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Hallo zusammen.
Wie würdet Ihr im nachfolgenden Fall agieren?
Fall:
Junges dynamisches Unternehmen (Metall) produziert qualitativ hochwertige Produkte.
Fokussiert auf 100% Erfüllung der Kundenanforderungen (wird definitiv auch erreicht).Unternehmen ist nicht zertifiziert und ein Qualitätsmanagementsystem in klassischer Form existiert noch nicht.
Abläufe/Prozesse sind nicht beschrieben.
Formulare für Qualitätsaufzeichnungen sind vorhanden und werden auch genutzt.
Wareneingangsprüfung (Rohmaterial) wird durchgeführt.
Fertigungsaufträge werden nach Vorgabe des Kunden gesteuert.
D. h., im Regelfall stellt der Kunde seine Auftragsformulare und Zeichnungen bereit, auf denen alle geforderten Qualitätsmerkmale dokumentiert werden. Wenn nicht, werden vom Unternehmen eigene Formulare genutzt.
Warenausgangsprüfung wird durchgeführt.Jetzt verlangen einige Kunden im Zuge Ihrer eigenen Lieferantenbewertung ein Zertifikat DIN EN ISO 9001 bzw. eine Aussage, ob ein QMS eingeführt wird.
Wie würdet Ihr in der Übergangszeit die Qualitätsfähigkeit des Unternehmens vertrauenswürdig schriftlich beweisen/darstellen, bis ein QMS eingeführt und umgesetzt ist?
Danke für Eure Hinweise
Gruß
Chrisgeändert von – Chris on 16/01/2007 22:49:59
Moin,
lade doch deine Kunden zur Besichtigung ein.
Veranstallte einen „Customer-Event-Day“.
Zeige deinen Kunden eurer System zur Qualitätssicherung.Gruß: Mr.Idea
Hallo Chris!
Wie sprach doch einst der Kanzler: „Wichtig ist, was hinten herauskommt!“
Wenn Ihr Qualitätsaufzeichnungen habt, vor allem auch über Eure Reklamationsquote, reicht das eigentlich als Beweis dafür, daß das Unternehmen Qualität liefert. Sollte eigentlich auch das wichtigste sein, ich bin von zertifizierten Lieferanten, die einen Schrott nach dem anderen liefern, minder begeistert.
Und als vertrauensbildende Maßnahme: Kunden einladen, Werksrundgang, offene Gespräche zwischen Kunden und MitarbeiterInnen zulassen. Wenn einer ein bischen Erfahrung hat, merkt er dabei sehr schnell, wie der Laden tickt.
Nebenfrage: Wie viele MitarbeiterInnen habt Ihr?Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo Chris,
versuche doch mal den Kunden die Formulierung „Wir haben ein QM-System, das sich an den Forderungen der ISO 9001 ausrichtet. Wir streben in unserer eigenen Qualitätspolitik nach voller Erfüllung der Kundenwünsche, siund aber nicht zertifiziert. (Die für uns nicht relevaten Normenforderungen haben wir ausgeschlossen). Wir laden Sie herzlich ein, sich von unserer Qualität im Rahmen eines Werksbesuches selbst zu überzeugen.“
So oder so ähnlich würde ich es formulieren. Ihr zeigt, dass ihr Qualitätsbewusssein habt und offen gegnüber den Kunden seid. Das sollte aus meiner Sicht funktionieren.
Viel Erfolg und viele Grüße
Qmarc____
Wenn wir wüssten, was wir zu wissen glauben, dann wüssten wir es besser und würden tun, was wir zu tun beabsichtigen.Hi Chris,
ich sehe das genauso wie meine Vorredner schon geschrieben haben.
& wenn Ihr später noch vorhabt euch zu zertifizieren, dann kann euch die Stelle bescheinigen lassen, das Ihr euch gerade in der Zertifizierung befindet.Schöne Grüße
Michaelamachbar wäre mit sicherheit auch eine konformitätserklärung die eure GF unterschreibt. & pasus z.b. bereitschaft zu kundenaudits um die geschichte verifizierbar zu machen. damit sollten auch die meisten zufriedengestellt sein , einer oder zwei würden vielleicht kommen , doch das könnt man gleich nutzen um verbesserungspotenzial auszuzeigen
gruss
robbob
Hallo zusammen,
schreibt doch einfach auf, was eure Q-Politik ist (Erfüllung der Kundenanforderungen stehen an erster Stelle) lass das von der GF unterschreiben und füg die Aussage, dass ihr zu Kundenaudits bereits seid dazu.
Gruss,
mediUnd machst du einen Plan, und bist ein schlauer Wicht, so machst du einen zweiten Plan doch gehn tun beide nicht.
Hallo zusammen.
Danke für Eure Antworten.
Leider hilft mir das noch nicht weiter,
denn ein QMS existiert noch nicht.
Auch die Prozesse sind, wie oben beschrieben, noch nicht existent.Das QMS befindet sich definitiv noch in den Kinderschuhen. – Problem erkannt und wird bereinigt.
Aber das dauert – und in der Zwischenzeit muss eine „Interimslösung“ her.Gruß
ChrisHallo Chris!
Macht euch das Leben doch nicht so schwer.
1) Termin für Einführung und Zertifizierung festlegen. Eine AB der Zertifizierungsgesellschaft mit der Angabe des Termins ist da sehr hilfreich.
