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Hallo Forum,
ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Schichtarbeit.
Hat jemand einen guten Link zum Vergleich verschiedener Schichtsysteme?
Mein Schwerpunkt liegt vor allem auf der gesundheitlichen Vorsorge. Welches System ist wie belastend für den Körper vor allem bei Mitarbeitern, die über viele Jahre Schicht arbeiten müssen? Wie ist die Akzeptanz in den Familien?
Ich bedanke schon einma mich für jedweden Hinweis,
viele GrüßeQmarc
Hallo QMarc,
eigentlich müsstest Du diese Links kennen, oder?
http://de.wikipedia.org/wiki/Schichtarbeit
http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-Praxis/Handlungshilfen-und-Praxisbeispiele/Arbeitszeitgestaltung/Nacht-_20und_20Schichtarbeit.html__nnn=true
(5 sec googlen…)Ansonsten aus meinem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz:
Schichtarbeit ist mit Familie schwer zu kombinieren. Das fängt bei regelmäßigen Terminen an (gemeinsame Mahlzeiten bis Spielgruppe) und hört bei Organisations-Problemen auf (Chef hat mal eben Sonderschicht angesetzt und andere Familienmitglieder müssen das abfangen – eben nicht zu den 9-17 Uhr Bürozeiten, sondern deutlich früher und später). Es geht, ist aber extrem anstrengend.Schichtarbeit wird in nächster Zeit nicht nur in produzierenden Bereichen eine Rolle spielen, sondern wegen der erweiterten Ladenöffnungszeiten auch zunehmend in Dienstleistung und Handel. Insofern wäre es auch hilfreich, wenn Du Deinen Bereich für den Du recherchierst, für uns etwas eingrenzt.
Viele Grüße
Barbara
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Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand einzusetzen.
(Carl Hahn, ehem. VW AG)Hallo Barbara,
klar, die Links hatte ich schon.
Es geht in meinem Fall um einen produzierenden Betrieb mit aktuell 4er-Schichtsystem. Die Schichten arbeiten jeweils 7 Tage und haben dann Wochenende. Aus meiner Sicht/Kenntnis führen lange Phasen der gleichen Schicht (vor allem Nacht) dazu, dass sich der Körper zu sehr daran gewöhnt und die Umstellung schwerer fällt.
Eigentlich sollte sich die Personalabteilung in Kombination mit dem Betriebsrat darum kümmern. Mein Eindruck ist, dass die sich lieber mit sich selber beschäftigen, als den Mitarbeitern zu helfen. Also will ich ein wenig konstruktiven Input liefern, um den Ball anzuschieben.
Danke für die Hilfe
Qmarc
Hallo QMarc,
4-Schicht-Modelle sind zwar für die Firma nett, nur die Umstellung ist wie Du schon geschrieben hast, sehr anstrengend.
Der Vater meiner Kinder arbeitet seit über 20 Jahren im Schichtbetrieb, je nach Auslastung und Auftragslage zwischen einer und vier Schichten. Je älter er wird (er ist jetzt 38 Jahre alt), desto schwerer fällt ihm die Umstellung, und zwar sowohl auf eine Schicht als auch wieder auf den normalen Tagesrhythmus. Zusätzlich bringen bei ihm spontane Sonderschichten und Überstunden ein echtes Organisationschaos mit sich.
Was die Schichtarbeit auf jeden Fall erträglicher macht ist eine gute Planbarkeit, d. h. dass egal welches Modell gefahren wird, die Mitarbeiter sich darauf frühzeitig einstellen können. Sonst kommt neben der anstrengend Umstellung auch noch die Ungewissheit hinzu, die dann persönliche Kontakte oder Ausgleichsmaßnahmen (Schlafen, Sport, Hobbies) erschwert.
Grundsätzlich lässt sich Schichtarbeit nicht abschaffen. Planbarkeit und die gezielte Absprache mit den Mitarbeitern helfen, das Ganze zu kompensieren.
Wo Du auch noch Ansprechpartner und Infos findest, ist das Ifado:
http://www.arb-phys.uni-dortmund.de/Viele Grüße
Barbara
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Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand einzusetzen.
(Carl Hahn, ehem. VW AG)nun einen link habe ich hier leider nicht gefunden
habe aber selber mal ein paar jährchen schicht gearbeitet :-) , und kenne einige wo in den einen oder den anderen Schichtmodel arbeiten.
Aus meiner Erfahrung waren mir die langen Phasen lieber ( 5-6 Tage ) , in den sich der Körper an die arbeitszeit etwas gewöhnen konnte.
