals war die Ursache die Feuchtigkeitsaufnahme der Produkte. Es handelte sich um thermoplastbeschichtete Wickelträger mit einem Einzelgewicht von
< 0,1 gr. Durch die hohe/geringe Luftfeuchte
änderte sich das Gewicht der einzelnen Teile um 30 – 50 %.Vor allem in den Wintermonaten, wenn es bei uns seht trocken war gab es dann immer wieder Differenzen. Vielleicht solltest Du auch dies berücksichtigen. Ansonsten denke ich sind viele Dinge beschrieben worden, welche Du berücksichtigen solltest.
Gruß und viel Erfolg bei der Ursachenanalyse
LotharHallo Lothar,
und wie seid ihr letztlich auf diese Fehlerquelle gestossen (8D-Report, FMEA oder sonstiges)?
Gruß
Evereve99
„Seht ihn an den Dichter
Trinkt er, wird er schlichter
Ach, schon fällt ihm gar kein Reim
auf das Reimwort „Reim“ mehr eim.“Robert Gernhardt
(In Memoriam)Hallo Evereve 99
Dabei half uns Kommissar Zufall. Nachdem schon alles Porzellan zerschlagen war und „Krieg“ mit dem englischen Lieferanten herrschte, wurde anlässlich einer permanenten Inventur eine wegen Stückzahldifferenzen schon 14 Tage gesperrte Verpackungseinheit irrtümlich erneut nachgewogen. Und siehe da, plötzlich stimmte die Menge fast aufs Stück genau. Also, erneute Ursachenanalyse (5 W) mit dem Ergebnis, dass wir bei Wareneingang sehr trockene Luft hatten und bei der Inventur und die Tage davor nicht. Da kontinuierlich die Luftfeuchte gemessen wurde, konnte man später diese Zusammenhänge (Anlieferdatum – Feststellung der Luftfeuchte – Mengendifferenz ja/nein) nachweisen. Nach einer Entschuldigung bei unserem englischen Lieferanten war dann alles wieder in Butter.
Gruß
LotharWir haben bei unserem Wiegevorgang die Tara-Gewichte beachtet (Teile werden im separaten Behälter gewogen). Teile werden in Kartonagen, die immer abweichende Gewichte bei gleicher Größe haben,nach dem Zählvorgang gefüllt .
Jetzt haben wir auch von unserem Kunden die Angaben zur Waage, er verwendet eine Waage im selben wägebereich. Ein Vergleich mit Referenzteilen (Gewicht/Stückzahl) hat ergeben, dass auch er das selbe Gewicht und die entsprechende Stückzahl herausbekommt.
Jetzt habe wir folgendes vereinbart: Wir senden unsere Referenzteile an unseren Kunden in separatem Beutel, und erhoffen uns, dass er dann beim Wiegen mit diesen Referenzteilen auf das selbe Ergebnis kommt.Hallo QS-Andy,
willkommen im Club…
Die Probleme kommen mir sehr bekannt vor…Wichtig ist auf jeden Fall auch noch, dass beide Parteien die gleiche Anzahl Referenzteile verwenden zum Waagenabgleich.
Gruß
QU
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