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Hallo Forum,
da Überlegungen anstehen einen Six-Sigma Kurs zu belegen (Green oder Black-Belt???) bzw. diese Methode in unserem Unternehmen anzuwenden, würde ich gerne mal von Euch aus der Praxis ein paar Dinge erfahren die nicht in Kursbeschreibungen zu finden sind:
– wer von Euch hat schon einen Kurs besucht (welchen)?
– wie sind die Erfahrungen in der Praxis (kann die Theorie aus dem Kurs in der Praxis so angewand werden?)
– welche Projekte habt Ihr (falls Black Belt) als Trainingsprojekte durchgeführt (mit Einsparungen von 100.000Euro!?)
– hättet Ihr diese Einsparungen nicht auch ohne Kurs erzielen können ;)
– habt Ihr nach dem Kurs weitere Projekte durchgeführt bzw. findet die Six Sigma Methode weiter Anwendung über den Kurs hinaus
– allgemein Eure Meinung: lohnt es sich oder nicht (wird einem da was verkauft nach dem Motto altbekannte Sachen unter neuem Namen…etc…)vielen Dank im voraus
pit
Hallo pit,
Six Sigma ist *keine* eierlegende Wollmilchsau, die sich selbst füttert (das schon mal vorweg).
Im Grunde ist ein Six Sigma Projekt die konsequente und stringente Anwendung von PDCA zusammen mit statistischen Methoden. Das Ganze wird als Kochrezept serviert, so dass das Nachbasteln einigermaßen einfach wird, wenn:
*Deine Firma Dich und Dein Projekt unterstützt
*Du die benötigten Ressourcen (Zeit, Menschen, Geld, etc.) bekommst
*Du einen Sponsor für das Projekt hast, der daran interessiert ist, das Problem zu lösen (und dafür wenn nötig auch unpopuläre Maßnahmen mitträgt)Die Kennzeichen eines Six Sigma-Projektes sind:
*Es gibt ein Problem.
*Es gibt keine offensichtliche Lösung.
*Die Problemlösung wird zeitlich begrenzt gefunden und umgesetzt.
*Die Lösung wird mittels DMAIC gefunden.
In vielen Firmen wird auch eine Einsparung von x Euro für einen GB oder BB gefordert.Der große Unterschied zwischen „normalen“ Projekten und Six Sigma-Projekten sind die sehr strikten Vorgaben und Begrenzungen sowie die Forderung, statistische Methoden anzuwenden. Die Lösungen werden nach dem ZDF-Prinzip (Zahlen-Daten-Fakten) gefunden und nicht in erster Linie aus der Erfahrung heraus. Das Ergebnis ist finanziell und in allen anderen relevanten Größen (Anzahl Reklamationen, Anzahl Maschinenstillstände, etc.) messbar.
Zu Deinen Fragen:
*Kurs: Ja, mittlerweile bin ich selbst Trainerin.
*Transfer in die Praxis: Bei mir selbst gut, ich kenne allerdings diverse von anderen trainierte GBs/BBs, die gerade mit der Statistik echte Schwierigkeiten hatten.
*SS-Projekte: z. B. Rechnungsqualität, Logistik, 100 K-Euro Einsparungen: ja (Einsparpotential ist stark von Firmengröße abhängig und für mich deshalb allein keine gute Messgröße für die Projekt-Qualität)
*Als Normal-Projekte möglich: Nein, weil die Lösungen nur durch statistische Verfahren gefunden werden konnten (Riesen-Datenberge), die vorher firmenintern nicht genutzt wurden bzw. unbekannt waren.
*Weitere Anwendung über den Kurs hinaus: Ja
*Lohnt sich der Aufwand? Kommt darauf an. Wenn die firmeninternen Gegebenheiten Dir genug Luft dazu lassen bzw. die Ressourcen freigegeben werden, dann ja. Ansonsten ist es tote Zeit, die Du besser anders verbringen kannst.
Und selbstverständlich bin ich absolut kein repräsentativer Maßstab für die Beurteilung von Six Sigma-Trainings, weil ich durch mein Statistik-Studium natürlich schon einiges vorher wusste.
Die Frage danach, welche Kriterien für die Auswahl von Seminar-Anbietern sinnvoll ist, hatten wir hier schon mal diskutiert (-> Suche-Funktion).
