QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Sortierkosten
-
AutorBeiträge
-
Hallo erstmal!
Im Moment kürzen uns die Sortierkosten, mit denen uns unser japanischer Kunde in Japan belastet, täglich den Profit weg!
Zugegeben, uns rutschen bei der visuellen Prüfung schon ab und zu Teile durch, dennoch stehen die Sortieraktionen nicht in einem fairen Verhältnis.
Fehlerbild:
– nicht aufgepresste Unterlagscheibe auf Gewindebolzen
Stückzahl:
100.000 St./Monat
Fehlerhafte Teile:
10 St./Monat = 100 ppm
Maßnahmen unsererseits sind definiert und mit Kunden kommuniziert:
Optimierung der autom. Montageanlage mit Sensoren, Drucküberwachung, neue Steuerung und so, Fertigstellung März/April 2007, Invest: Euro 20.000.-Vorgehensweise des jap. Kunden:
Sobald ein fehlerhaftes Teil gefunden wird, erfolgt die Sortierung des Tagesbedarfes von ca. 5.000 Stück, mind. eine Woche lang = 5 Tagesproduktionen = 25.000 St.
Wenn dann am letzten, dem 5. Tag der Sortieraktion wieder ein fehlerhaftes Teil gefunden wird, geht es wieder von vorne los!Dies führt dazu, dass unser jap. Kunde seit Mitte Oktober 06 bis heute täglich sortiert und uns monatlich mit ca. Euro 4.000-. belastet !!!!
Obwohl eine U-Scheibe (würden wir beistellen) nachträglich vom Kunden einfach aufgesetzt und montiert werden könnte, lehnt dieser unseren Vorschlag grundweg ab.
Auch das mit Sammelausschuß isse nedde!Ich vermute, dass der Q-Leiter nebenher eine eigene Sortierfirma besitzt und diese sehr kollegial mit Aufträgen versorgt.
Hat jemand einen ganz guten Tip für mich, wie man aus diesem „Teufelskreis“ raus kommt und das ganz speziell bei einem japanischen Kunden?
Danke schon mal an alle, die sich hierauf melden!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
info ad quality minus first dot de
Hallo qualyman,
nur für mich zum Verständnis:
Ab März ist das Thema sowieso vom Tisch, weil dann automatisch kontrolliert wird?
Bis dahin werden Euch monatlich 4.000 Euro abgezogen, weil Ihr mehr ppms liefert als vereinbart?
Viele Grüße
Barbara
_____________________________________
Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand einzusetzen.
(Carl Hahn, ehem. VW AG)kann ich gut verstehen!
is doch ein gutes Geschäft :-P)
Brauch ich doch dir nicht sagen… was ist den _vereinbart_?
Nix oder?
Tja… Arschbacken zusammenkneifen und durch… oder du hast ne aufrechte GF….
Lieferstop.. (letzteres erst zweimal selber erlebt.. Ausgang 50:50) ) hat aber 100% das Selbstwertgefühl der Truppe gestärkt ;-)Nee im Ernst… das ist die uralte Sache mit dem Hebel..
Welchen Marktwert ihr mit Euren Produkten habt, müsst Ihr wissen.
Aber eins ist auch klar, läßt du dic einmal vorführen, wirst du immer wieder vorgeführt…Loretta – die hofft, du hast keine Zielvereinbarung zu Reklamationskosten.. ;-)
—
Jedes Betriebssystem hat sein Maskottchen: MacOS den Apfel, BSD den Dämonen, Linux den Pinguin, Windows die allgemeinen Schutzverletzungen.
—geändert von – loretta on 17/01/2007 16:50:41
Hi Babara,
nicht weil wir mehr ppm´s liefern (vereinbart 15 ppm) sondern weil die U-Scheibe fehlt und der japanische Werker keine U-Scheibe vor der Montage mit Hand aufsetzen darf, was die Taktzeit wohl kaum beeinflussen dürfte.
Das mit März 07 ist richtig, jedenfalls für dieses Fehlermerkmal!
Wenn dann ein andere Fehler entdeckt wird, geht das Ganze von wieder vorne los und immer ab dem ersten fehlerhaften Teil!@ Loretta
Ne, ne Zielvereinbarung verbunden mit der Reduzierung von Reklamationen lehne ich seit dem Ausscheiden aus unserem gemeinsamen Ex-Betriebes strikt ab.
Ich will und muss nur Ziele vereinbaren, an denen nur ich und ausschließlich ich was stemmen kann, ohne Fremdeinfluß!!!Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
info ad quality minus first dot de
geändert von – qualyman on 17/01/2007 17:04:49
Gibt es denn eine QSV mit dem Kunden? Was sagt denn die Zeichnung (ist das eine BGR oder ZB)?
