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Hallo!
Mein Chef hat mir grad mitgeteilt, dass einige unserer Kunden ein Umweltzertifikat von uns wollen!!!!
Jetzt dachte ich grade, ich habs endlich hinter mir dieses QM Zeug (werden im Apris zertifizieren) und jetzt soll ich das noch schnell integrieren.
Und weiter? Keine Ahnung was ich tun soll? Schreib ich in mein vorhandenes QSU Handbuch einfach a bissl was von der Umwelt rein, oder wie??
Wir handeln auch mit Quecksilber und diversen anderen Giftstoffen, da gibts dann sicher irgendwelche Dinge zu beachten, oder???
Ich glaub ich dreh gleich durch!
Mal schnell integrieren… der hat ja keine Ahnung! – Oder hab ich grad keine Ahnung und es geht schnell????Moin,
mal schnell Einführen ist gar nicht so einfach! Von der EMAS würde ich Abraten, die spielt nur in Deutschland eine Rolle. Die DIN EN ISO 14001:2004 ist eine weltweit anerkannte Norm und einfacher umzusetzen.
Es gibt dort aber auch einige k.o.- Kriterien, diese müssen mindestens erfüllt werden. Gerade wenn viel mit Gefahrstoffen gehändelt wird muss evtl. auch Geld in die Hand genommen werden.
Bei uns wurde der Umweltbereich ins bestehende 9001 System integriert. Dieses wurde bisher auch nicht beanstandet.
Bis dann
Tag
So einfach ist es nicht.
Die Frage ist, was dein Chef mit Umweltzertifikat meint. Reicht ein Umweltzeichen (Blauer Engel – sofern überhaupt Richtlinie für eure Produkte vorhanden, ansonsten eh nicht möglich) oder soll es ein UMS nach ISO 14001 oder EMAS sein?
EMAS ist nur in Europa gültig und in meinen Augen doch aufwendiger als ISO 14001 welche letztlich international gilt. Bei vorhandenem QMS wird es aber nicht ein allzugroßes Problem werden. Mehr kann ich leider bisher auch nicht sagen.Moin Metall1,
hier muss ich schon ein paar Klarstellungen einfügen ;-).
1. Ziel eines UMS ist die Herstellung bzw. der Beweis von Rechtsssicherheit eures Unternehmens. Ihr müsst also alle Gesetze und sonstige Vorschriften, die für euch gelten, kennen, bewerten und einhalten.
2. EMAS wird nicht nur in Deutschland gemacht, sondern ist eine europäische Norm (weil EU-Verordnung). Sie enthält automatisch auch die Forderungen der ISO 14001:2004.
3. EMAS hat als wesentlichsten Unterschied die Öffentlichkeitswirkung, will heißen die Verpflichtung zur Umwelterklärung.
In summa lässt sich folgendes sagen:
Ein UMS verlangt weniger Dokumentation, sondern einfach funktionierende Umweltprozesse. Die Struktur kannst an das QMS anlehnen bzw. dort integrieren. Wichtigste Zusatzpunkte sind die Erfüllung von Umweltgesetzen und die Bewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen.Soweit in Kürze – ich hoffe, es hilft dir weiter,
viele GrüßeQMarc
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Unser Kopf ist rund, damit unser Denken die Richtung wechseln kann.Hallo Metall1.
Keiner der nicht muss, sollte EMAS einführen! Belaste Dich bloß nicht mit diesem Kram. Die ISO 14001 sollte Dein Ziel sein.
Dein Chef ist klasse – mal eben schnell innerhalb eines Monats ein UMS integrieren… Das funktioniert nicht. Klar, mit ISO 9001 ist es leichter, ein UMS aufzubauen, aber doch nicht innerhalb so kurzer Zeit! Vor allem, weil die Gesetze und Verordnungen im Umweltbereich sehr umfassend sind. Wenn ihr euch zertifieren lassen wollt, musst Du dich zwangsläufig erstmal damit auseinander setzen.
Kleiner Tipp: vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie gab es mal kostenlos eine sehr gute Broschüre „Integriertes Qualitäts- und Umweltmanagement“ (Leitfaden für kleine und mittlere Betriebe). Hat mir sehr geholfen…Viel Erfolg,
KirstenMoin,
nur noch als kleine Hilfe:
Wenn du EMAS machst, dann läßt du in der Öffentlichkeit die Hosen sehr weit runter, denn du musst um einiges mehr veröffentlichen als in der 14001.
Ich hab letztes Jahr den UMA gemacht und muss ehrlicherweise sagen, dass ich nicht sehr viel von der EMAS halte, da ihr damit in Übersee nicht viel anfangen könnt.
Solltet ihr nur in Europa bleiben, hm, da hat es ein paar leichte Vorteile.
Aber ich kann mich nur den anderen anschliessen, lass die Finger von der EMAS.Dino
Hallo Metall1,
kann mich nur anschließen zu dem Gesagten. Wir haben vor einigen Jahren mit EMAS begonnen wegen Fördergeldern. Nach 40% Umsetzung sind wir dann umgeschwenkt auf 14001 wegen der Internationalität und sind heute damit sehr zufrieden. (trotz entgangener Fördergelder)
Gruß msb
rem difficilem aggredi
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