Die meisten TN wissen schon ziemlich viel über Projektmanagement und wenig über statistische Methoden. Insofern ist das Schwierigste an einem guten Six Sigma-Training, dass neben dem DMAIC die Statistik gut erklärt wird.
Generell denke ich, dass die Vielzahl von statistischen Fragen z. B. hier im Forum einen Bedarf an Statistik-Wissen aufzeigt. Insofern kann ein Six Sigma-Training auch helfen, das eine oder andere im Qualitäter-Leben zu verstehen (SPC, DoE, Fähigkeiten, usw.)
Viele Grüße
Barbara
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„Was war das für eine Stimme?“ schrie Arthur.
„Ich weiß nicht“, brüllte Ford zurück, „ich weiß es nicht. Es klang wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.“
Douglas Adams – Per Anhalter durch die GalaxisHi, Barbara,
Danke für Deinen umfassenden Beitrag.
Barbara: „Im Grunde ist ein Six Sigma Projekt die konsequente und stringente Anwendung von PDCA zusammen mit statistischen Methoden. Das Ganze wird als Kochrezept serviert“
Ergänzung, weiteres charakteristisches Merkmal: Will ein XY-Belt ein Team reorganisieren, dann wirft er ihm indirekt Unfähigkeit vor. Es sei nicht fähig gewesen, die Verbesserungsmöglichkeit selbst zu erkennen und zu nutzen. Insbesondere wirft er das auch der Führungskraft dieses Teams vor.
Mit diesem Vorwurf macht er sich dies Team zum Feind und mindert seine Aussichten auf Erfolg.
Sein unausgesprochener Vorwurf enthält einen weiteren: Den höheren Führungskräfte dieses Teams wirft er schwere Fehler in Personalauswahl und Führung vor. Von denen darf er auch keinen Applaus erwarten.Barbara: „….wenn:
*Deine Firma Dich und Dein Projekt unterstützt“
Im Prinzip ja. Konkret brauchst Du, pit, Unterstützung von einer Person, die mächtig ist gegenüber allen, deren Arbeit Du kritisisieren wirst. Einen Jack Welch als CEO, das ist schon ideal. Sollte Dein Six-Sigma-Fan weniger als die absolute Macht im Unternehmen kann, dann seid Ihr beiden zum Erfolg verdammt, denn mit ihm stürzt Du dann auch, und besagtes Team wird Dich nicht auffangen.Ciao
Wolfgang HornHallo alle Six-Packs ;-),
dieses „Kochrezept“ ist ja nichts neues!
Alte, bewährte Methoden richtig angewendet, schon hat man ein „gutes Menue“, mit dem man Probleme gut stemmen kann.Voraussetzung, die m.M. wesentlich zum Erfolg beitragen werden:
1) Keine Schuldzuweisungen an diejenigen, welche prozessverantwortlich oder dessen Vorgesetzten sind!
2) Die GF und das Team muss dahinterstehen, etwas zu verbessern!
3) Die GF muss die notwendigen Ressourcen schaffen
4) Die GF muss den Status in bestimmten Abständen reviewen
5) Der Projektstatus muss nicht nur den Beteiligten bekannt sein, sondern muss ALLEN zeigen, das sich was in die richtige Richtung bewegt.Habe den GB intern in einer 4tägigen Schulung gemacht und das Projektteam 4 Monate angeführt.
Einsparungen = 30.000 Euro netto, also ohne Manntage und Aufwendungen!Und…..es hat ungeheuer Spass gemacht!!
Das Team ist zusammengeschmolzen und hat auch Andere davon überzeugen können, Six-Packs-Projekte aufzusetzen.Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Wolfgang!
Ergänzung, weiteres charakteristisches Merkmal: Will ein XY-Belt ein Team reorganisieren, dann wirft er ihm indirekt Unfähigkeit vor. Es sei nicht fähig gewesen, die Verbesserungsmöglichkeit selbst zu erkennen und zu nutzen. Insbesondere wirft er das auch der Führungskraft dieses Teams vor.
Mit diesem Vorwurf macht er sich dies Team zum Feind und mindert seine Aussichten auf Erfolg.
