MSA und R&R2006-12-25T05:59:09+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement MSA und R&R

Ansicht von 7 Beiträgen – 1 bis 7 (von insgesamt 7)
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    Beiträge
  • Blatherer
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 74

    Frohe Weihnachten erstmal!
    fuer alle Die, die nicht zuhause schlummern und etwas Zeit finden mir zu helfen.

    Kann ein R&R auch bei Messmitteln gemacht werden, wo kein menschlischer Einfluss vorherschen kann? Ist dieses Sinnvoll?
    Ich denke da an einen Conturographen.

    Unser Kunde verlangt einen R&R aber das eigentliche Messen laeuft bei uns Automatisch ab.

    Danke fuer eure Hilfe.

    Bastian

    Was nuetzt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen ueberlaesst?

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    keine Literatur da und faul & vollgefressen…

    und jetzt fragst du sowas..

    Ich kanns dir aus dem stegreif nicht beantworten, aber:

    Sinnvoll oder nicht.. macht es Dir Probleme? Wenn nein, mach es doch einfach und Ruhe ist im Karton. (ähnlich wie mein Thema vor einiger Zeit mit Fähigkeitsnachweisen bei Werkzeuggebundenen Maßen)

    ne gute Zeit wünsch ich Dir (wo hockst du derzeit?)

    Loretta


    Jedes Betriebssystem hat sein Maskottchen: MacOS den Apfel, BSD den Dämonen, Linux den Pinguin, Windows die allgemeinen Schutzverletzungen.

    geändert von – loretta on 26/12/2006 04:27:17

    Speckiy
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 92

    Hi und frohes Fest erstmal.

    Also ne R&R bei einem Messmittel ohne bedienereiflusss ist ja mal völliger quatsch. Wir bieten dem Kunde in solch einen Fall immer eine MSA nach verfahren 3 an. Diese schleißt den Bedienereinfluss nämlich aus.

    MFG

    Der Weihnachtsmann

    Blatherer
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 74

    Hallo Loretta, Hallo Speckiy,

    erstmal danke fuer eure Auskuenfte.
    Mal schaun wie wir das umsetzen.
    Zu deiner Info Loretta, ich bin immernoch in China.

    gruesse aus der Ferne!
    Bastian

    Was nuetzt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen ueberlaesst?

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Bastian,

    mensch, hier ist ja tatsächlich auch an den hochheiligen Feiertagen etwas los *staun*

    Mal abgesehen von Verfahren 1-3 soll eine MSA sicherstellen, dass Euer Mess-System funktioniert. Dazu braucht es natürlich keinen Bedienereinfluss, auch wenn der in den gängigen Verfahren häufig drin ist.

    Geprüft werden soll, ob in Eurem Messbereich das Mess-System funktioniert, d. h. immer gleich gut (oder schlecht) misst. Am einfachsten ist eine MSA, wenn Du Referenzteile hast, von denen Du den tatsächlichen Wert kennst. Dann kannst Du diese Teile vermessen (lassen), wobei vor allem die Genauigkeit insgesamt (wie gut wird der tatsächliche Wert getroffen) als auch die Wiederholgenauigkeit wichtig sind. Bei einem möglichen Prüfer- bzw. Positionierer-Einfluss wäre das eine weitere Einflussgröße im Mess-System, die auf Wichtigkeit geprüft werden sollte.

    Von der statistischen Seite her machst Du einen (Versuchs-)Plan, in dem für alle Einflussgrößen (Teilenr., Prüfer, Luftdruck, whatever) die einzelnen Kombinationen aufgelistet sind und vermessen werden: 1. Block= 1. Messung, Teile in zufälliger Reihenfolge, 2. Block = 2. Messung, Teile in zufälliger Reihenfolge (andere Reihenfolge als bei 1. Messung), usw.

    Auswerten kannst Du das dann mit ANOVA-Methoden oder DoE-Software (Design of Experiments) und schauen, ob es wichtige Einflüsse durch die Wiederholung oder durch den gemessenen Wertebereich oder auch durch die Art des vermessenen Teilchens gibt. Oder was Dir sonst noch an Einflussgrößen einfällt.

    Wichtig ist, dass Du erst *alle* möglicherweise wichtigen Einflussgrößen sammelst und dann den Plan aufstellst, misst und anschließend die Ergebnisse auswertest.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand einzusetzen.
    (Carl Hahn, ehem. VW AG)

    monika.heinze
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 264

    und die Frage zum jahresschluss: was zum Teufel ist R&R und MSA und wo kann ich das nachlesen? Und wo brauche ich sowas? Als normal sterblicher bestimmt nicht.

    Monika

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Monika,

    dabei geht es um die Analyse eines Mess-Systems, d. h. um die Frage, ob das, was ich messen will, auch gemessen wird.

    R&R steht für Reproducability & Repeatability. Dabei wird untersucht, ob es gleiche Ergebnisse gibt, wenn ein Prüfer ein Teil mehrfach untersucht (Repeatability) und ob die gleichen Werte rauskommen, wenn mehrere Prüfer ein Teil messen (Reproducability).

    Die Mess-System-Analyse (MSA) geht noch ein bisschen weiter als die Gage R&R und prüft, ob die Teile unverzerrt gemessen werden (so genannter Bias, z. B. Messwert immer 0,2 größer als Referenzwert), ob es Abweichungen von Referenzwert innerhalb des untersuchten Wertebereichs gibt (z. B. an den Grenzen des Wertebereichs ein anderes Verhalten als in der Mitte, Prüfung der Linearität) und es wird geschaut, ob die Messergebnisse über die Zeit stabil sind.

    Wer das braucht? Jeder, der sich einen Gedanken um die Zuverlässigkeit seiner Messwerte macht. Gefordert wird es vor allem im Automotive-Bereich.

    Sinnvoll ist es immer dann, wenn mit Messwerten Entscheidungen getroffen werden, d. h. bei SPC, Fähigkeitsuntersuchungen und Versuchsplanung. Denn nur wenn ich mich auf meine Messwerte verlassen kann, kann ich damit auch echte Entscheidungen treffen. Alles andere ist Kaffeesatzleserei.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

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    (Carl Hahn, ehem. VW AG)

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