2) Auflistung der Prozesse und Regelungen die ihr schon durchführt und nachweisen könnt.
3) Einladen der Kunden zum Lieferantenaudit. Wahrscheinlich wird eh keiner kommen, da die Kunden ja sehen das sich was tut. Und wenn doch welche kommen, schön, dabei läßt sich vieles durchsprechen und ihr bekommt durch den Auditbericht auch noch Unterstützung was euch fehlt. Ebenso sind diese Besuche gut um noch mal ale Kundenforderungen abzuklopfen und / oder zu aktualisieren.
Gruß
MichaelMoment mal,
wurde denn irgendwo verlangt, dass ihr euch zertifiziert? Was passiert denn, wenn ihr sagt, dass das nicht geplant ist?
Wenn ihr, wie du sagst, tatsächlich bisher keinerlei Beanstandungen hattet, dann müsste doch bei euch alles wunderbar laufen, von was sich die Herren Auditoren dann auch überzeugen können. Wenn ihr von euren Kunden auditiert werdet, heißt dass doch nicht, dass ihr auch ein zertifizirtes QMS haben müsst. BTW ein QMS heißt noch lange nicht, dass auch Qualität bei rauskommt. Daher meine ich auch, dass eine niedergeschrieben Qualitätspolitik (Was bedeutet bei euch Qualität) + das Angebot einer Auditierung durch den Kunden ausreichend sein dürfte.
Das beste wäre, du rufst einfach mal QM bei deinen Kunden an und fragst nach.Gruss,
mediUnd machst du einen Plan, und bist ein schlauer Wicht, so machst du einen zweiten Plan doch gehn tun beide nicht.
@Medi:
Sollten wir jetzt empfehlen, dass sich ein junges, dynamisches Team bloss nicht zertifizieren lassen sollte, um die Adjektive nicht zu gefährden ;-)).
Viele Grüße
Qmarcgeändert von – qmarc on 17/01/2007 15:06:29
@QMarc: Hab ich doch nicht gesagt, oder? Ich halte es nur für überzogen, sich unter Stress zu setzen um eine Zertifizierung zu erlangen, nur weil man mal ein Formblatt bezüglich Lieferantenbewertung zugesandt bekommen hat. Ein QMS ansich ist schon sinnvoll, wenn, und da hakts manchmal, es auch sinnvoll eingesetzt wird.
Lieferantenbewertung ist doch ein schönes Thema. Theoretisch kann ich ein Formblatt, wie hier geschehen, an alle meine Lieferanten versenden und allein darüber meine Bewertung machen. Das krieg ich sicherlich durchs Audit, aber geholfen hats mir eigentlich nicht = sinnloser Einsatz des QMS.
medi
Und machst du einen Plan, und bist ein schlauer Wicht, so machst du einen zweiten Plan doch gehn tun beide nicht.
Hallo Chris,
schon bei Deiner ersten Erklärung hast Du mitgeteilt was ihr alles tut um den Kunden zufrieden zu stellen. Das ist schon ein großteil eures QM-Systems. Ich würde das einfach schon mal dokumentieren und als ersten Schritt in Richtung Zertifizierung sehen, das kannst Du auch so euren Kunden „verkaufen“. Weiterhin würde ich die Zertifizierung planen und einen Termin mit der Zertifizierungsgesellschaft vereinbaren.
So wie es aussieht habt ihr wirklich nicht viel zu tun um das Zertaudit zu bestehen.Gruß
tqm4allGruß
Thomasgeändert von – tqm4all on 17/01/2007 16:34:24
solange die Zertifiezierung nicht ausdrücklich eingefordert wird (oder ihr wegen fehlen derselben gar nicht bei den Ausschreibungen berücksichtigt werdet) (was den meisten einkäufern wurscht ist).. würde ich versuchen, eine normgerechte Vorgehensweise darzustellen und zu dokumentieren.
Fertig.
(Zertifizierung kann aber muss nicht (frei nach Stoiber))@frank: „ich bin von zertifizierten Lieferanten, die einen Schrott nach dem anderen liefern, minder begeistert“
Du wirst mir immer sympatischer ;-)
—
Jedes Betriebssystem hat sein Maskottchen: MacOS den Apfel, BSD den Dämonen, Linux den Pinguin, Windows die allgemeinen Schutzverletzungen.
—@all.
Danke für Eure Hinweise, aber sie bringen mich nicht wirklich weiter.
Ein QMS existiert im Moment definitiv nicht, kann ich also bei einem Audit auch nicht nachweisen.
Die tolle Reklamationsquote hat natürlich auch zur Folge, dass ein erheblicher Aufwand (relativ) betrieben wird. Das ist auch der Grund, warum wir ein QMS einführen, die Prozesse optimieren und nachweislich dokumentieren. Ob wir uns dann Zertifizieren lassen, steht noch nicht fest.
Der Kunde verlangt auch keine Zertifizierung, jedoch „kurzfristig“ einen schriftlichen Beweis der Qualitätsfähigkeit.
Und das trotz prima Reklamationsquote.„wie sag (schreib) ich es also meinem Kinde?“,
denn davon hängt auch die Vergabe weiterer Aufträge ab.Gruß
Chrisgeändert von – Chris on 17/01/2007 18:58:33
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