Sein unausgesprochener Vorwurf enthält einen weiteren: Den höheren Führungskräfte dieses Teams wirft er schwere Fehler in Personalauswahl und Führung vor. Von denen darf er auch keinen Applaus erwarten.Ich weiß nicht, wie weit Dir klar ist, daß das des Qualitäters täglich Brot ist, ob mit oder ohne Six Sigma. Jeder von uns lebt zumindest teilweise davon, daß er anderen erzählt, was sie falsch machen und wie sie es besser machen können. Oft dem eigenen Chef. Ohne es jemals selber machen zu müssen. Das so rüberzubringen, daß es aktzeptiert wird, gehört zu den Grundfähigkeiten im QM.
Oder, mal anders rum: Wenn ich prinzipiell Verbessserungsideen nur akzeptiere, wenn sie auf meinem Mist gewachsen sind, geht’s bei mir nur sehr langsam voran.
Lebst Du nicht auch davon, Führungskräften beizubringen, welche Fehler sie machen und wie sie’s besser machen können?Schöne Grüße
Frank Hergt
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
@all Vielen Dank für die Infos
@barbara wie ist Deine Einschätzung: ich bin am überlegen ob es besser für mich ist z.B. den QII – Statistische Methoden Lehrgang zu absolvieren und danach einen „Blackbelt-Aufbau-Lehrgang“ zu absolvieren um hier die neu gewonnen Statistikkenntnisse nach Six-Sigma-Methode anwenden zu lernen…
oder ob ich „nur“ den Black(oder Green)-Belt-Weg gehe – Die Frage deshalb da ich schon einige DGQ-Lehrgänge/Seminare besucht habe (QM,Auditor, FMEA, TS16949) und nicht so viel doppelt hören möchte bzw. meine größten Schwächen im Statistik-Bereich sehe.@qualyman: kannst Du Dein Projekt evtl. etwas näher Beschreiben bzw. wie Du die Einsparung errechnet hast (und über welchen Zeitraum) – ich habe da so meine Probleme ein Projekt im Voraus mit der entspr. Einsparung (über welchen Zeitraum) zu definieren… bzw. wenn ich das schon so im voraus weis wozu dann einen Kurs besuchen?! und nicht einfach so loslegen…
viele Grüße
pit
Hi, Frank,
Wesentliche Unterschiede zwischen „des Qualitäters täglich Brot“ und der SixSigma-Methode Jack Welch:
1. Du bist „der Qualitäter“ in Deiner Firma und Deine Position ist im Organigramm für alle sichtbar. Der Leiter Qualitätssicherung ist auch der Leiter seiner Schar und garantiert, daß die so denken und handeln wie er.
Der XY-Belt dagegen ist nur für die Dauer seines SixSigma-Projekts beauftragt, danach erledigt er ein Folgeprojekt, oder die Linie nimmt ihn wieder auf oder auch nicht.
2. Alle wissen: Du hast das Vertrauen und das Ohr Deiner Geschäftsführer, Du sprichst in ihrem Namen. Deine Worte sind deshalb so glaubwürdig, wie alle wissen, ihre Geschäftsführer wollen Zukunft und Wachstum ihrer Firma, und alles was Du und Deine Schar tun, dient letztlich diesem Gemeinwillen. In Deiner Position siehst Du jeden Prozeß nicht allein für sich, sondern Du siehst das Gewebe von Prozessen, und Du willst Qualität nicht nur im einzelnen Prozeß, sondern auch im Gewebe.
Der XY-Belt dagegen ist nur für den Erfolg seines Projektes verantwortlich, zerreiße es das Gewebe der Prozesse, wie es wolle.3. Deshalb sind Deine Aufgaben so formuliert – und Du verstehst sie auch so – daß Du die Hierarchie nutzt, Du überlegst Dir dreimal, ob Du einen Keil treibst zwischen Gruppen- und seinem Abteilungsleiter. Sondern, wenn der Gruppenleiter „nicht spurt“, dann hältst Du zwischen Tür und Angel einen Sekundenschwatz mit dem Abteilungsleiter, und die Sache ist gegessen – und manches Mal bist auch Du derjenige mit dem Aha-Erlebnis.
