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Hallo zusammen,
habe eine kurze Frage an Euch: Wer legt bei Euch im Unternehmen die Kennzahlen fest. Ist es in der ISO 9001 geregelt, ob dies der jeweilige Prozessverantwortliche macht?
Bei uns ist es so, dass einige Kennzahlen schon existierten und dann nach und nach geändert wurden (meistens bei den jährlichen Auswertungen mit der GF oder ähnlichem.) Jetzt haben wir für unsere Beschaffung eine Kennzahl (Lieferfähigkeit), deren Berechnung nicht mehr stimmig ist, da sich unser Geschäftsfeld verändert hat. Ich habe dem Leiter Einkauf eine neue Berechnung vorgeschlagen, er stimmt jedoch nicht zu. Ich stimme seiner Grundlage nicht zu, da er meiner Meinung nach, die Zahlen schön rechnet. Wie weit kann ich micht als QMB denn da aus dem Fenster lehnen. Vielen Dank für Eure Antworten.Grüße Bettina
Hallo Bettina!
Wenn die Berechnung nicht meht stimmt, dann kann er die festgelegte Kennzahl doch auch nicht erreichen, oder verstehe ich das falsch?
Die Kennzahlen können von der GF vorgegeben werden. Ein muß ist das nicht. Der Prozeßverantwortliche ist dort eher der Ansprechpartner. Im internen Audit lassen sich solche Probleme am besten lösen. Ein Kennzahl die nicht mehr sinnvoll ist, ergibt bei mir eine Abweichung, mit Maßnahme das eine neue her muß. Geht auch im Prozeßaudit.
Gruß
MichaelHi Bettina,
die Festlegung von Kennzahlen ist normalerweise eine klare Führungsaufgabe und somit sollte die GL immer beteiligt sein.
Ich würde empfehlen alle Betroffenen zu beteiligen: Prozessbesitzer, QMB, GL, eventl. Controlling. Nur so kannst Du zu gut durchdachten und gewollten Kennzahlen kommen und Wildwuchs, bei dem jeder seine „eigenen Zahlen hat“, einigermaßen eindämmen.
Viele Grüße
Qmarc____
Wie verlassen sind die Wege des geringsten Widerstands?geändert von – Qmarc on 14/06/2006 11:14:21
Danke für Eure schnellen Antworten.
Also werde ich das Thema wohl doch in größerer Runde besprechen.
Die Kennzahl um die es geht ist die Lieferfähigkeit. Sie lässt sich bei uns nicht so einfach prüfen. Früher hatten wir ausschließlich Standardware = Lagerware und garantierten eine Lieferfähigkeit innerhalb von 14 Tagen. Meine Vorgängerin hatte folgende Berechnung: 14tägiger Durchschnittsumsatz des Vorjahres im Verhältnis zum Rückstandswert (Warenwert an jedem Freitag pro Woche, der noch nicht im Hause ist, aber sein sollte). Da wir inzwischen zu über 50 % kundenspezifische Entwicklungen haben, macht dies keinen Sinn mehr (Terminabsprachen, Projeke können bis zu 1 Jahr laufen). Wir können aber auch nicht klassisch jeden Auftrag betrachten, da es weiterhin den Verkauf der Standardware gibt. Als Ziel wurde jedoch eine durchnschnittliche Lieferfähigkeit von 90 % pro Halbjahr angegeben. Aber wie soll sie berechnet werden. Ich habe vorgeschlagen, den durchschnittlichen Tagesumsatz des Vorjahres ins Verhältnis zum Rückstandwert (Tageswert)zu setzten und dann den Durchschnitt fürs Halbjahr zu bilden. Also darf nach meiner Berechnung der Rückstandswert max. 10 % des Tagesumsatzes betragen, um das Ziel zu erreichen. Hier möchte der Leiter Einkauf aber mind. 50 % des Tagesumsatzes haben (klar, dann hat er immer sein Ziel erreicht). Nach alter Berechnung haben wir immer eine Lieferfähigkeit von 98 %, nach neuer Berechnung von ca. 85 – 90 %.
Dies wirkt jetzt für Dritte bestimmt total chaotisch. Falls doch jemand durchblickt und noch eine Idee hat, wäre ich dankbar.
Grüße, BettinaHallo Bettina!
Wir verfolgen einfach die Liefertermintreue:
Aufträge die an dem Tag pünktlich raus sind / Aufträge die zu liefern gewesen wären
Ist unkompliziert, hat keine Manipulationsmöglichkeiten und man bekommt relativ sauber mit, wie viele Kunden man geärgert hat. Und das ist ja nun das wichtigste.
Ja, wir behandeln dabei jeden Auftrag als gleich wichtig.Schöne Grüße
Frank Hergt
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
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