Femilier gesehen war das eigendlich ne reine einstellungs / abstimmungssache . jede schicht hatte was für sich. ich denke wenn das model fix ist macht es an sich nichts aus. schlechter sieht es mit flexiblen schichten aus. Hier mal ein tag dort mal ein tag, hier mal ne spätschicht da mal ne nachtschicht, das würde keiner lang mitmachen.
derzeit kenne ich einige die ein 17 Schicht model fahren , da wird teilweise z.B. 3 Wochen am Stück nachts gearbeitet. Hier kann sich der körper mitunter zu sehr an die arbeitszeit gewöhnen. bzw man hat beträchtliche probleme mit dem schlaf.
das letzte model das ich noch kenne ist das
alle 2 3 tage wechseln
7 tage model . also 2 tage früh ; 2 tage normal , 3 tage spät , 3 tage nacht ->4-5 tage frei -> dieses ist mit abstand als schlechteste beurteilt worden. jemand aus meiner unmitelbaren nähe arbeitet so , es ist kaum irgend ein soziales leben möglich.
ist ne grosse herausforderung sich sogar mal an weihnachten etc. zu treffen , da er in dieser Zeit meistens arbeitet.gruss
robbob
AnonymGast12. Dezember 2006 um 11:31 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
ich bin gerade an der Erstellung eines Schichtmodells bei einem produzierenden Gewerbe beteiligt.
Wir hätten gerne ein 4-Schicht-Modell vorwärtsrollierend implementiert, das ist aber an mehreren Randbedingungen (eine davon war die dann nicht mehr in ausreichendem Maße möglichen Überstunden) gescheitert.
Letztlich sind wir wieder zum 3-Schicht-Modell gekommen, ebenfalls vorwärtsrollierend. Wir haben diesbezüglich dann noch mehrere Alternativen ausprobiert, was die Schichtfolgen angeht, aber die einzige, die wir gefunden haben, mit der sich die Anforderungen der Mitarbeiter nach möglichst freien Wochenenden und wenigstens die schlimmsten arbeitswissenschaftlichen Don’ts vermeiden ließen war die Folge FFFFF; SSSSS; NNNNN.
Wobei bei uns dann noch erschwerend Zusatzschichten Samstag Früh und Sonntag Nacht dazukamen.
Insofern liegt für uns bei dem Projekt die Hauptherausforderung eher bei der Berechnung der RIBE und Reserve, sowie Produktivität und zu erwartende Zusatzschichten.
Beste Grüße,
Tim
Notrufnummern: Deutschland 110, Amerika 911, Nepal 4247041
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten.
Ich bin natürlich für jedweden weiteren Hinweis dankbar und gebe euch Feedback, sobald sich bei mir ein anderes System abzeichnet.Viele Grüße
Qmarc____
Wenn wir wüssten, was wir zu wissen glauben, dann wüssten wir es besser und würden tun, was wir zu tun beabsichtigen.Moin,
also….
hab mal 2 Modelle life erlebt.
1)
5 x S, 5 x F, 5 x N Sa & So frei
(Therorie)6 x S, 6 X F, 6 x N Sa & So verkürzte, später volle Schichten, Sonntags komplette Nachtschicht
Später dann sogar 7 Tage Woche
2) Beginnend Montag:
3 x F, 3 x S So frei, 3 x S, 2 x N So, Mo, Di, (alle 2 Wochen Mi frei), dann 3 x F 4 x N
dann frei bis Mo, wieder von vorne, dann aber den Mi als F und „Trainingstag“Ich kam mit dem komplettwochenmodel besser zurecht, das andere war verheerend, da Schlafstörungen etc. aufgrund von total unregelmäßigem Schlaf.
Wurde auch nach ca. 2 Jahren wieder umgestgellt.Dino
Man gab uns mancherlei auf Erden:
zum Denken gab man uns die Stirn,
man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
doch auch den Himmel und den Zwirn.
(Heinz Erhard)Moin Dino,
ich dachte im Dinozeitalter gab es noch gar keine Schichtarbeit ;-).
Nee, mit Ernst: Ich hab einen Kollegen, der schwört auf 2-Tage-Schichtsystem, weil sich dann der Körper eben nicht auf den Rhythmus einstellt. Ich schau mal, wie es wird und wir werden nach meiner Vorstellung einfach mal testen müssen.
Viele Grüße
QmarcHallo zusammen,
zu diesem Thema hier interessante Infos:
http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/manuskript/ms070213schwerpunkt_schichtarbeit.pdfGruß
WH
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