SixSigma nach Jack Welch aber war optimal für eine General Electric in der Endphase im Prozeß der Verbürokratisierung. Dafür waren die vielen XY-Belts im Auftrag ihrer Majestät hervorragend geeignet, den bürokratischen Stahlbeton zu zertrümmern, wieder Beweglichkeit zu schaffen und die nun wegen Selbstzweifel untauglich gewordenen Manager zu ersetzen. Wenn die vor Fruistration selber kündigen, spart es noch Abfindungen…
Du, Frank, magst gelegentlich auch Methoden aus der SixSigma-Werkzeugkiste benutzen, aber so gesund Dein Unternehmen noch oder bereits ist, nicht als Abrißbirne, sondern viel sorgfältiger.4. Man weiß von Deiner Erfahrung in Deiner Firma. Man weiß, Du plapperst nicht nur volldröhnende Schlagworte bar jeder Praxiskenntnisse, sondern Du weißt, unter welchen Geburtswehen welche Prozesse wo so entschieden wurden und nicht anders.
Du hast Verständnis für die Klemmen, in die Dein Management sich selbst gebracht hat und wirst gegen „verklemmte Manager“ daher nicht so gnadenlos vorgehen wie ein XY-Belt, der nur seinen Prozeß sieht, sonst nix, der einen Sündenbock benötigt und daher die bisherigen Manager niedermachen muß.Diese 4 wesentlichen Unterschiede reichen mir erst mal.
Ciao
Wolfgang HornHallo Wolfgang!
Äähh… ich verstehe unter „Six-Sigma“ eigentlich das Benutzen von Methoden aus der entsprechenden Werkzeugkiste. Und ich glaube, die anderen sehen das auch so. Ansonsten:
1. Der Leiter Qualitätssicherung hat bei uns nur einen sehr eingeschränkten Stab und ist nicht mein Chef. Stimmt, ich bin morgen auch noch da und das wissen auch alle. Das wäre ich mit einer Six-Sigma-Ausbildung allerdings auch. Selbst wenn ich in anderen Bereichen Projekte durchziehen würde: Mit denen müßte ich nächstes Jahr beim nächsten Projekt wieder zusammenarbeiten.
2. Ja, muß. Allerdings sehe ich auch hier nicht den Widerspruch zu Six Sigma. Egal was unter welcher Flagge ich treibe: Die Risken und Nebenwirkungen muß ich immer berücksichtigen.
3. Klar. Aber genauso würde ich als XY-Belt, auch wenn ich im Auftrag des Herrn unterwegs bin, handeln. Die emotional belasteten Dinge werden immer vor den öffentlichen Besprechungen geklärt. Wenn ich Audits mache, gibt’s auch immer Funde, die nicht im Bericht auftauchen. Nach Abmachung: Ihr habt das bis morgen Abend abgestellt und ich schreibe nicht drüber. Selber noch mal nachschauen kann man ja….
4. Ja. Seinen Ruf (und erst der macht wirklich aktionsfähig) muß sich jeder erst erarbeiten. Auch der Belt.
Wolfgang, man kann mit Six Sigma sicher jede Menge Unfug treiben. Aber das ist für mich kein Grundbestandteil von Six Sigma. Und das geht mit jeder anderen Management-Modewelle oder -Religon genauso. Die Prinzipien von Six Sigma hat Barbara in ihrer üblichen Klarheit geschildert. Um sie anzuwenden, braucht’s etwas Fachwissen (und Erfahrung). Aber benutzen kann man sie als Chef, als rechte Hand des Chefs oder als Berater von außen. Umsetzen müssen es eh immer die Betroffenen. Von daher kann man nur mit ihnen und nicht gegen sie arbeiten.
Schöne Grüße
Frank Hergt
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo pit,
grundsätzlich sehe ich die größten Unterschiede zwischen dem QII und Six Sigma-Ausbildungen in der Verwendung der Software. Während Du bei QII vorwiegend mit Excel arbeitest, ist eine Statistik-Software wie z. B. Minitab bei alle guten Six Sigma-Angeboten Pflicht.
Meine Ansicht zu Statistik mit Excel hab ich hier schon häufiger zum Ausdruck gebracht. In aller Kürze ist Statistik mit Excel so, als würdest Du eine Schraube mit dem Hammer in die Wand nageln.
Inhaltlich sind die Unterschiede relativ gering (hängt natürlich vom Anbieter und von den Trainern ab), weil statistische Grundlagen vermittelt werden. Die Schwerpunkte unterscheiden selbstverständlich sich etwas.
Die Entscheidung, ob QII mit BB-Aufbaukurs oder gleich Six Sigma-Ausbildung wäre deshalb für mich vor allem davon abhängig, in welchem Bereich ich die statistischen Methoden mit welchen Tools einsetzen will.