Vielleicht hat ja der Kunde gar nicht die ppm-Rate in der QSV festgelegt…
… hat mir mal sehr geholfen….
HPH
Moin,
tja, da sind sie wieder, deine 3 Probleme:
1) Du hast fehlerhafte Teile
2) Du arbeitest mit nem anderen Kulturkreis
3) Du kannst net mal eben da vorbei und mit dem Leiter QS nen Kaffee trinkenIm Ernst, ich sehe da wenig Chancen, aus diesem Teufelskreis rauszukommen, gerade mit den Japanern. Das einzige, was da helfen könnte, was wohl genau so teuer kommt, ist ne Vollkontrolle.
Alles andere sind langwierige Verhandlungen, die wohl gerade aufgrund der kulturellen Unterschiede eher zu keinem Ergebnis führen werden. Hatte selber mal das „Vergnügen“ und durfte feststellen, dass die sich auf nix einlassen.
Dino
Man gab uns mancherlei auf Erden:
zum Denken gab man uns die Stirn,
man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
doch auch den Himmel und den Zwirn.
(Heinz Erhard)Hallo Qualyman!
Vergiß es, da kommst Du nicht raus. Nicht in Japan. Mit uns treibt unsere eigene Verkaufsorganisation solche Scherze. Auch ohne Anlaß. Nach dem Motto: „Was aus Deutschland kommt, ist unter Qualitätsgesichtspunkten sowieso schon mal verdächtig!“ Ist es aus japanischer Perspektive auch. Dagegen sind wir alle Generalschlamper.
Wenn Du auf den Kunden weiterhin Wert legst: Entschuldige Dich vielmals und zahl’s ohne weitere Diskussion.Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hm,
dabei fällt mir ein:
Pflichtschulungen für alle QM´ler, die mit Japan zu tun haben:
Mindestens Shogun schauen bzw. lesen
Dazu noch Tai – Pan lesen
und sich an rohen Fisch gewöhnen…
(gilt nur für 9001)Für 16949 muss man den Fugu Test machen…..
Dino
Man gab uns mancherlei auf Erden:
zum Denken gab man uns die Stirn,
man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
doch auch den Himmel und den Zwirn.
(Heinz Erhard)geändert von – QM-Dino on 18/01/2007 07:57:19
hmmm.. Reinhard, könnte hier doch ne Menge zu erzählen…
REINHARD??? (der sitzt warscheinlich grad im Reiche Nippons)
—
Jedes Betriebssystem hat sein Maskottchen: MacOS den Apfel, BSD den Dämonen, Linux den Pinguin, Windows die allgemeinen Schutzverletzungen.
—Hallo Qualyman und alle anderen zu „Unrecht“ gescholtenen
So schwer es auch sein mag, die Forderung des Kunden nach einwandfreier Ware ist doch nicht unberechtigt, oder? Nicht nur in Fernost besteht man darauf. Da Du offensichtlich bis April eine Lösung vorliegen hast, Dir die Kosten bis dahin aber zu hoch erscheinen, würde ich mir überlegen, selbst eine billigere Lösung in Deinem Verantwortungsbereich anzustreben (z.B. selbst sortieren). Vielleicht sind die Euch aufgerechneten Kosten wirklich überhöht, vielleicht aber auch nicht. Ich denke, Ihr seht das Thema primär aus Kostensicht und nur sekundär auf die Lieferung 100% guter Teile zumindest nach der ersten Reklamation.
Trotzdem noch einen schönen Tag
LotharHallo Lothar, hast ja recht; aber wir alle wissen doch auch, das es Kunden gibt, die aus Reklamationen auch noch Profite ziehen wollen.
Da gehts spürbar nicht mehr um Schadensbegrenzung u/o meinetwegen um „Strafzahlungen“, sonder einige sehen da einen sprudelnde Geldquelle.. glaub mir ich weis von was ich spreche :-/—
Jedes Betriebssystem hat sein Maskottchen: MacOS den Apfel, BSD den Dämonen, Linux den Pinguin, Windows die allgemeinen Schutzverletzungen.
—Yeps….
und dann noch Teile reklamieren, die bei der Montage „aus Versehen“ kaputt gegangen sind… oder Teile anderer Hersteller…. oder Musterteile als Kaufteile umdeklarieren und dann reklamieren…..
Und dann noch richtig Kohle als Fehlermeldungspauschale (ein paar hundert Euro für ein Blatt Papier) berechnen…..
Da treibt der Wahnsinn Blüten…..
Dino
Man gab uns mancherlei auf Erden:
zum Denken gab man uns die Stirn,
man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
doch auch den Himmel und den Zwirn.
(Heinz Erhard) -
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.