QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Annahme- & Shewhart-QRK, sowie AQL?
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Hola,
ich hab am Montag eine QM-Prüfung.
Der Unterschied zwischen Annahme und Shew(h?)art QRK treibt mich in die Verzweifelung.
Meine bisherigen Recherchen haben ergeben:
Shewhart-QRK wird verwendet, wenn der Prozess beherrscht wird. Es wird beobachtet wie sehr der Parameter eines Merkmals vom vorgegebenem Sollwert abweicht.
Annahme-QRK wenn der Prozess fähig ist…und das orientiert sich jetzt irgendwie an den Toleranzen.
Ermittel ich nicht fuer beide QRK Warn-, Eingriffs- und Toleranzgrenze statistisch? Ich will doch in beiden Fällen, dass das Merkmal einen bestimmten Wert annimmt? Wo ist denn da bitte der Unterschied, ob ich mich jetzt am Sollwert oder an den Toleranzgrenzen orientiere???
Nun zum AQL-Driss…der ja anscheinend eh nicht mehr aktuell ist, wenn man den Beiträgen im Forum glaubt – aber wenn es der Prof wissen will….
Und zwar geht es um folgende Aufgabe:
Wenn ein AQL-Wert sich als Summen-Mindestwert als Qualitätsgrenzwert-Einschätzung ergibt, welche Teilgröße könnte er enthalten? Nennen sie praktische Beispiele (dieser möglichen AQL-Teilgrößen) für unterschiedliche Nahrungsmittel!
Raff ich net!!!
So…ich bin allen Helfern zu tiefstem Dank verpflichtet.
Viele Grüße,
Uli
Hallo konsorte,
grundsätzlich gibt es zwei Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, bevor Shewhart oder Annahme-QRKs sinnvoll geführt werden können:
1. Der Prozess ist unter Kontrolle, d. h. das Prozess-Ergebnis ist vorhersagbar.
Ansonsten hast Du mit Deinen bisherigen Messwerten keine Chance, irgendwelche Grenzen zu berechnen, weil die nächsten Messwerte völlig anders aussehen können.2. Das zu überwachende Merkmal ist normalverteilt.
Ohne Normalverteilung funktionieren weder Shewhart- noch Annahme-QRK, weil die Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas außerhalb der Grenze liegt, bei diesen beiden Karten immer auf der Normalverteilung basiert. Wenn die Messwerte nicht normalverteilt sind, dann müssen sie entweder in etwas Normalverteiltes transformiert werden oder eine andere QRK gewählt werden oder (die für den Prozess beste Alternative) der Prozess muss so verändert werden, dass das zu überwachende Merkmal normalverteilte Werte liefert.Shewhart-QRK:
Die Eingriffsgrenzen werden so berechnet, dass 99,73% der Messwerte innerhalb der Grenzen liegen. Die Formel für die Mittelwert-QRK (ohne Berücksichtigung von Stichprobengruppen) ist dann:
xquer +/- 3*S
xquer: Mittelwert
S: Standardabweichung
Shewhart-QRKs gibt es sowohl für die Prozess-Lage (Mittelwert, Median, Urwerte) als auch für die Prozess-Streuung (S, R).Annahme-QRK:
Weitere Voraussetzung: Der Prozess liegt deutlich innerhalb der Toleranzgrenzen, d. h. es sind so gut wie keine Ausschuss-Teile zu erwarten.
Die Berechnung der Grenzen für die Annahme-QRK läuft dann über den maximal tolerierbaren Ausschuss-Anteil bzw. die Prozess-Grenzlage. Da hast Du dann die Toleranzgrenzen mit in die Berechnung einbezogen. Die Formeln für die Berechnung der Grenzen sind dann wieder statistische Berechnungen (die etwas sperriger sind, deshalb schreib ich sie hier nicht auf).
Annahme-QRKs gibt es ausschließlich für die Prozess-Lage (Mittelwert, Median, Urwerte).Ich hoffe, das klärt Deine Frage zu den QRKs. Mit Deiner AQL-Aufgabe kann ich nix anfangen, da findet sich aber bestimmt jemand anderes.
Viele Grüße & viel Erfolg bei Deiner Prüfung am Montag!
Barbara
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Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.
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