Die Berechnung der Einsparungen ist am Anfang eine Schätzung, die im Laufe des Projekts mit der Datenlage abgesichert bzw. modifiziert wird. Letztlich ist es ein Vorher-Nachher-Vergleich, bei dem die Kosten im Jetzt mit denen nach Abschluss des Projekts verglichen werden.
Viele Grüße
Barbara
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„Was war das für eine Stimme?“ schrie Arthur.
„Ich weiß nicht“, brüllte Ford zurück, „ich weiß es nicht. Es klang wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.“
Douglas Adams – Per Anhalter durch die GalaxisHallo Wolfgang,
ich stimme Frank absolut zu. Es mag sein, dass nach Deiner Erfahrung Green oder Black Belts in Rambo-Manier durch die Unternehmen gehen und dabei alles plattwalzen, was sich ihnen in den Weg stellt.
Ich komme als Beraterin von außen in die Firmen und bin somit prädestiniert dafür, als Amazone den Laden aufzumischen. Merkwürdigerweise tue ich das nicht, und zwar aus den von Dir genannten Gründen: Ich will auch morgen noch mit meinen Kunden zusammen arbeiten und wenn ich allen Leuten auf die Füße trete, dann wird das sehr schnell eine sehr einseitige „Zusammenarbeit“. Das nutzt weder mir noch der Firma oder dem Six Sigma-Projekt irgend etwas.
Unbesehen davon bin ich sowieso der Meinung, dass der respektvolle Umgang mit Menschen egal in welchem Rahmen absolut notwendig ist.
Auch ich habe schon im Rahmen von Six Sigma sehr unschöne Sachen erlebt. Wie bei vielen anderen Arbeitsbereichen auch liegt das nicht in erster Linie an der Methodik selbst, sondern an der Art und Weise, wie sie eingesetzt wird.
Es gibt bei Six Sigma nirgendwo einen Anspruch, möglichst viele Menschen zu vergrätzen. Vielmehr wird immer wieder betont, wie wichtig die Zusammenarbeit ist und wie wertvoll das Wissen der Prozessbeteiligten.
Viele Grüße
Barbara
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„Was war das für eine Stimme?“ schrie Arthur.
„Ich weiß nicht“, brüllte Ford zurück, „ich weiß es nicht. Es klang wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.“
Douglas Adams – Per Anhalter durch die GalaxisHallo Barbara,
Danke für Deine Tips.
Die Sache mit den Einsparungen ist halt so ne Sache, da sich mir halt die Frage stellt bzw. gestellt wird : kann ich die gestellte Aufgabe (Einsparungspotential habe ich ja erkannt) erst wirklich mit Hilfe des „teuren“ Seminars umsetzen bzw. was macht den Unterschied Vorher (vor Seminar) Nachher wirklich aus. Kann ich die Einsparung auch ohne Kurs erbringen und nur nicht statistisch nachweisen… (denn ich hab das Potential ja vor dem Kurs schon erkannt etc….). Was wird mir im Seminar beigebracht AUSSER Statistik um die Ursache eines Problems zu beheben/zu Erkennen was ich nicht evtl. schon kenne (kennen sollte laut Chef)(Ursache Wirkungs Diagramme etc.) aus anderen Kursen.
Ich suche also nach Argumenten einen Kurs zu begründen die Solchen (berechtigten)Fragen standhalten. Man hört es ja öfter das da ja nichts „neues“ erzählt wird. (mal abgesehen ob das neu für mich ist oder nicht)
Ich hoffe das wird nicht zur Grundsatzdiskussion ob man Kurse besuchen soll oder nicht, Grund ist halt das im Vorfeld (eines BB-Kurs) dieses Projekt angegeben werden soll.
Grüße
pit
Hi, Frank
Du: „ich verstehe unter „Six-Sigma“ eigentlich das Benutzen von Methoden aus der entsprechenden Werkzeugkiste.“
Deren Nützlichkeit ist unbestritten.Ich wende mich mal wieder gegen dem Mißbrauch der guten Werkzeuge aus Mangelinformation oder Kurzsicht.
Du: „Die Prinzipien von Six Sigma..sie anzuwenden, braucht’s etwas Fachwissen (und Erfahrung).“
Und auch die passenden Randbedingungen – was für einen Blackbelt unter Jack Welch funktioniert, das kann in anderer Umgebung daneben gehen.„Über 70% der Veränderungsprojekte scheitern an den Soft Facts“, höre ich, bessere Zahlen wird es wohl nie geben.
