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Hallo alle,
mehrere Fragen zur ISO 9001:
1.) Muss ich einen Prozess haben, der die Mitarbeiterzufriedenheit misst?
2.) Muss das QMS schon vor der Zertifizierung leben? Wenn ja, wie lange vorher?
3.) Wenn ich ein Formblatt „Verbesserungsvorschlag“ einführe, brauche ich dann einen Prozess für den Umgang mit Verbesserungsvorschlägen?
4.) Reicht ein allgemeiner Prozess „Produktion“ oder muss ich trennen nach Drehen, Fräsen, etc. Ein- bzw. Ausgabe sind unabhängig vom konkreten Fertigungsschritt gleich. (Eingabe: Auftrag, Zeichnung; Ausgabe bearbeitetes Produkt, ausgefülltes Prüfprotokoll)
5.) Muss ich einen Prozess zur Ermittlung der Infrastruktur haben?
6.) In welchen Punkten der Norm muss ich überhaupt eine Prozessbeschreibung erstellen? (Keine Ausschlüsse)Fragen über Fragen.
Gruß
heiko_sHallo,
zur Pflichtdoku zur ISO findest Du was im u.g. Link. Vielleicht hilft es Dir
http://www.thomas-heuser.de/dwnld.php
„Checkliste für geforderte Dokumente ISO 9001“Grüße
CR.ISO„Wenn es einen Weg gibt,
etwas besser zu machen,
finde ihn“
(Thomas Alva Edison)AnonymGast28. April 2006 um 13:40 UhrBeitragsanzahl: 21221.) Muss ich einen Prozess haben, der die Mitarbeiterzufriedenheit misst?
Ja, die Mitarbeiterzufriedenheit ist ein zentraler Bestandteil der DIN EN ISO 9000:2000 und muss auch gemessen werden.
2.) Muss das QMS schon vor der Zertifizierung leben? Wenn ja, wie lange vorher?
Das ist natürlich immer ein wenig abhängig vom Zerifizierer. Es sollte aber nach meiner Erfahrung midestens ein Jahr implementiert sein, damit wenigstens ein mal der PDCA Zyklus durchlaufen ist.3.) Wenn ich ein Formblatt „Verbesserungsvorschlag“ einführe, brauche ich dann einen Prozess für den Umgang mit Verbesserungsvorschlägen?
Nö, die schmeißen wir einfach weg.
Ja nantürlich!4.) Reicht ein allgemeiner Prozess „Produktion“ oder muss ich trennen nach Drehen, Fräsen, etc. Ein- bzw. Ausgabe sind unabhängig vom konkreten Fertigungsschritt gleich. (Eingabe: Auftrag, Zeichnung; Ausgabe bearbeitetes Produkt, ausgefülltes Prüfprotokoll)
Das kannst Du grundsätzlich halten wie ein Dachdecker. Bzw. wie es die Erfordernisse des Unternehmens verlangen. Es muss klar und hinreichend sein. Du wirst also bei grundlegend unterschiedlichen Tätigkeiten nicht umhinkommen, diese auch dezidiert darzulegen.
5.) Muss ich einen Prozess zur Ermittlung der Infrastruktur haben?
Versteh ich nicht
6.) In welchen Punkten der Norm muss ich überhaupt eine Prozessbeschreibung erstellen? (Keine Ausschlüsse)
Antwort Radio Eriwan: In denen, in denen es sinnvoll ist.
Du musst ein funktionierendes System erstellen und beschreiben. Dabei ist die Erfüllung der Forderungen eines Gesamtsystems wichtiger als das Abhaken von Einzelpunkten. Also: wenn Du darlegen kannst, daß sich die oberste Leitung ein mal Im Jahr trifft und in diesem Zusammenhang bestimmte Dinge bespricht, kannst Du damit das Management Review erschlagen. Du kannst aber auch einen eigenen Prozess „Management-Review“ definieren und dokumentieren. Wichitg ist, daß Du dem Auditor glaubhaft zeigen kannst, daß Ihr es geregelt tut!
Grüße,
Moin,
mal wieder zu Punkt 1:
Wo steht das in der Norm?????
Kundenzufriedenheit steht drin, aber Mitarbeiterzufriedenheit nicht. Die steht in der 16949.
Dino
Ich lasse mich gerne eines besseren Belehren.Hallo Heiko,
kann alles von Tim nur bestätigen.
Aber vielleicht hilft auch eine kleine schulung zu dem thema z.b. QMB – danach weiß man eigendlich schon mehr. Oder mal die norm lesen,
das hilft auch, denn da steht was beschrieben werden muss.Gruß aus dem Outback
Stefan
„Venceremos“ Wir werden Siegen !
@ dino
ich stimme dir zu. die mitarbeiterzufriedenheit sollte von der obersten leitung eingeschätzt werden. von messen hab ich noch nichts gehört…
hackiMoin,
eben…. hab bisher bei JEDEM Audit das Thema gehabt.. und KEIN Auditor konnte mir die Stelle in der Norm zeigen. Jaja… wenn man die Normen durcheinander wirft….
Dino
@Tim Gerdes
zu 2) Was sinnvoll ist, ist eine Sache, aber was sagt die Norm? Die Beschreibung der Anforderungen gibt leider nichts her.
zu 4) Wann habe ich deiner Ansicht nach grundlegend unterschiedliche Tätigkeiten? Reicht der Unterschied Drehen, Fräsen, Erodieren aus, oder muss der Unterschied größer sein?
zu 5) Die Norm fordert, die Infrastruktur zu ermitteln, bereitzustellen, …
Die Frage bezieht sich auf das Ermitteln der Infrastruktur. Maschinen, Anlagen, etc.@QM-Stefan
Die Norm fällt langsam auseinander vom vielen Lesen.Gruß
HeikoAnonymGast6. Mai 2006 um 14:19 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo.
