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QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Werkskalibrierschein Messuhr
Hallo,
ich bin gerade dabei einen Werkskalibrierschein für Messuhren zu erstellen.
Als Grundlage für den Kalibrierschein nehme ich die DIN 878 & die ISO 10012.
Bei der ISO 10012 steht unter Punkt 4.8, Unterpunkt i)
Eine Angabe der Unsicherheiten bei der Kalibrierung des Messmittels und ihres kumulativen Effekts.
Kann mir jemand weiterhelfen was das zu bedeuten hat, oder eventuell sogar einen Werkskalibrierschein für Messuhren schicken?
Mit freundlichen Grüßen
Olisee
Hallo Olisee,
ich vermute mal (bin mir ziemlich sicher sogar)das damit die Berücksichtung der Messunsicherheit (MU) gemeint ist.
Bei all‘ deinen Kalibrierungen sind MU im Spiel, nichts ist absolut. Und um sicher zu gehen, das ein Messgerät richtig kalibriert ist muss die MU berücksichtigt werden. Wenn Du eine Toleranz hast, sagen wir: plus/minus 0,030 mm, dann musst Du rechts und links davon noch deine MU (die es zu berechnen gilt *smile*) abziehen, zum Beispiel plus/minus 0,030 – 0,005mm. Die dann verfügbare Toleranz ist der Spielraum innerhalb der Konformität der Messuhr. Dir bleiben also noch plus/minus 0,025mm beim kalibrieren. Bei Messuhren ist das sicherlich nicht dramatisch.. nimm mal Haarwinkel (Tol.-Kl. 00, die haben eine Tol. vom plus/minus 3my !!!. Die MU der Kal.-Labore liegt bei 1,3…1,8my.. da bleibt fast nichts mehr übrig…ein riesen Dilemma. Die DIN 14253-1 beschreibt wie mit der MU umzugehen ist. DKD-Kal.-Labore haben sich daran zu halten.. auch wenn sie nur Nachmittags Werkskal-Scheine ausstellen und Vormittags DKD-Scheine *grinst* Was DKD-Labore so nicht machen ist.. sie geben Dir keine Konformitätsaussage mit . Du bekommst den Messwert und deren MU genannt und kannst dann schauen ob dein Prüfmittel innerhalb der Spezifikation liegt. By the way.. Du kannst die Spezifikation auch selbst bestimmen.. erweitern also .. damit noch was bei rüber kommt. Dies gilt es aber zu begründen einem Kunden oder Auditor gegenüber.
Na dann vie Spass ..
Yoschua