Wieviel Risikozuschlag müßte der XY-Belt kalkulieren in seinen Angeboten?Wie er sie frühzeitig erkennen und minimieren kann, das ist mein Thema, aber nicht zur Fragestellung von pit.
@barbara: „Wie bei vielen anderen Arbeitsbereichen auch liegt das nicht in erster Linie an der Methodik selbst, sondern an der Art und Weise, wie sie eingesetzt wird.“
Eben …. und unter welchen Randbedingungen.Ciao
Wolfgang HornHallo pit,
es gibt im Six Sigma keine Methoden, die sich nicht schon woanders finden (weder in der Statistik noch im Projektmanagement).
Der Mehrwert eines Six Sigma-Projektes gegenüber „normalen“ Projekten besteht darin, dass eine bestimmte Abfolge eingehalten wird (DMAIC) und dass die Entscheidungen datenbasiert sein müssen (und nicht sein können wie in normalen Projekten). Dadurch ergeben sich immer wieder ganz neue Einblicke in einen Prozess, die es ohne die Prozessdaten-Analyse nicht gegeben hätte.
Selbstverständlich braucht es dafür keine Six Sigma-Ausbildung, wenn Du das auch so kannst. Die Analyse von Prozessdaten kannst Du auch woanders lernen, die Ideen zum Projektmanagement genauso. Nur die Verbindung zwischen beidem findest Du eben in Six Sigma-Ausbildungen.
Zudem hast Du bei einem guten Anbieter immer die Anforderung, ein eigenes Six Sigma-Projekt begleitend zur Ausbildung zu machen. Während der Ausbildung gibt es Projekt-Reviews, in denen der Trainer und die Teilnehmer zusammen Dein Projekt anschauen und eventuell weitere Ideen haben (da passieren manchmal sehr interessante Dinge, einfach weil mehr Menschen mehr wissen). Bei weiteren Fragen kannst Du den Trainer ansprechen und hast so einen sehr kurzen Weg, um (statistische) Fragen zu klären. Und in Deinen Trainings-Teilnehmern hast Du noch mehr Kontakte, um Fragen zu klären bzw. weiteres Know-how einzusammeln und natürlich auch weiterzugeben.
Diese Projektbegleitung findest Du bei Statistik-Seminaren eben nicht, genauso wenig wie die Projekt-Reviews bzw. Anforderungen, ein eigenes Projekt zu machen.
Gerade die statistischen Werkzeuge (Hypothesentests und Regressionsmodelle z. B.) kommen in der normalen Praxis selten vor, so dass das im Statistik-Seminar Gelernte auch schnell wieder im Schrank verstauben kann.
Bei Six Sigma-Ausbildungen musst Du das anwenden, d. h. Du musst Dich damit beschäftigen und es umsetzen. Das bringt Dir selbst ein tieferes Verständnis und Deiner Firma einen Wissensvorsprung.
Die Einsparungen sind dann nur noch die Kirsche auf der Sahne, mit der man vor allem diejenigen von Six Sigma-Ausbildungen überzeugen kann, die Sinn und Unsinn von Investitionen vor allem am direkten finanziellen Return on Invest festmachen.
Genug Argumente oder brauchst Du noch mehr? ;-)
Viele Grüße
Barbara
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„Was war das für eine Stimme?“ schrie Arthur.
„Ich weiß nicht“, brüllte Ford zurück, „ich weiß es nicht. Es klang wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.“
Douglas Adams – Per Anhalter durch die GalaxisHallo Barbara,
WOW, ich hätte es nicht besser formulieren können (bzw. das waren die Worte die mir fehlten :))
darf ich Dich zitieren (oder besser das als meine Argumente darstellen ;), schließlich bin ich da Deiner Meinung)
Vielen DANK
Hallo pit,
danke :-)
Sicher darfst Du die Argumente verwenden, dafür stehen sie doch da.
Viel Spaß
Barbara
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„Was war das für eine Stimme?“ schrie Arthur.
„Ich weiß nicht“, brüllte Ford zurück, „ich weiß es nicht. Es klang wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.“
Douglas Adams – Per Anhalter durch die Galaxis -
AutorBeiträge
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