Zu 2) Also ich sehe das so:
Die ISO 9000 verlangt daß den Dimensionen Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit und Management der Ressourcen Rechnung getragen wird.
Um das (nachweisbar) zu evaluieren bleiben nur Mitarbeiterzufriedenheitsanalysen und Kundenzufriedenheitsanalysen.
Dazu zitiere ich aus einer VEröffentlichung der RWTH Aachen:
„Die neuen Forderungen, die sich aus der Langzeitrevision der DIN EN ISO 9001 ergeben, wie beispielsweise
die Messbarkeit von bereichsbezogenen Qualitätszielen, die ständige Verbesserung, die
Ermittlung von Kundenanforderungen oder die Erhebung von Mitarbeiterzufriedenheit, stellen in
den meisten Unternehmen größtenteils bereits den sogenannten „Stand der Dinge“ dar.“(http://www.iaw.rwth-aachen.de/download/publikationen/1403_janas.pdf)
Oder hier: http://www.iso9001.qmb.info/ressourcen/personen.htm
Oder hier:
http://www.iso9001.qmb.info/ressourcen/arbeitsumgebung.htm
Oder hier:
http://www.iso9001.qmb.info/leitung/planung.htm
Oder hier:
http://www.iso9001.qmb.info/leitung/qualitaetspolitik.htm
Immer in den Kennzahlen.
Zu 2. „Grundlegend unterschiedliche Tätigkeiten“ sind dann hinreichend unterschiedlich, wenn Du sie als „hinreichend unterschiedlich“ definierst. Kein Mensch kann Dir vorschreiben, was ein hilfreicher Abstraktionsgrad bei der Modellierung eines Systems ist (und nichts anderes ist eine Prozessdarstellung).
Zu 5. Du musst die Prozessfähigkeit belegen. Dazu gehört, daß die notwendige Infrastruktur ermitelt und dokumentiert wird. Ich würde das im Rahmen der Prozessdokumentation tun und an jeden (Teil-) Prozess anhängen, welche Elemente der Inftrastruktur wie benutzt werden.
Moin,
sorry Tim, aber ich muss mal wieder widersprechen:
In welchem Punkt der ISO 9001 steht denn, dass man einen Prozess haben muss, der die Mitarbeiterzufriedenheit misst?
Ich stimme dir zu, dass es getan werden sollte, aber es ist (vor allem für die GF) ein Unterschied, ob man es sollte oder ob die Norm es fordert.
In der 16949 ist es eine klare Forderung. In der 9001 kann ich die Stelle immer noch nicht finden. Und solange die da net drin steht, kann ich die GF nicht von der Notwendigkeit überzeugen. (was ich liebend gerne tun würde)Dino
Zu Mitarbeiterzufriedenheit
Jetzt steh ich aber voll daneben.
Hier wird immer geschrieben, dass die Mitarbeiterzufriedenheit eine Forderung der TS 16949 sei. Vielleicht kann mir jemand sagen, wo (unter welchem Punkt) in dieseer Norm auch nur ein Wort davon steht (oder auch in der DIN EN ISO 9001)?
Ich kenne die Forderung noch von der VDA 6.1 Z 1.5, aber ich kann keine Forderung in den anderen Normen finden.
Oder interpretiere ich eine Foprderung nicht richtig ?
Für einen kurzen Hinweis wäre ich dankbarLothar
AnonymGast8. Mai 2006 um 11:44 UhrBeitragsanzahl: 2122Stimmt, steht explizit nicht drin. Mea Culpa.
Ich halte das Thema Mitarbeiterzufriedenheit – und deren Erhebung – jedoch trotzdem nicht für optional.
Es ergibt sich zwangsläufig aus den, von mir vorher bereits angeführten Punkten.
Moin,
schau mal in der TS 16949 unter Punkt 6.2 nach.
Dino
Hallo zusammen,
so gerne ich das auch hätte, da steht nix von Befragung der Mitarbeiter, sondern von Prozessen, durch die das gemessen werden soll.
Zitat „6.2.2.4: Mitarbeitermotivation und Übertragung von Befugnissen
Die Organisation muss einen Prozess zur Motivation der Mitarbeiter zur Erreichung der Qualitätsziele, zur ständigen Verbesserung und zur Schaffung eines Umfelds zur Förderung von Innovationen haben. Dieser Prozess muss die Förderung des Qualitäts- und Technologiebewusstseins in der ganzen Organisation einschließen.
Die Organisation muss einen Prozess haben, um das Ausmaß zu messen, inwieweit sich das Personal der Bedeutung und Wichtigkeit seiner Tätigkeiten bewusst ist und ob es weiß, wie es zur Erreichung des Qualitätsziels beiträgt.“
Da steht nix von Befragung auch wenn das mit Sicherheit der einfachste Weg ist, etwas über seine Mitarbeiter herauszufinden.
Viele Grüße
Barbara
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Fakten hören nicht auf zu existieren, wenn man sie absichtlich übersieht. (Aldous Huxley)
Moin,
stimmt Barbara. Aber da ist noch am ehesten die Interpretation möglich….
Ich stelle allerdings auch immer die provokante Frage:
Wenn man Prozesse zur Mitarbeitermotivation haben muss, sind dann Maßnahmen der GL, die zur Demotivation führen, eine Abweichung im Sinne der Norm??In diesem Sinne
Dino
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